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Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. - 40. Jahrgang. — —-— Nr. 55. Freitag, den 7. März 1890. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abends für den folgenden Tag. Viertelfährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergeipaltene Korpuszeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. KM Bekanntmachung, das diesjährige Mufteruugsgeschäft betr. Die in der Stadt Lichtenstein wohnhaften Militärpflichtigen werden hiermit vorgeladen, sich Dienstag, den 1L März ds. Hs., vormittags 7^ Uhr behufs ihrer Gestellung vor der Königlichen Ersatz-Kommission im hiesigen Ratskeller bei Vermeidung der für den Nichtgestellungsfall festgesetzten Strafen und Nachteile rechtzeitig einzufinden. Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungstermine verhindert ist, hat ein ärztliches Zeugnis einzureichen. Eine Einzelbeorderung der Militärpflichtigen erfolgt nicht. Lichtenstein, den 5. März 1890. Der Rat zu Lichtenstein. Fröhlich. Ein deutsch amerikanischer Arbeitgeber über die Arbeiterfrage. Zu den erfolgreichsten Fabrikanten der Vereinigten Staaten gehört Alfred Dolge. 1848 in Chemnitz ge boren, erlernte er nach dem Besuch der Volksschule in Leipzig den Klavierbau und war nebenbei in der Politik ein Schüler Liebknechts. Nach der Lehrzeit ging er nach Amerika, fing dort als Arbeiter an, er warb sich als Agent einige Mittel, bis er selbst Pi anoforte und dergleichen fabrizierte. Jetzt ist er ein reicher Mann, der ein Dörflein von 300 in eine Stadt von 2000 Einwohnern verwandelt hat — man hat sie nach ihm Dolgeville benannt — und 600 Arbeiter beschäftigt. Sozialist ist er längst nicht mehr, er beweist seine Arbeiterfreundlichkeit auf praktischere Weise, indem er eine Reihe großartiger Wvhlfahrts- einrichtuugen fiir seine Leute geschaffen hat und fort und fort strebt, sie auf immer vollkommenere Weise am Gewinne seines Unternehmens zu beteiligen. Zweifel los sind die sozialpolitischen Anschauungen eines sol chen Praktikers für seine deutschen Landsleute von Interesse, und wir teilen daher aus einem Briefe von ihm folgende Aeußerungen mit: „Für mich liegt die einzige Möglichkeit einer friedlichen Lösung der sozialen Frage in der weitest gehenden Entwickelung der Individualität der Arbeiter. Ich wünsche daher für dieselben die größte periönliche Freiheit, unbedingte Anerkennung der Gleichberechtig ung als Mensch, folglich humanste Behandlung, An erkennung ihres Rechtes als Mit Produzenten auf ihren Anteil am Ertrage der Produkte — im Prinzipe schon seit vielen Jahren bei solchen „Mitarbeitern", wie Direktoren, Prokuristen, Disponenten rc. in der Form von Tantiemen anerkannt! Ferner Ermunterung zum Vonvärtsstreben und Rücksichtnahme auf alle solche Fehler und Schwächen, für welche der Arbeiter nicht direkt verantwortlich ge macht werden kann. Ich bin jetzt mit der Ausarbeitung von Tabellen beschäftigt, durch welche ich zu beweisen hoffe, daß mein Pensions- und Lebensversicherungs-System durch aus praktisch und zwar für den Arbeitgeber noch von größerem Vorteil ist als für den Arbeitnehmer. Ein einziger anhaltender Streik kann leicht mehr kosten als 5—10jährige Beitrüge zu solchen Fonds. Meine Erfahrung lehrt mich übrigens, daß man selbst bei den ungebildetsten Arbeitern mit Vernunft gründen und größter Offenherzigkeit so ziemlich alles erreichen kann,.sobald erst die Leute die Ueberzeugung gewonnen haben, daß es ehrlich gemeint ist. Wenn sich der Arbeitgeber erst einmal abgewöhnt hat, seine Leute als Ziffern oder Maschinen anzusehen und willens ist, stets gerecht gegen dieselben zu sein, so wird es bald besser werden. Der Arbeiter ist der erste, welcher dies anerkennt, nur will er ganz na türlich nichts von Patriarchismus wissen und dankt für sogenannte „väterliche" Fürsorge und Bevormund ung. Man soll ihn zum Mitarbeiter erziehen, als Mitarbeiter betrachten und behandeln, selbst wenn man Egoismus, Faulheit und selbst Verkommenheit fort während zu bekämpfen hat. Es soll sich ein Jeder in die Lage des Arbeiters versetzen, soll versuchen, mit ihm zu denken und zu fühlen — und dann sich ehrlich fragen, wie er in der Lage des Arbeiters denken und handeln würde. Wie im Volksleben diejenige Regierung immer die segens reiche gewesen ist, welche am wenigsten „regiert" hat, so ist in der Fabrik derjenige der ei folgreichste Leiter oder Direktor, welcher am wenigsten leitet und kom mandiert, daß Ehrgefühl, meinetwegen auch Ehrgeiz, die Triebfeder der gewissen Pflichterfüllung sind." Tagesgeschichte. *— Lichtenstein, 6. Mürz. Wir wollen nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen, daß am Bußtage und am Totenfestsonntage sämtliche Ver kaufslokale mit Ausnahme derjenigen für den Verkauf von Arzneimitteln, von Brot und weißer Väckerware, von sonstigen Eß- und Materialwaren, sowie der jenigen, in welchen Kleinhandel mit Hcizungs- und Beleuchtungsmaterial getrieben wird, geschlossen sein müssen. — In der Zeit vom Montag nach dem Sonn tag Lätare bis zum 1. Osterfeiertage, Heuer also vom 17. März bis mit 6. April, dürfen Tanzver gnügen nicht stattfinden. Dieses Verbot erstreckt sich nicht nur auf öffentliche Tanzmusiken, sondern auch auf Vereinsfestlichkeiten. — Die strenge Kälte, welche in den letzten Tagen eingetreten ist, hat, wie aus landwirtschaft lichen Kreisen berichtet wird, glücklicherweise keinen erheblichen Schaden angerichtet. Die Wintersaaten sind so gut bestockt, daß nur an besonders blosge legenen Stellen ein Erfrieren derselben eingetreten ist. — Dresden, 5. März. Die Abreise Ihrer Majestät der Königin nach Nervi erfolgte heute abend 7 Uhr 16 Min. von der Haltestelle Strehlen aus und erstreckt sich in ununterbrochener Fahrt über Leipzig, Frankfurt a. M., Basel bis Luzern. Die Herren Oberhofmeister v. Watzdorf, Geh. Medizinal rat vr. Fiedler und die Hofdamen Gräfin von Einsiedel, Freiin von Miltitz bilden das Gefolge Ihrer Majestät. — Dresden, 5. März. Beide Kammern hielten heute Sitzungen ab. Die erste Kammer er ledigte in Gegenwart des Staatsministers Ur. v. Abeken zunächst das Königl. Dekret Nr. 32 durch Wahl der Rechtsanwälte Justizräte Oehme in Leip- Exmittiert. Von Jenny Felder. (Nachdruck verboten.) Vor einigen Jahren erst war die neue Straße in der Nähe der Verbindungsbahn in B. vollständig bebaut worden, ihren Abschluß bildete noch heute das freie Feld, auf welchem sich an schönen Tageir einige hundert Kinder herumtuwmelten, meist barbeinig, denn daß Stiefelsohlen viel Geld kosten, wußte man hier oben am „Verbinder" am besten. Bebaut wurde die Fläche nicht mehr. Sie war in den Besitz eines Bauunternehmers übergegangen, dem so manche Straße hier draußen ihr Dasein verdankte, und der nur auf günstige Gelegenheit wartete, den Besitz auszuschlachten. Auch die Straße, in welcher diese kleine Ge schichte spielt, gehörte früher gänzlich dem Herrn Lando, wie er sich schrieb. Eingeweihte wußten freilich ganz genau, daß der alte Lando der Inhaber eines Rück kaufsgeschäftes in der Königstraße gewesen war, wel ches vom Sohn als nicht nobel genug aufgegebcu wurde, trotzdem es recht viel Geld einbrachte. Julius Lando war ein „geriebener" Geschäftsmann, mit „allen Hunden gehetzt", wie man zu sagen pflegt, der durch vorteilhafte Grundstücksspekulationen zu einem gemachten Mann und eleganten Herrn geworden war. Nur Eins erinnerte an seine frühere Thätigkeit als Kommis im väterlichen Rückkaufsgeschüft: seine maß lose Grobheit in unbewachten Augenblicken gegenüber Leuten, denen er es bieten konnte. Alle Häuser in der von ihm angelegten Straße waren nach einem Stil gebant, einförmig, von außen noch etwas angeputzt und ausgeschmückt, aber im In nern mit entsetzlich unbequemen Treppen und in ei nander geschachteten Wohnungen. Fast im ganzen Hause bestanden die Wohnungen aus Stube, Kammer und Küche, sie waren für kleine Leute berechnet, die ganz hübsche Mieten zahlen mußten, aber auf Kom fort keinen Anspruch machen durften. Solch' Haus war schnell zusammengebaut und brachte mehr ein, als manches vornehmes Mietshaus im Westen Ber lins. Zahlen mußten die Mieter pünktlich, andern falls Exmission, und wenn auch sonst wohl mancher Aerger vorhanden war, Herr Lando merkte davon nichts. Das hatte der vierschrötige Budiker, der zu gleich Vizewirt war, auszubaden. Lando erschien nur am zweiten oder dritten Tage jedes Monats und nahm vom Bizewirt die Mieten in Empfang. Die Bewohner des Hauses versuchten wohl ab und zu, dann ihre Klagen und Wünsche persönlich vorzubringen, sie ge langten aber selten zu ihrem Wirt, den« der Budiker verstand das Abweisen unbequemer Gäste aus dem Fundament. Bis auf ein Haus hatte Herr Lando alle Grund stücke jener Straße veräußert, dies eine, ein umfang reiches Eckhaus mit mehreren Läden hatte er als be sonders ertragsreich für sich behalten. An einem Herbstmorgen fuhr er in Gedanken versunken hinaus. Er hatte in seiner eleganten Tiergartenwohnung gut gefrühstückt und war in der rosigsten Laune. In sei nen Häusern waren noch dazu sämtliche Wohnungen vermietet, und was kann es Angenehmeres für einen Hauswirt geben? Weiter hatte er die interessante Ent deckung gemacht, daß seine Mieter doch eigentlich noch recht billig wohnten. Zuerst sollten die etwa fünfzig Mieter des Hauses an der Verbindungsbahn etwas gesteigert werden; für einen Jeden waren es nur ein paar Thaler, aber schließlich kam doch ein hübscher Posten zusammen. Das heiterte ihn noch mehr aus und ein srohes Lächeln lag auf seinen Zügen, als er an seinem Ziele anlangte. Vor seinem Hause war ein großer Menschenhaufe versammelt. Was mochte da sein? Julius Lando wär nicht nervös, als daß er ungemütliche Szenen scheute, nervöse Menschen waren für ihn die merkwürdigsten Geschöpfe, die es überhaupt gab. Er fuhr also gerade auf den Menschenknäuel zu. Inmitten desselben stand der Bndiker, vor ihm ein tobender Mann und eine weinende Frau. Da hielt die Equipage. „Was giebt's?" fragte Lando scharf. Der Vizewirt trat grüßend näher. „Die Werners von vier Treppen sind eben exmittiert, weil sie die Miele wieder nicht gezahlt haben, und nun wollen Sie nicht fort!" H"r Lando zuckte mit den Achseln, dergleichen Szenen waren ihm nichts Neues. Da stürzte die Frau des exmittierten Mieters aus ihn zu: „Erbarmen, Herr, Erbarmen, wir haben