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Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Lag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1M durch die Post Mk 1.82 frei in's Haus. nehmen außer Der Expedition auch die Au-träger aut MH. /M d- W-N dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen - fM Expeditionen solche zu Originalpreisen. für HoheusteinGrnstchal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdon, Ämgenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Nrchberg. Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappei, Grumbach, St. Egudien, Süttengrund u. s.«, für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Hohenstein - Ernstthal. Gugcrn crllev Geiireirröe-Veuwcrltungerr ösv rrrnliegerröerr Gutschcrfterr. Sonntag, den 6. Juli 1902. Nr. 154. 52. Jahrgang. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns und Webschützenfabrikanten John Albert Lockwood, alleinigen Inhabers der Firma Ino Albert Lockwood, früher in Oberlungwitz, jetzt in Hohenstein-Ernstthal, ist in Folge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin aus »en 21. Juli 1902, BormittagS 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt. Hohenstein-Ernstthal, den 4. Juli 1902. k. 4/00 Nr. 56. Der Gerichtsschreiber des Königliche« Amtsgerichts. Wegen Reinigung der Geschäftsräume können Freitag, den 11. und Sonnabend, den 12. Juli 1902 nur dringliche Sachen Erledigung finden. Hohenstein-Ernstthal, am 4. Juli 1902. Königliches Amtsgericht. Land- «nd KandesknUurrenten betr. Der II. Termin der Land- und Landeskulturrenteu ist am 30 Juni d. I. fällig und spätestens zum 8. Juli S. I. bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzusühren. Hohenstein-Ernstthal, den 27. Juni 1902. Der Stadtrath. vr. Polster, Bürgermeister. Montag, den 7. Juli 1902, Vorm. 8 llhr wird im hiesigem Ralhhauss das Fleisch eines wegen geringgradigem Rothtaus beanstandeten Schweines in gekochtem Zustande s Pfund LN Pfg. öffentlich verkauft. Kny. GrbthrUungshalber soll zum Nachlaß Karl Hermann Heine's gehörig: 1 .) Das Restaurationsgrundstück am Neumarkt und 2 .) Das Hausgrundstück an der Zechenstraße, zu welchem ca. 5 Scheffel Felder gehören, freihändig verkauft werden. Jnteress-nien belieben sich zu wenden an Robert Heine, Neumarkt Nr. 3 oder Johannes Koch, Schubertstraße Nr. 31. Holzversteigerung ms Navensteiner sImtssMreckr. Hotel Claus in Grüna. Freitag, den 18. Juli 1SO2, Vorm. 10 Uhr. 966 w. Stämme, 4 h. v. 85 w. Klötzer, 323 w. Derbstangin, 7090 w. Reisstangen, 1 rm h. u. 70 rm w. Brennholz, 30 G b. h. v. 2730 Gb. w. Bream eisia, 272 rm w. Stöcke zum Stlbstrodeu. Schläge in 5. 33. 38. Durchforstungen in 6. 11. 18. Einzelhölzer in 44. 45. 48. 49. 50. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankstöttcn der umliegenden Ortschaften aushängenden Bekanntmachungen zu ersehen. Kgl. Forstrevierverwaltung Rabenstein zu Grüna n. Kgl. Forstrentamt Augustusburg, am 3. Juli 1902. MengeS. Seyfert. dl 11^ wird der Freiabtrilt ans Bahnhof Hohenstein-E. Schrift- liche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Frei abtritt Hohenstein-E. betr." bis zum 12. dieses Monats abends 6 Uhr an die unterzeichnete Eisenbahn- Bauinspektion einzureichen. Berkaussbedingungen sind bei dieser wie auch bei der Bahnmeisterei Hohenstein-E. einzusehen. Besichtigung kann durch Vermittelung der letzteren erfolgen. König!. Eifeubalm-Bauinspektion Glauchau. TSchMeS. Hoheusteiu-Krustthal, 5. Juli 1902 Mttt-etluageu von allgemeinem Intereste werden dantbo- ent gegen genommen rmd evenO. honortrt. — Hohenstein-Ernstthal, 5 Juli. Morgen, Sonntag, Nachmittag hält der Verein „Turner schaft* sein diesjähriges Schauturnen, ver bunden mit Konzert, auf dem Turnhallengrundstück des Altstädter Turnvereins — Hüttengrundweg — ab. Auf daL in vorliegender Nummer enthaltene Inserat verweisen wir auch an dieser Stelle und machen Freunde der edlen Turnerei auf diese Veran staltung ganz besonders aufmerksam. Wir wünschen, daß der „Turnerschaft" auch in dieser, für sie neuen Stätte, die dem frohen frischen Leben der Turner gewidmet ist, denen nur Lebenslust und Lebenskraft entströmen, ein guter Erfolg vergönnt sei. Möge wie bisher echter deutscher Turnersinn im genannten Ver ein wüter blühen und ihm noch manches Jahrzehnt fröhlichen Wachsens und Gedeihens beschieden sein.— Gut Heil! 8. — Theater. Die Besucher, welche gestern die Gastvorstellung des Wolmerod'jchen Ensemble- im „Schwan" besuchten, werden sicher den Saal hochbe- sriedigt verlassen haben. „Alt-Heidelberg", das neueste Werk Dr. Meyer-FörsterS, ist eine so frische, natür- liche, zu Herzen gehende Dichtung, mit so sympathischen Personen und wurde so flott und frisch wiedergegebm, daß die Zuhörer bis zum letzten Aktschluß in ange nehmster Spannung und in fröhlichster Laune erhalten wurden. Das Goldigheitere der Jugend, das Bur schikose des Studios kommt ebenso zur Geltung, wie die ernste Lebensweisheit des Alten Herrn. Bei einem derartigen Inhalt des Stückes, dargestellt von besten Kräften, konnte man über die Mängel derJn- szenirung und das Dürftige der Dekoration hinweg sehen. Bon den Kräften seien besonders die Darsteller des Erbprinzen, des Dr. Jüttner, des Kammerdieners Lutz und der Käthi hervorgehoben,- sie verkörperten prächtige Figuren. Der Besuch war immerhin ein leidlicher zu nennen. — Bei den sächsischen Regimentern sind Anfang April dieses Jahres insgesammt 50 junge Lehrer bez. Schulamtskandidaten als Einjahrig-Freiwillige und 152 als Einjährig-Aktive zum Dienst eingetreten, und zwar in Leipzig 29 als Freiwillige und 81 als Aktive, in Dresden 16 Freiwillige und 34 Aktive, in Zwickau 5 Freiwillige und 28 Aktive, in Bautzen 9 Aktive. Von d-n 202 Neueingetretenen haben also 22 z Prozent von' dem Reihte, freiwillig zu dienen, Gebrauch gemacht. — Der Gauverband der erzgebirgischen Gewerbe- vereine, unter dem Vorsitz des Herrn Lokalrichters Müller-Werdau hält Sonntag eine Vertreterversamm. lung im Hotel „Kaiserhof" in Werdau ab. Zur Sitzung werden die Vertreter der Gewerbevereinr aus Zwickau, Crimmitschau, Meerane, Penig, Waldenburg, Hohenstein-Ernstthal, Lichtenstein, Ober lungwitz, OelLnitz, Lug au, Reichenbach, Greiz, Aue, Schneeberg, Niederplanitz und SteinpleiS erwartet. Auch wird Herr Sekretär Dr. Engelmann von der Gewerbekammer Plauen an den Verhandlungen theil- nehmcn. Der Bannkreis des erzgebirgischen Gauver- bandes erstreckt sich, wie die Nennung der zahlreichen Städte und Gemeinden beweist, über einen große» Theil des Erzgebirges und des Vogtlandes. Die zur Berathung stehenden Fragen sino von allgemeinem Interesse und heischen die Beachtung aller Gewerbe treibenden, insonderheit aller Mitglieder unseres G - werbevereins, deren Theilnahme höchst erwünscht ist. Es liegen folgende Anträge vor: Gew.-Ver. Crim mitschau: „ES ist wünschenswerth, daß schäifere Be stimmungen gegen eine allzu große Ausnutzung der Kinderarbeit getroffen werden, aber eine solche allge meine Gesetzesvorlage, welche 1., die gesummte Kinder arbeit lahmzulegen droht, durch welche 2., namentlich die Eltern ihren eigenen Kindern gegenübergestellt werden können, welche 3. die Kinderarbeit in ihrem bildenden, als auch in ihrem sittlichen Einflüsse fast ansschließt, eine solche Gesetzesvorlage ist als eine Ge fährdung des Volkswohles unbedingt abzulehnen." Gewerbeverein Meerane: 1. Der erzgebirgische Gau verband säckf. Gew.-Vcr. ruft eine Stiftung ins Leben, aus deren jährlichen Zinsen jungen strebsamen Hand werkern aus dem Bezirke des Gauverbandes Zuschüss zu dem Besuche von Fachschulen gewährt werden. 2. Der Gauvervand bez. der Verband sächf. Gewerbe - und Handwerkervereine wolle an den maßgebenden Stellen dahin wirken, daß bei Vergebung von Arbeiten seilens deS Staates oder Reiches Handwerkern der Orte, an denen die Arbeiten ausgesührt werden, Be rücksichtigung finken und zwar unter möglichster Ber- theilang der Arbeiten in kleinere Theile und unter Gewährung genügender Lieferungsfristen. Gewerbe- oerein Oberlungwitz: „Der Gau bez. der Verband ächs. Gewerbevereine wolle beim Ministerium des Innern dahin vorstellig werden, daß die Wahlen zur Handels, und Gewerbekammer auch in den Landge meinden vorgenommen werden.* Zur Diskussion wird auch die neuerlich lebhafter gewordene Bewegung der HandlungSg Hilfen um Weiterausdehnung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe stehen. Der Be- ginn der Sitzung erfolgt '/,4 Uhr. — Dr. Fritz Friedmann kommt! Der ehemalige Berliner Rechtsanwalt Dr. Friedmann, früher einer der gesuchtesten Vertheidiger, . welcher nach langen Irr fahrten seil einiger Zeit auf dem Brett'l debutiri und hier durch die elementare Gewalt seiner rednerischen Gaben das Variätöpublikum ebenso gefangen nimmt, wie ehemals Geschworene und Zuhörer der Berliner GerichtSsäle, ist vom Wintergarten aus einige Tage gewonnen worden und wird hier vom 3. bis mit 7. Juli auftreten als Vertheidiger in einer im- provisirten Schwurgerichtssitzung, in welcher da- Pu- blikum die Rolle der Geschworenen übernimmt. — Hohndorf. Ein recht unangenehmes Nach, spiel hatte ein sehr vergnügt verlaufener Ausflug, den an einem der letzten Sonntage ein hiesiger Verein in die Umgegend veranstaltet hatte. Es war eine Wagen- Partie verabredet worden; das eine Mitglied stellte den Leiterwagen und einige andere sorgten für den grünen Schmuck des Wagens, der zugleich gegen den Sonnenbrand diente. Und dieser unschuldige grüne Schmuck sollte die Ursache recht vielen Aergers werden. Man hatte nämlich ohne erst zu fragen die paar Birken aus dem Gemeindebusche geholt und sich dabei natürlich gar nichts gedacht. Die Sache wurde aber >ald ruchbar und natürlich von interessirter Seite ob des „argen Waldfrevels" gewaltiger Skandal geschla gen. Im Gemeinderath, in dem der Vorfall auch zur Sprache kam, sah man die Sache ruhiger an und »estimmte nur, daß der Verein nachträglich die paar Bäumchen mit 21. M. bezahle. — Glauchau. Aus dem in der letzten Stadt- Verordnetensitzung berathenen Haushaltplane sei noch erwähnt, daß als Ueberschuß der Gasanstalt 89,500 Mark (gegen 65,000 M. im Jahre 1900) und als Reingewinn der Sparkasse 123,000 M. (gegen 100,000 Mark im Jahre 1900) eingestellt worden sind. — Zwickau, 3. Juli. Die Sitzungen des Schwurgerichts wurden heute Vormittag eröffnet. — iine Frevelthat beging der 18jährige, auS Eichlaide bei Waldenburg gebürtige Dienstknecht Bernhard Emil Winkler in Oberwinkel in der Nacht zum 13. April, indem er einen Eisenbahnzug der Linie Wurzen— Glauchau in Gesahr setzte. Winkler diente bei dem Gutsbesitzer Gottlieb Zscherpe in Oberwinkel, dessen Gut unmittelbar an dem Uebergange des Oberwinkel. Waldenburger Kommunikationswegs über die erwähnte Eisenbahn (im Grünselder Park) liegt. Am Abende des 12. April hatte Winkler seine in Eichlaide wohnenden Eltern besucht. Als er kurz nach 11 Uhr wieder heimkehrte, hörte er, wie der von Waldenburg nach Glauchau fahrende Personenzug auf dem Waldenburger Bahnhofe rangirte. Da kam ihm der Gedanke, etwas über die Eisenbahnschienen zu legen. Er riß deshalb aus dem Obstgarten seines Dicnstherrn einen Baum pfahl von 2 Meter Länge und 6 bis 7 Ctm. Stärke heraus und legte ihn in der Nähe des erwähnten Ueberganges über die Schienen, worauf er sich wieder entfernte. Glücklicherweise erlitt der Eisenbahnzug, der in voller Fahrt die Stelle passirte, keinen Schaden. Die Lokomotive schnitt vielmehr ein ungefähr einen halben Meter langes Stück von dem Pfahle ab und preßte das übrige Stück zwischen die Schienen, so daß ber Zug unbehindert passiren konnte. Erst am andern Morgen wurde der Frevel vom stellvertretenden Bahn wärter Weise entdeckt. Winkler hat aus reinem jugend lichen Uebermuth gehandelt. Er hat einmal eine Ent gleisung eines Eisenbahnzuges sehen wollen. Die Anklage lautete nur auf versuchte vorsätzliche Gefähr- düng eines Eisenbahntransports, derWahrspruch der Geschworenen erklärte aber den Angeklagten der voll- endeten Verübung dieses Verbrechens für schuldig und der Gerichtshof erkannte wider ihn auf 1 Jahr Zuchthaus. Vertheidiger war Rechtsanwalt Stauß von hier. — Niederwürschnitz. Mittwoch Nachmittag mußte hier eine größere Zigeunerbande, welche sich am Dienstag im Garten des Gasthofs „zum Kronprinz" gelagert hatte, durch die Polizei, zu deren Unterstützung )ie hiesige sreiw. Feuerwehr requirirt worden war, mit Gewalt über die Grenze gebracht werden, nachdem riese Gesellschaft durch Verübung groben Unfug- und durch Betteln verschiedentlich Aergerniß bei der Ein- wohnerschaft erregt hatte. — Morgen Sonntag Nach- mittag findet das erste Begräbniß aus dem hiesigen Friedhöfe statt. Dasselbe betrifft den 63 Jahre alten NutSauSzügler Johann Gottfried Fritzsch und schließt ich hieran gleichzeitig die Weihe des Friedhofs durch ^errn Sup. Lotichius-Stollberg. — Der Gemeindevorstand Max Weichelt in Großschönau ist . nach Unterschlagung von Spar- kassengeldcrn in Höhe von 51000 Mk flüchtig geworden, ver Gemeinderath hatte am Montag Abend eine Wiederwahl Weichelt's mit 12 gegen 8 Stimmen abge, ehnt. Am Mittwoch Vormittag bat Weichelt den stell.