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Zrankenberger Tageblatt ZMN M ü« MM KMWptmWDfl WfiMMM-Mmcht m» dm Kladlral;» ImIitMs i. Berantwortlich« Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg l. Sa. - Druck nnd «erlag von C E. Roßberg tu Frankenberg t. Sa. dlnkündinunaen r Größere Anzeigen sind bis 9 Uhr dorm., kleinere b" ka»n°-lm Gcw°hr Ud?rn°mmen werden. «ln»e,genau,gäbe durch p Fernsprecher Ichliebt jedes ReIIamatton«recht au». «ebühr i»r «onderaveUagen: das Lausend s X: sllr die Post. S«rn»r«ch«^'°-e«»gramm.. Tagedlatt Jranlenbergsachsen. adend, sür den solgenden Laa; Sonnabend und Mittwoch U !« »a »Nraniendergcr.Er-Lhler». SejUgSPrelS viertel. - «ins.<nu^°?n laufenden «»ftelluugea werden In unserer »«Ichdsüftelle, von den Voten und Ausgabestellen, sowie ahne -enommk-" mA aUen Postanstaltrn Deutschland» unt> Oesterreich» an- fch°,.-stell" auUgLnL^ unter Kreuzband nach in der «e. Nnzeiarnprei« > Die SS nun breite, einspaltige Petitzeile oder deren Rau« Id^: im amUiche« Teil die sjelle^td A„Etnge,audl"^im.RedakrIon«tcile die Zeile »d Für schwierigen und tabellarischen Sa- Ausschlag, für WlederholungSabdruck ErmL-igung nach fest- ^stehendem Larls. Für Nachweis und'Offerten - Annahme werde» 2d Extragedühr te- II rechnet. — Die Rabaltsäpe und Nettopreise haben nur Blllttgleit bei Barzahlung binnen I So Tagen. Längere» Ziel, gerichtliche Einziehung, sowie gemeinsame Anzeigen »«rschlebener « ! j, Inserenten bedingen die Berechnung de» Brutto-Zellenpreise«. Jnserateu-Aunahmr auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditionen. Tlliincrslag, den 23. Januar 1813 18 72. Jahrgang Im Jnterrsse der Sicherheit des Fahr- und Fußverkehrs bringen wir unsere Bekannt machung vom 9. Dezember 1909, wonach auf alle« öffentlichen Straße«, Wegen ««b Plätze« das Rodel« zur Vermeidung von Geldstrafe bis zu 60 Mark oder ent sprechender Haststrafe ««terfagt ist, hiermit in Erinnerung. Hierbei wird aber zur Kenntnis gebracht, daß, abgesehen von der im Lützeltal geschaffenen Rodelbahn, von einigen Grundstücksbesitzern und -Pächtern in dankenswerter Weise noch folgende Grundstücke unentgeltlich zum Rodeln überlassen werden. In der Rittergutsflur Frankenberg Abhang südlich der Schankwirtschaft „Tyrol", Schlucht an der Frankenberg-Mittweidaer Staatsstraße (nach den sogenannten Bauwiesen führend), in der Stadtflur Frankenberg Abhang von der Seminar- und Scheffelstraße nach dem sog. Schützenteich, Abhang an der Reichsstraße nach dem Mühlbach östlich Naumanns Scheune, Abhang an der Hammertalstraße westlich Jägers Villa, Abhang nach der Mühlbach- talstraße nördlich des an Lohses Gärtnerei vorübersührenden Wirtschaftsweges und der sog. Rehberg südlich Lippmanns Wattfabrtk. Stadtrat Frankenberg, am 16 Januar 191k In Rücksicht aus d»r Sicherheit des Verkehrs auf den öffentlichen Straßen und Fuß wegen sehen wir uns veranlaßt, nachstehende, bei Winterwetter genau r« beobachtende Bestimmungen der Straßen- und Berkehr-ordnung erneut emzuschärfen 1. Die Grundstücksbesitzer haben längs ihrer Grundstücke bei Schneefall und Tauwetter de« Schnee «nd den Schneefchlicker von de« Fußwege» zu beseitigen und den Schnee zwischen Fußweg und Fahrbahn anfzuschichten, und, wo dies nicht angängig ist, aus der Fahrbahn in nicht Verkehrs hinderlicher Weise ans zubreiten; die Schnittgerinne sollen dabei dauernd in schnee- und eis freiem Zustande erhalte« werde«. 2. Bet Glätte haben die Grundstücksbesitzer die Fußwege längs ihrer Grundstücke mit Saud oder wenigstens klarer Asche zu bestreuen. Wo Fußwege nicht bestehen, erstrecken sich die unter 1. und 2. in Betreff der selben gegebenen Verpflichtungen auf einen 2 m breiten Streifen der Straße läng- des Grundstücks. WM-snÄ 3. Eiszapfen, welche nach der Straße zu Überhängen, sind von den Grundstücks besitzern spätestens bis 9 Uhr Vormittag zu beseitigen. Auch haben die Hausbesitzer - dafür Sorge zu tragen, daß bet Tauwetter keine Tchneemaffe« Vo« de« ' Dächern auf die Straße falle«. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Vorschriften werden auf Grund von 8 3S6 Ziffer 10 des Reichsstrafgesetzbuches geahndet. Stadtrat Kra«ke«berg, am 16. Januar 1913. Holzversteigerimg ausLrankeuberger Staatsforstrevier. 1 Gasthof „Stadt Dresden" in Krantenberg. svn S. fvka-ua»» ISIS, vonm. ,IV Uko» «ni 1 eich., 1108 ft. und 1645 b. Stämme, ^^z41 eich., 1119 ft. und 311 ki. Klötze, 608 ft. Derbstangen und 3240 ft. Reisslängen; i, Ä vanmittsg» >2 «ne 6 rm w. Brennfchette, 59 rar w. Brennknüppel, - 2 rm h. und 86 roa w. Arste und 960 Geb. w. Brennreisig, sowie 2 im Gasthof „zur grünen Tanne" in Hartha, visn«»«,, 4. »- bi-usa» 1813, non voi-m- 1V Uki» »n i 65 im ki. Brrnnschette (»«gespalten), 139 iw ki. Brennknüppel und 58,5 ft. unv ki. Arste. Schläge Abt. 31, 36, 39, Durch forstungen Abt. 6, 20, 22, 28. 29, 54, 60, einzeln i. Abt. 31 und 39. Kgl. Korstrevierberwaltnug Frankenberg »nd Kgl. Korstreutamt «ngnstn-bnr-. Mitglieds- und Steuerlisten für Vereine aller Art in Stadt und Land, ebenso Kasfier-Bücher für Sparvereine re. hält empfohlen die Buchhandlung vo« E. G. Roßberg. Vie MtttdslMcbe Hage veuueblLMk Im Verem zur Förderung des Gemerbefleißes tn Berlin hat der preußische Handelsmtnister Sydow Gelegenheit ge nommen, sich in längeren Darlegungen über den Stand der wirtschaftlichen Lage Deutschlands zu ergehen und dabet nach einem günstigen Rückblick auch einen freundlichen Ausblick uns eröffnet. Der Minister gibt der Ansicht Ausdruck, daß im abgelaufrnen Jahr unser Wirtschaftsleben eine neue und brei tere Kräftigung erfahren habe. Die Ernte sei quantitativ hoch gewesen, und Handel und Industrie hätten sich erfreu licherweise weiter entwickelt. Zwar hätten manche Wolken gedroht, indessen hätten diese sich zum großen Teil zerstreut, auch in den großen Wirtschaftsverbänden seien keine Er- schütttrungrn ringetreten. Die Industrie hatte starke Auf träge, für sie fei die Hochkonjunktur gekommen, und es sei begründete Aussicht vorhanden, daß es zu keinem rapiden Ab sturz »kommen würde. Einige Zahlen, die der Minister seinen Mitteilungen bei fügte, sind von großem Interesse. So hat sich in der Groß- eisrnindustrie die Produktion an Roheisen auf säst 18 Mil lion«» Tonn« gesteigert; eine Zahl, die wir bisher noch nie mals erreicht hatten. Deutschland hat England auf diesem Gebtetl det weitem überflügelt, nächst dm Vereinigten Staaten von Amerika produziert Deutschland heute das meiste Roh- eis«. > Deutschland hat auch den größten Eisenexport von allen Ländern. Im Kohlenbergbau wurden insgesamt gegen 260 Millionen Tonnen Kohlen gefördert. Nicht minder ge hoben-hat sich die Seeschiffahrt infolge der aufstetgenden wirt schaftlichen Verhältnisse. Hat doch unsere Einfuhr die Ziffer von säst 10 Milliarden erreicht, während die Ausfuhr sich auf 8 Milliarden Mark belief. Und doch wurde alles das erreicht, obwohl gar manche große Schwierigkeiten sich auf- türmten. An ernsten polttijchen Ereignissen, die das Ge- schäftSlrbrn beeinflussen, hat es nicht gefehlt, die kriegerischen Wirren im Orient können nicht ganz spurlos vorübergehen. Die Schwierigkeiten auf dem Geldmarkt und die Reduktion gewisser Börsenwerte steht der Minister als Sanirrungspro- zesse an, indem er meint, übertriebene Kurse seien aus ihren wirklichen Wert zurückgesührt worden. Der Minister faßte sein Resümee dahin zusammen, daß unser Wirtschaftsleben durch und durch gesund sei und schloß seine Rede mit »folgenden bemerkenswerten Wort«. Es wird von Jahr zu Jahr kräftiger. Der in ländische Konsum steigt; jedes Jahr, das wir im Frieden verleben, macht Deutschland wirtschaftlich und finanziell vom Auslande unabhängiger. Wenn uns der Frieden noch er halten bleibt, wie wir ja alle hoffen dürsm, wird die Mei- nung de« Auslands, daß Deutschland nicht auf eigenen Füßen stehen- könne, bald widerlegt sein. Die Industrie ist noch sür Monate mit Aufträgen versehen; die Preise sind bis jetzt ge- halt« worden. »Wir dürfen hoffen, daß, wenn die Kurve der Hochkonjunktur wieder abfällt, dies allmählich geschieht, immer vorausgesetzt, daß keine Einwirkung und Störung poli tischer Art von außen kommt. Unser Wirtschaftsleben ruht auf d« Schultern des Friedens." Hoffentlich ersüüen sich die optimistischen Darstellungen des Ministers, und es wäre nur zu wünschen, im Interesse des gesamten nationalen Vermögens, wenn diese günstigen wirtschaftlichen Verhältnisse von längerer Dauer wären. llnrer üevmten-llebtrrcbuh Bei dem Balkamrubel und dem Prästdentenwechsel tn Frankreich ist wenig die statistische Feststellung beachtet wor den, daß im Deutschen Reiche ein Ueberschuß von 85000 jungen Leuten jährlich verbleibt, die nicht mit der Waffe ausgebildet werden, weil sie überzählig find oder erst später die Diensttauglichkeit erlangen. Diese 85000 Mann sind vorhanden, obwohl im letzten Herbst ziemlich 30000 Mann Rekruten sür Armee und Marine mehr eingestellt sind, so daß also, wenn ihre begrenzte militärische Ausbildung einmal wünschenswert erscheinen sollte, für unsere Streitkräfte eine weitere gewaltige Verstärkung eintreten würde. So stehen die Dinge trotz der leidigen Tatsache des Rückganges der Geburten. In Frankreich ist diese Tatsache mehr wie bei uns be merkt worden, denn es wird in den Zeitungen jetzt mit Nach druck der wachsenden Stärke der schwarzen französischen Armee tn Afrika hervorgehoben, deren Kopfzahl noch weiter erhöht werden foll. Als die Bildung dieser Truppe begann, hieß es in Paris allgemein, sie solle nur in den Kolonien verwendet werden und es ermöglichen, in einem Kriegsfälle alle weißen Truppen von dort nach Europa zu werfen. Heute wird schon ganz offenkundig gejagt, auch diese Negerarmee hätte in einem Reoanchekriege mit auszuhelfen. Der Rekrutenüberschuß Deutschlands kann von Frankreich beim allerbesten Willen nicht emgcholt werden, denn der Ter min, an dem das Deutsche Reich noch einmal so viel Be wohner, wie sein westlicher Nachbar haben wird, ist abzujehen. Diese zweite Rekrutenportton, wie wir die nicht ausgehobenen 85 000 Mann nennen wollen, hat natürlich in entsprechender Höhe auch die französische Republik, aber dort ist sie schon eingestellt. Die Leute werden in Kaserne» und Lazaretten und sonstwie verwendet sür Zwecke, für die «in volltauglicher Soldat nun nicht gerade euoroerlich ist. Jenseits der Vo gesen ist für mtlnänfche Zwecke herangezogen, was nur irgend möglich, wir behalien dagegen den starken Ueberjchuß. Und dieser Machlfatlor fällt bet allen politischen Erörte rungen in einer Weife ins Gewicht, daß diplomatische Wich- tigtuerri dagegen nicht auf kommen kann. Die Lehre von der Einkreisung Deutschlands, die von König Edward 7. vergeb lich tn Praktische WirkfamkeU umzusrtzeu versucht wurde, bleibt eine theoretifche, weil das ausgeipannte Netz für die deutsche Machtentsaltung nicht unzerreißbar ist. Und dte deutsche Heeresverwaltung achtet sorgsam darauf, daß die Qualität des Heeres nicht unter der Quantität, leidet, wir es doch an derswo mehrfach feftzustellcn war. Vie MSncbmimblill Mbsr iE M einer unabhängigen geüUichen Republik erklärt und damit nutzer dem selbständigen Albanien um einen zweiten fetbftändigen Staat vermehrt werden. — Der Aihosberg, sen die alten Griechen bereit» den Heiligen Berg nannten, besitzt eine Höbe von nahezu 2000 Metern und erhebt sich damit beträchtlich über den GebtrgLkamm, der die östlichste der drei Landzungen der Halbinsel Ehallidike bildet. DaS Plateau ist von paradiesischer Schönheit, und durch die verschiedenartigsten Bäume, Reben-, Obst« und Oelpflanzungen ausgezeichnet. Schon um die Mitte deS 9. Jahrhund rts liehen sich christliche Eremiten auf der Landzunge am Athosberge nieder, und bereits im Jahre 968 wurde durch den Mönch Athanasios die Klosterkolonie gegründet. Sie wurde in ihren Rechten in der ersten Hälste des 15. Jahrhunderts vom Sultan Murad 2. anerkannt und bestätigt, zum Lohne dafür, dah sich die Mönche noch vor der Eroberung Konstantinopels freiwillig unterworfen hatten. Im nähen Mittelalter pflegten die Mönche die Wissenschaften und fertigten kunstvolle Abschriften von den Werken der griechischen und römischen Klassiker an, deren Ueberlteferung ihnen in hervor ragendem Maße zu danken ist. In neuerer Zeit bildet neben dem kirchlichen Dienst die Landbebauung, sowie dte Anfertigung von Heiligenbildern usw. die Hauptbeschäftigung der Mönche des AthoSderges. Die Mönchsr.publik besteht heute aus mehr alS 20 großen Klöstern, 12 Dörfern, gegen 200 Einsiedeleien. Jede der griechischen Kirche angehörige Station, also Russen, Bulgaren, Serbe«, Griechen u. a., besitzt von den Klöstern eins oder mehrere. Jährlich wallfahrten Tausende von Pilgern zu den Athosklöstern, deren Mönche vorwiegend Griechen und Russen sind, die tn Ge mäßheit der Lehre deS heiligen Basilius in voller Abgeschiedenheit leben. Mit Ausnahme des Beamten, der den Verkehr der Mönche mit dem Sultan vermittelt, darf sich kein Mohammedaner in dem heiligen Gebiete der Klöster mederlassen; ebenso wenig darf «tn weibliches Wesen die Stätten betreten, die man das Jerusalem der griechischen Katholiken genannt hat. Die Regierung der etwa 6000 Mönche und Einsiedler zählenden geistlichen Republik der Aihos-Mönche wird von der heiligen Synode geführt, die ihren Sitz in Karyäs, der Hauptstadt der Insel, hat. Lom Reichstag 94. Sitzung vom 21. Januar Aus eine kurze Anfrage^des Abg. Rühle (Soz.) erwidert Ministerialdirektor Caspar^jdaßAdaü Material über die Lohn- beschästigung von Kindern, obwohl die Erhebung schon 1904 statt- stand, aus mehreren großen Bundesstaaten noch nicht eingegangen fei. — Darauf wird die zweite Lesung des Etats deS Reichs amts des Innern (6. BeratungStag) fortgesetzt. Abg. Nacken (Ztr.) begründet eine Resolution der Budget» tommilston, die sofortige Maßnahmen gegen die künstliche Ver teuerung des Kaffees, die sogenannte Valorisation, fordert. Der Kaffee, so führt Redner aus, ist ein Volksgetränk. Die vorhan denen großen Vorräte würden künstlich vom Markt serngehalten, so daß eine Verteuerung schlimmster Art herdeigesührt wurde. Das Valorisationskomiiee arbeitet mit großen Geldmitteln an allen Börsen. Die Polarisation ist eine Spekulation schlimmster Art und ein höchst wucherisches Gebaren geworden, gegen daS in Amerika bereits die Staatsanwaltschaft elugeschritien ist. Inden europäischen Staaten muß der Verkauf des emgelaaerten Kaffee- erzwungen werden. Staatssekretär Dr. Delbrück: Auch die verbündeten Regie rungen beklagen die außerordentliche Preissteigerung deS KaffeeS. Sie werden die Sache im Auge behalten und nach den hier vor getragenen Gesichtspunkten noch einmal prüfen. (Beifall.) — Die Resolution gegen die Kaffeeverteuerung wird darauf angenommen. Dcr Posten cincS neuen Direktors im Reichsamt deS Innern wird bewilligt. Zur Förderung der Seefischerei sind 500000 Mk. be willigt worden. — Abg. v. Böhlendorfs (kons.): Wir freuen uns, daß dcr Fonds in diesem Jahre um 125000 Mark erhöht wurde. Mau muß zielbewußt Vorgehen und neben der Hering-» fifcherci auch die Interessen der kleinen Fischerei, namentlich in der Ostsee, berücksichtigen. — Abg. P r e u h (Ztr.) wünscht die För derung der Seefischerei in unseren Kolonien. — Abg. Noske (Soz.): Für die Minderbemittelten ist der Hering ein wichtiges Nahrungsmittel; für die Wohlhabenden kommt er nur als Kater-