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Aeltefte Zeitung des Bezirks 103. Jahrgang Freitag, am 17. Dezember 1937 . M. 294 7 - L >72^ h- Bautzen. Auf der Straße Bautzen—Königswartha stieß ein schwerbeladener Lastkraftzug, der einen haltenden Om nibus überholte, in Cölln mit einem entgegenkommenden Personenkraftwagen zusammen. Infolge der Straßenglätte konnte der Lastzug nicht mehr zum Stehen gebracht werden. Beim Zusammenstoß geriet der Personenwagen in den Straßengraben und wurde zwischen dem Lastzug und einer Mauer eingeklemmt. Der Lastzug landete ebenfalls im Straßengraben. Während der Fahrer des schwerbeschädig ten Personenwagens unverletzt blieb, wurde die mitfahrende Frau Hermann aus Neudorf bei Neschwitz schwer verletzt. Die Feuerwehr konnte beide Fahrzeuge nach mehrstündiger Arbeit bergen. Mr dte große Masse sei nur Gemcinschastseinpsan^ sowjetrussischer Sender vorgesehen. Ein großer Teil d.r Wähler habe überhaupt nicht begrisfen, worum es der Vieser Wahl gegangen sei. Man habe zwangsweise ledcir Wahlberechtigten zum Wahlbüro gebracht, und es ser jedem Verhaftung mit alle.» sich daraus ergebenden Fol gen sicher gewesen, der an der Wahl nicht hatte teilneh- men wollen. , . . , , Die Wahl sei auch nicht geheim erfolgt, sondern öffentlich. Es habe niemand wagen dürfen, auf den Wahlzetteln, die ja nur jeweils den Namen eines einzigen Kandidaten enthalten hätten, irgendwelche AenderungcN »orzunehmen, weil ein Anstreichen oder Anlreuzen von Kandidaten oder Liften, wie in anderen Ländern, nicht vorgesehen war. Wer eS unter diesen Umständen gewagt hätte, im Wahlbüro einen Bleistift in die Hand zu neh O Nadlerl Fahr' rechts — Und änderst du die Richtung, So gib es durch ein Zeichen an, Weil man dich sonst — gedenk' der Mahnung — Von hinten überfahren kann. Zeichnung: Nas-Pressc^rchiv (Hnetcr). Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauptmannschaft, des Stadtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Wettervoryertage öes Reichswetter-imftes für Sonnabend: Bei schwachen Winden um Nordwest meist wolkig. Nur noch sehr geringe Niederschlagsneigung. Temperaturen weiterhin um Nullgrad. Leichter Nachtfrost. Verbreitet Dunst oder Nebel. Wetterlage: Die über Mitteleuropa noch vorhan denen Tiefdruckreste haben sich zu einem ausgedehnten Sy stem vereinigt, dessen eigentlicher Kern heute im Bereich von Nordost-Deutschland festzustellen ist. Das Tiefdruck zentrum wird von Lustmassen sehr verschiedener Tempera turen umkreist, wobei fast überall eine geschlossene Wolken decke entsteht. Die Niederschläge werden im nördlichen Teile des Reiches als Negen, in Mitteldeutschland als Schnee auftreten. In Sachsen wird die Wolken, und Nie derschlagsbildung noch durch Staüwirkung verstärkt. Da das erwähnte Tiefdruckzentrum nur noch wenig Bewegung hat, wird sich der allgemeine Witterungscharakter vorläufig halten. '' i ' Die Polnische Telegraphenagentur, die ebenso wie die polnischen und eine große Zahl von ausländischen Zeitungen sich mehrfach kritisch mit der Farce der som jetruffischen Wahlen beschäftigte, weist daraus hin. daß in den Wahllisten nur 55,4 Prozent der Bevölke rung als wahlberechtigt ausgewiesen morden seien. Dieser niedrige Prozentsatz der Wählerzohl sei zu verzeichnen, obwohl das Wahlattcr bis zum 18. Le bensjahr herabgesetzt morden wäre. Für den niedrigen Satz gäbe es nur zwei Erklärim- gen: Entweder seien viele Stimmberechtigte nicht in die Wählerlisten ausgenommen worden, oder aber die Be völkerungsziffern der Sowjetunion seien tat sächlich wesentlich niedriger als amtlich ange geben. Auf die Verschleierung der Höhe der Bevölkerungs- ziffern macht die Polnische Telegraphenagentur durch den Hinweis auf die Annullierung der für den Januar des vorigen Jahres festgesetzten Volkszählung aufmerksam. Zu den Sowjetwahlen wird von in baltischen Staa ten lebenden ehemaligen sowjetruffischen Funktionären, die der Sowjetunion den Rücken gekehrt haben, mitgeteilt, daß schon seit langem die gesamte Intelligenz von den Wahllisten gestrichen morden sei, weil sie als politisch unzuverlässig gelte. Wahlberechtigt sei in erster Linie diegroße stumpfe Masse der Analphabeten, die we der lesen noch schreiben könne, und die man künstlich in Unwissenheit über alles halte, was außerhalb der Sowjetunion vor sich gehe. Ausländische Zeitungen gäbe es nicht. Nur Sowjctsunktionäre dürften Rund- funkapparate besitzen, während der großen Masse der selbständige Besitz von Rundfunkapparaten untersagt sei. Hölle Sowjetrutzland! Terror, Gewalt und Mord bei den Sowjet-„Wahlen Nus! Ker Heimat und dem SachieManK Dippoldiswalde. Gestern begann es in den frühen Morgenstunden zu schneien und es fiel auch tagsüber zeit weise Schnee. So wurde eine recht schöne Winterland schaft. Nur war es schade, daß die Temperatur nie unter Nullgrad sank. Der Schnee blieb naß, blieb auf den Bäu men liegen und drückte schwer auf die Aeste, vor allem aber machte er die Straßen furchtbar glatt. Die Streukolonnen konnten gar nicht so rasch nachkommen. Es kam infolge dessen auch zu manchem Anfall. Oberhalb des Reinholds- hainer Teiches rutschte am Abend der Anhänger eines Last zuges, wahrscheinlich beim Umschalten, nach dem Graben ab und stürzte auf die Seite. Beim Stürzen brachen die Hin terräder ab. An der Ladung, 120 Zentner Pappe, passierte nichts. Sie muh umgeladen werden, dann wird sich der Wagen auch leicht aufrichten lassen. Der Triebwagen setzte seine Fahrt fort. — Am Possendorfer Berge sind auch mehrere Wagen ins Nutschen gekommen, auch da ent stand Kein großer Schaden. — In Reinhardsgrimma stießen auf der sog. Dorfbrücke ein von Cunnersdorf kom mender und ein in dieser Richtung fahrender Personen kraftwagen infolge der Glätte zusammen. Der Sachschaden an beiden Fahrzeugen ist erheblich, ein Wagen mußte abge schleppt werden. Eine Person wurde leicht verletzt. — Für die Arbeiten am Platz der SA ist der Schneefall allerdings wenig günstig. Trotzdem werden sie fortgesetzt. Man ist gegenwärtig mit den Arbeiten an dem nach Süden gelege nen erhöhten Teile beschäftigt, der später von Lizusterhecken und Pappeln umsäumt werden soll. Einige Masten der elektrischen Lichtleitung, die das Gesamtbild stören würden, werden gegenwärtig versetzt. Dippoldiswalde. Am Goldenen Sonntag, 19. Dezember, sind beim hiesigen Postamle die Schaller zur Abgabe von Postwertzeichen und zur Annahme von Paketen und Päck chen von 7'/- bis 12 Ahr und von 14 bis 18 Ahr ge öffnet. Eine Paketzustellung findet auch statt. Dippoldiswalde. Nachdem gestern die Aufräumungs arbeiten am Straßenumbau der Kurve am Friedhof beendet wurden, ist der neugebaute Straßenteil heule vormittag in Betrieb genommen worden. Damit ist eine gefährliche und unübersichtliche Stelle der Reichsstraße Dresden—Zinnwald wesentlich verbessert worden. Eine vollkommene Lösung ist es freilich nicht; denn die unübersichtliche Einfahrt aus der Freiberger Straße in Richtung Zinnwald ist geblieben und die Kurve am südlichen Beginn des Neubaustückes wird wohl zu manchem, wenn vielleicht auch nicht gerade schwer wiegenden Unfall Anlaß sein. Die Kraftfahrer hätten->eine gerade Verbindung Mündung Freiberger Straße—Gas werk am liebsten gesehen. — Im kommenden Sommer wird der neue Straßenteil gepflastert werden. — An den Weihnachtsbäumen auf dem Markte und dem Obertorplahe wird am kommenden Sonntag der Kreis musikzug konzertieren und damit auffordern, ein Scherflein in die bei den Bäumen angebrachten Sammelbüchsen einzu legen. — Todesfälle werden jehl auch den Arbeitsämtern ge meldet. Wie der Reichsinnenminister anordnet, haben die Standesbeamten ab 1. Januar 1938 von jedem Todesfall einer Person über 14 Jahre, den sie beurkunden, dem für ihrest Sitz zuständigen Arbeitsamt Kenntnis zu geben. Obercarsdorf. Einer Weihnachtsfeier der Gefolgschaft Max Nitzsche L Co., A.-V., hier, bei der der Betriedführer Erich Nitzsche-der Gefolgschaft eine Weihnachtsspende von ca. 2000 M- überreichte, und die umrahmt nvar von Weihnachtsgesängen des Werkchores, wohnte auch einer der namhaftesten Pressemänner Argentiniens, Journalist Gayetano Ricci aus Buenos Aires, der geschäftlich bei-der'Firma Max Nitzsche L Co., A. G., weilt«, in Begleitung von deren Hamburger Exporteur, der Feier bei. Gaye-- tano Ricci, von Geburt Italiener, der an einer der angesehensten illustrierten Zeitungen Südamerikas skütllM Austages tätig ist, kämpft seit Jahren für das Ansehen Italiens und Deutschlands in Südamerika und hält sich gegenwärtig zur Information in Deutsch land auf. Welche Bedeutung diesem Besuche zukommt, gehl dar aus hervor, daß die deutsche Reichsbahn ihm bei seinen Fahrten volle Unterstützung zuleil werden läßt. Er Hot bereits Nürnberg, Berlin und andere große Städte besucht und wurde'von den füh renden Persönlichkeiten von Partei und Staal empfangen. Ban unserer schönen deutschen Weihnachtsfeier war er begeistert. Der Dank d«s GosteS gipfelt« in dem Versprechen, daß «r sich in Südamerika durch seine Beziehungen im besonderen Maß« für die deutsche Qualitätsarbeit einfetzen wird. Dresden. In den Abendstunden d«S Donnerstag wurde im Alten Stallhof der traditionelle Dresdner Striezelmarkt eröffnet. iLtn prächtiger Schwibbogen über dem Georgenlor weist den Weg. Achtung, Glatteis! Der Straßenwetterdienst Dresden teilt mit: ReichSanlo- vahn Dresden—Meerane: Glatteis, gestreut. Reichöautobahn Halle-Schleizer Seenplatte: Festgefahrrne Schneedecke. Schneralätte, gestreut. RcichSftraßen im Flachland: Glatteis. Reichsstraßen im Gebirge: Fcstgrfahrene Schneedecke, Schnrr- glätte, Straßen gestreut. ! Anzeiger«!.: Mi« 4S Millimeter breite ' MMm«!«r^re,te ^iEkrzei^S Rpfg. bunt beklebten Laternen noch erhöht wird. Turmbläse. den Beginn des Weihnachtsmarktes an. Von der Auffahrt Hec sang der Kreuzchor mit seinen herrlichen Knabenstimmen zur Ein leitung einige Weihnachtslieder vom Tannenbaum und „Morgen Kinder, wird's was geben". Dann sprach Kreisleiter Walter, der Volkstumsbeauflragt« des VoikstumsdezirkeS Elbe. Er erzählte die Geschichte des Dresdner StriezelmärkteS, der schon über 500 Jahre alt ist. Zunächst war er freilich nur ein ganz kleiner Markt der Dresdner Bäcker, die am Tage vor Weihnachten den „Strie zel", die Christstollen, verkauften. Erst viele hundert Jahre spä ter wurde daraus ein Markt, zu dem aus dem Erzgebirge und aus den anderen Bezirken die Kaufleute mit ihren Familien ge zogen kamen. Seit 17S8 wurde der Markt auch in eine Reihe von Tagen vor dem Fest« ausgedehnt, bis er in unserem Jahr hundert eik gewaltiger Festmarkt wurde. Zum Abschluß der Er öffnungsfeier sang wieder def Kreuzchor, die Turmbläser vom Artillerie-Regiment 4 bliesen dip Lieder vom Tannenbaum, und dann traten die Ehrengäste, unter denen man auch vom Heimat werk Ministerialdirektor Lahr und Regierungsdirektor Graefe sowie Vertreter der Partei, ihrer Gliederungen, der Wehrmacht Wmtzeritz-Zettung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u." men und die Wahlzelle aufzusuchcu. nm dort Aenderungcn vprzunehmen, wäre sofort auf die Schwarze Liste gekom men. „ Es erübrige sich unter diesen Umständen, sich weiter mit den durch Terror, Gewalt und Mord durchgeführten Wahlön zu beschäftigen. Mit diesen Machenschaften könne das sowjetrussische Judentum zwar das in völliger Un wissenheit und Abgeschlossenheit gehaltene russische Volk unter seine Knute bringest». Die aufgeklärte westeuropäische Menschheit dagMN werde wissen, wie es solche Wahl- Methoden und Wahlen zu werten habe. Ihr könnten Stalin und seine blutgierige jüdische Umgebung heute nicht mehr Sand in dk Augen streuen, denn die Erkennt nis von der Wahrheit der Zustände in der Sowjetunion sei unaufhaltsam auf dem Vormarsch. In einer weiteren Meldung aus Moskau stellt die Polnische Telegrapheuagentur zu den Wahlen weiter fest, daß eine ganze Reihe von Hauvtkandi da- Hohe Lichterbäume schafften öle recht« Weihnachtsstimmung, die ! und dec Behörden sah, einen Rundgang durch die Weihnachls- dmch di« schönen erzgebirgischen Transparente, die geschnitzten I weit des Marktes an, wo sich bald ein reges Leben entfaltete und bunt beklebten Laternen noch erhöht wird. Turmbläser kündeten s recht tüchtig gekauft wurde. P ! 7, Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutrauen: einzelne Nummer 1v Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 40S i :: Postsch«ckkonto Dresden 125 48 ::