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I Vitt, t«tz 4 eul. Amtshlatt de» Kgl. Bezirksgericht» zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtSSmter u. der Stadträth« zu Freiberg u. Brand. S. Aedruar. Rohony kV«. Mtißn. ;ent, eim 8»- »ifftl prüft, nach d«n von uns angtdtutttrn Regeln verfahre« laße». Uhrp» sich D ng'ni« «« m» h-st 5. s-vlN. tuums. der i» »p»«, ihnhoft» rigilack, reunda 4- Kreiberg, den 5. Februar 1875. Da« sollen u»s«r« Kinder werden, wozu st« Lust und angeborne Fähigkeiten haben — schloff«« wir unser« vor»ng«gangene Betrachtung. E« ist di«S ein« allgemein« Form«!, di» s«hr «infach klingt, abrr doch so lricht nicht anzuwende« ist. Lum wo,« hat «in Knab« von 14 Jahr«n, d«r w«d«r di« v«r- Wed«n« Beruf«arUn noch da» L«b«n k«n«t, Lust? Di« Lnst, »ich« ihm dies«« oder j««n Stand ang«n«hm «rsch»t««n läßt, t«r>ht mrtst auf Unktnntniß d«ff,lb«n, od«r darauf, daß «r nur di« Ltchts«tt« in» Lug« faßt. Dah«r di« bald solgrnd« Srnüch- tenmg und Unlust, b«t d«m erwähltrn B«ruf« au-zuharren, daher da« Schwanken der Kinder wie der Eltern, da« blinde H«rumrathen auf dies«» oder jene«, da« J»betrachtzieh«n aller möglichen Rück sicht««, da« Erwäg«« allrr denkbar«« Umstände und dab«t trotzdem da» Nuherachtlafft« gerade Deäjckech«, wa« all«tn in B»tracht gr- zoge, p» w«^« verdtent. Die meisten Eltern ftagm sich: Wa« verspricht un« am stählst« den größtmöglich« Berdieost? Lu« diesem Grund« Mckde« viel« Knaben von der Schulbank in Bureaux, um Schreiber zu wird«». Da bekomm« sie allerdings bald bezahlt; ob st» aber später sich al« Handwerker nicht besser ständen, diese Frage legt erst »ar, »W» di« Antwort zu spät kommt. Um eMMcklichar Leberzeugung sagen zu können, ich hab« pe dtiseen oder j«e« Verus« Lust, ist «« nothwendtg, möglichst »tel« Berufsart« k«nn«n zu lerueu Dahrr muß in d«n l«tzt«n Schuljahren da« vtstreben der Eltern und Lehrer dahin gehen, di« Knab« so viel al« möglich mit dem praktischen Leben vertraut M machen, ihnen di» Licht» und Schattenseiten verschiedener B«rus«- art«n vor Lugen zu führen und so j«d«r einseitigen Lnschauung noch Kräften entg«g»nzutret«n. Di» nächstliegenden Beruf«,wetge würde« den Eltern zufallen, während für weniger Bekannte die Schul« «tnttetin müßt«. Gelegenheit bi«t«t sich hinlänglich. Wir erwähnen hier nur den Unterricht in der Geographie. Ln die vlittheilung, daß hier Bergbau, dort ruchmacheret, dort Weberei, dort BIa«fabrtkation u. s. w. hervorragende Erwerb«zw»tge find, müßt» zu^rtch eine eingehend« Besprrchung d«rs«lben g«knüpft und der Schüler womöglich so dafür tnteresfirt werden, daß er die S«l»Mnh«tt sucht, sie au« eigener Lnschauung kennen zu lernen- Ler Rutz« hiervon käme utcht nm der späteren Berufswahl zu st-Mn, sond»ru da» fortwährend» Zurückgreisen auf da« praktisch» L»lu» weckt du Schüler auch praktisch«» Sinn und veranlaßt ihn, da» Lebe» mW Treib« mit offenen Lugen zu beobachten Wir kommen nun zu der ander« Frage: In welcheSchul« schick» ich meine Kinder? Di« erst« Bedingung jeder Wtstttz« Fortentwickelung ist ein« tüchtige Elementarbildung und dl» «MH »irgend« besser erreicht, al« in d«r Elementarschule. tzi» »rsten Lnfan-Sgründ» im Lesen, Schreiben und Rechnen ig für da» Kind, allein st» werden ihm dadurch, daß cktzzck»Mtl«mend« mu stch steht, erleichtert. Ein« ermuntert und licht Hick Luder« mit stch fort. Dafür «rwtisen Elt«rn ihr«n Kind« gar kt«« Bockhrtl, w««m fi« ihn«« d«n «rst«n Unterricht privatim ch« all«i» »rth«il«n laff»« wandt« ß Herd Irankheit Bruder, Bürger» l Fol;« -re v« Ist eine gute Elementargrundlag, g«l»gt, dmM tritt di« Wahl zwischen Symnafium, Real- oder Bürg«rschul» »in. Deck Gymnasium soll seiner Organisation und sein« Lrhrzeg«- ständen nach weseuUich zur Univerfität vorb«r»it»a. Di« Real- schul« hat für dtej«utg«n praktisch« BttvsSart« d« Gruud M leg«, welch« «in« höher» vtff«schaftltch» Qualifikation «rfordeem, al« fi» di« vürg«rschul« zu g«b« im Stand» ist Dennach beenck^ wortet stch di« Frag», welch« von b«id»n Schul« zu wähl« sch von srlbst. Für all» praktisch«« BerufSart« find Mathemattk und Raturwiff«nschast«n, Franzöfisch uud Englisch, D«tsch und Gefchicht» di« nothwrndtgft«« FLch«r. Luf d«n Gymnafie» müff«n düs« Unt»rricht«zw»tg« d«n alt« Sprach«» nachst«h«. Da» ist tu k«dwr Wris« «in Tadel, d«»n da« Symnafium soll ja «b« sei« Schkl« für di« Univerfität, nicht aber für Lomtoir uud Werkstatt vord««it»u. Darum müff« hter klassisch« Studt« di» Haupt fach« sei«. Da« Zt«l ab«r di«s»r UnterrichtSaustalck» müst« Mit« «ch Erzieher in« Lug» faff«. Schtint »tu Kuad» dtehmi»« Misti»« Fähigkeit»» zu besitz«, welch« zu« klassisch« Studium «forderlich find, so mag «r da« Gymnasium durchmachtn. Hält» «an stch jedoch in seinen Fähigkeiten getäuscht, so wär* deck ja ftnm«rhtu kein Unglück , weck er auf dem Symnafium gelerut, kam« ihm nur nützen, und wa« für »inen »twa zu »rgr«tf»ad« ander« Beruf noch fehlt, lt«h« sich durch Privat flüß nachholen. Bildung ist überall dem Fürst« auf d«a Throne, d«m Künstler im Lwlier, dem Kaufmann im Lomtoir«, d«m Handwerker in der Werkstatt, «in« gl«tch stg«nbring«de Sinosfin. Brrräth deck Kind von Anfang a« m»hr Rtiguug für d« praktisch«« v«ruf, so g«b» ma« ihm di« dafür länglich«» Realbildung. Man unterdrück« nicht, sond«rn man u«t»rstütz« dt«s» Neigung und such« fi, auf di« möglichst bist» Fährt« zu leit«». E« kann ja hirr ebenfalls «in« B«rr«chnung stattfind«, ah« deck find doch nur s«lt«, Ausnahmen. In w«nig Jahr« müßt« sich der Jrrthum zeigen und dann wär« «r immer noch gut zu «ach« und deck versäumt» nachzuholen In de» meist« Fäll« ab« l hm meld». eng, dck itiv betr. g, Nach u«rl-sch> ibstelle» .d nm« TageSgeschichte. Im preußischen Lbgeordnrtenhaus» wurd« am Mittwoch »in von dem Abg. Petri (Wlckbad«) verfabt« G»setzentwurf, be treffend di» Regelung der äußern RtchckverbLlwiff» d« Lltkatholikeu, vertraulich mttg»th»ilt und lebhaft besprochen Zum Muster di«s«S Entwurf« hat deck entsprechend« badisch« Stsetz g»di«t. D« w«s«ntltchst, Inhalt di»sck Gesetzentwurfs bezi«ht fich auf di« Bildung staatlich anerkannt«! altkathollscher Btmeiud«. Dieselben soll« di«Grn«hmtgu»g de« Obrrpräfidrut« bedürf«», w«lch« jedoch b«i «t««r «rheblichen Zahl von Lllkatholtk« (üb« den ««griff ,,«rh«blich" hat «b«nfall« d«r Obtrpräfident zu entschrtd«» mw bet Nachwrisung d«r zu den gott«rdi»nstlich«n Handlung« nvthta« Mittel nicht versagt w«rd« darf, «uf Luttag v« »eh« Ge- mtindtgliedtrn wird vom Obmpräfid«t« »tu« -nstaktet, um deck Zahl«nverhältnih d« betd« Theil, d« lischt» Kirch« zu konstattr»«, und di«s» «bstimmung kam, all» Poes MU» »Uaettwa.» ckOt^kr U.E «U ,» «, »««4— WB. reiöerger Anjeiger und MG » ^G^et.Miweß M.Üt? MW -Aß D »m fik Mi A>s»r.»»r»m VL» »<« B. II U fi'ir ntchste Nr. «ngm.