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Dresdner Journal : 16.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188410166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18841016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18841016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-10
- Tag 1884-10-16
-
Monat
1884-10
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Journal : 16.10.1884
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DonnerStaA, dm 1«. Octodkl. W2M. »884 Zres-nerIourn al Verantwortliche Redaktion: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. seien; es sei außerdem nützlich, sich über die Formali Fromm. v. Einsiedel. von pH 10», i-oM.»-» hisse. m I) .-Tel. de» insatz zu ch regne» er Specu» Die Ten- chluß fest. La—rluUb ä«» äoutaokoa Ueied», tritt?o»t- ur»6 8tvwp«I»v»cll»g diu»u. l» g»»»«a a»ol»«L«» N«I»l»«: iLbrliol», .... »8 Harb ^Mdrliet»: 4 blxrb «0 kk. Eongo und Niger wie sie in Betreff I trivul^, in m, Urei»- !, Aachzeit- i. a. Pudli» billig uu» von IWtL Feuillkton. Nedigirt von Otto Bauet. denn sie liebte glänzende Farben und prunkende Stoffe und wählte sie mit wenig Rücksicht auf die Gelegen heit, für welche sie sich kleidete. Sie trug ein violettes von Sammt und Atlas mit auSgespitztem Schick zusammengesetztes Kleid, reich mit schweren, weißen Spitzen besetzt und einen Hut von denselben Stoffen, mit langer weißer Straußfeder. Und sie war eme hübsche Frau, von etwa 40 Jahren. In ihrer Blüthezeit mußte sie sehr schön gewesen sein, ihre Figur war noch immer schlank und graziös. Das dunkle Haar, welches sie zu beiden Seiten der Stirn glatt gescheidelt trug, gab ihr etwas Hartes, Puppen haftes, und ihre Augen, die ebenfalls dunkel waren und etwas nahe bei einander standen, gaben ihrem Antlitz einen eigenthümlichen Zug von Falschheit. Die dicht zusammenstehenden, schwarzen Augenbrauen sahen drohend aus und die Ecken ihres dünnlipplgen Mun des verriethen eine Härte, welche mich unangenehm berührte. In ihrer kostbaren Kleidung stand sie mitten in der schmutzigen Bibliothek wie ein Modebild und schien so wenig hier am Platze, wie eine Rose in einem Kohl garten. Im Allgemeinen schon lasse ich mich durch eine glänzende Toilette nicht einschüchtern, aber da ich nun gar dieser pompösen Erscheinung schmutzig und in meinem unscheinbaren baumwollenen Kleide gegenüber stand, würdigte ich so recht die niedrige Denkweise, welche Mr«. Featherstone veranlaßt hatte, mir, dem armen Mädchen, den ersten Besuch in ihrem arm seligen Hause in solchem Pomp zu machen. Ich em pfand es zu bitter, in so unvortheilhaster Lage über rumpelt zu sein. Wäre ich wenigsten» sauber gekleidet gewesen, so hätte ich Trotz bieten können; aber wie Freda. Novelle von L. Lameron. Au» dem Englischen von August Frenzel. (Fortsetzung.) Lapitel VI. Mr». Featherstone. Eines Morgen-, bald nach der Rückreise von Seacliff, stäubte ich in der Bibliothek die Bücher ab. Ich hatte eine Leiter bestiegen, eine große Schürze um hüllte mich und einen Lappen desselben Zeugs hatte ich um meine Schultern geworfen und unter meinem Kinn zusammengebunden, um mein nicht mehr allzu frisches, gel bes Eattunkleid vor allen Schäden von Staub und Schmutz möglichst zu bewahren. Da es keiner Magd gestattet war, ihre profanen Hände an PapaS kostbare Folianten zu legen, und dieselben im Staube verkommen und vermodert sein würden, wenn ich nicht selbst Hand daran gelegt hätte, so verwendete ich einen ganzen Morgen in jedem Monat zu ihrer Reinigung. Dabei ergab ich mich dann immer geduldig in das Schicksal, so beschmutzt zu werden, daß ich mich vor Niemand hätte blicken lassen können. Nachdem ich heute schon mehr als eine Stunde bei dieser Arbeit gewesen war, mein Gesicht, Kragen, Hände und Manschetten eine gleichmäßig graue Farbe hatten, dichter Staub in den Flechten meines Haares lag, so daß seine eigentliche Farbe kaum noch zu erkennen war und Alle- in Allem genommen, in meiner Erscheinung von der „Schönheit*, welche meine Freunde mir sonst nachzurühmen pflegten, wenig mehr zu finden war, höre ich plötzlich PapaS Stimme auf dem Gange und die Worte: Nichtamtlicher Theil. liederlich «: Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. TageSgrschichtr. (Berlin Prag. Buda-Pest. Agram. St. Petersburg. Kimberley. Washington.) Ernennungen, Lersetzungeu rc. im öffrntl. Dienste. BetriebSergeblnffe der königl. StaatSeiseubahnen pro Monat September. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichteu. (Buchholz.) —m» »xt»M. tu», I), 7) «eul r««» 10, «1« <n» kni». Aervot. Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschaft hat die Druckschrift: „Wahlaufruf zur ReichStagSwahl. An die Wähler,* mü der Unterschrift: „Die socialistischen Arbeiter,* Druck und Verlag von A. Vogel L Lo. in Braun- schweig, auf Grund von tz 11 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie vom 21. October 1878 verboten. Dresden, den 15. October 1884. Königlich Sächsische Kreishauptmannschaft. von Koppenfels. I»»»r»t«Lpr«t»o» sAr Laum eiosr kotttootl« «0 kL llator äio 2«il« 80 kt. 8« Tabottso- mut 2iFori»»»t» 80 dH AutietÜLg. r TAblted mit ^vmuNuao ä« 8omi- mut k'startiA» /tdouä« kür äea sotgsocteo —— U«. wo- XU»». < ' 'osiver l«L i. fXl mudr. It»»»«r.i r»lck«dlk ». 7, X» rrixlrlol»»». Srna»«- etobrr » und prechen unver- i zwar n Spe- > diese» k.chüst, Martie zen be» lchr nun ill noch ie pesst- or Kur ien, im ng Platz len noch Die Be uch nicht nenJn- ction ge- Effecten Shte Äe- elche bei ften au» Such sür Uit 8 e» Jntn- Eoursen ivchham- Nach c i»s,2b Sebnitzer he » dH n waren md Lrd- Unter Umsatz in Leipzig- tatt, 4 dH l Fond» uff. Anl., behaupten bi» aus t matter. >ber 1884. m bO7>>h; ommandU ; Darm ier Boul g-Mlawta Ürdwepd Galizier . »44^; n St -Pr. -! Soldrenit nie «SA; , Goldant. 1871/78« 1. v. 188» Gottyard- l. 10«,»0 Lagesgeschichtt. * Berlin, 14. October. Die Mittheilung ein- zelner Blätter, daß Se. Majestät der Kaiser über die Longofrage einen Brief an den Königvon Portu gal, der unter Anderm auch den Titel Seigneur äs la Ouinev führt, geschrieben habe, wird von der „N. Pr. Ztg* bestätigt. Der ehemalige portugiesische Mi nister de Serpa Pimente!, der nach längerm Aufent halte hierseldst vor Kurzem nach Portugal zurückge kehrt ist, hatte, dem Vernehmen nach, einen Brief seines Königs, Dom LuiS, an den Kaiser überbracht; die kaiserliche Antwort darauf dürfte derselbe auch wieder nach Lissabon überbracht haben. Der Inhalt des kaiserlichen Schreiben- ist nicht bekannt geworden; doch glaubt man annehmen zu können, daß der Con- flict zwischen Portugal und der ^saoeiation »tricuiu« über das Küstengebiet des Congo darin nicht berührt ist. — Das Befinden Ihrer königl. Hoheit der Frau Prinzessin Wilhelm hat, wie die „N. Pr. Ztg.* erfährt, in den letzten 3 Wochen in jeder Beziehung die erfreulichsten Fortschritte gemacht. Seit Anfang dieses Monats hat die Prinzessin im „Neuen Garten" zahlreiche Fußpromenaden, sowie Ausfahrten unter nommen und täglich längere Zeit die kleinen Prinzen in der Villa Lwgnitz besucht. Das Aussehen der Frau Prinzessin ist ein vortreffliches, die Kräfte haben sich überraschend schnell gehoben. Den 3 kleinen . ck. - »».», u«. rrU»,«nte. 7, —» » X 71, », X»k«r,dr. 77, XI. 2, S-» täten zu verständigen, welche nöthig seien, damit die neuen Erwerbungen an der afrikanischen Küste als effektive angesehen werden könnten. Es erscheine end lich wünschenSwerth, daß beide Regierungen ihre Ge sichtspunkte durch einen Notenaustausch in identischer Weise feststellen, und daß sie die übrigen an dem afrikanischen Handel interesfirten Labinete einladen, sich über die getroffenen Stipulationen zu äußern. Der Baron Courcel antwortete hierauf in dieselben Principien anzuwenden, Bildung-stufe erreicht hat^ jWenn dies die Berpflich- Donau zur Anwendung gelangt tungen der Schüler sind, so sind die Aeltern und Er zieher, die Lehrherren, Dienstherrschaften und Arbeit geber andererseits verbunden, ihre schulpflichtigen Kin- Unglücksfällr in der Provinz. Vermischtes. Statistik und VolkSwirthsckaft. Eingesandt»». Feuilleton. TageSkalender. Telegraphische Witterungsberichte Inserate. Beilage. Börseunachrichtrn. „Wir werden sie hier finden, glaube ich; diesen Weg Mrs. Featherstone, wenn ich bitten darf; geben Sie Acht auf die Stufen.* Die Thüre wird weit geöffnet und herein tritt Papa und Mr. Curtis, begleitet von einer Dame, die mir völlig fremd, aber nach dem Namen, den ich höre, jedenfalls Mr. Curtis' Schwester ist. Kann wohl irgend Jemand, ausgenommen ein Mann oder ein Vater, dergleichen thun und ein unglückliches Frauenzimmer in eine so unangenehme Lage bringen? Papa, der genau wußte, daß ich seit länger denn einer Stunde schon seine Bücher säuberte und natür lich schmutzig sein mußte, führt, anstatt sie im Garten oder in dem Eßzimmer zu behalten und mich benach richtigen zu lassen, damit ich mir wenigstens Gesicht und Hände hätte waschen können, führt diese schrecken erregende Persönlichkeit — eine zukünftige Schwägerin! — zum ersten Mal einem armen Mädchen, das mit ihrem reichen Bruder verlobt ist —, unter solchen Um ständen zu. In meinem ganzen Leben sah ich mich nicht so in die Enge getrieben, al- bei dieser Gelegenheit. Ich suchte von meiner Leiter herunter zu kommen und stand vor meinem Besuch als die verkörperte Unsauber keit und Ungeschicklichkeit. Der Lontrast zwischen Mrs Featherstone und mir muß ein äußerst augenfälliger gewesen sein. Ich in meinem verwaschenen, mit der schmutzigen Schürze be deckten Kleide mit ungewaschenen Händen mit staubigem Antlitz und MrS. Featherstone m reichster Toilette, wie man sie nur ersinnen kann. Ihr Anzug war prächtig, in der ThaU Wie ich freilich später bemerkte, war ihr Geschmack kein feiner; der, Lehrlinge, Diener und Arbeiter zum regelmäßigen Besuche der Schulstunden, sowohl der Volks- wie der Fortbildungsschulen anzuhalten, wenn nicht als allge meiner Hinderungsgrund Krankheit eintritt. Unent schuldigte und ungerechtserttgte Versäumniß des Schul unterrichts kann an den genannten Aufsichtspersonen mit Strase belegt werden. Diesen Pflichten der Aeltern und Aufsichtspersonen der schulpflichtigen Kinder, zu welchen noch die der regelmäßigen Entrichtung des Schulgeldes kommt, stehen die der Lehrer gegenüber, ihres Amtes gewissenhaft und dem Gesetze entsprechend zu walten, wofür ihnen aus den Mitteln der Schul gemeinden der Gehalt gewährt wird, wie letztere über haupt die Mittel zur Errichtung und Erhaltung der dem Bedürsnisse ihrer Mitglieder entsprechenden Volks schulen mit Einschluß der Fortbildungsschule aufzu bringen haben, soweit nicht besondere Gelder dazu vor handen sind. Dasselbe gilt im Wesentlichen für die mittleren und höheren Volksschulen, mit dem Unter- schiede, daß deren Aufgaben höhere sind und ihre Zeit dauer der Besuches länger ist. DaS Gesetz enhält ferner eingehende Bestimmungen über die Ausbildung, Anstellung und Rechtsverhältnisse der Lehrer und Lehrerinnen, DiSciplinarbestimmungen für dieselben, Bestimmungen über die Verwaltung und, Beaufsichti gung der Volksschulen, welche letztere durch den für den Schulbezirk zu bestellenden Schulvorstand, beziehent lich Schulausschuß ausgeübt wird. Die Beaussichti- gung des Volksschulwesens geschieht nach dem Gesetze durch die vom Staate beauftragten Bezirksschulinspec- toren. Oberste Schulbehörde endlich ist da- königl. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts, an welche die Schulinspectoren zu berichten haben. Die- ist in großen Zügen das Gerippe der Be stimmungen, welche das Volksschulgesetz enthält. Das strenge Festhalten an dem konfessionellen Charakter der sächsischen Volksschule hat un« viele trübe Erfahrungen erspart, welche die Emsührung der Simultanschule in mehreren deutschen Staaten für diese im Gefolge hatte, und damit aus das Nachhaltigste zur Bewahrung de» kirchlichen Frieben» deigetragen. 1, «1,1.1»«. I» wr. xii». >» luoorareuaaaaNol« »u»«itrt»r H>. Dra«<t«tett«e, Oommi—iovLr äv, Vrvoävvr öonrnak; Nxwdarg N»rlla Vl»o N»»»l Nr»,I»a «rxoktver x N.: Daassn-te,» c» , N»rUo-wi»a-N«»diirU ki»g-I.»ip»tx rrao^kart x ». Hüvek«»: /tuet 8»rlta: /-valreienctaxlc, Nr«w«a: L. Nr»»I»ui T LtaMAen'» Li«««« eDmrt Ladatk-, x N : L Luedluuulluvg; Ovriiti: D. Nxaoovr: 6. Lekünt«', r«rt, L«rU» x » - »tuttUnt: Daub« 60., Nubor?: L'te»n«' 8«r»u»x«d»rr Löui«I. Lrxeäitiov äs» vr«äo«r Drv»äso, Ko. «0. Ämtlicher Theil. Dresden, 13. Oktober. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Leibschütz Gustav Reinhard Kiesch nick das von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehene goldene Verdienstkreuz de» Franz Joseph-Orden» an nehme und trage. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, 15. Oktober, Mittags. (Tel. d. DreSd. Journ.) Bei dem gestern Abend ans- gebrochenen Feuer in dem Depot der großen Ber- linrr Pferdtbahngesellschaft tn Schöneberg wvrbe, wie jetzt festgestrllt ist, ein Theil des Depots tn Asche gelegt. Bon etwa 40V PferdeftLndrn blieben SVK intact; sämmtliche Pferde wurden gerettet; soweit es biS jetzt übersehbar ist, sind 10 Wagen verbrannt. Die verbrannten LorrLthe find nicht sehr bedeutend, da in dem abgebrauntrn Theile nur dir Tagesrationen lagerten. Die Gesellschaft erleidet keinen Schaden, da Alles versichert ist; gegenwärtig ist eine Commission auf der Brand stelle anwesend zur Feststellung der Höhei drS Schadens. Der Betrieb »st in keiner Weistz gr- stört. Die verbrannten Gebäude waren nicht Eigeuthum her Pferdebahngesellschaft, sondern nur von ihr gemiethrt. (Vgl. die Rubrik „Vermischte»*.) Frankfurt a. M., Mittwoch, 15. Oktober, Nachmittag». (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Laud graf Friedrich v. Hessen ist heute früh hier im 64. Lebensjahre gestorben. Paris, DienStag, 14. Oktober, Abruds. (W T. B.) Die Sitzungen der Kammer» fiud heute ohne weitere Feierlichkeit wieder eröffnet worden. In der Deputirtenkammer brachte der Marine- Minister, Liceadmiral Peyron, die Creditforderung für Tonkin im Betrage von 11 Millionen Krcs. riu. Die Vorlage wurde einer besonderu Com mission überwiesen. Der Krirgsminister, General Campenon, legte den Gesetzentwurf, betreffend die Organisation von Colonialtruppea, vor. Der Fiuauzminister hofft, wir rs hrißt, das Glrich- gewicht im Budget, ohne an der Amortifirung zu rühren, durch die Verwendung der aus ber Do- tation für die Arme« restireudeu 21 Millionen herzustellen. Die Deputirtenkammer hat beschlossen, an die Spitze der Tagesordnung Gesetzentwürfe geschäftlicher Natur zu stellen und die DiScusfion über politische Kragen zu vertagen; bisher ist auch noch keine Interpellation über die auswärtige Politik angekünbigt. Die Berathung über die Interpellation beS Drpulirteu des Roy» über dir Lirthschaftspolitik drr Regirrung ist auf drn näch- stru Sonnabend festgesetzt wordru. Da» heute auSgrgrbene Gelbbuch enthält u. A. eine Note de» Kürsten Bi»warck an den Botschaft ter Baron Courcel vom 13. September. In dieser Note wird in Bezug auf die Besitzver hältnisse an der Westküste Afrika» bemerkt, Deutsch land verfolge da» Ziel, für den deutschen Handel freien Zutritt in Afrika an solchen Gegenden zu haben, die noch von europäischer Herrschaft unabhängig sind. Die Note constatirt das Einvernehmen der beiden Regie rungen über die wichtigsten Principien für den afrika nischen Handel. Frankreich wie Deutschland seien in gleicher Weise von dem Wunsche geleitet, auf den Dresden, 15. Oktober. Mit dem heutigen Tage besteht da» königlich sächsische Gesetz, da» Volksschulwesen betreffend, vom 26. April 1873 volle 10 Jahre in Kraft; es hat während dieser Frist trotz der bei feinem Zustande kommen vorherrschenden Meinungsverschiedenheiten dennoch zum Segen des sächsischen Volksschulwesens gegolten und hat hauptsächlich mitgewirkt, daß das Königreich Sachsen seinen guten Ruf der ausgezeich neten Volksbildung nicht allein behalteu, sondern sogar wesentlich erhöhen und festigen konnte. Die funda- mentale Bestimmung des Gesetzes ist, daß die Volks schule die Aufgabe habe, der Jugend durch Unterricht, Uebung und Erziehung die Grundlagen sittlich-reli- giöser Bildung und die für das bürgerliche Leben nöthigen allgemeinen Kenntnisse und Fertigkeiten zu gewähren. Sitte und Religion aus der einen Seite, die praktischen Kenntnisse des täglichen Lebens auf der andern, das sind die Bedingungen für em gesundes Volksleben, ohne welche das Volk, wie ein schwanken des Rohr dem Sturme, den anstürmenden Verhält nissen unterliegen muß. Mit weiser Vorsicht bestimmt nun das Gesetz weiter, daß 3 verschiedene Arten der Volksschule bestehen sollen, einfache, mittlere und höhere, und daneben die Fortbildungsschulen. Der Staat ist auf diese Weise allen geistigen Bedürfnissen des Volkes gerecht geworden, und zwar gleichzeitig unter Fest setzung der Schulpflicht auf 8 Jahre vom vollendeten 6. Jahre an für die einfache Volksschule. Die Fort bildungsschule schließt sich unmittelbar an die einfache Volksschule an, und zwar in der Regel auf die Dauer von 3 Jahren. Der Besuch einer höhern Bildungs anstalt bi» zum vollendeten 15. Lebensjahre be freit aber vom Besuche der Fortbildungsschule, ebenso der mindestens 9 Jahre umfassende Besuch einer höhern oder Mittlern Volkschule. Hierbei ist aller dings noch zu bemerken, daß die Befreiung nur ein tritt, wenn der Schüler die einem Alter entsprechende einer (in der Rubrik „TageSgeschichte* unter Berlin mitgetheilten) Note vom 20. September. Ja einer Note vom 30. September constatirt der Kürst BiSmarck die Identität drr Gesichtspunkte Frank reichs und Deutschlands über die verschiedenen Punkte, welche iu der Note vom 13. September hervorgehoben waren; es erscheine nunmehr nütz lich, mit den Einladungen unverzüglich vorzugrheu, damit die Confereuz noch im Laufe deS October zusammevtretru könne. Al» die an dem afrika nischen Handel interesfirten Mächte werden bezeich- uet: England, Holland, Belgien, Spanien, Por tugal und die Bereinigten Staaten von Nord amerika. Um eine allgemeine Zustimmung zu den Beschlüssen der Conferenz zu sichern, wirb vor- geschlagen, außerdem alle Großmächte und die skandinavischen Staaten zur Conferenz einzuladeu. Eine Note de» Baron» Courcel vom 2. Oktober spricht sich in völlig zustimmender Weise über die in den Depeschen de» Kürsten Bismarck enthalte nen Gesichtspunkte und Vorschläge auS. Bekanntmachung. Nachdem das Ministerium de» Innern mit der Leitung der bei der projectirten Correction deS Zwota- uud deS BrunndöbrabacheS in Klingenthaler und Brunndöbraer Flur verbundenen comwissarischen Ge schäfte die AmtShauptmannschaft zu Auerbach beauftragt hat, wird Solches gemäß tz 38 deS Gesetzes wegen Berichtigung von Wasserläufen rc. vom 15. August 1855 hierdurch öffentlich bekannt gemacht. Dresden, am 9. October 1884. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Müller. 7 (W - IX N7<n>d«ot«W, u><l d«t ck«» 8. »«, SM Ur. lr. <I« Bekanntmachung. In Gemäßheit der Vorschrift 8 6 der Verord nung über den Geschäftsbetrieb ausländischer Versiche rungsanstalten im Königreiche Sachsen vom 16. Sep tember 1856 wird hierdurch bekannt gemacht, daß die „Union," gegenseitige Vieh-VersicherungS-Ge- sellschaft zu Berlin, ihren Sitz für den hierländi schen Geschäftsbetrieb von Leipzig nach Dresden zurückverlegt hat. Dresden, den 14. October 1884. Ministerium des Innern. Abteilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Dresden. Mit Sonntag, dem 19. October d. I. ! beginnt die diesjährige Ausstellung der „bild- lichen Darstellung der UniformirungSepochen der sächsischen Armee" in dem dazu bestimmten Locale — 2. Etage des WachtgebäudeS zwischen den . beiden Grenadiercasernen in der Albertstadt. Die I. Serie ausgestellt vom 19. bi« mit 31. Octo ber umfaßt den Zettabschnitt vom 16. bis zum Schluß deS 18. Jahrhunderts. Die II. Serie ausgestellt vom 2. bis mit 16. No vember umfaßt den Zeitabschnitt vom Beginn des 19. Jahrhunderts bi- aus die heutige Zeit. Die III. Serie ausgestellt vom 18. bis mit 30. No vember enthält ErinnerungSblätrer an die sächsische Armee und zwar Portraits von sächsischen Regenten, Generälen, sowie viele historische Momente u. f. w. Die Zeit der Besichtigung ist an Wochentagen von früh 10 dis Nachmittags 4 Uhr, an Sonn- und Fest tagen nur bi- 3 Uhr Nachmittags. Der Zutritt ist nicht nur Militärpersonen, sondern auch Civilpersonen »nd Damen in der vorgedachten Zeit „kostenfrei* ge stattet.*) *) Bergleiche Nr «L» uns«» Blatte» vom 7. Novem ber 188,
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