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«r. L»8 SV. Jahrg. A«sg. « Poltt«b«chkonto: Dresden Nr-I4ft_ ÄtiÄllsche Sonnabe«d, 18. Juni 1921 Rrd«kti«« »«d «eschiistsftelle: Dresden - A. I«, Holbeinstratze 4S voltsMmna »ezugspret«, «I-rteltzlhrltch frei Hau» ^"»aabe >»'t >ll»«r!erler Bella, Die Sächsische VolkSzsttung erscheint an allen ,».?« AnSaabe » H ^ HE^fsi'ch P°!'°^rechs„..lde der Bedaktia.n 11 bi- IS UHr llorm. Anzeigen, Annahme von Beschilft-m,zeige» bi- I« Uhr, von Familienanzeigen bi» II Uhr vorm. — Preis für bl« Pettt-Spaltzeile aller Anzeigen 1.10 in, Reklametetl !I.S<» — Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aufgegcbene Anzeigen können wir die Verantwortlichkeit siir die Richtigkeit de- Texte« nicht übernehmen Wochentagen nachm. päpstliche Nuntiu !klAÄ m WWW A. Kll! ill Mk» 3 in den L-ralwnen: Piuue.c - - - . . . . ^ , . . ,n r,.t»'n durck, die rArtsqcistlichkcit, den Kirckftnvorsft.lid und d.e be>ondereii « d-, ... ^,m»nd n°chmtt.„s,s V-icht,,-l°i>a>tz-..a e«»-««. »- 2«- cir's der »UchSNich«, »««m» «eit«»' Tr. »e» Arkr ln di°T°»ai,ck,^2n-t°Il°ti°». Tm. P«»ttt„.l.»t «>,»>„. ö."L' arnmniinn, km». An!m-ch° M'N «mm,. VnMmg dn «'°st°,ljch°n .««de, Gl-ckm- q-Illlü- iii.mm q^W-r ScMN gM». »SW- «» «M» T-dnm- E« , w « »r rr M^> brlm -Tn«»»-" w'd b-l i-, »-MMNM-» d-1 «I. ..lowmnnwngekltznkeit NN - I ^ kse'ek>raiiansgel-aenbeit siir Priester in der Do,"kir-.il,e Um, 4 80 bis 6.80. in der L^-^annEche^stO^i«^'der Kapelle de-? ka.holisch-n KnabenastzlS (Bahnbo-Nraße 12i von 4.8V bis 7.30. Jeder Pn i m ch 0, die C,seb.n0,'„Kiste in. DomsM sing tragen .ein Anwesenbeit 1» Miimten vorher er,nnnicht Der 'vNP'lische ^eil der Don.kirche ist zi.stämftich- Ans ein Ersuchen qmq sollende Zuschrift e,n: ^er erai si , 1 c-ilt der „Iiler.-eichnete Kirche,,v-rstand nnf das dortige Schreiben vom 8, d M. et-ebeM mit dnb dn^'eiMich- Minischrinn. ... St. Peiri n.n ^ d. M. aus,er friit, S80 Ubr v°- .2 «hr keinen Go-te?di-i,st in d e PetriNrche kalter ,o-rd nnd das-, der evangelische Teil de- P-trido.n-S der katkolttcke» Bevölkerung an d.esem »»3- von V bis 12 Uhr vormittag gern zur Verfügung gestellt wird. KI: chenvorstnnd n, St. Vetri. ae..: Haebler, k. krim.. Vorsitzender." in Sachsen rung de? deutsche» Schulwesens, die in dieser Konsequenz des parlamentarischen Prinzips gegeben ist, droht zu viel gefähr licheren Zustände» zu sichren, als cs die sein werden, die durch die in der Reiche-Verfassung sArntel ,46) zugelasseue und von n gliche» fanatischen EiiiheitSschultheoretikern so heftig bekämpfte Gliederung der Volksschule (Gemeinschaftsschule, Bekenntnis schule. weltliche Schule) bedingt sind. So ist die Schule noch weit mehr, als sie cs im vorrevo lutionären Deutschland iemals gewesen ist, zum Gegenstände des politischen ParteikampseS geworden — ein Zustand, der ihrem Gedciben nnmögüch heilsam sein kann. Mit dem Erscheinen des Eittwurst-s zum Reichsstchnlgest-tz sznr Ausführung des Artikels t 46, Abs. ''er Neicbsverfass > l11g) sind wir in die zweite Pbase dieses Kammes lim die deutsche Volksschule getreten, nachdem die erste durch das Weimarer <echn!komvromist, d. b. durch die in die Neicbonertamiiig aiif- g.enoinmrnen qruiidsät'licheii Bettjinmungeii über das Schulwesen ibrui Abscklns; gesunden hat. j'.- diesen ReichSschulgeseventwurs ist de.m in,,, ai'eb a'-baid i.acb , nein Bekannlwerden der Kampf ans der ganzen Linie entbrannt. Es ist das gute Recht de-:- '-»»«ischen Volkes, diesen Entwurf daraufhin krilisch zu nriireu, iu-oiereru er sieb mit de» Schul- ! 'liinninnaeii der Reich'versauuuu in. Einklang beriudet. Lästt nch ein der Verfassung i>»d den Absichten des Verfannnggeber? seststelle», dqun wird cS zur staat K'üroeriicheu Pflicht, sieb dafür eiuzuscheu, das; der Geist der Versagung im Reichsschnlaestuze seinen reinen, ungetrübten Ausdruck finde. Dageaeu ist eS eine völlige Verkennung der gegenwärtigen schnlpoliiischen Situation, wenn inan die Kritik am Reichsscku'lgesebeniii'urle dazu benuizt, da? J-undamcnt. a.lf den. er anfgebaut iü. näinlich di' .n der Reichsveräannng >e!lnt niederoelegie» griindsävlichen Betlimniniigeii über das Schul wesen ni bekämpfen. Wer in dieser Weise die Kamvftront wechselt, stellt sich damit amsterhalb der Verfassung. Er glaubt aewistermasten. die erste Vbase de? KamvfeS wiederholen zu köni'eu, und übersieht völkia. das; der gegebene rcakpoki- tisclie Boden kür alle >n--,teren Auseinander- s e b ii n g c n d i e i n der Verfassung verankerten Ergebnisse dcS Weimarer S ch n k k o m v r o m i s s e S sind. Vorm it tags 1I.M Uhr Empfonc, bei Sr Emelleiiz. Nachmittcksis 4 Uhr: Pontifikawesper (ss. Apoitol. Protonotor Skalas in ?ftiwesenhe>t Sr. Er-ellenz. In späterer Stunde Besuch der Bischofsqräber auf dem Nikolaisriedhof. Abends 6 Uhr: Feierlicher Festakt im katholischen Lehrerseminar. Für weitere Kreise zugänglich nach Mahgabe des Raums. Am 26. Juni wird über höhere Anordnung in allen katholischen S eelso rg s kirch en Saebsens, Altenbnrgs nnd Nenß der feierliche Hanptgottesdieiist ime't des hl. Benno) um t» llhr abgehalte». nach dem ersten Evangelium folgt eine Ansprache, darauf Verlesung des Apostol. Schreibens und Glockengelünte. Am Schlich Tedeum landamns. An die Feier in Bautzen schließt sich eine Ber eismm Sarsrsens d?? ff- den NvvstZMsckMK N und zwar: Montag, 27. Juni: Marienstern, Crostwitz, Storcha, Radibor; Dienstag: 28. Juni: Löban, Mariental, Zittau, Schirgiswalde-, Mittwoch, 2!>. Juni: vormittags Dresden (Pontifikalamt mit Apostol. Segen in der Hoskirche), nachmittags Leipzig (Ankunft Hanptbahnhof nachmittags t.lO Uhr) Andacht mit päpstlichem Segen, abends Gemeindeversammlung. An allen Orten erteilt Se. Erzellenz den päpstlichen Segen mit vollkommenem Ablaß. Tic Gelegenheit zum Sakramentsempfange geben die hochw. Heiam Seelsorger bekannt. Andere als die angeführten Orte können nicht besucht werden, die Rückreise Sr. Erzellenz erfolgt am M. Juni früh. Besondere Einzelheiten, soweit sie nicht Geistliche allein betreffen, werden im Lause der Woche in der „Säch sischen Volkszeitung" veröffentlicht werden. Skl KM M Kn MWWWWMs Von Dr. H e r in a ii n R o l l e, Bautzen Die preußische Verfassung des Jahres 1880 hatte für die einheitliche Regelung des Landesschiilwesens ein besonderes Schulgesetz zu schaffen versprochen. Aber alle staatsmnnnische Kunst hat diese Aufgabe bis heute Nicht zu lösen vermocht. Von jedem neuen Minister mit gleichem Meis, in Angriff genommen kam das geplante Unterrichtsgeseh für das gesamte Schnlgebiet nie zustande, weil es nicht gelingen wollte, bei der Gegensäh- licbkeii und Unversöhnlichkeit der vorhandenen Ncbcrzeiigiingen und Kräfte den wahrhaft „allgemeinen Willen" zu finden, ohne den im konstitutionelle» Staat kein Gesetz entsteht. Nur Estizel- qeluete (die Schulaufsicht, die Sch»iiinterball»»g> haben schließ lich durch da? preußische Gesetz ihre Regelung gefunden. Dieses Geschick der preußischen Schillgesetzgebung iriit dem Historiker des BildungSwesens in lebhafte Erinnerung, wenn er letzt beobachtet, welche Wirkung das Erscheinen des neuen Ncichsscbiilgefthentwnrfcs hervorgerufen hat. Was für Preußen auf dem Wege der Landcsgcscügebiing nicht erreicht werden konnte, das soll setzt für da? gesamte Reich geleistet werden, nachdem durch Artikel 10 »,,d 118 der neue» Verfassung dem Reiche eine wesentliche Mitwirkung bei der Schnlgesehgebung zugcstanden, ja in den Artikeln 143 bis 14ll dis wesentlichsten Grundlinien für die Gestaltung de? Schul wesens festgelegt worden sind, freilich bat das Reick nach Ar tikel 146, 2 der Verfassung nur den allgemeinen Rahmen zu gebe», während der LnudeSgesctzgcbuiig die nähere Regelung Vorbehalten bleibt. Mas aber der Entscheidung de? Landesrecht? zufällt, das hängt ganz davon ab, wie weit ftftr Rahmen ge wannt wird, den das ReicbSgesetz geben wird. Diese Teilung der Anständigkeit bedenket, so bereckkigt die Berücksichtigung der Eigenart der Länder nnd ihrer Sonderbedürfnisse auch sein mag, doch zweifellos eine Verschärfung der schnlvolitischen Situation. Denn sie eröffnet die Andsickl nickt nur auf einen zweifachen Sckiiskainpf: ui» das NcichSscknlgesctz und die künftigen LandeS- sckiilgcsetzc, sondern auch ans die Möglichkeit von Kompctcnz- sireitigkeiten nm die Befugnisse des Reiches und der Länder. Hier vor allem droht auch die Gefahr einer Zersplitterung uusercS Schiilwesens in rechtlicher Hinsicht! denn von der Zufällig keit der Zusammensetzung der Parlamente der cinzeluen Länder wird es abhängen, wie in den verschiedenen Bundesstaaten die Maschen ausgefüllt werde», die das- NeichSgcsetz in der Schul- gesetzgelning offen läßt. Je größer diese Maschen, »in so viel fältigere Anschauungen und Gestaltiingrn können darin nnierge- bracht werden, und so scheint die Möglichkeit gegeben, daß das Schulwesen in den einzelnen Länder», je nach der Mischung der Parteivcrhällnisse ihrer Volksvertreningen, ein grundverschiede nes Gesicht erhält. Die Möglichkeit dieser rechtlichen Zersplitte rn den hier gekrmi^eichin-ien Jebler verfällt der Deutsche L e b r e r v e r e i n. Er bat auf -einer letzten Vertreterversaiiim- lung in Stuttgart '16. bis 18, Mai d. Iü an dem Entwürfe 'n»i R«ücbs>ch"laesetz Kritik geübi, was- zweifellos sein gutes Reckt ist. Auch der Katholische Lebrerverband de? Deistscken Reiches bat auf seiner Berliner Vertretervcriammlnng l26. bis 28, Mai d. Js.l seine srordernngen und Wünsche für das zu scbgssende Reichsscbnlgesetz ausgestellt (veral. Nr. 128 der . Sachs-'cken Volk? ieii--iig"', Mai lau» es immerbin verstehen, daß sieb in den Kreist»! de? DenEchen Leb-eervcrein? in dein Augenblicke da der 0' -otwues »->- Au -übrnng d-? b-deut- saiue» Ko»ivroiii'stvaragrapben 146, 2 der Verfassung erstbeini, der Schmerz darüber erneut, dost mit den, Zustandekommen -eiies Artikel- oeaenst'stioen Dnlduna das eigene Schnstdeal. die in der Berliner Verirekerverünninluna vom 10 12 Juni Mist ausgestellte Forderung der rel-aion-'ostn weltlichen Schule für „die Kinder d-'s gesamt--» denischeu Vol'-s ebne Unterschied 1 de? ßlsanbens imd'der Partei' zi- K>rabe getragen ioorden ist. Aber mit dieser Entscheidung der Versagung, die e? von dein Willen der Er-ieb-auasberechtig-en abhängig macht, inn-i weit neben der für alle Kinder offenen Gemeinicha»'A'chust- -Sst -nl- tanschulet auch llst-keniiinisschiileii nnd b-stu-n!»i?freie anelstoche Schulen) zu errichte» sind, sollte man fick nun endlich abaesnn- den habe». Gerade s o ; i a l d e m o k r a l i f ck e svübrer haben gegenüber deni Rei.ch-schiilgese! 'ntn-nm n->t aller Besti-nmibeit beiout, daß angesichts der weltanschaulich-religiösen Zerrissen heit unseres Volkes die Zulastnuo der soaeuaiiui.'» „Sonder schulen", der Bekeuninisichule und der bekei-utnisfreiea Schulen, »eben der Genieiiischgstsschule der einzige Weg zur Lösung der Scb>ilfrage sei. !kud in Stuttaari bat kein anderer als der so zialdemokratische Staatssekretär H einr i ch S cb n l z vor den Vertretern des Deutschen Lebrerver--ii? über da? Znstandekoin» men de? Weimarer Scbnlkomvroniisse? d-e trefsii-hen Worte ge- sagt: „Die beiden parlamentarischen Mächte lSoiiakdeinokratie luid Zenii'nrih in diest-r Leben?en!''cheidi-na unseres Staate? gllein gelanen. bandelten ans Grund der Erkenntnis: überzeu gen können wir nn? gegenseitig nicki. vereewaNigeu dürfen wir einander nickt, also m ü i s e n wir i-n? dulde ti." Aber trotz dieser Ern-a^-iiiug und nngeacbtek der l'nabän- dersickkeit der durch den Weimarer Schnlk-nnnromiß aeschassenen schnlvoliiiichen Siination bat die Sti>"aarker Perireierversamm- lnng d-s ^enistben Leb---r>'erei!-?- in ib----r K-iiik de-. En-wurst-A ziim ReichSscbiilgesei! nicht nur diest-n. soi-Vern n-a,'e-ch seine versassuiigsmäsüaen Grundlagen bekäm-tl. He vo-i der Ver sammlung einstimmig anaenoinmene Entschließung aegen den Gest-tzeSeiiiwiirs ist ein sch-ilpoli-iickes Dokument, nüe es toobl kam» semaiid von einer Drganisotian wie der des Deutschen Lebrervereiii? erwartet bat. So stellt es ziinächst eine ve"m- V-'rstnnnng der Beden- i'in« des Rechtes da-, da? die Verfassung in Artikel 14-8. 2 dem Mille» der Erziehungsberechtigten kür die Wahl der Schnlforin einränmt, wenn die Sinkkaarker Entschließ»»» in ibrem erste» EiiNnand gegen den Entwurf klaut: „A-,statt die Errichtung von Sonderschulen a n f d t e wenigen sy ä l l e (!k zn beschränken, in denen Gewissensbedenken von Erziebnngsberechtiaien eine Bekenntnisschule oder bekennknissreie Schule noiwcndig erschei nen lassen und die Schule in ibrem äußeren Ausbau und ibrer innere» Entwicklung nicht aestbadigt wird, zerschlägt der Ent wurf die gesamte deutsche Volksschule in Siückc nnd Scherbe».' J-nr den Deutschen Lebrervereiii scheint es v^n Ansana a» fest-