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MM iss». ZWZ Deutsche AVgeme^re Zettmrg. -WM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz?» «-»--brr«. tv-eetbAttetid. t Dresden. Die Deutsch-Katholiken. Der Krankenhülfr- verein. Der Verein zum Schatz der Lhiere. Die GewcrbeauSstellung. Die Elbe. — Katholische Theologen in Hannover. — Die württembergische zweite Kammer. — Die Deutsch-Katholiken in Stuttgart- — Die Aut- weisungkfeage. — Die barmherzigen Schwestern. — Der katholische Kir chenvorstand in Heidelberg. — Fanatismus in Konstanz. — Rendsbur ger Advocate«. * Frankfurt a-M. Kaplan Roos. * Kerlinc CzerSki. Theiner * Königsberg. Ronge. Turn- fest. "Aus Westpreussen. Deutsch-Katholiken. — Kreslau Ehren gericht. — Hr. Theiner- — Exceß in Steglitz- — Deutsch - Katholiken in Äirschkowltz- — Wallfahrer. — Die Wafferbeschädigten. tvefterretch. Der Oesterreichische Beobachter und die Bundestagsbeschlüsse. Spanien. Die «Presse» über die Reise des Hofes in die Provinzen. Der Vertrag Mit der Fernandobank. OeoHVrtt«t»«t«r. Die Königin. Parlament. Die Wahl in Exeter. Frankreich. Das Journal des Dc'batS über den Deutsch-Katholicismus. Algerien. Wegnahme der Waffen. Aufstand. V- Hugo. "* Paris. Die Jesuiten- Quinet und Michelet. Die Paire. Hr. Biard. Schweiz. E. E. Hoffmann und die Luzerner. — Luzern. SP»»dam--ika. Lod deS Generals Jackson. Prinz Solms. Personalnachrichten. Mlffenfchaft «nd Kiunftz. "Samberg- Der historische Verein- 0«. Hohn. "Kam. Deutsche Buchhandlung. Skelett- Handel und HsnduMie. "Äus Preussen. Königsberger Stadtpost. *Franbturt a. M Börsenbericht. "Leipzig. Börsenbericht- — Kasel. Eisenbahn. — Die württembergische« Eisenbahnen. — Berlin. «nkundignugen. Deutschland. ^DreSÄtN, 13. Jul. Unsere Deutsch-Katholiken machen seht wenzg von sich reden. Sic haben die Betheiligung evangelischer Geist lichen an ihren «otus mimstorialo« mit vollster Entschiedenheit obgelehnt, nicht aus einer engherzigen, confessionellen Abschließungssucht, die ihrem freisinnigen Principe sehr schlecht entsprechen würde, sondern um jene Geist lichen nicht dadurch in Collisionen zu bringen, daß sie — an die symboli schen Bücher durch den Amtscid gebunden — geistliche Handlungen inmit ten einer Versammlung zu verrichten hätten, die offen und unumwunden ihren Widerspruch und ihre Nichtübereinstimmung mit den Positionen jener Symbole ausgesprochen; zugleich aber auch deshalb, um nicht denRechtS- bvden ihrer Existenz, näznlich dir katholische, freilich nicht die römisch- katholische, Kirche, clo tneto oder doch wenigstens scheinbar zu verlassen. Daß übrigens der Verein von aller intoleranten confessionellen Exklusivi tät weit entfernt sei, geht wol daraus unwiderleglich hervor, daß sie am letzten Sonntag einem evangelischen Candidatcn, dem auch als Schriftstel ler bekannten vr. Eduin Bauer, die Abhaltung der Predigt gestattete, die denn auch so günstig ausgefallen ist, daß ein baldiges Wicderäuftre- ten des Redners allgemein gewünscht wird. Im Ganzen wird aber der Mangel eines eignen Geistlichen hier immer schmerzlicher von den Deutsch- Katholiken gefühlt. Daß Theiner für Sachsen nicht zu gewinnen, ist entschieden, Kerbler ist in echt christlicher Bruderliebe den rheinischen Gemeinden überlassen worden, und er dürfte den so dringend ausgespro chenen Wünschen derselben wol nicht widerstehen; auf wen man nun für Sachsen zunächst das Augenmerk richten werd«, darüber verlautet bis jetzt noch nichts Bestimmtes. Der hiesige KrankenhülfSverein für arme Kranke, ein sehr wohlthätigeS Institut, in welchem durch wöchentliche Zahlung von 6 Pfen nigen sich der Unbemittelte bei cintretenden Krankheitsfällen unentgelt lichen ärztlichen Beistand und Arznei sichern kann, hat seinen achten Jah resbericht für 1844 veröffentlicht. Es sind durch fünf demselben angehö rige Aerzte im verflossenen Jahre 187 Kranke behandelt worden, waö mit Einschluß der sonstigen kleinen Nebenausgaben einen Aufwand von 280 Thlr. ersodert hat, während die Einnahme, inclusive eines Bestan des von 667 Thlr., 896 Thlr. betrug, wozu von den Mitgliedern der königlichen Familie 59, von den bctheiligten Subskribenten 75 und von den 33 bestimmten Mitgliedern des Vereins (von denen sieben den Aus schuß bilden) 72 Thlr. beigesteuert wurden. Der Kassenbestand betrug demnach beim Beginne dieses JahreS 616 Thlr. Das Institut verdient jedenfalls auch an andern Orten mehr Nachahmung als es bis jetzt gefunden. Auch der hiesige Verein zum Schutze der Thierc (begründet im Jahr 1839) hat einen weitläufigem Bericht über seine Wirksamkeit seit dem I. Jul. 1842 bis zum Mai d-J. veröffentlicht, aus welchem freilich das bedauerliche Hauptresultat sich ergibt, daß, wenn auch die Bctheili- gung an seinen edcln Interessen erfreulich zugcnommcn hat, doch eine eigentlich ins Leben eingreifende Wirksamkeit auch bei dem besten Willen durch ihn so wenig als durch ähnliche derartige Vereine bisher hat erzielt werden können. Um so mehr ist also zu wünschen, daß Familienväter, Geistliche und Lehrer, vor Allem aber die Behörden in Stadt und Land den Zwecken des Vereins eine immer umsichtigere und lebendigere Theil- nähme widmen mögen, damit die nutzlose Grausamkeit gegen die Thierc, die ost Grausen erregende Roheit in Behandlung derselben immer mehr verschwinde. Der Vorstand (incl. des Ausschusses aus 19 Mitgliedern bestehend) hat cs an ancrkcnnenswerthcn Bemühungen zur Erreichung die ses Zwecks nicht fehlen lassen, und wir müssen von der Zeit die bcdcu- tendern Resultate erwarten, da die edcln Zwecke und die humane Wichtig keit des Vereins erst allmälig durch Belehrung und Heranbildung zur Hü- manität auch den nicdcrn Klaffen zum Bewußtsein gebracht werden kön nen. Daß der Verein seit dem vorigen Jahre zur erfolgreichem Errei chung dieses Zwecks eine Zeitschrift unter dem Titel: „Der Menschen freund in seinen Beziehungen zur belebten Welt", gegründet hat, ist an sich höchst zweckmäßig; aber die Haltung dieses Blattes ist keineswegs von der Art, daß cS diesen Zweck erreichen kann. Dies wäre nur möglich, wenn es ein „Volksblatt" würde im schönsten Sinne des Worts (natür lich mit inniger Beziehung auf die Tendenz des Vereins); bis jetzt indeß ist es, mit Ausnahme weniger Aufsätze, zu langweilig, schlägt zu wenig den rechten Ton an, erscheint zu geistlos und entbehrt dabei zu sehr der edcln Popularität, als daß es irgend wie und wo Interesse erregen könnte» Der dreimalige Wechsel der Redaction innerhalb der ersten acht Monate Mag daran einen Theil der Schuld tragen; vielleicht auch das Eingreifen der Redactionscommission, welche im Vorstande besteht; zu welchem Zwecke, ist freilich nicht abzusehen, wenn der Redactcur irgend brauchbar ist. Ge nug, das Blatt muß'sich ganz anders gestalten; es muß bedeutend bcss scr werden, wenn cs dem Zwecke des Vereins nicht bciweitxm mehr hin derlich als förderlich sein soll. Im Königreich Sachsen bestehen jetzt zehn ähnliche Vereine. Der hiesige zählt jetzt hier in Dresden 269 (m deNi Verzeichnisse sind übrigens mchre Verstorbene mitaufgeführt), außerhalb 78 Mitglieder und außerdem 18 Ehrenmitglieder, was seit der letzten Be richterstattung freilich eine Vermehrung um mehr als das Doppelte nach weist, deren Beiträge indessen nicht einmal hingcrcicht haben, den Druck der vom Vereine gekrönten Schrift bisher zu bewirken. Eine Kasseuübet- sicht veröffentlicht der Bericht mancher Hindernisse wegen gar nicht, son dern gibt nur an, daß in der Vereinskasse ein Ucbcrschüß von 33, in der Rcdactionöcommissionskaffc dagegen ein Minus von 7 Thlr. sich vör- indc. Das beiwcitem wichtigste Ereigniß für den Verein ist ohne Zwei- el die untcrm 27. März d. I. erfolgte Stiftung eines FrauenvercinS ür denselben Zweck, der sich dem erster» angcfchloffcn und jetzt aus 212 Mitgliedern, inclusive eines Ausschusses und Vorstandes von zwölf Da men, besteht; weshalb aber da noch unter den Mitgliedern des Männer vereins zwölf Damen mit aufgeführt sind, ist schwer zu begreifen. Möge übrigens für die Folgezeit dem Vereine die lebendige und wirksamere all- citige Theilnahme nicht entstehen, welche seinen Zwecken gebührt. Die große sächsische Gc werbcau ssteilung wird nun am 15. Jul. eröffnet werden. Eß sind sehr bedeutende und interessante Sendun gen für dieselbe cingcgangen, und die Aufstellung in dem schönen, Hellen cnd geräumigen Locale des großen Orangeriehauses wird eine lehrreiche öeschauung vermitteln; auch ist der Eintrittspreis (2^ Ngr.) so geting gestellt, daß ein vielseitiger, zahlreicher und instructiver Besuch mög- ich wird. ES wird jetzt mit Abdämmung der Elbe an den beschädigten Pfei- crn unserer Brücke begonnen, wozu der niedrige Wasscrstand die beste dclegenheit bietet. Die wahrhaft afrikanische Hitze, die am verwichenen >. Jul. bis auf 31 Grad R. an. der (luftigen) Nordseitc im Schatten lieg, in der Sonne an einzelnen Punkten sogar über 40 Grad betragen und mchre Menschenleben als Opfer gefodert haben soll, hat indeß we niger Einfluß auf das Fallen des Wassers geäußert, als man glaubte er- warten zu dürfen. Seit gestern früh ist cS bedeutend kühler geworden; wir hatten heute Morgen nur etwas über 14 Grad R., und endlich den ange ersehnten bedeutenden Regen. Erst nach der Abdämmung deS Stroms wird sich der Umfang der Bruckcnreparatur vollständig ermessen lassen ; wß indeß an eine Vollendung derselben in diesem Jahre nicht zu denken ei, wollen die Sachverständigen behaupten. Wir meinen unmaßgeblich, nesclbc sei allerdings möglich, wenn man nur ernstlich will, die nöthigen Kräfte dazu hcrbcischafft und auf schnelle Arbeit, die dessenungeachtet so- id und tüchtig auSgcfuhrt werden kann, unnachsichtlich hält. Waß indeß ür den Winter auS dem Verkehre zwischen Alt - und Neustadt sirr Fuhr- vcrk werden sollte, wenn die Schiffbrücke wieder abgefahren werden muß (die man jetzt, beiläufig bemerkt, Abends von 7'/^ bis 8'/, Uhr, also gerade während der Ankunft des leipziger EiscnbahnzugS, zu sperren für gut befunden hüt), das kann sich leicht Jeder selbst sagen. Das ist wirk lich eine ganz vortreffliche Aussicht!