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Obwohl wir schon eine Anzahl von Preßstimmen über den Ministerwechsel angeführt haben, so kann man doch der einem solchen bedeutsamen Anlasse nicht weit genug die Gegner zu Worte kommen lassen. Aus den verschiedenen Urteilen läßt siel, dann leicht ein Kern heransschälen, der der Wahrheit zweifelsohne am nächsten kommt. Freilich schwebt heute das Urteil über die Einzelheiten noch stark; die Nachtigall des einen ist der Uhu des anderen; auch innerhalb des Blockes gibt es große Differenzen. Am zurückhaltendsten ist die Zentrnmspresse. Sie anerkennt, daß Fürst Bülow einen Sieg errungen hat; sie sagt a-v-er ebenso offen, das; man die Taten der neuen Minister ab- lvarken müsse. Hören wir erst die Offiziösen an. In der ...Köln. Ztg." mußte ein langer Artikel die Ernennungen dem Block schmackhaft machen. Der Hauptwort des Wechsels se, in den, festen Willen zu suchen, eine einheitliche Politik zwischen dem Reiche und Preußen zu führen. Bethmann- Hollweg soll nach den offiziösen Darlegungen der Mann sein, der die Blockpolitik in Preußen als Vizepräsident des Stnatsministeriiims einführt. Dieses Bernhigungspmver für die Liberalen wird mm in lange Sähe gewunden; oder es tut seine Wirkung nicht. Der Liberalismus fordert in eri'ter Linie eine Neuordnung des preußischen Landtags- wahlreckstes und da will es ihm sonderbar erscheinen, daß der liberale Ressortminister p. Betkmmnn dieser Arbeit aus dem Woge geht, um denk konservativen Herrn v. Moktke die Sache zu überlassen. Diese offiziösen Auslassungen finden daher auch wenig Glauben; man geht rasch über sie hinweg und betont höchstens, daß die Nenernennnngen bewiesen hätten, daß die Stellung des Reichskanzlers unerschüt'erk sei, wie es auch die „Voss. Ztg." in folgenden Worten tut- „LB hat denn der Personenwechsel, den der Systemwechsel erforderte, begonnen. Erst begonnen, denn es ist kaum nxihrfcheinlich, daß ans die Veränderung in den leitenden Stellen nicht auch Veränderungen in einzelnen Remtern von Direktoren folgcn'stollten. Daß die jetzt angeknndigte Umgestaltung der Regierung äußerlich einen kräftigen „Ruck nach links" anzeige, wird niemand behaupten. Es ist kein Minister ernannt worden, den- man etwa der frei sinnigen Partei znrechnen könnte. Allein nicht so sehr darauf mag es ant'ommeii, von wem als vielmehr wie re giert wird. Und wir werden scheu, wie die Idee der „kon servativ-liberalen Paarung" jetzt in Gesetzgebung und Ver waltung verwirklicht wird. Fürst Bülow Hot gezeigt, daß seine Stellung un-erschüttert ist. Er Ixst die neue Negierung gebildet, und wir werden sie nach ihren Täten beurteilen." Das Ausscheiden des Grafen PosadowSkp wird allgemein bedauert; wir finden nicht ein Blatt, das sich hierüber freuen würde. Die eigenartigste Ansicht über seinen Nach folger haben die „Leipz. Neuest. Nacbr." in folgendem Satze entwickelt: „Schon der lange, regellose, in unsicheren Limen gekennzeichnete Leib des neuen Mannes läßt darauf schlie ßen, daß ihm die Gediegenheit des Willens, die zupacke»V' Engerie fehlt." Nun wissen wir es also, worauf es haupt sächlich bei der Auswahl von Ministern ankommt. Wenden wir uns min dem neuen Kultusminister zu. so sei an die Spitze eine Ernennung aus der Vergangenheit gestellt. Als am 26. November 1871 die erste Militärvor- lage im neuen Reichstage beraten wurde, da führte der nationalliherale Abgeordnete Dr. v. Treischke ans: „Sorgen Sie, meine Herren, daß Sie zugleich Mitglieder des preu ßischen Abgeordnetenhauses sind, daß ein fähiger Mann an die Spitze Ihres Unterrichtsministeriums kommt." Der Ruf irar nickst vergebens erhoben worden. Schon am 22. Januar 1872 trat der Kultinkampfsminister Falk an die Stelle des mehr konservativen Herrn v. Mühler. der im letzten Momente noch eigenartige Versuche zur Be- festiguug seiner Position gemacht hatte. Nun begann der Kultnriämpf ans vollen Kräften. Die heutige Situation sieht jener vor 36 Jahren zmn Verwechseln ähnlich. Im Abgeordnetenhanse bat der nationnlliberale Abgeordnek) Dr. Friedberg wohl schon ein Dutzend mal den Ruf von Treitschk-e imitiert und noch gröbere Ostschütze gnfgefgbren. Die libeixste Presse fordert täglich den Skalp von Stutzt: Wer ist nun dessen Nachfolger? Nach der „Rhein.-Wests. Zeitung" soll er der „nationalliberalen und freikonstr- vativ-en Froktion" om nächsten stehen und zwor durch Gelnet und seine ganze Derwgndtschgft. Sein Vater mar Führer^ der Dortmunder Liberalen, er selbst Hot die Tollster eines Liberalen zur Frau und seine Schuxiger sind allesamt libe- r-al. Mau liest in der liberalen Presse, daß seine ganze Der wandtschaft liberal sei. d. h. antiklerikal." Ob der Minister den Liberalen viel Freude bereiten wird. läßt sich noch nicht sagen. Wohl aber, daß er den Klerikalen keine machen wird. Die besagten Ngrionalliberalen jauchzen heute himmelhoch, mehr noch über die Ernennung- Holles als über den Rücktritt Posadowskys. Denn tonangebend im wesifäli- schon Nationalliberalismns sin-d bekanntlich die Industrie- barone, denen der Minister für Sozialpolitik ein schwerer Stein des Anstoßes war. Die „Voss. Ztg." erinnert daran, daß Holle seinerzeit zum Landeshauptmann in Westfalen mit mir zwei Stimmen Mehrheit gewählt worden sei; die Katholiken hätten- gegen ihn gestimmt, weil sie einen Glau bensgenossen an diese Stelle wünschten. Holle kenne die „Ultramontanen" ganz genau und daher iverde das Zentrum ihn nicht lieben. So die liberale Presse. Was sagen nun die konservativen Zeitungen? Da steht voran der orthodoxe „Reichsbote", der über Studts Ent lassung schreibt: „Es ist erreicht. Das liberale Kesseltreiben hat zum ersehnten Ziele geführt. Die „legitime" Kamarilla bat gesiegt. Das parlamentarische Regime ist da. Der Staatssekretär Graf Posadowsky und der Kultusminister v. Studt sind endlich zur Strecke gebracht. In allen Ton arten jauchzt die liberale Presse dem Reichskanzler zu, der solches vollbrachte. — „Wer etwas kann, nmß gehen," sprach Bismarck, als seine Erbitterung gegen die Epigonen den Höhepunkt erreicht hatte. Das Wort ist auch heute gemäß." Das Blatt blickt aber auch in die Zukunft und meint, daß jetzt für die konservative Partei große Aufgaben bevor- steben; sie werde sich zwar dem Reichskanzler nicht versagen, um ihn nicht wieder in die alte Stellung zum Zentrum zurückzudrängen, aber sie werde auch festen Widerstand leisten müssen, daß das neue Auto nicht in liberale Sümpfe und Abgründe Hineinstürze. Nur mit einer starken nationalen konservativen Partei, welche die Liberalen an ihrer Seite vor Einseitigkeit und Uebertreibung bewahrt und sie für eine maßvolle sachliche Politik festhält, wie wir sic seit 20 Jahren zum Segen des Landes haben, sei diese Paarungs- nnd Blockpolitik überhaupt zu machen. Deshalb ergehe jetzt an alle konservativ gerillsteteten Volkskreise die Mahnung, sich ans dem bisherigen Schlnmmerznstand airfzuraffen, überall konservative Vereinsorganisationen zu schaffen und nicht zu warten, bis dazu die Anregung von der alten leistungsfähigen Organisation gegeben nxwde. Es gelte jetzt in Stadt und Land konservative Polksvcrelne zu schaffen, um zu verhüten, daß man wieder in das Ereiio einer liberalen Aera hineingcrate, sondern aus dem Botz'» einer gesunden, sachlichen, das Wohl der Nation, ihre Mallst und Größe hauenden national-konservativen Politik bleibe. Es will uns scheinen, als lxrbe dieses Blatt klar erkannt, um Nms es sich handelt. Schon bei den preußischen Land tagswahlen werden die Konservativen diese Organisation für sich gebrauchen können, da die Regierung nicht mehr wie bisher für sie arbeiten wird. -Bereits rüstet sich der Liberalismus, um die letzte Säule der Konservativen im Ministerium zu stürzen, Herr» v. Rheiiibaben. Die nationalliberale „Magdeb. Ztg." bringt gn leitender Stelle einen Angriff gegen diesen Minister, der zweifellos offiziösen Ursprünge? ist. Darin wird die Berufung des Herr» v. Bethmann-Hollweg als ein Sckxich- zug gegen den „frondierenden" Finangminister gekenn zeichnet. Es heißt hier: „Herr v. Rhcinbaben, der den Typus des eleganten Bnreaukraten mit einer gewissen barmkosen Jovialität vertritt und von seinem Vorgänger und Meister daS bervorragende Talent zur politischen Intrige wohl nicht überkommen hat, wurde in dieser Position vielleicht nicht ganz mit seinem Willen zum Haupt der sich bildenden preu ßischen Fronde, die ihn zur ge.wbenen Zeit ans den Schild erhoben haben würde. Es ist ein starker Schlag, daß üb -r ihn hinweg niip der als Minister jüngere Bethmann- Hollweg zmn stellvertretenden Leiter der preußischen Politik gemacht worden ist. ein Mann, dessen ganze Persönlichkeit dafür bürgt, daß in Preußen hinfort derselbe Kurs ge steuert wird, den Fürst Bülow im Reiche hält. Die Teilung des R-eichsamtes des Innern soll augenscheinlich auch die Bestimmung lmb-en. den neuen Staatssekretär zu entlasten. Seine Hcmptfnnktion wird im preußischen Staaks- ministerinm liegen. Man siebt, wie dem Liberalismus der Appetit mit dem Essen kommt; je mehr er bat, desto metzr fordert er. Auch wir fassen die Situation so ans, daß mit aller Mallst auf eine liberale Aera bingearbeitek wird. Die Zelbsterlxlltiing gebietet uns die erforderlichen Gegenmaß nahmen beizeiten zu treffen und namentlich keinen einzigen Liberalen mehr zu unterstützen, wenn er zur Stickstvahl steh!. Die Konservativen haben in dem bevorstehenden großen Kampfe dieselben Güter zu verteidigen wie wir. nutz -g wird sich unsere Haltung von selbst regeln. Je mehr sich die Kons-ertxstiveii organisieren, je näher sie dem Volke kommen, um so mehr werden sie nrik jenen sozialen und Politisckxm Gedanken erfüllt, die im Zentrum herrschen und die dann erst recht entstehende Gemeinsamkeit der Ansichten wird ein Zusaiiniiengehen ermögliche». Die konservgtiven Blätter haben in der letzten Zeit wiederholt darauf hingewiesen. daß man mit dem Zentrum gute Freundschaft halten müsse; sie fainiten wobl damals schon die Windrichtung i» den öderen Regionen. Pslltische Nundschau DreSven. den 26. Juni 1907. — Zur Kieler Woche. Der Kaiser und die Kaiserin begaben sich gestern vormittag an Land und statteten der ersten internationalen MotorbootanSstellunq einen Besuch ab. Nach dem B-such der Ausstellung begaben sich die Majestäten wieder an Bord der Hobenzollern, die sodann nach Eckern förde steuerte. Der Kaiser hat die Fahrt auf dem Meteor infolge de« niedrigen Barometerstandes aufgegeben. Der Meteor erlitt während der Regatta Havarie am Mast und am Klüwerbaum und wurde nach Kiel zurückgeschlepvt. In Eckernförde trafen gestern vormittag K?/§ Uhr die ersten Jachten der mittleren Klassen ein. darunter Ozeana. Nach 12 Uhr setzte ein gewaltiger Gewittersturm ein. Um 1 Uhr 50 Min. ging Hamburg, dann Nuvahoe. Hove» zollern und Sleivner durchs Ziel. — Die „Nordd. Allgem. Ztg" schreibt: Das „Deel. Tagebl." bezeichnet^ den Artikel, worin Finanziminster v. Rheinbaben „das Haupt einer preußischen Fronde" ge- naimt wird, als ziveif-ellos offiziösen Ursprunges. DaS Blatt ist wegen seiner schlechten Manier in Verwendung des Wortes „offiziös" bekannt. Es ist auch diesmal auf falscher Fährte. Ter betreffende Artikel hat weder amt. lichen noch halbamtlich» Charakter. Wir können versichern, daß sich Fürst Bülow mit dem Finanziminster v. Nheinbaven in gutem Einverständnis befindet. — Der „Reichs- und Staatsanzeiger" gibt die Ver änderungen in den obersten Reichs- und preußischen Ltaatsämtcrn bekannt, loelcle die „Nordd. Allgem. Ztg." am 22. d. M. angekündigt hat. Die Staatsmunster Graf v. Posadcmnsty und v. Stndt sind im Titel und Rang eines Staatsministers belassen loorden. v. Stndt ist zugleich ans besonderem allerhöchsten Vertrauen ans Lebenszeit ins Herrenlxms berufen. Ferner wird bekannt gegeben, daß Finanzminister Freiherr v. Meinbaben den Lätwarzen Adlerorden erlxstten hat. — Eine bemerkenswerte Bcfördrrunff. StaatsaowUr- schaftsrat Lindow. der im Pöplan-Prozeß die Anklage zu vertreten hatte, ist znm ersten Staatsanwalt in Tilnk cr- nannt morden. Da gegen das Urteil des Landgerichts bereits Berufung eingelegt worden ist und diese nach An sicht vieler Journalisten Anssichr auf Erfolg hat, so muß sich unter Umständen ein anderer Sraarsamvall in diese Sache einarbeiten. Der Rationalvcrcin hat iein-e erste Versammlung in Heidelberg abgehalten; diese hat auch bemerkenswcrr? Seiten für das Zentrum. Auffallend Nxir znnällsit, wie ver so stark verlengnrte Verein sich parteioffizieller Begün stigungen erfreute. Die deutsche Volksparkei war offiziell durch die Landtggsabgeordneten Heimburger, Haas. Hummel und Dr. Muser, die -elaß-lothringische liberale Lan-despartei durch Notar Götz-Weißenburg, die w-nrtlem- bergischen Nationalsozialen durch Professor Götz-Stutlgart und die freisinnige Volks-Partei Badens durch Rechtsanwalt Weill-Karlsrnhe vertreten. Weiter bemerkte man die Reichstagsabgeordneken Wetzel (nat.-lib.), Wöltz (liberal), den Landtagsabgeordneten Goldschmidt-München, den Over- amtsrichter Koch-Mannheim, Pfarrer Korell. Graf Bothncr- Müncheii, Staatsanwalt Fister-Mnnllßm und andere. Die Bnrschc'nsllioften „Frankonia" und „Allemannia" batten mehrere Tische besetzt. Der liberale Abgeordnete Dr. Günther-München proklamierte den Satz: „Wir lmben oeir Willen zur Macht, und wir wollen das Volk erziehen, ans daß es mit dem Stimmzettel dakumentiere, daß es eine liberale Politik lmben will. Süddeukschland ist im National- Vereine schon stark vertreten, leider sind ans dem Norden nur wenige Männer hier erschienen. Wir hoffen aber, daß wir bald unser süddeutsches Gewand werden abstreisen lönnen und daß wir auch einmal im Norden politische Er oberungen machen werden. «Beifall.) Wir nehmen tzen Kampf ans mit Sozialdemokraten. Zentrum und Konier- vativen. wir wollen weder ein katholisches noch ein prore- stantisches Zentrum. «Stürmischer Beifall.) Professor Gathein in Heidelberg rühmte, daß Baden eine „Im Nxßenr- lichen liberale Beamtenschaft" habe und meint dann: Bü- lows Großblock ist eine geschickte und hoffentlich noch eine Weile erfolgreiche, aber doch vorübergehende Kombination. Die dauernden Gegensätze von konservativ und liberal müssen bleiben, und sie sind für das gesamte Staatsletzen notwendig. Eine dauernde konservativ-liberale Fusion würde zu einer politischen Vcrwasllienheit führen . . . Der Kamps gegen da-s Zentrum ist für alle Parteien nötig, be sonders aber für die Liberalen, weil das Zentrum als kon fessionell-politische Partei ein Unding ist und jedes gestm-dl-. Politische Leben lcilmilegt. Der Kampf muß so geführt werden, daß wir die starken und schätzen§N>erteil liberalen Elemente im Zentrum für uns gewinnen. Die Gewinnung dieser Elemente ist znxrr schwer, aber nicht aussichtslos, wenn sie einsehen. daß st'-e jetzt fast nur die Ow-chäste der Reaktion besorge». Die größte Schwierigkeit bietet die Stellung der Liberalen zu den sozialen Fragen. Wir bekämpfen die politische Sozialdemokratie wie das Zentrum, nur mit tzem Unterschied, daß wir das Zentrum sprengen, die Sozial demokratie innerlich iinMxmdeln wollen." An Selbst bewusstsein fehlt e? der Handvoll Leuten nicht; sie will das „Zentrum sprengen" und die „Sozialdemokratie nnnran- deln". Jetzt wissen wir doch, wo mir wir sind. — Die Geschlossenheit der Zrntrnmspolitik. Am 1. Mai 1907 brachte das Zentrum trotz der Geamischaft des ReichskenzlerS den Antrag rnr Annahme, es sollten dem Reichdtaoe alljährlich Weißbücher mit diplomatischen Aktenstücken über unsere Auslandspolitik vorgelegt werden. Mit Annahme dieses Antrag--« hat das Zentrum einer Anregung seine« großen Führers Windhorst -um Siege verholfen, der schon am 26. April l877 im Reichstage in einer Debatte über die AnSlandsvolitik bemerkte: Wenn dann der Herr Kollege LaSker glaubt, daß ohne die voll ständige Kenntnis der Akten nicht diskutiert werden könne, so muß ich ihm gewissermaßen doS zuoebem Wir sind heute allerdings nur in der Lage, ziemlich allgemein und vorsichtig in die Sache eingeben zu müssen, weil wir eben von den Handlungen unserer Regierung nichts wissen. Daß wir uns aber in dieser Lage befinden, ist nach meinem Dafürhalten ein Vorwurf für uns. Ich glaube, daß, ich