Volltext Seite (XML)
44 Weißerih-Zeitung Freitag. Erscheint Dienstag- undi Freitag«. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Amts- und ÄMki«k-Nall der KSnigliche» Vkrichts-Irmler md Iladlräthr M MMldimawe, /ra»k«M Md Iltmdkrg. 7. Juni 18«1. Preis pro Quartal 10 Rgr. Inserate die Spalten-Zeile 8 Pfg. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tagesgefchichte. Glashütte. Der hiesige Spar- und Vorschuß- Verein veröffentlicht seinen Rechnungsauszug aus den Monat Mai 1861 in Folgendem: Einnahme. Eintrittsgelder iuol. 2 ver« verkauft. Sparcass.-Büch. 3 Thlr. 4 Ngr. Stammeinlagen . . 64 - 25 - * Spareinlagen . . . 2970 - 8 - * Zurückgezahlte Vorschüsse 4547 - — ' " — ,. . i Capital 1600 - — " * Darlehn-Conto^j^,, Zinsen u. Provision . 65 - 3-3 - Sa. 9250 ThlUNgr. 3 Pf. Ausgabe. Gegebene Vorschüsse . 5350 Thlr. — Ngr. Zurückgez. Spareinlagen 285 - 15 - Zinsen für Spareinlagen — « 2 - ernnt« Kapital 2400 « 27 - Darlehn-Conto j Ansen 7 - — - Insgemein.... 1 - 16 - Sa. 8047 Thlr. 13 Ngr. -Pf. 5 - 2 - 5 - — s 2 - 9 Pf. Abschluß. Caffenbestand vom Monat April 14 Thlr. 24 Ngr. 9 Pf. Einnahme vom Monat Mai 9250 - 10 - 3 - Sa. 9265 Thlr. 5 Ngr. 2 Pf. Ausgabe v. Mon. Mai 8047 - 13 - 9 - Caffenbestand . . . 1217 Thlr. 21 Ngr. 3 Pf. Glashütte. Die auf sein Ansuchen erfolgte Emeri- tirung unseres bisherigen Herrn Rector Kaul fuß, welcher gegen 40 Jahr mit rühmenswerthem Eifer und segensreich an unserer Schule gewirkt hat, wofür wir auch diese öffentliche Anerkennung ihm gern zollen, bedingte die Anstellung eines neuen Rectors in der Person des Herrn Scharschmidt, welcher früher schon als Hilfslehrer an unserer Schule, dann als Lehrer in Obercarsdorf und zuletzt als Kirchschullehrer in Gehrigshain bei Leipzig angestellt war. Die Einholung unsres neuen Herrn RectorS geschah am 1. Juni durch die Ober- und Mittelklasse der Knaben, welche, von Hrn. Lehrer Behnisch und den Herren Schulvorständen geleitet, mit ihren Fahnen ihm bis zum Luchauer Weich bild entgegen gingen. Bei der Ankunst an unsrer Schule wurde der Neugewählte von den Mitgliedern des Stadtraths und der Stadtverordneten und seinem Vorgänger empfangen und durch Hrn. Bürgermeister Lange in einer trefflichen Rede bewillkommnet. Nach der Einweisung fand noch ein Festmahl statt, an welchem der Localschulinspector Hr. Pastor Rockstroh, die städ tischen Behörden, die Herren Lehrer, eine Deputation der i Luchauer Gemeindevertreter und hiesige Bürger theilnahmen. — Möge das Wirken unseres neuen Herrn Rectors an unsrer Schule ein reich gesegnetes sein! (Einen ausführlichen Artikel über „alte und neue Schul nachrichten ans Glashütte" veröffentlichen wir in einer der nächsten Nrn. d. Bl.) D. Red. Dresden. Am 28. Mai fand in Dresden eine Generalversammlung der Dresdner Dampfschiffahrts- gesellscbaft statt, die nun seit 25 Jahren besteht, mit 3 mangelhaften Schiffen ihre Fahrten begonnen und gegenwärtig mit 10 höchst zweckmäßig gebauten, größten- theils eisernen, flachgehenden Dampfschiffen ausgerüstet ist. Das vergangene Jahr hat einen Reinertrag von 37256 Thlr. ergeben, der höchste, welcher bisher erreicht worden ist. Die Aktionäre haben in dem abgelausenen Betriebsjahre eine Dividende von 16"/» erhalten. Warschau. Ueber die Beerdigung des Für sten-Statthalters Gortschakoff erfährt man, daß dessen Leiche am 8. Juni nach der Krim transportirt werden soll, und zwar per Eisenbahn nach Wien, und von dort per Dampfschiff die Donau herab. Die Familie des Fürsten, sowie dessen Adjutanten und mehrere Generale, begleiten die Leiche, um der Be erdigung in Sebastopol, welches der Fürst so lange tapfer vertheidigt, beizuwohnen. Italien. Graf Cavour ist ernstlich erkrankt, seine Krankheit besteht in Congestionen nach dem Kopse, unter den Erscheinungen eines leichten typhösen Fiebers. Die Aerzte haben ihm sechs Mal l!) zur Ader gelassen. — Nach einer französischen Zeitungsnachricht hat der Kommandant eines piemontefischen Detachements einen beklagenswerthen Mißgriff begangen, indem er eine Frau, eine Mutter von 6 Kindern, erschießen ließ, weil dieselbe ihrem Manne, der in den Bergen für König Franz kämpft, Lebensmittel gebracht hat. Amerika. In den Staat Virginien sind Bundes truppen eingerückt und haben Alexandria und Arlington besetzt. 9500 Mann der abtrünnigen Staaten sind bei Harpers Ferry concentrirt, wo man einer Schlacht entgegen sieht. Mit welcher Erbitterung sich die beiden Partheien gegenüber stehen, beweist unter anderm der Umstand, daß man selbst die den Todten schuldige Pietät aus den Augen verliert. So haben die Vir ginier, die es mit dem südlichen Sonderbunde halten, die Gebeine Washingtons von Mount Vernon, seinem einstigen Landsitze, wo der große Mann neben seiner Gattin begraben wurde, hinweg geführt.