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Rr. S». Donnerstag. Nr. sv. 13. März 1879. Weißerih-Zeitung. Amts-Wlatt für die Königs. Amtskanptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königs. Kerichts-Aemter und die Stadträtße -I, Dippoldiswalde und Krauenstcin. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 85 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit lO Pfg. siir die Spalten-Zeilc, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theis. Bekanntmachung. 30« Mark Belohnung sind, wie hiermit anderweit bekannt gemacht wird. Demjenigen von der Kaiserlichen Oberpostdirection Dresden zugesichert, welcher den Räuber, der am Abende deS S. Deeember 1878 die Bahnpost zwischen Tharandt und Klingen berg beraubte, so bezeichnet, oder über denselben derartige Mittheilungen macht, daß seine Verhaftung gelingt. Der Räuber ist etwa 72 Zoll groß, von mittlerer Statur, mehr schmächtig, zwischen 25 und 35 Jahre alt, länglichen, gebräunten Gesichts gewesen, hat blondes Haar und dergl. dünnen Schnurrbart, sowie seit Anfang Deeember 1878 anstehenden blonden Backenbart getragen und den hiesigen Dialect gesprochen, ist mit langem, braunen, zweireihigen, abgeführten Winterüberzieher mit äußeren Seitentaschen, dunklen Beinkleidern, Halbstiefeln, Bahndienstmütze bekleidet ge wesen, welche letztere er wahrscheinlich später mit einer Bashlikmütze vertauscht haben wird und hat einen neuen Revolver mit einem Laufe und einer Trommel zu 6 Schuß geführt. Von den der Post geraubten Einschreibbriefen fehlen heute noch: 1. ein Brief eines C. Schnaufer in Dresden an E. Kirsch in Zwickau, welcher 3 kleine Etuis mit je 2 goldenen Chemisette-Knöpfen im Werthe von bezw. 49'/,, 58, 73>/o Mk. enthalten hat. Die Knöpfe hatten patentirte Mechanik, und es waren die Brillanten derselben in odsloiw gefaßt, die theil- weise glänzten, theilweise emaillirt waren, 2. ein Brief der Frau verw. Amtsrath Leuckart in Dresden an den Bezirksamtmann Schmidtbaur in Münchberg in Baiern nebst einem Staatsangehörigkeitszeugnifse für Frau Leuckart (4 weitere Urkunden sind abseits der Bahn in der Nähe von Klingenberg nebst dem zugehörigen Briefumschläge aufgefunden worden), 3. ein Brief von Dresden 3 an A. Müller in Roßbach bei Zeitlofs in Baiern, abgesendet von der sächsischen Vieh- Versicherungsgesellschaft in Dresden; er enthielt ein Schreiben, welches die Abweisung eines Entschädigungsanspruches betraf, 4. ein Brief von W. A. Römer in Hainsberg-Deuben, welcher an die mechanische Baumwollenspinnerei Bayreuth adressirt war und folgende Wechsel enthielt: Mk. 628. — Pf. Ausgestellt am 28. September von Lorenz Leuchs in Landshut, Ordre Meyer und Korndörfer, gezogen auf Bayerische Vereinsbank in München, zahlbar am 28. Deeember 1878. Mk. 211. — Pf. Ausgestellt am 28. September von I. G. Lenze u. Söhne in München, Ordre Peter Heiling- brunner, gezogen auf Bayerische Vereinsbank in München, zahlbar am 28. Deeember 1878. Mk. 148. 80 Pf. Ausgestellt am 17. September von I. A. Erlanger in Buchau, Ordre Eigene, gezogen auf Fr. M. Deubelly in München, zahlbar am 31. Deeember 1878. Mk. 400. — Pf. Ausgestellt am 9. October von Zeugbauer und Co. in Ulm, Ordre Eigene, gezogen auf Lorenz Schlumbrecht in München, zahlbar am 31. Deeember 1878. Mk. 168. 73 Pf. Ausgestellt am 1. November von Lorenz Leuchs in Landshut, Ordre Meyer u. Korndörfer gezogen auf Bayerische Vereinsbank in München, zahlbar am 1. Januar 1879. Mk. 868. 80 Pf. Ausgestellt am 16. October von Jos. Wolfg. Schlegel in Zell bei Münchberg, Ordre Eigene, gezogen auf Brüder Hüber in Wasserburg a. Inn, zahlbar bei der Bayerischen Vereinsbank in München, zahlbar am 15. Januar 1879. Mk. 299. — Pf. Ausgestellt am 16. Novenlber von Ad. Kynast in Schwarzenbach a. d. Saale, Ordre W. A. Römer, gezogen auf Anton Kohn in Nürnberg, zahlbar am 16. Januar 1879. Mk. 158. — Pf. Ausgestellt am 16. October von I. G. Lenze u. Söhne in München, Ordre P. Heilingbrunner, gezogen auf Bayerische Vereinsbank in München, zahlbar am 16. Januar 1879.