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der 42. Jahrg. Donnerstag, den 7. Februar 1889. Sch. in den Abthlgn.: 82, 64, 6S, 78, 82, 83 U. 104, 72,00 114,.o 99,sg 36,7» 20,» » Erscheint in Riesa wöchentlich dreimal: Dienötag, Donnerstag und Sonnabend- — ÄdonnemenSpreiS vierteljährlich 1 Mark 2b Psg. — Bestellungen nehmen alle naiserl. Postanftalten, Pcstbeten, die Expeditionen in Riesa und Strehla (E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserat«, welche bei dem auSgebreileten Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finden, erbitten wir uns b>s Montag, resp. Mittwoch oder Freitag, Vormittag» v Ubr. JnsertivnSprei» die dreigespaltene LorpuSzcile oder deren Raum 10 Psg. . , - . 4—6 - . . . , 7—9 - , - - . 10-12- - - - - 13-15- nnd s., auf Reichenbacher Forstrevier (Oberförster Jordan) Hdrt. fichtene Stangen von 2—3 cm Unterstärke, r - - » 4—6 - -'s - - - - 7—9 - - > - - - - 10—12 - - h - - - - 13—15 - - 1 in den Ab thlgn.: 35, 36, 43, 46 U. 47, einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den sonst vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meistbietende» versteigert werden. Nähere Auskunft ertheilen die genannten Revierverwalter, welche auch die Verzeichnisse unentgeltlich verabfolgen werden. Königl. Oberforftmeisterei Grillenburg und Königl. Forftrentamt Tharandt, am 2 Februar 1889. Trttmann. Bachmann. Bekanntmachung. Nachdem die von dem unterzeichneten Stadtrathe aufgestellte und von den Stadtverordneten genehmigte neue Bauordnung für die Stadt Riesa auch von dem Königlichen Ministerium des Innern Genehmigung er langt hat und die Drucklegung derselben erfolgt rst, wird dieselbe vom 5 Februar dieses Jahres an S Woche» lang zu Jedermanns Einsicht auf der Rathsexpedition Hierselbst auSliegen. Zugleich wird bekannt gegeben, daß die neue Bauordnung mit dem 1. Marz 188S in Kraft tritt. Druckexemplare sind auf der Rathsexpedition käuflich zu haben. Riesa, den 4. Februar 1889. Der Stadtrath. Klötzer, Bm. Stallgenverstcigernng. Im Gasthofe zu Altzella bei Rosten sollen Donnerstag, den 14. Februar d. IS von Vormittags Uhr an 1., auf Marbacher Forstrevier: (Oberförster Zin sch) 38 »o Hdtr. fichtene Stangen von 2—3 cm Unterstärke, 72,s» 63,8» 35,45 11 Fuhren-Verdingung. Die Fuhren für die hiesige Gasanstalt während des Jahres 1889 sollen an den Mindestfordernden vergeben werden und ertheilt Herr Gas- inspector Storl nähere Auskunft, bei welchem auch versiegelte Offerten bis längstens Montag, den IL. Februar 188S abzugeben sind. Der Vorsitzende des Gasanstalts-Ausschusses. Franz Hille, Ttadtrath. Storl. EMall und Anzeiger. Amtsblatt Königs. Amtshaliplmunschnst Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadttath» zu Ries». Druck und Verlag von Langer sc Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. OertlicheS und Süchsisches. Riesa, den 6. Februar 1889. — In gestriger Sitzung des Stabtverord- neten-Collegiums, in welcher alle 18 Mitglieder und als Rathsdeputirte die Herren Bürgermeister Klötzer und die Stadtrathe Ruckveschel und Hynek anwesend waren, wurde unter Vorsitz des Herrn Rendant Thost Nachstehendes verhandelt und beschlossen: 1. Der Haushaltplan für die Stadt hauptkasse mit Nebenkassen auf das Jahr 1889 wurde durch den bestellten Referenten, Herrn Stadtv. Ni Uhlmann, vorgetragen. Die einzelnen Kaffen bilanciren in Bedarf und Deckungsmitteln mit folgen den Summen: Die Stadthauptkaffe mit M. 82 200,— - RittergutSkaffe - - 55 608,47 - Garnisonskaffe - s 32 010,— - Aichamtskaffe - s 7 460,— - StandeSamtskafle - s 1 840,— - Feuerlöschkaffe - - 1200,— - Stistungskaffe - - 1 556,93 - Serviskasse - - 600,— - Pensionskaffe - - 4 200,— - Schuldentilgungskaffe - 103 546,32. An Anlagen sind im Jahre 1889 zu zahlen für die Stadtkaffe M. 5 600,— - - Armenkasse - 2 930,— - - Schulkaffe s 37 200,— - - Kirchenkaffe - 4 670,13 in Summa M. 50400,13 gegen 46 770 M. 13 Pf. im Jahre 1888. Hierüber wurde noch beschlossen, für Drucklegung der neuen Bauordnung in 300 Exemplaren die Summe von 240 Mark, und für Stellvertretung des Herrn Bürgermeisters durch ein nicht juristisches Rathsmit glied die Summe von 400 Mark in den Haushalt plan für die Stadtkaffe einzustellen. Im klebrigen wur den die Haushaltpläne einstimmig genehmigt. Herr Stadtrath Ruckdeschel nahm als Vorsitzender des Finanzausschusses Veranlassung, die finanziellen Verhältnisse der Stadt als sehr gute zu be zeichnen. Trotzdem, daß viele Kaffen einen größeren Bedarf erfordern und daß bei einzelnen Kaffen mehr als erforderlich amortisirt werden, haben sich die An ¬ lagen doch nicht wesentlich erhöht. Dabei ist der dis ponible Reingewinn aus der Sparkaffe an 34277 M. nicht ausgebraucht worden, sondern es ist davon noch ein Restbetrag in Höhe von 8000 Mark vorhanden. Ebenso braucht der Sparkaffenreingewinn auS dem Jahre 1888 nicht verwendet zu werden, sondern kann der selbe vielmehr vorderhand zinsbar angelegt werden. 2. Der Pachtvertrag zwischen der Stadtge- meinde Riesa und Herrn Baumeister Rob. Förster hier als Inhaber der Firma Gustav Moritz Förster über einen Theil der Parzelle Nr. 252 des Flurbuchs für Riesa (jetziger Schiffsbauplatz) bis 1. Januar 1898 für de» jährlichen Pachtzins von 210 Mark wurde einstimmig genehmigt. 3. Ebenso wurde dem Rathsbeschluffe, die verw. Henriette Schreiber, welche ihre Steuerrelle theils be zahlt, theils zur ratenweisen Abtragung derselben sich verpflichtet, hat, von der Stellung unter das Re stantenregulativ zu entbinden, einstimmig zuge stimmt. Hierauf wurden mehrere Dankschreiben städtischer Beamten für gewahrte Gehaltszulagen bez. ertheilte Pensionsberechtigung zum Vortrag gebracht. Nachdem das Collegium sodann noch von einem Ein lad ungs - schreiben des Turnvereins zu Riesa und einem solchen des evang. Männer- und Jünglingsvereins hier, sowie von dem Stande der Strasgelderkaffe Kenntniß genommen hatte, wurde die Sitzung nach Vorleser, des Protokolls geschloffen. — Der Gasthof zu Pausitz ist durch Kauf an Herrn Spediteur Herzog in Döbeln übergegangen und wird von diesem vom 1. März an übernommen und bewirthschaftet werden. — Welche Sorglosigkeit von manchen Besitzern von Werthpapieren an den Tag gelegt wird, ersieht man in der Ziehungsliste vom 3. Dezember 1888, nach welcher 20 Stück 4°/» königl. Sächs. Staatsschulden- Kaffenscheine von 1869 in fortlaufenden Nummern 8321 bis mit 8340, das Stück 1500 Mk. Kapital werth, bereits im Juni 1887 zur Auslosung gelangt sind, ohne daß das Kapital erhoben worden ist. Da die Verzinsung von diesen 30000 Mark am 31. Dez. 1887 ausgehört hat, so ist dem oder den Besitzern — jedenfalls befinden sich die Papiere in einer Hand — bereits ein Schaden von 1200 Mk. entstanden. Für Urkundige wird bemerkt, daß die ZinSscheine von ge- loosten Werthpapieren wohl ihre Gültigkeit haben, daß aber die Termine nach der Loosung bei Erhebung deS Kapitals von letzterem abgezogen werden. Also mehr Wachsamkeit, wer sich vor solchen Schäden schützen will. — Ueber den früheren Pfarrer und später» Real schuldirector in Leisnig, Horche auS Kassel, der auS dieser Stellung wegen Schwindeleien entlasten und wegen Hochstapelei später mehrfach gerichtlich bestraft worden war, schreibt die „Allgem. Evang.-Luth. Kirchen zeitung", daß sich Horche zur Zeit wieder auf einer Hochstoplerreise befindet und dabei gern die Pfarrhäuser brandschatzt. Während er früher unter verschiedenen anderen Namen, als Baumann rc., gereist sei, trete er diesmal unter seinem eigenen Namen Horche auf und führe ein Csndidatenzeugniß vom Consistorium Kassel vom Jahre 1868. Er giebt sich jetzt u. A. für einen von der russischen Regierung aus den Ostseeprovinzeu ausgewiesenen evangelischen Pfarrer aus, der, nachdem er Typhus überstanden, sich jeyt in Sachsen um ein Pfarramt bewerbe, bisher jedoch vergeblich. Nun be ginnt die Bllte um die Unterstützung rc. Vor dem Schwindler wird öffentlich gewarnt. Zur Zeit soll er in der Provinz Sachsen bis Magdeburg Hausen. — Falsche Reichsbanknoten L 100 Mk. sind vor gekommen, wahrscheinlich mit Hilfe der Photographie von auf galvanischem Wege hergestellten Platten ge druckt. Merkmale: 1) Die Buchstaben der Strafan drohung unter dem rothen Controlstempel sind etwas zusammengedrängt und größer als auf den echten Scheinen. Die blaue Färbung der Vorder- und Rück seite ist Heller. 2) Die am oberen Rande der Kehr seite eingedruckten Ziffern sind größer als bei den echten Noten und braunroth statt hellroth. Die Farbe der Banknote ist fast weißlich-grau, statt hellblau. Die Fälschung täuschend und nur durch Nebenhaltung eines echten Scheines erkennbar. Die Falsifikate unterscheiden sich von den echten Scheinen dadurch, daß ihnen das Wasserzeichen fehlt und ihre Farbe eine sehr blaß blaue ist, ferner ist auf der Vorderseite der Druck der Strafandrohung schlecht und der des Adlers undeutlich, die rothen Nummern auf der Rückseite sind nicht aus gedruckt, sondern durch den Pinsel aufgetuscht. Die Nummern der Falsifikate sind nicht gleichlautend, sondern verschieden. 3) Lithographie und regelmäßige