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Nummer «0 — 27. Jahrgang krichetni »mal w»ck»«n«.«1t den Miistr. »ratt»betlagen .Die und .glir un«»« Nein»» L»»«»' iowl» den r»ub«iiag»n rrimMlaN-, .VnlerdaltmiA und Miss»»», .Dt» W«li d«, grau» ,««rzM»»k Ralgkd»r» .Da» „ule Buch» .gilmrim». s«>a„». Moiiailicher B»zu«»pr«t» 3 MI, eiiiliiil. V»i«»ll«»Id. Anzelnumm»' N» § Sonnabend. ». SonntagiiumMkr «tu Haup chriUettrri L». V. L«»e»yk. Dretdeiu SüchMe Sonntag» den 11. März 1928 «»»I«a»-rt, Dr«»d«» Anretarnvretiei Die laeivaNene P»Ntzetie KU Kami»»» anceigen u»I» Si«ll»ngeiuche iil« ^ - Die PelttreklamezeU«. SS Millimeter breit, l OssertenaebllSr ik« ^ 3"»» höherer Aenm» eritschi «ede Servlli h'iuig auf Lie'ermia u>wt« erfüll,m» v, A»jeis«»-Attficitse» ii. Leistung v Schadeneriad. «ejchüslliihrc L»il Artur Lenz. Dresden. volfsseuuna Ge,chäs«»ftell«. Druck u.iv»»I»g: t»ermania N.n». ,ür Äerlag und Druckerei. gINal« Dre»de», Dr»»d«"-»I. I. Polierliras>«>7. g»nin,i-I0I2. I<osl>»eckio„toDresden »7»- Smikionw Se.dtb««' Dres»»n Sir «>7IS Für christliche Politik und Kultur Dresden Redalt,«n d»r «itchsts»«» Volk«,»>»»»« Sden-illtltad, 1 Poiieiiiratze >7. Hernru- A7ll und »1012. Die Arbeit am Nolprogramm Berlin. 10. Mörz. Heber den Stand der Beratung des Notprogramms wird von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß von den drei Gesetzen, die sich aus die Landwirtschaft beziehen, das Gesetz über dir Einsuhrschein« und das über das Gefrierfleisch vom Rcichsrat verabschiedet worden ist. während das Gesetz über die Rentenbankkredite in der nächsten Woche im Reichstag verhandelt werden wird. Das Gesetz über die Invaliden- und Sozia Iren- ten liegt dein Reichstag vor und ist von diesem in erster Lesung erledigt worden. Zur Zeit wird, im Cozialausschuß verhandelt. Das Kriegsschädenschlußc>ejctz. das im Ausschuß in erster Lesung bereits verabschiedet worden ist. wird in der nächsten Woche weilerberaten weröen. Der Nach tragsetat für das Jahr 1V26/27 hat den Reichsrat passiert und wird im Laufe der nächsten Woche im Reichstag besprochen werden. Der E r g ä n z u n g s h a u s h a l t für das Jahr 1929 ist gleichfalls inr Kabinett in wesentlichen Teilen verabschiedet, so auch der Pe rson a l i e n e t a t, der dem Reichstage dem nächst zugeht. Besondere Aenderungen in der Ministerialinstanz sind nicht vorgesehen. Die Verordnung über die Neuregelung der Klein rentncrunterstützungen kann durch eine einfache Verordnung der Reichsregierung im Einverständnis mit dem Reichsrat verabschiedet werden. ,., Die Reichsregierung hat den Nochtragsetat für das Rech nungsjahr 1927, dessen wesentlichen Inhalt wir bereits mit- getcilt haben, nach Zustimmung des Reichsrates jetzt auch dem Reichstag zugcleitet. Nach der Regierungsvorlage schloß er mit 591.1 Millionen ab: auf Grund der Neichsratsbeschlüsse hat sich diese Summe auf 598L Millionen erhöht. Der Reichsrat hatte oen Ansatz zur Linderung der Unwetterkatastrophen um 3 5 Mil lionen erhöht und einen neuen Ausgabeposten von vier Millio nen zur Behebung der Notlage kleiner Binnenschiffer eingestellt. Die Rcichsregierung erklärt in ihrer Stellungnahme zu den Neiihsratsbeschlüssen, daß sie sich diesen Aenderunge» nicht an- schließen könne. In beiden Fällen würden die Mittel an die Länder zu verteilen sein und von ihnen verwaltet werden. Die Reichsregierung halt« grundsätzlich die Erhöhung oder Neu- einstellung solcher Fonds, die aus «ine Ländersubvrntion hinaus» kommen, für bedenklich. Hinsichtlich der Unwetterkatastrophen halte die Reichsregierung die Aktion, die das Reich im Hinblick auf die Größe des Schadens, besonders in Sachsen, aus seinen Mitteln unterstützt hat, für abgeschlossen. Eine Erhöhung des Fonds würde zu schwierigen Verhandlungen mit den Ländern fuhren und bring« eine Verwischung der Grenze zwischen Kata strophen und sonstigen llnwetterschäden. Was die Binnen- schifser anbetreff«, so Hab« sich die Reichsregierung nicht davon überzeugen können, ob der vom Reichsrat geforderte Betrag seiner Höhe nach gerechtfertigt ist. Si« befürchte aber weiter von jeder solchen Aktion weitgehende Berufungen, denen sich das Reich mit Rücksicht auf seine Finanzlage nicht aussetzen könne. Die Berkehrsdebatle setzte am Freitag die -weit« Beratung Reichsoerkehrs Ministeriums Der Reichstag des Haushalt» des fort. Abg. Engberding (D. Vp.) erklärte, die deutsche Wir brauche auf dom Gebiet der Frachten einen wirksamen ! Vollendung werden. lator im Reichswirtschaftsministerium. Die T Mittellandkanals dürfe nicht länger verzögert egu- des Das chen von dom Wassermangel des Kanals entstamme der schon Jahren von der Ncichsdahng.isellschaft betriebene» hem- bei IV. Mär seit , . mungvlasen Agitation gegen die Binnenschiffahrt. Der Redner trat dann für den Ausbau einzelner Verkehrslinien im Westen ein. Abg. Frau Dr. Luders (Dem.) wandte sich gegen die Absicht, der Schatzung von zwei Klassen auf der Reichsbahn den »rvreis für die billigste Klasse über den Preis der letzigen Nasse hinaus zu erhöhen, Abg. Hartmann (Dtn.) beklagte die ungünstigen Eilcnbahn- verblndungen in dem wirtschaftlich so stark entwickelten Freistaat Sachsen. Abg. Dr. David (Soz,) forderte cinen Neubau der Mainzer Rheinbrücke und verlangte Verkehrsverbesserungen für Las Mainzer Gebier Abg Kroß (Zir,) bedauerte, daß für rentable Anlagen der Reichsbahn d.e lausenden Einnahmen in Anspruch genommen werden müssen, während nach den Grundsätzen einer gesunden Finanzwirtschaft hierfür Anleihen aulgenommen werden müßten. Den lvirts' östlichen Dcdürsnisscn des deutschen Südens sollte bei der Tarifgestaltung besser Rechnung getragen werde». Die Vollendung des Mittellandkanals sei in F age gestellt wegen des Wassermangels. Alan sollte deshalb jetzt dieses Projekt ruhe, lassen. Abg. Hiinlich (Soz.) trat für den Ausbau der Odcrwasser- ktraße ein. Der Redner forderte die Weserkanal sierui.g und den Ausbau des Dortmund-Emskanals. Abg. Schmidt-Hannover (Dtn.) forderte den Ansbau der Harztaliperre» ganz unabhängig von der Frage der Wasser- verlorauna des Mittellandkanals. Reichsverkehrsminister Dr, Koch verwies daraus, daß nach den bisherigen ZPuständigkeitsocrhällnisscn das Rcichs- veikehrsministerium nicht in der Lage sei, irgcndwclche Zu schüsse zum Straßenbau zu geben. Das Ministerium könne nur auf Vereinheitlichung des Straßenbanwcsms hinwirken. Zu der Anregung des Abg. Giesberts ans Bau besonderer Autostraßen sei darauf hinzuweisen, daß Straßcnab- gaben nicht erhoben werden dürfen. Die Avusbahn als Privat- unternehmen sei mit öffentlichen Straßen nicht zu vergleichen. Das veraltete Schlagbaumweie» solle nicht erneuert werden, es wäre am wenigsten mit dem modernen Äutomobilverkehr ver einbar, Für die Altrcntner der Reichsbahn arbei te!-Pensionskasse habe die Reichsbahndircktion in diesem Jahre einen Betrag von 3 Millionen ausgeworfen. Gegen die Be s ch a f s n n g s st c I l e der Reichsbahn werde der Vorwurl erhoben, daß sie einzelnen Firmen eine Monopolstellung einräumen. Trotz der vielen Gerüchte über zu enge Dcz:ih"ngen zwischen den vergebenden Beamten und den branftraa'e» Firmen habe sich bisher bei allen Untersuchungen kein Nachweis konkreter Tatsachen führen lassen Der Van derneuen Rheinbrücken bei Ludwigshafen und Speuer werde voraussichtlich im Spätherbst beginnen können. Die Not stände im Aachener Gebiet seien dein Ministerium bekannt. Die Reichsbahn halte ein« Vergünstigung für Aachener Kohle für unmöglich: sie lei aber bereit, bei Ausführung des Aachen- Rheinkanals ihre Frachten den Kanalfrach'en anzurosi-n, Die Reicbsreaieruna kalte schnelle Hilfsmaßnahmen kür notwendia. (Fortsetzung auf Seite 2) „Arbeitsgemeinschaft -er Zenlrumsdiaspora" Berlin. 9. März. - Dt« Arbeitsgemeinschaft der Zentrums- »taspora hat heute einen Diaspora-Parteiausschuß ab- gehalten. Die Diasporawahlkreise waren vollständig vertreten. Die Aussprache über die Ausstellung der Kandidaten der Diaspora für die Reichsliste und für die Preußische Landeslist« hatte folgendes Ergebnis: Die Kandidaten der Zentrums diaspora für die Reichsliste sind: Ministerialdirektor z. D. Dr. Karl Spiecker. Potsdam N. Pfarrer Struckmann, Zerbst (Anhalt), und Frau H. Fuchs (Hamburg). Die Kandi daten für die Preußische Landeslist« sind: Iustizminister Dr, Hermann Schmidt, Benin, Dr. Bernhard Koch, Pots- dam II. Schriftleiter und Geschäftsführer Hüls mann. Heiligenstadt. und Heeresanwalt Wolsf, Stettin. « Zu dieser Kan-idatenaufstellung möchten wir bemerken: Die „Arbeitsgemeinschaft" hat sich dabei in sehr unkluger Weise über die Wünsche der sächsischen Zentrumspartei hinweg- gesetzt, Die sächsischen Wahlkreise hatten die höchste Neststim menzahl -er von der „Arbeitsgemeinschaft" vertretenen Kreise, die sachliche Berechtigung und Vordringlichkeit einer sächsischen Zentrumskandrdatur wurde in der Ausschuß-Sitzung auch von allen Seiten anerkannt. Trotzdem stimmten die preußischen Mitglieder der Arbeiisgemeinschast gegen den sächsischen Vor schlag, weil führende Herren der „Arbeitsgemeinscliaft" per sönliche Bedenken gegen den von der sächsischen Landespartei vorgcschlagenen Kandidaten geltend machten. Wie wir hören, ist zu erwarten, daß der Landesverband Sachsen aus der „Arbeitsgemeinschaft" ausscheidet. Da der Prcwinzialverbanü Grenzmark bereits aue-geschieden ist, wäre die „Arbe tsgemeinschaft" dann nur noch eine Rumpforgani- satton, die in keiner Weise mehr das Recht hätte, im Namen der gesamten Diaspora zu sprechen. Unter diesem Gesichts punkt -Urft« der Neichsparleivorstond auch die Vorschläge der „Arbeitsgemeinschaft" für die Neichsliste bewerten. Ela Ehamöleon Am Preußischen Landtag hat der Abg. Kaiser-Anklam, der vor einiger Zeit von der Völkischen Frecheitspartei zur Deutschnationalen Partei Lbergetreten war, an das Landtagsbüro ein Schreiben gerichtet, in dem er mitteM. daß er aus der Deutschnationalen Partei ausgetreten sei und hin fort die Bezeichnung „AI tso-i a l ist isch « Partei" als Parteibezeichnung führen werde. Unser Weg Am 11. März tritt der diesjährige Landespartet» tag der Sächsischen Zentrumspartei zusam men. Ter Parteitag wird sich Rechenschaft zu geben haben über die Arbeit des vergangenen Jahres, er wird aber auch die Lösung der Aufgaben vorbereiten müssen, die für -die nächsten Monate zu erwarten sind. Im Mittelpunkt der Erörterungen werden die kommenden Reichs tagswahlen stehen. Wer die Entwicklung der Sächsischen Zentrumspartei seit dem letzten Parteitag verfolgt hat, wird die Lage als nicht ungünstig beurteilen. Anfang 1927 stand die Par tei unter dem Eindrücke des Mißerfolges bei der Land- tagswahl vom 31. 10. 20. Dieser Eindruck war um so läh mender. als die Mehrzahl der Ortsgruppen vor der Land- tagswahl in mustergültiger Weise gearbeitet hatte. Nur an wenigen, allerdings sehr wichtigen Punkten hatte die Vorbereitung versagt: so war es aekommeu daß just 400 Stimmen zu einem Mandat fehlten. Die Gegner hatten nach diesem Fehlschlag eine völlige Labmlegung des Säch sischen Zentrums erwartet. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Der Kampf um das Neichssck ulgesetz im Herbst 1927 hat gezeigt, daß die Zentrumsanhänger in Sachsen noch auf dem Posten sind. Und gerade an den Orten, die 1926 versagt haben, hat inzwischen der Wieder aufbau in erfreulicher Weise begonnen. Das alles aber ist nur ein Anfang. Wie graf; die er zielten Fortschritte sind, wird die Neichstagswahl im Mai zeigen. Diese Volksabstimmung wird erweisen, ob die Nackwehen der letzten Landtaaswahl schon völlig über wunden sind. Wir glauben und erwarten das. Aber damit ist es nickt getan. Die Partei muß voranschreiten, muß an Stimmen und Ansehen gewinnen. Wir seben ein großes A r b e i t s f e ld vor uns: 179 000 Katho liken hat Sachsen, davon sind — nach sehr vorsichtigen Berechnungen -- gegen 130 000 wahlberechtigt. Bisher ist aber im Durchschnitt nur mit 25 000 Zentruinsstimmen zu rechnen, nur 20 Prozent der Katholiken wählen in Sachsen Zentrumspartei! Diese Feststellung ist für jeden erstaunlich, der das katholische Gemeinde- und Vereins- leben in Sachsen kennt. Die führenden Mitglieder sind fast überall Zentrumsleute, überall wird das Band der po litischen Partei als e'ne wertvolle Ergänzung der welt anschaulichen Gescklossenheit betrachtet. Auf der anderen Seite ist es eine alltägliche Erfahrung, daß Entfernung van der volitiscken Tradition des deutschen Katholizismus mit Entfremdung geaenüber der Kirche verbunden ist. Wir wollen damit nichts über die religiöse Einstellung der Katholiken sagen, die zu Varte'en hinüberaeweckselt sind, die ebenfalls christliche Grundsätze auf ihre Fabne ge schrieben baben. kulturpolitisch aber auf der Tradition der evangelischen Teile Deutschlands stehen. Das sind nur Einzelfäste. die Kntboliken dieser R'chtung zäblen höch stens nach Hunderten?' Nach Tausenden aber zählen die Katholiken, die durch die sozialen und politischen Zu stände der Vorkriegszeit ins Lager der radikalen Par teien gedrängt worden sind. Diese Entwicklung war und ist eine ernste Gefahr für den Katholizismus in Sachsen. Die soziale und christliche Staatspolitik der Zentrnms- partei in den schweren Jahren nach 1918 bat eine Basis geschaffen. auf der diese in die Reihen des Radikalismus gedrängten Menscken wieder gesammelt werden könne». Diese Sammlung ist in gleichem Maße eine kulturelle wie politische Aufgabe. Man mag ruhig das Zentrum desweaen eine „katho lische Partei" schelten. Dieser Name soll uns ein Ehren name sein. Die Gegner wissen sckeinbar nicht, daß . ka tholisch" so viel heißt wie: allumfassend, auf das Wohl aller gerichtet. Das ist in der Tat der Cbavakter der Zen trumspartei von Anfang an gewesen. Gereckt denkende evangelische Kreise baben das von Anfang an aner kannt. Wir haben in unseren Reihen eine zablenmäßig n'cht große, aber wertvolle Schar evangelischer Anbänger, die die Zentrumspartei nach den Leistungen und nicht nach den Hetzreden der Gegner beurteilen. Das ist uns ein Zeichen dafür, daß der Kampf der Zentrumspartei, der Keule: Fostenhkrtenbrlef Kirche und Wett Die Wett lIlluiuierte Wachenbeilage) Turnen. Sport und Spiet FUmrundfchau