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Amts- und Änzeigeblat für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung Lezugspreisvierteljährl. 111.1.SOeinschliehl. " > des „Illustr. Unterhaüungsblatts" und der i kumoristischenveilage„Seifenblasen"inder Expedition, beiunserenvotensowiebei allen Reichspostanstalten. < > Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Eibeastoch, Larlsfel-, hun-shübel, Ueuheiöe,GberMtzengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün, wildenthal usw. Fernsprecher Nr. NO. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der ? Sonn- und Feiertage sar den folgenden Tag. » Anzeigenpreis: die klclnspaltige seile 12 z Pfennige. Im amtlichenCeile die gespaltene ! Zeile 30 Pfennige. ^?2SS. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. «2. Jahrgang. Donnerstag, den 9. Dezember ISIS Städtischer Rcninvcrkaus Donnerstag, den 9. dieses Monats vormittag Karten-Nrn. 1—550, nachmittag Karten-Nrn. 551—1100. Sonnabend, den 11. dieses Monats, die übrigen Karten-Nummcrn. Stadtrat Eibenstock, den 8. Dezember 1915. Der Rückzug der Franzosen und die Katastrophe der Serben. Neuer türkischer Erfolg am Tigris. Nachdem die serbische Heeresmacht zertrümmert, hat sich auch die Stellung der Franzosen am Wardar als unhaltbar erwiesen, wenn jene nicht Gefahr lau sen wollten, umzingelt und gefangen genommen zu werden. Sie haben daher, wie bereits der gestrige Heeresbericht meldete, ihre dortige Stellung vor den andrängenden Bulgaren geräumt. Die österreichisch-ungarischen Streitkräfte haben nunmehr die montenegrinischen Hauptstellungen erfolgreich angegriffen: Wien, 7. Dezember. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz Die Lage ist unverändert. Es sanden keine größeren Kämpfe statt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Südlich von Plewlje schlugen wir mon tenegrinische Vorstöße ab. Im Grenz raum nördlich von Berane grisfen unsere Trup pen die montenegrinischen Hauptstrllungen an. Sie erstürmten gestern mittag die Verschan zungen bei Suhodol. Südlich von Nowi- basar brachten wir abermals 1300 Gefangene ein. Der Raum östlich von Ipek war gestern neuerlich der Schauplatz heftiger Kämpfe. Ter Feind wurde überall geworseu und verlor 6 Geschütze. Heute früh drangen wir in Ipek ein. Dschakowa wurde von den Bulgaren besetzt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Einen umsassenden Ueberblick über die neuesten Ereignisse auf dem Balkan gibt der neue amtliche bulgarische Bericht: Sofia, 6. Dezember. Amtlicher Bericht vom 4. Am Anfang unserer Operationen gegen Ser bien, als unsere ganze Armee westlich gesandt wurde, hatten die gelandeten französischen Truppen, unterstützt durch serbische Streit kräfte, bei ihren Operationen in Südmazeoonien sich auf der Linie Sonitschkak—Glawa Babuna- Planina—Gradsko—Kriwolak einnisten können. Aber wir zögerten nicht, je nach Möglichkeit vorzn- rücken und verstärkten unsere Truppen an dieser Front und gelangten bis zu Ansang November dahin, den Feind über die Linie Kriwolak--War- dar—Tfcherna zurückzÄwersen. Unser Ziel war, die französische Front zu umfassen, um sie nach der Ankunst genügender Kräfte einzu schließen. Tie Besetzung des östlichen Abhanges des Radowil-Planina brachte uns dem erstrebten Ziele näher, denn die Franzosen sahen sich da durch von Nordosten, Nordwesten und Südwesten» umringt. Sie bemerkten die gefährliche Lage, in welche wir sie versetzt hatten, und faßten sofort den Entschluß, sich zurückzuziehen, um der sie bedrohenden Katastrophe zu entge hen. Es ist anzuerkrnnen, daß die Franzosen hier bei zeigten, daß sie das Rückzugsmanöver in vor bildlicher Art auszusühren verstanden, denn sie konnten sich aus der Zange, in die wir sie genom men hatten, befreien. Unsere Truppen gingen auf der ganzen Front zur Offensive über und besetz ten gegen Mittag die Linie Kriwolak Negotin - ^awadartzi. Der Feind zog sich sehr eilig zurück, von unseren Abteilungen gedrängt. Nach Durch sührung der Operationen auf Prischtina setzte der Große Gcneralstab des Feldheeres starke Abteilun gen aus Tetew o —Gostiw ar —Kits chewo an mit dem doppelten Zweck, erstens Dibra zu be setzen und den Serben den Rückzug nach Mazedo nien, wo sie sich möglicherweise mit den englisch- sranzösischen Truppen hätten vereinigen können, abzuschneiden, und zweitens Ochrida und Strnga zu besetzen und so den serbischen Abteilungen, welche in der Umgegend von Monastir und Rrsna operierten, den Rückzug nach Albanien unmöglich zu machen. Eine Abteilung, welche der Besatzung von Monastir den Rückzug abschneiden sollte, wurde über Smilewo auf der Straße Monastir Resna angesetzt, diese Abteilung zwang durch ih ren Vormarsch die Serben, die Stadt Monastir am 3. Dezember zu räumen. Heute ist diese Stadt durch uns besetzt worden. Weitere Abteilungen mar schieren aus Ochrida und Dibra. Westlich von Prisrend geht der Vormarsch aus Dschakowa weiter. Um Mittag hatte eine Abteilung unserer Trappen den weißen Drin überschritten und nahm heute abend die Stadt Dschakowa in Besitz. Nach ergänzenden Nachrichten haben unsere in der Umgebung von Prisrend operierenden Trup pen sestgestellt, daß die Niederlage der Serben bei Kula-Luma den Charakter einer Kata strophe trug. Auf ihrer haltlosen Flucht von Prisrend nach Kula-Luma zu haben die Serben unterwegs ihre ganze Artillerie nebst Staffeln ihres Fuhrp arkes, ihre Kraft wagen, die Wagen des Königs, 320 Om nibusse, eine beträchtliche Menge von Bereifungen, Munition aller Art, und besonders Kriegs gerät verloren; bei jedem Schritt finden wir Geschütze, die auf den Wegen und verlassenen Stellungen stehengeblieben sind. Das zeigt, von welcher Panik die aufgelöste serbische Armsc ergriffen ist, die vergeblich einer Katastrophe zu entgehen sucht. Die seit zwei bis drei Jahren von den Serben durch die schlimm sten Ausschreitungen bedrückten Albanesen erhoben sich und kämpfen mit den Waffen gegen-, die ser bischen Hausen, welche durch die Gebirge Alba niens irren. Das Geschick Serbiens scheint aus König Nikita nicht eindruckslos geblieben zu sein: Frankfurt, 7. Dezember. Die „Franks. Ztg." meldet aus Cetinje: Der König von Monte negro hat in einem von ihm persönlich den beglau bigteu Vertretern der Mächte überreichten Memo randum die Möglichkeit eines Sonder friedens Montenegros mit den Zen tra lm ächten erwogen. Ter König führte aus, daß bei dem furchtbaren Druck weit überlegener feindlicher Streitkräfte Montenegro, das d r Er schöpfung nahe sei, ein aussichtsvoller Widerstand unmöglich sei. Tic Vertreter der Ententemächte haben nunmehr ihre Antwort erteilt. Sie dro hen einmütig mit dem Abbruch der diploma tischen Beziehungen und der Einstellung sämtlicher Unterstützungen, wenn Monte negro diesen Sondergelüstcn nachgeben würde. Wenn diese Meldung richtig ist, so hätte man es mit einem bemerkenswerten Sympton dafür zu tun, wie gering selbst in manchen unentwegten En tentekreisen die Hoffnungen auf den Endfieg des Vier- vcrbandes geworden sind. In diesem Sinne würde ein Absall Montenegros trotz der Winzigkeit der ge genwärtigen Bedeutung des Landes in den Kreisen der Entente zweifellos eine starke Wirkung aus- übrn. Man wird deshalb seitens der Alliierten, wenn solche Absichten Nikitas wirklich bestehen sollten, nickits unversucht lassen, um den Herrn der Schwär zeu Berge doch noch bei der Stange zu halten, vor ausgesetzt, daß die Meldung der „Franks. Ztg." ihre Richtigkeit hat. Li- riirke« haben bei der Verfolgung der Engländer einen w.i teren Erfolg errungen: Kc n st an tin ope l, 7. Dezember. Das Hauptquartier teilt mit: An der Irakfront näherten sich unsere Truppen am 4. Kut-el-Amara und unternahmen in der Nacht zum 5. mit star ken Abteilungen eine Erkundung auf dem rechten Tigrisufer und mit Hilfe eines überraschenden Feuers einen Angriff auf die feindlichen Stellun gen. Am 5. beschoß unsere Artillerie die Stel lungen des Feindes, sowie die Umgebung von Kut el Amara. Unsere Kolonnen, die getrennt östlich von Kut el Amara vorrückten nno ihr Feuer ge gen drei Transportschisfe und zwei Monitors des Feindes richteten, steckten einen Monitor in Brand und nahmen zwei Schisse weg. Außerdem erbeu teten unsere Trrrppen in der Gegend von Kut el- Amara zwei Frachtkähne. Auf einem derselben fanden wir zwei Flugzeuge und eine Menge Fliegergcrät. Im ganzen haben wir bisher an dieser Front 0 feindliche Flugzeuge erbeutet. Der Feind feuerte, um seine Niederlage vor den Ein geborenen zu verheimlichen, einen Siegessalut von 21 Schuß ab. An der Kaukasusfront schlugen wir einen vom Feinde in der Nacht zum 5. gegen unsere Vorposten im Abschnitt von Kale Bog az untvrnom menen Ueberfall ab und machten einige Gefan gene. In den anderen Abschnitten, von Patrouil- lenscharmützeln abgesehen, nichts Neues. An der Dardanellenfront bei Anaforta nahm unsere Artillerie feindliche Truppen, die Befestigungen ausführten und Batterien großen und kleinen Kalibers ausstellten, unter wirksames Feuer. Bei Ari Burnu beschoß ein feindlicher Kreu zer am 5. einige Augenblicke ohne Erfolg unsere Stellungen. Unsere Artillerie zwang einen ande ren Kreuzer, der sich Kaba Tepe zu nähern ver suchte, abzudampfen. Bei Seddul Bahr zerstörte unsere Artillerie mehrere zu Bombenangriffen be stimmte Stellungen des Feindes und verhinderte ihn, das namentlich gegen unseren linken Flügel gerichtete hestige Lufttorpedvfeuer fortzusetzm. Der Sieg am Tigris hat auch aus Persien seinen Einfluß ausgeübt: Konstantinopel, 7. Dezember. Der Vor trete» der „Agence Milli" in Bagdad meldet, daß die durch den persischen Nationalausschuß aufgestellte Miliz zwischen Hamadan und Kaswin russische Streitkräfte, welche aus 5000 Mann geschätzt wur den, angegriffen, 1000 Mann getötet und die übri gen in die Flucht geschlagen habe. Die glänzenden Erfolge, welche die osmanischen Truppen im Irak über die Engländer errungen haben, haben in Per sien große Fremde erregt. Zwei neue Meldungen über Ereignisse zur See berichten: Berlin, 7. Dezember. Der französische Tor pedvbootszerstörer „B ranleb as" von 340 Tonnen ist bei bedecktem Himmel und stürmischer See nachts aus eine Mine gelaufen und gesunken, wie- der Bericht der Kriegsgerichtsverhandlung gegen den Kommandanten im „Temps" vom 3. d. M> ergibt. Ta Zeit und Ortsangaben fehlen, ist wohl anzu nehmen, daß das Schiff im Kanal an der Flandri fchen Küste gesunken ist. London, 7. Dezember. „Daily Telegraph" meldet: Der britische Indien Dampfer „Omeda" wurde, wie berichtet wird, vom Feinde versenkt, 49 Ueberlcbcnde wurden gelandet, 5 Offiziere und 47 Mann der Laskaren werden vermißt. * * * Als Nachtisch seien noch folgende Meldung n ver zeichnet: Paris, 7. Dezember. »Meldung der Agence Havas.) Unter oem Vorsitz Joffres wurde gestern vormittag der erste Kriegs rat der Alliier ten abgchalten. Es nahmen daran teil der frü here Chef des russischen Generalstabes, General Gi