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««d Auretgrr LüV«u»-«dlrffe: ' SmssprechpeLe . «iefa. «r-«- der KSnigl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Kftnial Amtsgerichts und des StadttathS zu Rieft». 283. Souuubeu», 17. Dezember l904, «veuss. L7. J»hr^ Gchr. Das Ergebnis der am 4. Dezember 1904 stattgefundenen GemeittderntSwahl Wird hiermit wie folgt bekannt gemacht : Es find gewählt worden: s) als Mitglieder auf die Zeit vom 1. Januar 1905 bis 31. Dezember 1910 Herr Stuhlfabrikant Robert Geißler auS Klasse 1, „ Kaufmann Hermann Roßberg aus Klasse II, „ Schuhmachermeister Richard Sehmisch auS Klasse Ilk, „ Maurerpolier Karl Kolb auS Klasse IV, für daS „Riesaer Tageblatt" erbitten wir Uns bis spätestens UGHA-vTAkHÜ vormittags 9 Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. b) als Stellvertreter auf die Zeit vom 1. Januar 1905 bis 31. Dezember 1910 Herr Kauftnann Karl Galle aus Klaffe l, „ Kaufmann Hermann Schönberg auS Klasse II, „ Eisenwerksarbeiter Ernst Walias auS Klaffe Hk, „ Maschinist Max Münch auS Klaffe IV, e) als Stellvertreter auf die Zeit vom 1. Januar 1905 bis 31. Dezember 1908 Herr Steinsetzer Otto Haase aus Klasse IV. Die Gewählten haben die Wahl angenommen. Gröba, am 16. Dezember 1904. Der Gemeindevorstand. Scheibe. Da, Riesaer La-SUM erscheint jede» Da, abmd» mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. MerteljShrltcher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mark SO Pf», dmch tmsere LudM frei In» Han« 1 Mark « Pfg., bei Abholung am Schalt« der kaiserl. Popimftalt« 1 Mark SV Psg., durch den Briefträger frei in« Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch MonaSabmumnent« »erd« «gmmu»«. Un^emAnnahmr für die Rümmer de« Ausgabetage« bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. L«< und Verla, van » »iuterttch i>» «iafw — VeschSstSM«: »aftanieuftraft, VS. - Kür di. Rrdakti« »««Mvortltch: H«r»am» «chmßtzt h» NW«. ' ... Oertliches und Sächfisches. Riesa, 17. Dezember 1904. — Vorgestern hielt Se. Majestät der König in Jahnishausen die sogenannte kleine Hofjagd ab. Hierzu waren folgende Herren mit Einladungen ausgezeichnet worden: Oberstallmeister von Haugk, Oberhofjägermeister von dem Busche, Generaladjutant von Altrock, Oberstleutnant Frhr. von Milkau, Major von der Decken und Major von Kommerstädt. Zur Strecke kamen: 2 Böcke, 4 Rehe, 30 Fasanhähne, 2 -Hennen, 18 Hasen und 3 Kaninchen. — Die hohen und höchsten Herrschaften trafen mittelst Sonderzug 12" in Nickritz ein und kehrten 3<" nach Dresden zurück. —* Die hiesigen Postschalter sind morgen, Sonn tag, wie an Werktagen, mit Ausnahme der Hauptgottes dienststunden 9—1(p/g Uhr vorm., geöffnet. Bei dem Zweig postamt Gröba wird der Schalterdienst wie an Sonntagen abgehalten. —* Bei der vorgestern stattgefundenen H a u p t w a h l für die Handwerker-Abteilung der Gewerbe kammer Dresden wurden nachstehende Herren gewählt: Tischlermeister Gustav Heinrich-Riesa (56 von 57 Stimmen), Gerbermeister Rudolf Schubert- Kötzschenbroda (56), Buchbindcrmeister Carl Weinert - Meißen (54), Bau meister August H e I d t - Trebsen (53), Schlossermeister Karl We inert-Dresden (52), Uhrmacher-Obermeister Ernst Schmidt-Dresden (51), Schmiede-Obermeister Hermann Schäfer-Dresden (47), Schornsteinfeger-Obermeister Otto Müller-Dresden (46). Bei der Hauptwahl für die Nichthandwerker- Abteilung der Gewerbekammer Dresden wurden nach stehende Herren gewählt: Kaufmann Otto Miersch - Glas hütte (mit 50 von 55 Stimmen), Schankwirt Max Horn- Meißen (38), Agent Karl Wie lisch-Dresden (37), Schankwirt Wilhelm B u tz e - Freiberg (31). — Im Hotel „Wettiner Hof" veranstaltet der Evangel. Arbeiterverein Riesa und Umgegend morgen Sonntag, nach mittags 4 Uhr und abends 8 Uhr, öffentliche Lichtbilder- Borträge (eine Reise nach Jerusalem usw.), auf die beson ders aufmersam gemacht sei. Näheres besagt das Inserat in gestriger Nr. d. Bl. — Eine R ari 1 ät hat der Herr Agent Oswald Weber, hier, Kaiser Wilhelm-Platz 1, III. aufzuweisen und zwar einenfzum Weihnachtsfeste 1903 geschmückten Weihnachts - bäum, angeblich eine bayrische Silbertanne, die noch voll die Nadeln hält. Das schöne Bäumchen steht noch in dem selben Eisernen Ständer, auf demselben Tische, der ihm zur vorjährigen Weihnacht angewiesen wurde, die Nadeln sind noch grün und hängen vollständig fest an allen Zweigen. Auch ein großer Teil des vorjährigen Schmuckes befindet sich noch an ihm. Das Bäumchen, das etwaigen Interessenten gern gezeigt wird, erfüllt auch Heuer wieder sein Ehrenamt als schmucker „Weihnachtsbaum" voll und ganz. —* Jnterressenten werden darauf aufmerksam gemacht, daß Bestellungen auf Edelreiser — siehe Bekanntmachung d«8 Direktoriums des Landesobstbauvereins in Nr. 12 der Zeitschrift für Obst- und Gartenbau — bei dem Vorsitzen den des BezirkSobstbauvereinS Großenhain bis zum 21. laufenden Monats entgegen genommen werden. — In der Schutz truppe für Deutsch-Südwestafrika sind nach erfolgtem Ausscheiden auS der sächsischen Armee angestellt: Baumgärtel, bisher Hauptmann an der Unter- offizierschule in Marienberg; Kirchbach, bisher Hauptmann im 5. Infanterie-Regiment Kronprinz Nr. 104; Wimmer, bisher Leutnant im 2.. Husaren-Regiment Königin Karola Nr. 19; Quellmalz, bisher Leutnant im 2 Trainbataillon Nr. 19; Dr. Dunzell, bisher Stabs- und BataillonSarzt im 3. Bataillon des 4. Jnfanterie-RegimentS Nr. 103. — von Reese, bisher Leutnant in der Schutzttuppe, scheidet aus dieser, behufs Rücktritts in die sächsische Armee, mit dem 13. Dezember aus. — Wie früher mitgeteilt wurde, war auf sämtlichen deutschen Bahnen im inneren deutschen Güterverkehr ein vereinfachtes Abfertigungsverfahren geplant. Es tritt, wie nunmehr feststeht, am 1. Januar 1905 in Kraft. Gleichzeitig werden, wie gleichfalls schon bekannt, zum Frankieren de^ Sendungen mit Frachtbeträgen bis zur Höhe einer Mark Elsenbahnmarken im Werte von 5, 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90 und 100 Mk. eingeführt, die jedoch nicht von den Versendern, sondern von der Güterabnahmestelle auf die Frachtbriefe aufzukleben sind. Ein Versuch, diese Marken dem Publikum zur Selbstfrankatur der betreffenden Sendungen käuflich zu überlassen, ist in Preußen und Sachsen, wo das Verfahren schon vor einiger Zeit eingeführt wurde, mißglückt, da die wenigsten Versender darauf einge gangen sind. Die Vereinfachung besteht darin, daß alle mit Marken flankierten Sendungen nicht mehr in den für die Kontrollstellen aufzustellenden Rechnungen nachzuwcisen sind. Man kann die Werte, welche in einer Unzahl kleiner Posten auf diese Weise aus den Rechnungen ausscheiden, allein bei der Reichseisenbahnverwaltung auf jährlich 500000 Mk. veranschlagen. - Eine für Eltern und Erzieher wichtige Entscheidung fällte am Donnerstag das Overlan de Agiert cht Dresden in folgendem Falle. Am 13. Juni spielten, so lesen wir im „V, A.">/ wie alltäglich üblich, die Kinder des Eisengießers Schubert in Chemnitz Und der ebenfalls dort Mchnenden Frau Schaarschmidt vor der Wobnung der letzteren. Es kam dabei zwischen den Kindern zum Streit, und hierbei stieß die kleine Schubert ihre Spielgenvssin Schaarschmidt fünf Stufen von der Haustreppe hinab. Tic Kinder erhoben darob fürchter lichen Lärm, und durch diesen herbeigerufen erschien Frau Schaarschmidt auf der S^ildflächc, Als die Mutter ihr Kind am Boden liegen sah und erfuhr, daß die kleine Schubert, die Attentäterin war, gab die Fran Schaar schmidt dem Schubertscl;en Kind einige Schläge ins Ge sicht. Zwischen den Eltern beider Kinder entstand nun an Stelle der bisherigen Freundschaft bittere Feindschaft, und .Schubert stellte gegen die Frau Schaarschmidt Strafan trag wegen Mißhandlung seines Kindes. Das Schöffen gericht. Chemnitz sprach jedoch die Angeklagte frei und die 4. Strafkaminer des Landgerichts Chemnitz bestätigte dieses Urteil. Beide Instanzen gingen davon aus, daß wohl von der Angeschuldigten eine körperliche Mißhand lung verübt sei, daß dieser aber nichtsdestoweniger eln körperliches Züchtigungsrccht ein sogenanntes „abgelcite- tes" Zilckchigungsrecht zustehe, da vom Schubertschen Kind eine, Unart begangen worden sei. Tick vom Kläger Schubert gegen das freispreck^nde Urteil eingelegte Revision ver neint grundsätzlich, daß fremden Personen ein Züch tigungsrecht zustehe. Das sei ein Eingriff in die Eltern rechte, und es sei zum mindesten sehr fraglich ob Ver abreichung von Schlägen als eine vernünftige Erziehung zu betragen sei. Sie könnten vielmehr auf Kinder sehr schädlich wirken. Ter Strafsenat des Oberlandesgerichts ist indessen anderer Meinung, er verwarf daher die Re vision Kes'Klägers, legte diesem sämtliche Kosten des zurückgewiesenen Rechtsmittels auf und sprach der Mutter des gestoßenen Kindes gegen das ^unartige" Kind ein sogenanntes abgeleitetes Züchtigungsrecht zu. H Großenhain, 17. Dezember. Bei der gestern abend stattgefundenen Bür germcistser wähl wurde Stadtrat Ho top in Döbeln mit 20 von 24 abgegebenen Stimmen gewählt. Ter neue Großenhainer Bürger meister ist 1871 als Sohn eines Arztes in Geising ge boren. Er ist seit zwei Jahren Stadtrvt in Döbeln, vor her! war er ztvei Jahre juristische^ Hilfsarbeiter des Stadt rates zu Zittau. In. beiden Städten ist er einstimmig gewählt worden. Sein Amtsantritt erfolgt am! 1. April 1905, mit welchem Tage Bürgermeister Herrmann in den Ruhestand tritt. —y. Meißen, 17. Dezember Vor der 4. Straf kammer des König!. Landgerichts.Dresden hatte sich gestern nachmittag der 20 Jahre alte, aus Großenhain gebürtige, bisher unbescholtene Kaufmann Robert Emil Fritz Kade wegen Unterschlagung zu verantworten. Der Angeklagte war seit 18. November 1901 als Buchhalter bei dem Dampf ziegeleibesitzer Rudolph in Meißen. Kade geriet in lockere Gesellschaft und vergriff sich deshalb an den ihm anver trauten Geldern, da er mit seinem Gehalte von 1100 Mk. nicht auskam. Der junge Mann veruntreute während der Jahre 1902 bis 1904 insgesamt 4025 Mk. 97 Pf., die er teils für seinen Prinzipal Rudolph, teils für die Firma Biesolt u. Locke vereinnahmt, teils von Rudolph zur Be gleichung von Rechnungen erhalten hatte. Die Mutter des Angeklagten hat nach Höhe von 1000 Mk. Ersatz geleistet. Kade muß diesen groben Vertraucnsbruch mir einer ein jährigen Gefängnisstrafe büßen. * Dresden. Der bekannte Dresdner Musikschrift steller Professor Herrmann Starcke, der erste Vorsitzende des Vereins „Dresdner Presse", der langjährige Feuilleton- Redakteur der „Dresdner Nachrichten" begeht am 13. Ja nuar 1905 sein 40 jähriges Schriftsteller-Jubiläum. Die „Dresdner Presse" beabsichtigt, im Verein mit Freunden und Verehrern des Jubilars, diesen Tag durch eine schlichte Feier festlich zu begehen und ihren verdienten Vorsitzenden durch ein Bankett zu ehren, das Sonntag, den 15. Januar, nachm. 3 Uhr, auf dem Königl. Belvedere zu Dresden statt finden soll. Anmeldungen hierzu sind an den Schriftführer des Vereins „Dresdner Presse", Herrn Franz Wallner (Dresden, Wintergartcnstraße 19) zu richtens, der auch zu jeder weiteren Auskunft über die geplante Feier be reit ist. Dresden. Nach dem soeben erschienenen Personal verzeichnis der Technischen Hochschüle beträgt die Ge samtzahl der Studierenden und Hörer 1003 gegen 1042 im Wintersemester 1903/4. Davon sind 570 aus Sachsen, 181 aus dem übrigen deutschen Reich, 252 aus dem Aus lande, . . , -M Pirna. Durch einen ungetreuen Angestellten wurde ein hiesiger Geschäftsmann xncht unerheblich geschädigt, in dem ersterer »ach Unterschlagung zweier Geldbriefe und vorgenommenen Fälschungen ir^Postquittungsbuche flüch tig geworden ist. Der Durchbrenner ist der Kontorist Jurisch, welcher gegen 700, nach anderer Mkfteilung sogar Hegen 1000 Mark zu erlangen gewußt hat^^Hoffentlich erwischt man den Flüchtigen, ehe er alles „verDwelt^ hat. Leisnig. DaS hier verstorbene 'Ep^vaar Wilsdorf hat der Stadtgemeinde ein Legat von 3000 ausgesetzt, dessen Zinsen bedürftigen Einwohnern oder deRMwßhßrigen, welche als Taubstumme oder Blinde in einer^WManstalt untergebracht sind, zu gute kommen sollen. Genanntes Ehe paar hat außerdem der Schule 500 Mk. ausgesetzt; die Zinsen davon sollen zur Bezahlung von Schulgeld an arme Kinder verteilt werden. Freiberg. Das hiesige Gewerkschaftskartell hat be schlossen, für die streikenden Brauereiarbeiter deS hiesigen Bürgerlichen Brauhauses eine Weihnachtsbescherung zu ver anstalten. Trotz des nunmehr schon fünf Wochen währen den Streiks und Boykotts ist die Leitung deS Unternehmens nicht gewillt, nachzugeben und lehnt jede Verhandlung ab. Die Gewerkschaft der Zigarrensortierer hat den Unwillen des Kartells auf sich gezogen. Ihre Mitglieder sollen zu