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Dresdner Journal : 01.08.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186908012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-08
- Tag 1869-08-01
-
Monat
1869-08
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 01.08.1869
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M 17«. IdsunemnUrpretse: Iw RoräL. Hallü«: ^librliok: 8 H>Ir. — I „ 15 „ Üoi,»Uick:— „ 15 „ LillreloeKumwer»: I „ Inkr«»»»»» tritt itk-IIcb S I^KIr. 8t«wpelx«bükr, »u»»erb»N> avi Xorää. vuoäe» Post - oock 8tewpelnl»ckl»x5illro. »nseratenpreis«: ktir ä«v N»nm einer xesp»It-oen 2eile: 1 Kgr. Unter „Linxe»»n6t" äi« Teil«: 3 K^r. erscheine«: ^tixiiei», wlt Lneoekm« äer Sonn- nnä keiertnss», Ldenck« kür <ien kvlssenäen Hz Son »tag, den 1. August. Dres-lmMurnnS. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1869. Inseraienannalune auswSrt«: Lelxeiz: t'« l)«mwi,»iooRe 6ei Oreeiioer ^vurnel,; «I>eoä»».: K flüoi n«, konr» ; S»mdnrz-I«r11n- Vi»o-«»»«>-kr»v>ltart ». N. . iliisrnsrii» är V001.L», LerUn: 6«oi-i«»'»elie linodü., lie^eni-rn»'» Iturenn, Kvooira Lio«»«; Lrewon: 1!. Sc»l.o^i-n; Lrvilaa; s, SrLxoLx'e^nnoneendnre-tU, ,7t:x«>!, I!,»» L !'«rvxo; rr»o>lNrrt».H. :3x«o^»'»ebe Nuc-I>>>.; UäU>: ^o. NLi>«««n. r»rii: Ilaris, k-^rrirr, Nl.r.i.i«i< LOo., (8, PInc« äe In üour»e); kr»z: 1'n Luui-iou'» Unei.ü.r Vien: Xl>. Oi-r-i-i». Herausgeber: LLoizl. 8rp«äitiva ä«» vreeäner ^onronll» vreeüen, 51»risn»trn»!«« Kv 7- Nichtamtlicher Theil. Uederrrcdt. Tcteqrapbftche Nachrichten. TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. Lübeck. München. Da'mstadi. Wien. Krakau Hermannstadt. Paris. Florenz Madrid. London. Bukarest Tunis) Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Vermischte». Statistik und BolkSwirthschaft. Frequenz sächsischer Bäder. EinaesandteS. Feuilleton. Inserate. TageSkalendrr. Börsen- nachrichten. Beilage. Dresdner Nachrichten. Vermischtes. Statistik und VolkSwirthschaft. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Paris, Sonnabend, 31. Juli. (W T.B.) Dem Vernehmen nach soll am Tage der Veröffentlichung deS SenatsconsulteS eine politische Amnestie er- lassen werden. Der „Constitutionnel" dementirt das Gerücht von einer bedenklichen Erkrankung und dem be vorstehenden Rücktritt des Krieg-ministerS Niel. Tagesgeschichte. Dresden, 31. Juli. Se. Excellenz der Herr Justiz minister De. Schneider hat in der Zeit vom 28. bis 30 d. M. die Gerichisämtcr Leisnig, Kolditz, Rochlitz und Hainichen besucht, auch einer SchöffengcrichlSsitzung im Bezirksgerichte Mittweida bcigewohnt. Berlin, 30. Juli. Der „St.-A." meldet: Seine Majestät der König dinirtc gestern bei Ihrer Majestät der Königin in Koblenz und begleitete Allcrhöchst- dieselbc in die Rheinanlagcn, wo ein Coucert der Mi litärmusik stattfand und ein sehr zahlreiches Publicum versammelt war. (Wie „W. T. B. meldet, ist der König Abends wieder nach Ems zurückgcreist.) — Auch die „N. Pr. Zig." kommt heute auf das preußische Deficit zurück und stellt in Abrede, daß die osficiöse Presse behauptet habe, ein solches sei nicht mehr vorhanden. Diese Behauptung sei von den libe ralen Blättern der osficiösen Presse zugeschoben wor- dcn»»um sodann die bekannten Declamationen über den vermeintlich raschen Meinungswcchsel innerhalb der Regierungskreise daran knüpfen zu können. „Wer so wie wir genöthigt ist — schreibt die „N. Pr. Z." —, die Acußcrungen der gejammten Presse zu überblicken, mußte von vorn herein das Manöver durchschauen. Wir können versichern, daß wir an keiner osficiösen Stelle Aeußcrungcn gefunden haben, welche das Deficit in Abrede stellten, wohl aber brachtcn national-liberale Blätter, wie auf ein m»i 6'oräro Mittheilungcn solcher Art, welche sie mit der hergebrachten: Kriegslist mit den Worten einlciteten: „„Von osficiöscr Seite wird berichtet"". Wenn in den Finanzfragen überhaupt auf irgend einer Seite in letzter Züt eine auffallende Inkonsequenz hcrvorgctrctcn ist, so ist cs vor Allem in der national liberalen Partei der Fall gewesen. Wer sich die Mühe geben wollte. Alles zu vergleichen und zusammen zu stellen, was beispielsweise die „Magde burger Zeitung", bekanntlich der Moniteur des Herrn Lasker, in wenigen Wochen über die Finanzfrage in eigenen Artikeln und in Corrcspoudcnzeu rum Bellen gegeben hat, der würde eine solche Sammlung von Wikersprüchcn vor sich haben, daß sich in se nein Kopfe das bekannte Mühl,ad rcckt gewaltig bewegen würde." — Die Vvraibeitcn für den Nordostseecanal sollen, wie verschiedene Blätter melken, jetzt in den §aup punkten abgeschloss n sein. Angeblich wäre tie frühere Absicht, die Ausführung einer Privatgesillschast zu überlassen, d finitiv amg g.ben und würbe du selbe aus Staatsmitteln crfolgen, wofür maritime undFor- tificaiicnsrücksichtn als b stimmend angeführt werden. Der Anschluß uoch anderer Zwcigcauäle an die Haupt- linic soll dabei indcssen offen behalten worden sein, so daß demnach bei Feststellung des Plans auch den mer kantilen Interessen Rechnung getragen worden wäre. Eine Entscheidung dürfte wahrscheinlich bald erfolgen, da die Fortificationsarbciten von Kiel auch in dieser Beziehung einen Abschluß erfordern, um ihrem Zwecke, nach Norden die Hauptverthcidigungslinte des nord deutschen Gebietes zu bilden, vollständig entsprechen zu können. Die Kosten dieser Canalanlage wurden früher auf etwa 30 Millionen veranschlagt, würden den neuern Angaben zufolge diesen Betrag jedocd noch überschreiten. Die vollkommene Fertigstellung des Ca nals und der damit verbundenen Befestigungsanlagen und Zofluchtshäsen dürfte gewiß einen Zeitraum von sechs bis acht Jahren beanspruchen. Für den Beginn des Baues sind dis jetzt noch k.inc nähern Bestimmun gen getroffen, und biS zur Festsetzung derselben kön nen uoch Jalne verfließe». Lübeck, 29. Jnli. (H. N.) In seiner gestrigen Sitzung ist dem Bürgcrausschusse der Entwurf eines ueucn zur Mitgcnchmigung der Bürgerschaft zu verstellenden Preßgcsetzes vom Senate zur gutacht lichen Beschlußnahme vorgelcgt worden. Das Gesetz soll wie die Einleitung besagt, erlassen werden, um die hicrsclbst bisher bestehenden Beschränkungen der Presse zu beseitigen, nachdem die gewerblichen Ver hältnisse der Presse und des Buchhandels durch die Gewerbeordnung für den Norddeutschen Bund geregelt sind. Der Bürgcrausschuß hat die Berathuug dieses Entwurfs auf seine nächste ordentliche Sitzung vertagt. Die außerordentlichen Sitzungen des Bürg,rauSschusscs zur Berathung der die Steuerreform betreffenden Sc- natsvorlagen sind nach f estrigem Beschlusse bis zum Monat September verschoben worden. München, 29. Juli. (A. Z.) Die Jury für die internationale Kunstausstellung hat sich nun mehr auf Grund des Programms conslituirt, und be steht aus folgenden Mitgliedern und bezichungsw.ise Künstlern: Profissor Schleich als Vorstand, Prosessor Knoll als Schriftführer, dann Ob.rbaurath Zi> bland, Plvfissor v. Rambcrg, Profissor Widnmann, den Ma lern Victor Müller, Lindcnschmit, Friedrich Voltz, Wil helm Dietz, Ebert, Reinhard, Sebastian Zimmermann und Kupferstecher Preise!. Bei ibrem ersten Zusam mentritte hat die Jury den Beschluß gefaßt, daß die Jur Mitglieder weder an der Cvncurrenz für die vor- zuschlagcndcn Auszeichnungen rind Prämiirungen, noch bei den Erwerbungen von Kunstwerken aus den Er trägnissen der verkauften Loose sich bctheiligen können. * Darmstadt, 30. Juli. Der Prinz und die Prinzessin von Wales sind mit ihren Kindern zum Besuche des Prinzen Ludwig auf Jagd chloß Kranich stein einaetroffen. D Wien, 30. Juli. In Betreff der Krakauer Klosterangelegenhett erfahre ich, daß dem Kloster feiten der Negierung die Dotation entzogen wor den, deren sich dasselbe bisher erfreute. Wenn ich ferner gut unterrichtet bin, betrug dieselbe 1800 Fl. jährlich. Die Tage dieses Krakauer Klosters scheinen übrigens gezählt zu sein, denn wie mir von unterrichteter Seite mitgethcilt wird, dürfte der Bischof binnen Kurzem zur Aufhebung desselben schreiten, vielleicht nicht unbeeinflußt von der hier herrschenden Stimmung. * Wien, 29. Juli. Se. Majestät der Kaiser ist heute Morgen von Ischl hier angckommen. — Se. Majestät hat genehmigt, daß die Ucbersicdelung der Artillerie- und Gcnicakademie nach Wien, ferner die Feuilleton. Der Verein für kirchliche Kunst in Sachsen. Der Verein für kirchliche Kunst in Sachsen hat ge genwärtig seinen 8. Jahresbericht ausgcgcbcn. Es ist daraus zu ersehn, wie die Wirksamkeit des genannten Vereins in dem abgelaufcnen VereinSjahrc einen recht erfreulichen Fortgang gehabt hat. Wiederum ist sein Rath und seine Vermittelung mannichfach in Anspruch genommen worden, thcils in Kirchcnbaufragcn, thcils in Bezug auf die innere Ausschmückung von Gottes häusern. Den Neubau von Kirchen anlangcnd, hat der Verein bezüglich der in Planitz bei Zwickau und in Johanngeorgenstadt zu erbauenden Kirchen seine Thä'igkeit eintreten lassen können. Der Kirchengcmeinde zu Johanngeorgenstadt hat der Verein die Pläne und Risse für den Bau unentgeltlich geliefert. Architekt Möckel hat dieselben angefertigt. Da die Baumittcl beschränkt sind, so mußte das Project in der ganzen Anlage einfach gehalten sein, der Architekt hat aber dennoch einen Entwurf zu liefern verstanden, der einen würdigen und ansprechenden Bau in Aussicht stellt. Für die Kirche zu Planitz sind die bereits im Jahre 1866 unter Vermittelung des V reinS entstanvenen Entwürfe nicht zur Ausführung gekommen. Es wurde daher dem Architekten Möckel die Bearbeitung eines neuen Entwurf- übe tragen. Der letztere hat im Vergleich zu der Kirche für Johanngeorgenstadt weit reicher pro- jerttrt werd n können, da viel ansehnlichere Baumittel verfügbar sind. Den deshalb neben der Rücksicht auf Zw> ckmäßigkrtt hier statthaften Höbern Ansprüchen an Reichthum und Schönheit der architektonischen Formen und Verhältnisse entspricht der gelieferte Entwurf, dessen Ausführung übrigens bei Verwendung gebrannter Zie gel auf 70,000 Thlr., bet Verwendung glastrtrr Zie gel auf 80,000 Thlr. veranschlagt ist, in vollem Maße. Dem Berichte sind Abbildungen vom Grundrisse, der Fayade und einer Seitenansicht beig-geben. Von der Kircheninspcction zu Erlbach bei Hohenstein wurde der Verein um sein Gutachten über die Restauration oder, da nöthig, den Neubau der dasigen alten und sehr bau fälligen Kirche, sowie um Beschaffung der nölhigcn Pläne angegangen. Der Verein sprach sich für den Neubau dcö Kirchengebäudes aus, jedoch mit Beibe haltung des noch in festem Stande befindlichen Thur mes, da dies auch den aus der Mitte der Kirchenge- mcindc vernommenen Wünschen entsprach, so sind von dem beauftragten Architekten Pieper in Dresden dem gemäß dir nöthigen Pläne nebst Kostenanschlag ange fertigt und der Kircheninspection in Erledigung ihres Antrags mitgethcilt worden. Die begutachtende Thä- tigkeit des Vereins hat ferner noch einzutretcn gehabt in Bezug auf die Erneuerung des Innern der Kirche zu Königstein, die Herstellung der Decke der ncuerbau- tcn Kirche zu Wildenfels, ferner rückstchtlich der in umfassender und gelungener Weise erfolgten Restau ration der Stadtkirche zu Borna und endlich in Bezug auf ein Project zum Weiterbau des unvollendeten Thurmes der Kirche zu Kaditz. Die Frage wegen eines mit der Kirche zu Gottleuba vorzunchmenden Reparatur- oder Neubaues unterliegt noch der Be gutachtung. Auch auS Mühlberg in Preußen ist der Verein um ein Gutachten wegen Restauration eines AltarS in der dortigen Kirche angegangen worden. Als besonder- erfreulich ist nrch hervorzuheben, daß bei einer gründlichen Restauration der auf dem Friedbose stehenden Nikolaikrrche zu Dippoldiswalde. Es handelt sich hier um die angemessene Wiederherstellung eine- ebenso durch sein Alter, wie durch seine Schönheit besonders bemerkrnSwerthrn Denkmal- kirchlicher Baukunst au- Vcrleg'.'Ug 1er v'cr Artilleriesbulcompagnieu nach W iß- kircheu schon im diesjährigen H.rbsw erfvlgcn linse. Die Detailocrsügnirgcn wegen Wrenngung der Ar tillerie- und Genieakadcmie in Wien in eine tech nische Militärakademie, dann der vier Ariillenc- schulcompagnicn zu Wüßkachen als militäi -1 ech- nischc Schule bis zum Beginne des Schuljahres wer den im Verordnnngswege gctiessen werden. Der Cvm- mandant der ArOllcrlcakadcmie, Generalmajor Hof mann v. Donnerebcrg, wurde znm Cvmmaudantcu der technischen Militärakademie in Wien und ter Commcn» dant deS Festungsartillciicbata>Uons Ne. 6, Major Po lansky, zum Cemmandantcn dermiliiär-ttchiüsaeuSckulc zu Weißkirchen in Mähren ernannt. — Vorgestern haben in Innsbruck unter dem Vorsitze des Statthalters die Vor berathungen über euren L a n d e s v e r t h e i d i g u n g ö - gesetzontwurf für Tirol und Vorarlberg be gonnen, welcher sofort in den Ministcnach und dann als Regierungsvorlage vor den tirolischen Landtag ge bracht weiden soll Wien, 30. Juli. (Corr.-Bür.) Die Section für Aenßeres der ungarischen Delegation erklärte sich mit aller Entschieoenkeit gegen die von der österreichi schen Delegation beabsichtigte Streichung der Einkom mensteuer des österreichischen Ltoyds pro 82,000 Fl. aus dem gcmcinsamcn Budget. — Der Budgetausschuß der NeichSrathsdelcgation setzte die Berathung des Kriegsbudgrts fort. Der Ausschuß nahm den An trag an, den Titel 2 (bei Hofe dienstlc stende Stabs- obervsfizicrc) auf daS Budget des Hofstaates zu über tragen; Titcl 3 wurde mit l,3M 000 Fl. (statt l.M.i 677 Fl.) genehmigt. Der Ausschuß beschloß die Titel: 4 (allgemeine Truppcnauslagen), 20 (Naiuralver- Pssg' ng), LI (Mannschaftskost) u. 22 (Montur, Bett wesen) gleichzeitig in Verhandlung zu nehmen und bc- williatc für dicse vier Titel einen Bausckalbctra» von 48 Millionen, was einen Abstrich von 2,334,720 Fl. ergicbt. Bei der diesbezüglichen äußerst lebhaften De batte sprachen der Kriegsminipcr Kuhn, St.ffen, Rcch- baucr und der Reichskanzler v. Beust, welcher, Bezug nehmend auf geäußerte Kriegsbcfülchtungen die Ucber- zcugung aussprach, daß der Friede augenblicklich nicht bedroht sei und daß es möglich sein werde, die Ge fahren zu beschwören, welche infolge der allgcmeinen Lage in Zukunft den Frieden bedrohen könnten. — (Pr.) Der Bischof von Linz ist vorgestern hier angckommen und hatte gestern Vormiltag Audienz ksjx^^aiser, um dem Monarchen für den Gnadcuact zu danken, durch welchen er von der über ihn verhäng ten Strafe emhobcn worden ist. Die Audienz dauerte, wie versichert wird, nur einige Minuten. Die An nahme, als sei der Bischof vom Kaiser hierher berufen worden, wird als ir ig bezeichnet. Gegen ^12 Uhr fuhr, wie das „Neue Wiener Tageblatt" meldet, der Herr Bischof beim Reichskanzler vor und stattete diesem einen kurzen Besuch ab. Längere Zeit hielt er sich beim Minister Grafen Taaffe auf. Den Nachmittag brachte der Herr Bischof bei dem Cardinal Rauscher rn dessen Villa in St. Veit zu. Prag, 31. Juli. Ungeachtet des erfolgten De mentis beharrten die „Nar. Lcsty" dennoch bei ihrer Erzählung von dem Selbstmorde einer barmherzi gen Schwester in Karclincnthal. Sic berichte ten gestern eine ganze Reihe von Details dieses Falles, welche Gerüchte von der „Boh." in ihrer Nichtigkeit ausführlich widerlegt werden. Die Erhebung.» liefer ten dos Resultat, daß sämmtliche Pcrsencn, welche die Nachricht mehr oder weniger mit Einzelheiten ausgc- schmückt und weiterverbreitet hatten, dieselbe ans dem Munde ciniger 8 bis 11 Jahre alten Kinder geschöpft hatten. Weiter meldet die „Boh.": Auf Wunsch der Oberin begab sich gestern Nachmittag 3 Uhr eine strafge richtliche Commission in das Kloster und nahm eine gründ liche Untersuchung sämmtlichcrRäumlichkciten nicht nurdes Hauptgebäudes, sondern auch aller Nebengebäude vor und fand nirgends den gcriugstcnAnstand. Diese Untersuchun gen, die Einvernahme der Schweslern und die Aufnahme des Protokolls daucrteu bis 7 Uhr Abends, um welche Stunde die Commission das Kloster verlieh. Wie vcr- dcr Zeit des U bergangsstils (13. Jahrhundert), w.l- chcs überdies in seinen coustructiven Theilen sehr gut erhalten ist. Der Bau der Kirch.n in Kainödrrf und Dcuben ist glücklick so weit vorgeschritten, daß b ide im Laufe des bevorsthenden Sommers fertig werden und die Weihe erhalten sollen. In Bezug auf die innere Ausschmückung von Kirchen ist zu crwälmen, daß der Verein um Beschaffung d.r Entwürfe zu Al tar, Kanzel, Taufst, in und Oi gelprospcct für die neue Kirche zu Hartha b.i Waldheim angegangen worden ist. Dieselben werden im Auftrage des Vereins vom Ar chitekten Möckel in Zw'ckau bearbeitet. Auf das drin gende Gesuch des belrrffeudcn Geistlichen hat hicrnächst der Verein der fihr armen Kirchgemeinde zu Tirpers dorf im Voigtlande ein Paar Altarleuchter und einen zwar einfachen, aber (vom Cifilcur Scheele in Leip zig) trefflich gearbeiteten Abendmahlskelch, sowie eine zinnerne Wcinkanne für den Alta,gebrauch zum Gc schenke gemacht. Von demVereinsmitglftde Beck in Herrn hut sind Entwürfe zu in Kirchen anzubringenden Ge dcnkiafeln für im letzten Feldzüge gcfallene Krieger in gewohnter sinniger und feiner Weise gcliesert worden. Zwei andere dcr zahlreichen Arbeiten Beck's sind in Abbil dung dcm Berichte beigcgrben. Die eine ist ein Theil eines für Kainsdorf bestimmten Bahrtuchs, die andere ein Ant pcndicnmedaillon für die Kirche in Mügeln bei Görlitz. An Gegenständen zum kirchlichen Ge brauche, deren Herstellung dcm Vereine auvcrtraut worden ist, seien noch rrwährt: ein reiches Altarcru- cisir, mit Polychromie verziert, und eine künstlerisch ausgestattete Altarbibel, rin Kelch nebst Wcinkanne, endlich ein Taufstein mit Taufichüssel. Auyerdem wurde auf vielseitige Anfragen in dergleichen, in den B.retch der Vereinslhät'gkcit fallenden Angelegenheiten Bescheid rrt-etlt. Bei Gelegenheit des vorjährigen Bi« lautet, b.absichtigt die Generaloberst! gegen die „Nar. Lisch" cinc Klage wegen Ehreubcl idigung anhängig zu macken. Ärakan, 28. Juli. (Pr.) Dcr plötzlich nfolgte Tod des Paters Lcwlowitich, des früher» Beichivaleis der barfüßigen Karmeliterinnen zu Krakau, eines alten und in letzter Z il der Trimk.nhcit ergebenen Karme- litermönckcs, sowie der Umstand, daß dcr Prior des Kann, litcr'lvstcrs zu Czcrna bei Krzcizewice gleicksalls arrctirt wurde, verauwßtni den hi.sigcn Gerichtshof, eine Comm ssion nach Czerna abzusrnden, um oaselbst im Kloster cinc strenge Revision vornehmen zu las sen. Der Untersuchungsrichter Oe. G-bhard, der Obcr- staatsanwaltssubst'tut Danccki unv der Schriftführer Kwiatkowski d.gab n sich gestern dalün in Begleitung zweier von Krzcsze wice aus mitgenommenen Gendcnmcn und trafen die Möncke gerate beim Lüchcnschmause; die Mönche waren eben vonr Leickcuzuge des Paters Lewkowitsch zurückgck.hit und schienen die Abgesandten des Gerichts erwartet zu haben, denn Einer von ihnen sagte beim Anblick der Vertreter der Behörde zu den andern Brüdern: „Scht Ihr, sie sind schon da." Die Mönche begrüßten chrerbutig die Mitglieder der Com mission und ließen ruhig die Revision in ihrem Klo ster vornehmen, wobei — wie verlautet — außer einigen Docum.nt.n, welche das Vcihältuiß zwischen den Klö stern dcr Karmelitcr und Karmeliterinncn klären, sonst »ich s gefunden wurde. Demu ch wäbrte die Unter suchung viele Stunden, weil di Eemmission von Czcrna einen kleinen Abuccbcr in den r.ächstgele !enen Maierhof machen mußte, wofi lbst dcr gcgcuwärlig iuhaftirie Prior, Paice Julian Kozubski, fiincn Wohnsitz hat. Auch hicr wurde Alles einer genauen N vcsien unterzogen. D-e Exhumation und Sectio» des Paters Lewkowitsch soll erst heute oder morgen vorgenommcn werden. Kaum war die Commission heute früh mit einem Last züge aus Krzcszewice oder eigentlich Czcrna zurück- gekehrt, begab sie sich ins Klostcr der barfüßigen Kar meliterinnen an dcr Wesola, um in dieser eigentlichen Stätte des Verbrechens eine Revision vorzunchmen Krakau, 29. Juli. (Pr.) Die gestrige Revision im hiesigen Kloster der Karmeliterinnen dauerte mit geringer Unterbrechung von 8 Uhr früh bis 10 Uhr Nachts. Hermannstadt, 29. Juli. (W. Bl.) Die Vere ins- festlagc baden heute mit eine« Schützenaufzuge be gonnen. Die Lchützcnvereine von Bukarest und Schäs- burg übcrschickten silberne Becher als Jubilargcschenk. Benn Festbankett, aus 500 Gedecken bestehend, rief ein Toast auf Se. Majestät den Kaiser endlosen Jubel her vor. Wahrcnd des Fcstbankets langten aus Wien, Ofen, Czernowitz und Kitzbüchel Begrüßungstcle- grammc ein. Paris, 29. Juli. Diejenigen Mitglieder dcs Se nats, weiche, der „Patrie" zufolge, beabsichtigen, sich bei den Delibcrationen dcs SenatsconsulteS zu be- theiligcn, si>d die Herren Bonjcan, Huber-Delisle, Goulhot de Saint Germain, Bamvillters, de Butenval, Darcstc, Roulaud, Vurlftfrov, Dumas, Qucntin-Bau- chard, Bähic, Lessvre-Durufls, de Mcntque, Lcrey de Saint-Arnaud, Boulay de la Mcurthc. Dcr Scnats- consult wird vorzugsweise von den Herren Delangle, de Sartigcs, Fcrd. Barrot, de la G»eronnisre, de Royer und Monier de la Sizcranne geleitet. Diefinigcn Se natoren, welche sich am wenigsten günstig für die Re formen zeigen, sind die Henen Larabit, Lacaze, Baion Dupin und Ssgur-d'Aguesseau. — Der „K. Z." zufolge b.stäligt cs sich, daß General Mellinet seine Ent lassung als Generalcommandant der National arce ein- gercicht hat. — Gestern fand seit sechs Wochen wieder die eiste öffentliche Versammlung, und zwar im Saale „Mvlisrc", statt. Dieselbe dauerte jcd.ch nicht lange, denn gleich b i dcr ersten Rede, welche Mathorel, früher finanzrcllcrMiiarbciter am „Pays", h clt, fiel ihm derPolizeicemmissar ins Wort und erklärte die Versamm lung für geschlossen. Der Advvcat Lafcrnbrc, welcher präsidirte, forderte die Anwesenden auf, ruhig ausctn- and.r zu gehen und sich darauf zu b schränken, eine Protestation zu erlassen, was auch geschah. bcl- und Missivnsfcstcs und dcr damit verbünd,nen Pastoralconferenz wurde, der im 7. Jadresb richte aus gedrückten Absicht entsprechend, abermals cinc Ausstel lung dcr Kunst und Industrie für kirchlicke Zwecke veranstaltet. Dieselbe übertraf die erste an Rnckhal- Ligkeit und hatte sich einer lebhaften Thcilnabmc zu erfreuen. Dcr Verein zählt gegenwärtig 54 Mitglie der in Drcsdcn, 129 in Leip ig und 60 aus andern Orten. Die Einnahmen ! cs Vereins betrugen 876 Thlr., die Ausgaben 159 Thlr. Der Kasscbcstand be zifferte sich Ende 1868 auf 717 Thlr. Möge der Verein auch fernerhin eine rege Unterstützung und För derung seiner cdeln Zwecke find.« C. Der Dorfpfarrer. Eine Erzählung von Pauline Lchai) (Fortsetzung auS Nr. Nü.) Einst erhielt Gertrud einen Brief von Sara, in welchem folgende Stelle vorkam: „Meine süße Gertrud! Du wolltest mcin Gcheimniß wissen, ehe ich von Euch abrciste, aber ich suchte Deinen Fragen auszuweichen, denn ich durfte nicht plaudern. Ich bin Dir und der lieben Tante für Eure Nachsicht und Geduld mit einem mißmuihigcn, launenhaften Mädchen viel Dank schul dig; allein, ich hatte einen Kummer, als ich zu Euch kam, dcr mich bedrückte. Gern hätte ich Dich zu mei ner Vertrauten gcmackt, kleine Gertrud, allein — sei mir nicht böse! — Du erschienst mir doch gar zu jung und kindlich, um Dich zur Mitwisserin eines unglück lichen Licb sromanrs zu macken. Jndcsi n, so ganz kurzsichtig warst Du nickt. E inn.rft Du Dich »och des Malers auf dcm Kirchhofe? ES lagen damals noch Berge von Hindernissen zwischen uns. Er mußte sich dem Willen seine- Vater- beugen und ich mich
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