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Nummer 25S — 39. Iahra »Verlagsort Dresden. Anzeigenpreis»- dl» llvaltlg» SS mm drei«» Zelle S Vtg. Für Platzmünlche können wlr keine Denröhr lrlften. Erscheint 0 mal wöchentlich Mona». Bezugspreis - durch Tröger etnlchl. 80 bzw. 40 Ptg. Trägerlohn M M HMM MO» müssen Ipäiesten» eine Woche vor Ablaus der Bezugs. M M M M M M M M M M M M »ei, schrisiiich beim Verlag eingegangen sein. Unsere M M M M M M M M M MM Tröger keine Abbesiellungen entgegennehmen. W M M M M M M volkssettuny Schrlstleituna: Dresden «. Pollerstr. 17. Rus S0711 und S1Ü1S: Deschästsstelle, Druck u. Verlag: Germania Buch, drucken» «. Verlag Th. a. D. Winkel, Polierstr. 17, Ruk LlvIS: Postscheck: IMS: Stadtbank Dresden S47S7. Miilwoch. 3«. Okkober 1«4« Im Falle von höberer Gewalt. Beidot und Beirieds- slörungen hat der Bezieher oder Werbangtreidende keine Ansprüche, salls die Zeitung in beschränktem Umtange, verspätet oder nicht rrlchelnt — ikrliillangsort Dresden. Der italienische Vormarsch in Griechenland Der italienische Wehrmachidericht Rom, 80. OKI. Der «alleulsch« Wehrmachtberlcht hat sorgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Unser« Truppen haben den Vormarsch auf grie chischem Gebiet fortgesetzt und dabei den Widerstand feindlicher Nachhuten gebrochen. In Nordafrika haben seindltch« Luftangrisfe aus Bardia und Tobruk S Tot« und leicht« Schäden zur Folge gehabt. In Ostafrlka sind 2 mit halbmotorislerten Kräften ver suchte feindliche Angriffe bei Tessenei sowie zwischen Cassala und Sabderat unter leichten eigenen Verlusten glatt abgeschla. gen worden. Feindliche Luftangriff« auf Assab haben leicht« Schäden, aber keine Opfer zur Folge gehabt. Glu Kommentar des „Glornale d'Mla" Rom, 30. Oktober. Die italienische Aktion gegen Griechen land zur Wahrung seiner nationalen Sicherheit bildet eines der Hauptthemen der römischen Abendpresse am Dienstag, die er neut darauf hiniveist, dah Italiens Langmut nicht unbegrenzt ist. Nach der Weigerung der Athener Machthaber, die von Ita lien geforderten Garantien zu geben, sei die militärische Siche rung unabwendbar geworden. Verantwortlich sei, wie die Presse weiter betont, einzig und allein die griechische Regierung. Italien, so erklärte der Direktor des „Giornalc -'Italia", hatte In seiner Note die friedliche Besetzung einiger strategischer Positionen auf griechischem Gebiet verlangt, womit die so kom promittierte griechische Neutralität hätte garantiert werden „Mttermord" - eln Weiht gewühltes Agttatwnsmitlel Mailand, 30. Okt. Zum Fast Griechenland erklärt „Stam- pa*, wie zu erwarten gewesen sei, habe sich die angelsächsische Agitation mit einer wahren Wollust auf das Thema vom An griff Italiens gegen Griechenland, die Heimat der „Kunst und der Zivilisation", gestilrzt. Dies seien lächerliche Auslassungen erbärmlicher Politikaster und Tintenkulis, über die die Italie ner keinerlei Zeit verlören. Das griechisclie Volk stehe in seiner ungeheuren Mehrheit auherhalb -er Sack)« und Italien hege gegen die arme, in den Abgrund gezogene Bevölkerung des Landes keinen Haft. Im Gegenteil, die italienischen Truppen würden nicht verfehlen, ihr mit der Ordnung auch die drin gendste Hilfe zu bringen. Andererseits werde Italien Metaxas und seine Bande bis zur Austreibung verfolgen. Ein Jahrhun dert lang sei Griechenland nur ein Trittbrett Englands ge wesen, mit dem England gemacht habe, ivas es wolle. Warum habe sich Griechenland nach so vielen Beispielen britischer Vier Angriffe gegen London am Dienstag Auch Portsmouth wieder Ziel der deutschen Vorüber - Londoner Großbank durch Vombentreffer zerstört Können. Wenn die griechische Regierung auch nur einen Funken Verantwortungsbewutztsein gehabt hätte, so würde sie ohne Wi- derstand die italienischen Forderungen angenommen haben. Die griechische Regierung sei aber der Verbündete der britischen Re gierung. Sie gehorche blind den engliscl>en Plänen. Die grie chische Regiermrg habe Widerstand leisten wollen. Sie habe sich unoorsichtigeriveise zu dem britischen Spiel hergegeben und sei damit in Kricgscpcrationen verwickelt worden. Mr die sie allein gegenüber dem eigenen Volk und Europa die Verantwor tung trage. Die italienische Politik sei, wie das halbamtliche Blatt weiter betont, durch die an Athen gerichtete Note klar definiert worden und richte sich nicht gegen das griechische Volk und seine legitimen Interessen. Sie richte sich lediglich gegen die militä rische Organisation, die England unter der offenen Mittäter schaft -er Athener Regierung aus griechischem Gebiet eingerich tet habe. „Botschaft" Churchills an Metaxas Mailand, 30. Okt. England hatte natürlich auch im Falle Griechenland wieder nicht lange mit dem üblichen Hilfsverspre chen gezögert, das Churchill sofort in einer „Botschaft" an Metaxas vom Stapel lieh. Diese Ankündigung englischer „Hilfe" begegnet in der obcritalienischen Presse nur mitleidigem Spott. Griechenland könne beruhigt sein, schreibt die Turiner „Gazetta del Popolo", England werde es schon verteidigen. Hätte Griechenland — so schreibt „Corrlere della Sera" — die von Italien verlangten Stühpunkte besehen lassen, dann hätte die Athener Regierung einen Stein auf alle die begangenen Neutralitätsverletzungen zugunsten Englands gelegt und Grie chenland wieder eine politische Unbescholtenheit geben können. Griechenland habe sich durch seine Haltung gegen ganz Europa gestellt, bas in eine antibritische Ideenordnung eingetreten sei. Grausamkeit nicht auflehnen mosten? Es wäre Ihm möglich und leicht gewesen. Der alte britische Löwe habe nicht mehr die scharfen Krallen wie 191«, als Konstantin, der Vater des jetzi gen Königs, in die Verbannung geschickt worden sei, da er sich nicht dem Willen der Engländer habe beugen wollen. Hier liege die Schuld von König Georg, von Metaxas und ihren Mithelfern. Der Konflikt hätte vermieden werden können, schreibt die „Gazetta del Popolo", aber König Georg von Griechenland, der Diener des Königs Georg von England, habe die Gelegenheit nicht nützen wollen. Die englische Agitation vom „Mutter- neord", den Italien durch seinen Angriff auf Griechensand be gehe, sei ein schlecht gewähltes Motiv. Die Wiege der Zivi lisation habe von den italieniscl)«n Waffen nichts zu befürchten. Die italienischen Soldaten, die nach Griechenland gingen, ver folgten anher den bekannte» Gründen auch das Ziel, die Wiege der Zivilisation gerade von dem ganzen lcvantinischen und jii- dlsci)en Gesindel zu säubern, die Griechenland beschmutzt hätten. Ohne dieses Geschmeiß hätte die Regierung das griechische Volk nicht an England verschachern könne». Genf, 30. Okt. Nach dem amtlichen Bericht des britischen LuftfahrtmlnI- steriums und des Ministers für öffentlick)« Sicherheit wurden im Laufe des Dienstag vier Angriffe gegen London gerichtet. Es seien „nur einige" feindliche Maschinen in das Stadtgebiet vorgedrungen, die eine „kleine Anzahl" von Bomben abgeworfen hätten. Es wurden, so heiht es in diesem typischen Illusions bericht, „nur wenig Schäden und Opfer" gemeldet. Gleichzeitig wird ein Angriff auf den bekannten Kriegshafen Portsmouth zugegeben, der allerdings als „erfolglos" bezeichnet wird, ob wohl es kurz darauf heiht, dah noch kein Bericht über die Bombenabwürfe vorltege sl). Obwohl di« Londoner Illusionsstrategen immer wieder den Rust und Slmon sprachen M lurem-nrgischen Srzleherfchast Luxemburg, 80. Okt. Reichserziehungsminister Rust und Gauleiter Simon sprachen am Dienstag in Luxemburg vor der gesamten luxem burgischen Erzteherschaft und gaben ihnen die Richtlinien, die in Zukunft für die gesamte Jugenderziehung des Landes im nationalsozialistischen Sinne anzuwenden sind. Nach einem eindringlichen Avpell des Chefs der Zivil verwaltung in Luxemburg, Gauletter Simon, wandte sich Reichsminister Rust an die Erzieher des alten Relchslandes Luxemburg. Seinen Ausführungen stellt« er die Fra« voran, deren Beantwortung die erste Voraussetzung für jede fruchtbar« Erziehungsarbeit im neuen Luxemburg ebenso wie im alten Reich sei: worin besteht die nationalsozialistische Weltanschau ung? Der Minister beantwortete diese Frage zunächst in histo rischem Sinne, indem er ein eindringliches Bild vom Werden des Nationalsozialismus aus der Nieoerlage von 1918 heraus entrollte. Das Wesen der so entstandenen Bewegung kennzeich nete der Minister an Hand zahlreicher, immer wieder heraus gestellter Lebensgesetze. „Die deutsch« Jugend", so schloß der kindlichen Versuch machen, die Art der zerstörten Gebäude zu verheimlichen, geht aus einer Meldung des „Daily Herald" hervor, dah eine der Londoner Grohbanken durch einen Boin- bentrcffer völlig zerstört wurde und restlos ausbrannte. Das Blatt schreibt nämlich, unter 3000 Zentnern Mauerwerk In einer Londoner Strahe liege ein Vermögen. Bald nach dem Einschla gen der Bombe hätten Bcrgungstruppen unter Einsatz ihres Le bens wertvolle Gemälde, Schnitzereien und andere Kostbarkeiten gerettet, die einen Wert von Hunderttausenden von englischen Pfund — also viele Millionen Mark — gehabt hätten. Dann seien die Wände zusammengebrochen und hätten „unter sich lange Reihen von Safes, die viele Meter tief in das Erdreich ragen", begraben. Minister seine mit grohem Belfast aufgcnommcne Rede, „muh so erzogen werden, dah das, wag wir gründen, Bestand hat. Deutschlands Gröhe aber wird auch eure, der Luxemburger, Gröhe sein!" Thronrede König Borts' Dank an den Führer und den Dure Sofia, 80. Okt. König Borts hielt am Montag an- lählich der 26. Tagung der Sobranje eine Thronrede. Er stellte mit Befriedigung fest, dah die bulgarische Auhcnpolttik günstige Ergebnisse erbracht habe. Am 7. September hätten die bulga rische und die rumänisch« Regierung in Krajcuva einen Vertrag unterzeichnet, durch den die Süddobrudscha in das buhzarische Königreich wieder ausgenommen worden sei. Dieses Ereignis fei vom ganzen bulgarischen Volk mit groher Freche begrübt worden. Die Abgeordneten hätten einstimmig diesen Vertrag in der letzten außergewöhnlichen Sitzung der Kammer gebilligt. Eie seien die Dolmetscher der Gefühle des Volkes und seiner Dankbarkeit gegenüber den große» Führern Deutschlands und Italiens für ihre Initiative u>ch ihre sreundsckmstltche Hilfe bet der Regelung der Dobrudschafrage gewesen. Griechenlands Fehlentscheidung Die Italiener haben sich durch die unneuirale Haltung Griechenlands gezwungen gesehen, sich selbst die Sicherheiten zu schaffen, die ihnen die griechische Regierung verweigert hat. Don Rom sind der Oeffentlichkeit genaue Mitteilungen über die Art und den Umfang der griechischen Ncutralitätsvcrletzun- gen gemacht worden, die erkennen lassen, dah Griechenlano e» bisher als einziger Balkanstaat nicht verstanden hat. sich ent weder aus dem Konflikt der Grohmächte durch absolute Neu tralität herauszuhalten oder sich offen für die richtige, das heiht erfolgreiche Seite zu entscheiden. Die italienische Darstellung ist nüchtern und überzeugend, zumal man ja weih, dah das Äerhältnis zwischen beiden Staaten schon seit anderthalb Jah ren sehr wenig erfreulich war. seit nämlich Griechenland :ene englische Garantieerklärung annahm, und nichts tat. den ita lienischen Verdacht gegen die Aufrichtigkeit der griechischen Neutralität zu entkräften. Die jetzige Situation legt manchen Vergleich mit früheren Perioden der neuesten griechischen Geschichte nahe. Hierbei lohnt es sich, einmal kurz auf den verderblichen Einfluh der englischen und seinerzeit auch der französischen Diplomatie hin zuweisen. So erzwangen die Westmachte durch d>^,sf nc» blind ergebenen Venizelos den Eintritt Griechenlands in «en Welt krieg, indem sie einerseits mit Versprechungen ICypern) arbei teten, andererseits mit der Blockade drohten, die sich damals besonders schwer ausgewirkt haben würde, weil mi! Ausnahme der bulgarischen und der türkischen Grenze alle griechischen Nachbarn mit London und Paris im Bunde waren. Vernünf tige Kriegsziele hatte Griechenland damals nickt, nachdem es bereits durch die beiden Balkankricge seine territorialen For derungen weitgehend hatte verwirklichen können. Der Ausgang des Krieges brachte denn auch kaum einem anderen Verbün deten der Westmächte so geringe Vorteile wie Griechenland. Auch der grlechisch-tiirkifche Feldzug 1919—22 hatte seinen letz ten Ursprung in englischen Einflüsterungen. Als die Katastrophe eintrat, lieh England Griechenland sofort fallen, das nun »ach -en ungeheuer schweren Verlusten des Krieges selbst die nicht weniger schwere Aufgabe zu lösen hatte. 1)4 Millionen Volks genossen setiva 35 Prozent der damaligen griechischen G samt- bevölkerung) auf Türkisch-Kleinasien in das eigene ausgepo werte Land zu übernehmen. Auch haben die englische und die ranzösische Politik der Nachkriegszeit alles getan, um auf inanziell wirtschaftlichem Wege sich die Gefügigkeit Griechen- ands zu erhasten. Schon während des letzten albanischen Zwi« chenfastes wurde es klar, dah London alle Minen springen steh, Griechenland gegen Italien soweit zu mobilisieren, dah die Möglichkeit eines Konfliktes gegeben war. Konnte schon Griechenland im Weltkriege von dessen gün stigem Ausgang nichts oder wenig erhoffen, so Kitte die Aus sichtslosigkeit der heutigen englischen Position die verantwort lichen Männer in Griechenland noch mehr davor warnen sollen, abermals auf England zu setzen. Auch damals gab Griechenland dem Druck der Engländer nach, und zwar bis zur Erlaobui» der Landung alliierter Truppen. Diesmal begnügte sich Athen zunächst mit weniger drastischen Neutralitätsverletzungen. Aber das hätte sich täglich ändern können, Anzeichen lagen genug vor. Dieser Gefahr ist die italienische Regierung rechtzeitig begegnet. Dah die Regierung in Athen glaubte, fick dem italienischen Vor gehen entgegenstellen zu müssen, wird für Griechenland Folgen haben, für die es sich dann In London wird bedanken müssen. Amerikaner verlassen London wegen der schlechten Lebensverhattnisse Lissabon, 30. Okt. Die Berichte neutraler Beobachter, wonach der Aufenthalt in London infolge der rollenden An griffe der deutschen Luftwaffe auf kriegswichtige Ziele für di« Bevölkerung mit hoher Lebensgefahr verbunden ist. werden durch folgende Meldung eines aus London nach Lissabon zu« rllckgekehrten amerikanischen Journalisten bestätigt. Nach die sem Bericht Ist das amerikanische Gencralkonsnlot angewiesen worden, die Londoner USA-Kolonie zum Verlassen der Stadt aufzufordern, da die Lebensgefahr täglich und stündlich wachse und somit keine Garantie für das Leben amerikanischer Bürger übernommen werden könne. Ausserdem verschlechterten sich di« hygienischen Verhältnisse in London Immer mehr, nnd die täg liche Arbeit lasse sich nur noch unter den grössten Schwierig keiten durchführen. Aus asten diesen Gründen dürsten nur noch jene Amerikaner, deren Anwesenheit ans politischen und wirt« schaftlichen Gründen unbedingt erforderlich sei. in London ver bleiben. Es sei jedoch unbedingt anzuraten ihre Familien nach Hause zu schicke». Amerikaner, die trotz aller Warnungen Ist London blieben wollen, mühten sich unter allen Umständest impfen lassen. Churchill phantasiert von Bomben auf die Skodawerke Berlin, 30. Okt. Reuter meldet, dah in der Nacht vom 27. zum 28. Oktober 1910 englische Flugzeuge die im Protektorat Böhmen und Mähren gelegenen Skodawerke erfolgreich bom bardiert hätten. Dazu wird amtlich festgestcstt, dah in der genannt-'» Nacht nicht eine Bombe über dem Gebiet des Protektorats Bödmen« Mähren abgcworfen worden ist. Wiederum ist eine Bombe au» dem Lügenarscnal der Engländer wirkungslos zerplatzt. Keln mexikanisches Ausfuhrverbot aeaen Zapan sNexiko-Stadt, 30. Okt. Der mexikanische Staatspräsident Cardenas erklärte, es sei znreckmäßig, böswilligen Nachrichten ausländischer Korrespondenten an die USA Presse entgegenzu- tretcn, wonach Mexiko für ,gewisse Waren ein Anssnbrverbot nach Japan erlassen habe. Die mexikanische Negierung Kobe kein solches Ausfuhrverbot erklärt. Der Präsident wies ab- schließend daraus bin, dah zwischen beiden Länder» normale oiplomatiscist Beziehungen bestünden.