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Allgemeiner Alyetztr Amtsblatt für die Ortsbehöröe und den Gemeinderat?u Bretnig. l okal-Nnzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. ter Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. AbonrewentSpreir inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltungsblattes" v,°rtelfährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ms Haus t Mark . c ssxrmige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespalteus Korvuszeile io Pfg., sowie Bestellungen auf den un gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch nnsers sämtlichen Zeitungrboten jederzeit gern entZrgen. — Bei größeren Aufträgen und Medschaluuzen gewähren wir Rabatt nach Nebereinkuntt. Jvserate bitlcn wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag VrM Uhr, für die Sonaabend-Rumnrr bi« Freitag vormittag l/,nMhx sinzaseuden. Fchrislieilung, Druck und Vecing von A. Kchuerg, Drelnig. 18. Jahrgang. Mittwoch, den 3V. Dezember 1908. Nr. 105. Aus ver Woche. Die Weihnachtswoche, in der r« sonst in dcn Parlamenten ruhig zu sein pflegt, hat noch ernjfe Debatten in der französischen Kam mer gesehen. E« handelte sich um die Ver mehrung der Artillerie, die die Regierung oor- geschtagen hat, um diese Truppengattung IN Frankreich der deutschen ebenbürtig zu machen. Wieder sind böse Worte gefallen und wieder war Deutschland die Zielscheibe de« Zorne«. Seit Köuii Truarv den jeweiligen Leiter der französischen Politik mit seiner Freundschaft beeh.t, sind solche Äutfälle gegen Deutschland nicht mehr fetten. Solche Debatten zeigen, was alle Alievenrreden eigentlich sinv, zeigen, daß die europäische Lage fast so ernst ist, wie die im fernen Asien, wo sich orr Kampf zwischen Japan und China um die Vorherr schaft vorbereitet. — In Portugal kriselt e« wieder. Die Anhänger de« geflüchteten Dik tator» Franco, dessen Willkürherrschaft die Veranlassung zur Ermordung des Königs Karlo« und feine« ältesten Sohne« wurde, haben wieder an Lorrn gewonnen, ja, sie sind sogar bereit« bi« zum Ohr des jungen König- gedrungen. In Lissabon ist da« Gerücht ver breitet, daß König Manuel au« Furcht vor dem Andringen der Republikaner Franco zu rückberusen werte. Noch ist'» ein unkontrollier bares Gerücht. Bewahrheitet e« sich aber, kehrt Franco in da« Kabinett zurück, dann geht Portugal ernsten Zeiten entgegen; denn die Armee in de» Diktator» Händen wtrd zur Geißel, mährend der Groll, den »eite Kreise de« Lande« gegen Franco hegen, zu Gewalt taten fühcrn wird. — In Italien ist in den letzten Tagen nieder häufig vom Wesen und vom Werl de« Dreibünde» gesprochen worden. Leider liest man au« der formellen Versicherung der Regierungsvrrtreler, Italien werde dem Dreibünde treu dliiben, doch etwa» ganz an dre», als die feste Zuversicht zur Dauer der Bundrszeweinschafl. Es will Abend werden mit diesem Bunde. Zwar steht er noch immer auf dem Papier, wie einst; aber hoffentlich kommt weder Deutschlano noch Oesterreich je mals in ü.e Lage, Italien vor die harte Not wendigkeit zu stellen, den Vertrag zu erfüllen. Mit seinem Herzen ist Italien bei Frankreich, mit seinem Verstände bei England und nur die Gewohnheit hält es noch beim Dreibund, aus dem eS nicht auszuscheiden braucht, denn England und Frankreich würden in der Stunde der Gefahr einen etwaigen Bertragsdruch Italiens zu decken wissen. — In Oesterreich- Ungarn sind die inner» Verhältnisse trostloser denn je. Mußte doch z. B. der böhmische Landtag auf unbestimmte Zeit vertagt werden, da die deutschen Abgeordneten jede fördernde Mitarbeit verweigern, eve nicht die Tschechen die bindende Zusage machen, daß sich Angriffe aus deutsche Studenten (wie in Prag) mcyt wiederholen werden. Dis Tschechen lehnen solche Zusage ab. Dazu kommen die Schwie rigkeiten nach außen. Die Verhandlungen mit Rustand wegen der Balkankonferenz schweben noch, desgleichen sie Verhandlungen mit der Tmkei über die Angliederung Bosnien«. An der' bosnischen Gren;« aber steh: Serbien und wartet auf den Eintritt der warmen Jahres zeit, um loöjchiagtn zu können. — In der Türkei ist lnzwffchtü da« erste Parlament feierlich durch den Sultan eröffnet worden. Aus aller Welt (auch vom Deutschen Reichs tage) sind Begrüßungsschreiben eingelaufen. Hoffentlich bleibt die Verfassung diesmal dem Lande erhalten. — In Persien hat der Schah sich noch immer nicht entschließen können, die aufgehobene Verfassung wiederherzustellen, trotz dem im weiten Reiche die Revolution tobt, tcotzdem es in der Hauptstadt bedenklich gärt und trotzdem England und Ruhland schon mehrmals die Wiedereinführung der Ver fassung ol« dringlich bezeichnet haben. — Der Konflikt zwischen Holland und Venezuela nähert sich seinem Ende, nachdem die Regierung des in Berlin weilenden Herrn Castro gestürzt worden ist. Das neue Ministerium unter Leitung der Vizepräsidenten Gomez hat da« Handelsverbot für Holland aufgehoben. Da mit ist der Streit im wesentlichen beendet. Dieser Schritt der neuen venezolanischen Re gierung bedeutet das Ende der Willkürherr schaft Castros, der sich durch RücksichtSlosig- kcit vor 10 Jahren vom Rinderhirten zum Präsidenten susschwang. Ob der Expräsioent jemals wieder eine Rolle im politischen Leben spielen «iro, ist sehr zweifelhaft. Er wird ven Rest seines Dasein» damit zubringen müssen, sein Leben vor seinen zahlreichen Feinden zu sichern. LerLliches und Sächst?»--. Bretnig. Die diesjährige Ausstellung de« Geflügelzüchterokrein«, verbunden mit Prämiierung und Verlosung, hebt sich von früheren derartigen Veranstaltungen dadurch bcmeikenswert ad, daß sich der hiesige Ranin- chenzüchterverein, der über vorzügliches Material verfügt, angeschloffen hat und korporativ an der Ausstellung teilaimmt. Also wird man zur Ausstellung ein etwas anderes Bild fin den wie sonst, außer dem äußerst vielseitigen Gcflügelpark mit gediegenen Raffstieren rn Wassergeflügel, Hühnern und Tauben aller Gattungen kommen noch in cirka 100 Exemplaren hinzu die bekannten aber auch die seltenen Vertreter o-S Kaninchengeschlecht» in ihren verschiedenen Variationen, auch die interessanten Produkte au» Kaninchenfellen, wie Bettvorlagen, Mützen, Boa«, Schuhwerk rc., so daß es diesmal für Erwachsene und Kinder ganz desonber« lohnend sein wird, die Ausstellung in ihrer Reichhaltigkeit zu be suchen, zumal der Eintrittspreis wie früher ein nur kleiner ist. Da« üdrigs auf die Aus stellung Bezügliche ist aus der heutigen An nonce zu ersehen. Ein gutes Zeugnis für die Rührigkeit de» Geflügelzüchtervereins ist es auch, daß der V-rei» diesmal in nur eigenen modernen Käfigen ausstellt, die einen An schaffungspreis von 1500 Mk. repräsentieren. Bretnig. Am 2. Weihnachtsfeiertage vormittag» wurden cm Gasthof zur Klinke vor versammelter Wehr dem Sprrtzenmann Max Schölzel für 10jährige Dienstzeit Sie übliche Auszeichnung uno Sem Steiger Rob. Anders für 25jährige Dienstzeit das vom König ge stiftete Ehrenzeichen durch den Gemeindevor stand Pegolo überreicht. Außerdem erfolgte durch oen Hauptmann Elvrecht unter ent sprechenden Worten die Äashänvigung je einer Ehrentafel an den bisherigen Haupt mann Hermann Hempel und den Äpritzenzug- sührer Hermann Schölzel, deren Ecnennuug -um Eh enhauptmann bsz. Ehren-SpcitzenjUg- lühier »y -eil gleichzeitig dekanntgegebsn wurde. Auch namens ver Gemeinde »verreichte der Gemeinosoocftattd Petzold den Genannten je ein Lnsikmnungsschreiasn uns draqte alsdann ei» Hoch aus unseren König aus. Lanks»- wocts oes EhcenhauptmanüS Hempel beschlös se» die Feier. Bretnig. Wie anderwärts, so hatten auch in unserem Orte verschiedene Vereine während der Wsihnachttseiertage für Zerstreu ung uns 'Vergnügen gesorgt. Am 1. Festtage war es zunächst der hiesige Militäroerein, der im Gasthof zum deutschen Hause semen zahl reich erschienenen Zuhörern eine in schönen Ge sängen und mehreren an Komik reichen Ge samtspielen bestehende Unterhaltung bot. Leb hafter Beifall wurde den Vortragenden zuteil. — Im Gasthof zur goldnen Lonne war es die Militär-Vereinigung Röderrat, die durch treffliche Gesänge, Soloszenen und zwei hübsche Gesamtspiele da« in starker Zahl erschienene Publikum angenehm unterhielt- Auch hier fanden die Darbietungen eine äußerst beifällige Äufnohms. — Ein volle« Haus erzielte «den- falls ver Gesangverein „Lievrrgruß" durch seine Unterhaltung im Saale des Schlltzrn- haus-s, deren Stoff in GesungS-Vorlräqen meist ernster Natur und humoristischen Aus- lührüngen bestand. Reicher Beisall folgte jeder Nummer. — Der 2. Festtag brachte eine» Untrrhal'ungsabend de» hiesigen Turn verein« im Gasthof zum deutschen Hause. So wie all die Veranstaltungen am vorherge gangenen Tage wurde auch diese durch starken Besuch ausgezeichnet. Da» Programm hierzu war sehr abwechslungsreich. Es wurden ge boten Sologesänge, zwei gemischte Doppel- quartette, Reckübungen, Stavreigen der Tur nerinnen, zwei Soloszenen, Pyramiden und außerdem zwei Gesamtspiele. Trotz de» vielen Unterhaltungsstoffi« gelangte da» Programm rasch zur Abwickelung. Jede Darbietung ern tete infolge ihrer vorzüglichen Au«führung ungeteilten Beifall, welcher sich mitunter der art steigerte, daß man zu Zugaben gezwungen war. — So vürflen all« die Vereine durch die Veranstaltungen ihre Rechnung gefunden Haden, was ihnen zu gönnen ist, da doch der Reinertrag nur guten Zwecken zufließt. — Rechtzeitig für Neujahrsbrief-Freimar- kea sorgen. Bei dem Herannahen des Jahreswechsel« ist wiederum darauf aufmerk sam zu machen, daß es sich dringend empfiehlt, den Einkauf von Freimarken für Neujahrs- brisse nicht bi« zum 31. Dezember zu ver schieden, sondern schon früher zu bewirken, damit der Schaltervsrkehr an dem genannten Tage sich ordnungsmäßig abwickeln kann. Auch liegt er im eigenen Interesse oe« Pub likums, daß vie Nsujahrsbrrefe frühzeitig ad- gelisfert werde» und daß nicht nur auf den Briefen nach Großstädten, sondern auch aus Briefen nach Mittelstädten die Wohnung se« Empfänger» angegeben werde. Für Berlin ist außerdem die Angabe des Bestell-Postamts dringend ecwünfch'. Verzeichnisse der Stra ßen und Platz; Berlins mit Angabe der Be- stell-Postanstalt werde» an alle» Postschaltern, sowie durch oie OrlS- und Landbriefliäger zum Preise von 5 Pfg. verkauft. Bautzen, ,2t. Dez. Allen ehemaligen Angehörigen des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103 wild eine vesonoere Festfrsuos durch die Mitteilung vereitel, daß Ss. Moj. ver König seine Teilnahme am 200jährizen Jubi läum de» Bestehens des Reg'.meuts für den 20. Ium 1909 zugesagt hat. Die Feier sinoel nunmehr endgültig am 19., 20. uc.o 21. Juni 1909 statt. Am Haupllsstrag, Sonntag, den 20. Juni, werden vormittags Kestgolleüdienst mit Pacuve, oends Kompug- »iefeste statlfinden. Der Ausruf für vie An meldungen Uno Bekanntgabe des nähere» Pro gramms für die F-stlichkeitea weroe» voraus sichtlich Eid; Januar. 1909 -rfolgsn. Gle zeitig werden allen Militärvereinen Anmelde- listsn zugehen mit der Bitte, alle diejenigen alten 103er aufzunehmen, die am Fest teil- zunehmen beabsichtigen. Dresden, 24. Dez. Der Ankauf der Waldschlößchenwiesin ist in einer der letzten g-yeimen Sitzungen des Stadtverordnetenkolle- glum» beschlossen worden, und zwar hat di« Stadt Dresse» der Nklienbcauerei Walo- schlößchen die Smnmr von 400 000 Mk. hirr- süc gevotsn. Bekanntlich hat die General versammlung der Aktienbrauecei Waldschlößchen oor eintgen Tagen oiesem Anzroote zugestimml, so daß der Kauf nunmehr perfekt geworven ist. Durch den Ankauf a«s Areals wird e» möglich sein, die schon längst als ein dringen des Bedürfnis vezetchnst« Verbreiterung oer Schillerstcaße an ver Straßenvahnhaltestells unterhalb,-des Waldschlößchmrestaucanl« vor- zumyE.' Das Terrain selbst wird selbst verständlich nicht devaut w«cv«n, damil ver schöne Blick, ösn man von hier aus aut die Elve und die Losch nutzer Höhen hat, nicht be einträchtigt wird. Die von der Waldschlöß- chendrauerei kürzlich «»gepflanzte Oostplantags bleibt infolgevessm erhalten; außerdem soll nach der Elbe zu noch ein größerer Tummel platz süc Mader angelegt werden. Losch witz, 23. Dez. Schwer verun glückt. Der bei dem Fuhrwerksbesitzer August Minkwitz in Bühlau in Dieustea stehende Kutscher Peuthert au» Loschwitz verunglückte am Mittwoch in der Somlenleite schwer. Ec wurde von seinem eigenen Geschirr üder- s-hren uns fügte sich schwere innere Ver letzungen zu. Ein Vorderrad des mit Sand geladenen Wagens quig ihm auch über die rechte Hand, sie total zerquetscht wurde und wahrscheinlich abzenommen werden muß. Er wurde vom Wagen an oie üfermauer ge drückt. An dem Unfall sind die durchgehenden Pferde schuld, die beim Ädwärtsfahcen auf Ser steilen Straße plötzlich scheu geworden waren. Dec schwervscunglückle Mann, Vater von drei kleinen Kindern, wurde »ach Anle gung sine» Notoervandi» oem Johannstäoter Krankenhause überführt. — Gefährliche Tierhäute. Am Mittwoch traf, wie berichtet, in Laube Ser Drckkahn 161 der Vereinigten Elbe-Schiffahrts-Gesell- schafte» mit einer Ladung ein, unter der sich auch mutmaßlich mit Milzdranvvazillen infi zierte Tieryäute befanden. Die Häute, ms- gcsamt 20 Ballen, die au» Kalkutta kamen, wurden unter Aussicht des Bezuksodectier- arztes Brasch einer surchgreijeilve» DeSin- fekrion durch Auslaugen mit Formalin uater- zogiü. Eoeuso wurden mehrere Ballen Jute, di« neücn den Häute» gelagert hat, gründlich setlnftziert. Vo» der Mannschaft des Kahnes, dec oeceiis seit Milte Oktooer aus der Elb« schwimmt, wac «in Bootsmann kurz nach dem Elulaoe» der Häute in Hamburg an Milz- vcano eck aukr und gestorae»; die übrigen sind vollständig gsjundl — In 9 verschiedenen Fälle» sind in den letz e» Wochen in Crimmitschau Einbruch; in Wohnungen verübt woraen. Oec ll.b liarrr zerschnitt stets Betten uns waci sie foonn» t>: Aoortgrusen. Am Ron^g ^..«ao wrn., i« oec Sp.tzbuve asecmals ei» B»it in der ober ." Langenstcaße und schleppte es in die Was-dl'-chr, wo er den Hahn vecLÜ^ff^- lertung uniacryle und das Wasser latz; aus oas Bett fließe» ließ, dasselbe ooüstäuSi vcroerveiw. Oo oo.n sie Pou^r Verduft a. e. '