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WeWWer AWM I» wird« mcherde» veröffentticht: DI« Bekanntmachung« der Stadkräl« zu Lu» mst Schwart«-«» »wd der Amtsgericht« zu Aue und Johanngeorgenstadt. 77. Jahrg Sonntag, den SS. Oktober 1924 Nr. 2S2 wi«ah»ck dn To,« »ach Sa»»- ux» g^Ua,«u L« Pk«>» st« dl« 04 mm trat«, Calami. N>uU««Ma I« ««iatl-Ubazlr» Ist ro <Sam!Ummr«i,«» »ad S!«««»,«such« «<d»rs«»r IP), -aawLki, »5 ftr dt« « mm deckt« PaM- ««Umm^lia »». -»«-»>1, »ao. str ck, aa m» backt» «». Colimckjckl« «1 ouawLrck «5 SaldelMck^ Pasttch«a-N»»t»> Lckpjli Ar. irrss. ^«Mck»da^lra»»»«ai A„, Lrj^d. M, W. Verlag E. «. Gärlner, Aue, Srzgeb. »««»«««, «Ma «, «»»t» c«m««ua)««, »ch—»«», w, Sch»«»«»«, «««»«««» 4di-oa«»<r»«. m «thaNend die ««Mch« SakanntWachnns«« der Amishauvtmannschaft und der j„ Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Beyvrde« in Schneeberg, Lößnitz, Ntustädtel, Grilnhaiu, sowie oer Finanzämter in Lu« und Schwarienberg. ftr d!» m, «achmlNa, «ichck«icha «»>»>»,» dta aamrUla^ 9 Uhr I, dm SoaoMchLst». stckl«. CI« «cklltr filr dl, «ula-chm» der wTl»» a» oorg^chrl«bm»n Lag» st,»!, an dchlmmkr Stil« wird »Ich« emad«, mch nicht flr dl« Richte" der durch gdmtprckdck a»k»mdm« — sa»«üch,,d, »». oerlan,! ckn^lmdl« SchrWat« Id«r,Im»t dl, Schrlst. leit«,» »ckm Dckaawartineg. — Unl«drechimm» dm C» Ichltckdckrt^m dmrSndm dckna »nsprstch«. Bck Iadlwig». «r,«, n»d Konkur» ,«a« AadaN« al» nicht oacklldart. --»»«,eschistdstckk« w r «m. «dni». Schaad«, «» Schsarjmd«,. Amtliche Anzeigen. Das »us Blatt SSO des Grundbuchs für Zschorlau eingetragene, «er- liehen« Bergbaurecht .Magneteustolln" in einer Trotze von 176 Maßein. heitqr ist durch obevbergwmtlichen Beschluß vom S. August 1924 der Be. rschdigten, der Internationalen MontangeselVschaft mit beschränkter Haf tung in Dresden entzogen worden. Jeder, der auf Grund eines vollstreckbaren Titels die Zwangsvoll streckung in das Vermögen der Bergbauberechtigten herbeizuführen in der Lage ist, kann binnen drei Monaten die Zwangsversteigerung des Berg bourechts beantragen. Wird innerhalb-der Frist die Zwangsversteigerung nicht beantragt oder führt die Versteigerung mangels eine» wirksamen Gebots nicht zum Zuschlag, so erlischt das Bcrgbaurecht. Amtsgericht Schneeberg, am 21. Oktober 1924. lieber dos Vermögen a) der offenen Handelsgesellschaft Richard Nestler u. To. In Lauter; b) dös Fabrikanten Otto Richard Nestler in Lauter; c) des Kaufmanns Feliz Ullmann daselbst, zu b) und c) Mitinhaber der offenen Handelsgesellschaft Richard Nest, ler u. To in Lauter, ist am 17. Oktober 1924, nachmittag» 6 Uhr, di« S«- schäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses angeordnet worden. Als Geschäftsaufsichtspevson ist der Rechtsanwalt Deckstein in Schwär- zenberg bestellt. Amtsgericht Schwarzenberg, den 17. Oktober 1924. Bekanntmachung. Dom S. November 1924 ab »»erden di« Beiträge zur Trwerbsloseufür- sorg« von 1^ auf 1 v. -. des für die KrankenvevsichevuungsbeitrSse maß. gebeten Grundlohns ermäßigt. Au«, den 17. Oktober 1924. Verband der vrtrlrankenkaflen im Bezirk der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg. Alfred Fritzsche, Vorsitzender. Jahrmarkt (nur Krammark») am 3. und 4. Aovbr. 1924 tn Eibenstock. Jahrmarkt in Scheibenberg a» r. und r. November 1924. l.rmümrkvkrMvIw bvkuk ru äuv. »«ginn et»» Untsrrlek», Mr «UckeNvn: Alontag, Usw L7. Oktodor 1VL4. Hnmolckuvgon ru ricdtea an Mr. Mank. StSbtische Handelsschule zu Aue. Anmeldungen für di« Abteilungen Höher« Handelsschule, Lehrlings- Handelsschule, Mädchen-Handelsschule und Berkäuiferinnenschule zur Auf nahm« Op«rn 1925 «erden vom 1.—89. November 1924 Werktag» früh von 8—9 Ul» Sonntags von 11—)41 Uhr «ntgegengenommen. Letztes Schul» zeugni, und Geburtsschein find vorzulegen. Oberpudiendirektor Pros. Schuh. Streiflichter. Meder ist das Ringen um die Seele des Wählers im Gange oder, als was es sich mehr oder weniger darstellt, die große — Einseifung. Die RegierungMarxhatessich auch dies- mal nicht nehmen lassen, eine Kundgebung von sich zu geben. Sie hätte ruhig unterbleiben können, denn sie ist ein Berlegenheitsprodukt ohne Schwung und Seele, unterscheidet sich aber immerhin wesentlich von dem berüchtigten Wahlauf rufe vom Mai ds. Is., der eine Fanfare der Zersplitterung war. Das Heil liegt, so sagt der jetzige Aufruf der Regierung, nicht in der Zersplitterung, sondern im Streben zum Ganzen und zur Einheit. Ls ist nur schade, daß die wohlweisen Herren in Berlin vergessen haben, den Weg zu zeigen, auf dem das deut sche Volk zu diesem lobenswerten Ziele gelangt. Sie selbst leben uns ein Beispiel vor, das sie keineswegs geeignet erscheinen läßt, anderen Leuten gute Lehren zu geben. Den» kaum je hat auch in den Kreisen der Reichsminister die Parteiabhängig keit größere Triumphe über das natürliche patriotische Gefühl gefeiert, als in den letzten Wochen. * Für die Sozialdemokraten nahm nach der Auf- lösung als erster der Fraktionsvorsitzende Hermann Müller das Wort in der Presse. Er, der einst die Feder aus der verdorren den Hand Scheidemanns nahm, um Versailles zu unterzeich nen, vernichtet jetzt mit Tinte alle anderen Parteien. Sie sind mehr oder weniger nur noch „Bruch". Und die Sozialdemokra- tie, bis engelsreine, triumphiert heute und wird am 7. Dezem ber die Früchte der zahllosen Erfolge ihrer ruhmreichen Politik in die Scheuern sammeln. Hr. Müller rechnet mit 130 Man daten für seine Partei, wobei es interessant ist, daß er schließ lich das Mehr von 30 Sitzen den — Kommunisten abzunehmen hofft. Also scheint er auf Zulauf aus dem zertrümmerten Bürgertum nicht zu rechnen. Wie auch der Müller-Versail les bestrebt sein mag, den Mut seiner Parteigenossen zu stär ken, die Arithmetik vor der Wahl hat sich oft genug als falsch erwiesen. Die Parteigenossenschaft in unserem Wahlkreis wird durch einen Erlaß des bisherigen Abgeordneten Max Seydewitz auf den Plan gerufen. Die Parole dieses halben Bonzen ist eine andere als die des Bonzen Müller-Versailles. Sie lautet: Der Feind steht rechts! DieKommuni- sten sind ihm noch immer ans Herz gewachsen, obwohl seine Zeitung ihnen täglich mehrere Spalten Beschimpfungen wid met. Man braucht diese Leute in Sachsen für den Fall einer Landtagsneuwahl zu einer etwaigen „proletarischen" Regie- rung, deshalb müssen sie im Ernstfälle mit Glacehandschuhen angefaßt werden. Tatsächlich hofft man aber auch in Zwickau- Plauen auf einen Zuwachs aus dem kommunistischen Lager. Nur darf man das hier nicht so' laut sagen. * Der Demokratische Rechtfertigungsaufruf ist ein Muster von Derdrehungskunst. Er stellt u. a. die Be hauptung auf, die demokratische Partei stehe in starkem inneren Gegensatz zur Sozialdemokratie. Die Vorgänge der letzten Zeit beweisen zwar das Gegenteil, aber das schadet nichts, die Wäh- ler haben ja ein so kurzes Gedächtnis. Unter der Führung von Koch und Erkelenz ist es mit der Partei schnell abwärts ge- gangen. Man fragt sich, wie es kommt, daß eine Reihe sonst ganz verständiger Männer noch immer einer Partei angehören können, die praktisch nichts anderes ist als ein Anhängsel der internationalen und klassenkämpferischen Sozialdemokratie. Es sind nicht die ersten besten, die jetzt nach dem Verrat der bürgerlichen Sache durch die demokratische Fraktion aus der Partei ausgetreten sind. Und es ist bezeichnend für die Ge- sinnuna. in maßgebenden demokratischen Kreisen, wenn den Ausgetretenen plötzlich kleinliche persönliche Motive für ihre Haltung untergeschoben werden. Solche Eselsfußtritte schaden der Partei natürlich mehr als den Getretenen. * Besonders bemerkenswert ist der Kampf, der zwischen Demokraten und Volksparteilern offen ausgebrochen ist. Die Demokraten haben es mächtig übel genommen, daß der Wahlaufruf der Deutschen Volkspartei der Katze die Schelle umhängt, indem er ihnen parlamentarische Kurzsichtigkeit und Parteidoktrinarismus nachsagt und ihnen vorwirft, sie hätten Vogel-Strauß-Politik getrieben und sich durch internationale Trusts beeinflussen lassen. Der „Demokratische Zeitungsdienst" bekommt darauf einen Wutanfall und verfällt in einen Ton, wie er sonst nur zwischen Sozialisten und Kommunisten üblich ist. Die Freundschaft der beiden Parteien, das stellt sich bei dieser Gelegenheit heraus, war nicht auf innere Zuneigung ge gründet. Es gab allerdings eine Zeit, in der es den Anschein hatte, als ob die Führung der Dolkspartei mehr als notwendig nach links dränge, heute ist Dr. Stresemann der von den De mokraten am meisten gehaßte Mann. Was u. E. nur für Stresemann sprechen kann. Das Schicksal des neuen Reichstags und damit die nächste Zukunft des Vaterlandes hängt davon ab, wie sich diebeiden Rechtsparteien zu einander stellen werden. Daß sie zu- sammengehören, haben die vergangenen Wochen deutlich ge zeigt. Hoffentlich finden die Parteiverantwortlichen den rich- tigen Weg, auf dem ein Zusammengehen und ein Zusammen, bleiben möglich ist. Die Wählerschaft beider Parteien, das steht außer allem Zweifel, verlangt kategorisch die Zurückstellung alles Trennenden und würde es nicht verstehen, wenn kleinlicher Parteiegoismus wieder einmal über die politische Vernunft triumphieren würde. Der neue Vorsitzende der Deutschnationalen Lolkspartei, Rittergutsbesitzer Friedrich Winkler, geboren 1856 zu Frankfurt a. d. Oder, schlug nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften die Regierungslaufbahn ein, die er bis zum Landrat verfolgte. Als solcher verwaltete er während der Jahre 1886 bis 1899 den Kreis Zeitz. Seit 1900 war er dann Generaldirektor der Landesfeuersozietät. Seit 1915 ist er Generalsynodalvorstand der evangelischen Landeskirche Preußens, feit 1920 Präses der sächsischen Provinzialsynode. Seit 1893 bereits gehörte Winckler ununterbrochen dem preußi schen Abgeordnetenhause an, das ihn wegen seiner hervor- ragenden Fähigkeiten gern in schwierigen Stellen verwandte. So bekleidete er jahrelang das Amt eines Dorsitzenden'des Dud- getausschusses. Während der Jahre 1903 bis 1911 gehörte er auch der konservativen Reichstagsfraktion an. * Die „Kreuzzeitung" schreibt zum Rücktritt Hergts: Der Rücktritt des Staatsministers Dr. Hergt von der Parteileitung bedeutet eine loyale Einlösung seiner über die Dawesgesetze gegebenen Erklärungen. Die Zersplitterung der deutschnationalen Reichstagsfraktion mußte, wie sich nun einmal die Dinge im politischen und besonders im Parteileben zu entwickeln pflegen, auch auf die Parteileitung Wirkungen ausüben. Es ist kein Geheimnis, daß eine sehr erhebliche Zahl der deutschnationalen Wähler, bestürzt über das Ja der 48, einen Teil der Schuld an diesem Vorgang der Führung zu schob. Dr. Hergt hat nun die Konsequenzen gezogen und da- durch den Aufmarsch für die bevorstehenden Wahlen fraglos erleichtert. Er hat damit der deutschnationalen Sache ein per- sönliches Opfer gebracht, das ihm, der lange Jahre die Partei geführt hat, nicht leicht geworden sein kann. Die Parteileitung hat ihm mit Recht den Dank für seine unermüdliche Tätigkeit ausgesprochen. Auch wer nicht immer mit seinen Entschlüssen und der Ausführung im einzelnen einverstanden gewesen ist, wird sich dieser Anerkennung anschließen, namentlich, wenn er sich die Schwierigkeiten der Führung einer großen Partei in der heutigen Zeit vergegenwärtigt. Kritik ist ost leicht, weil sie die Motive nicht immer übersieht. Die Deutschnationalen aber werden ihren Dank an dtn »uriickoenetenen Führer am betten abstatten können, wenn sie jetzt in fester Entschlossenheit ist den Wahlkampf gehen. Die „Deutsche Zeitung" weist darauf hin, daß Hergt das bedeutsame und einflußreiche Amt eines Partei« vorsitzenden seit Gründung der Deutschnationalen Dolkspartei bekleidete. In der Zeit vor der Revolution wäre er, der klug« und gewissenhafte Erbe altpreußischer Beamtentradition, wi< vielleicht nur wenige, dazu berufen gewesen, eine große staats- erhaltende Partei mit Erfolg zu leiten. Den Aufgaben eine» Führers der vaterländischen Bewegung im heutigen Deutsche land war er jedoch nicht gewachsen. Niemand wird aber Exz. Hergt als Menschen aus dieser Tatsache einen harten Vorwurf machen. Sorgfalt, Umsicht und Pflichttreue genügen eben nicht, in einer vorwärtsstürmenden Kampfzeit, die rücksichts lose Entschlossenheit und kühnen Wagemut von den Leitern politischer Geschicke verlangt. Nicht taktische Erwägungen und fein« Diplomatenkünste des Wilhelminischen Zeitalärs tun un- serer Gegenwart not, sondern fester Wille, zähe Härte und un beirrbare Zuversicht. Die ReparationskohlenNeferunge«. Esse«, 24. Okt. Dom 81. bis 24. d. M. sind in Essen zww schen Vertretern der deutschen Regierung und des Kohlen-» syndikats und Vertretern der französischen, k»r belgischen und der italienischen Regierung Ver handlungen über die Lieferung von Repara« tionskohlen geführt worden, die nach Ablauf der Micum- verträge vom 28. Oktober an wieder von der deutschen Regie rung auszuführen sind. Es kam zu keinem positiven Ergebnis, weil in der Frage des Rheintransportes der Ruhrkohle eine Ueberbrückung der Gegensätze nicht möglich war. Die Ver treter der alliierten Regierungen beharrten auf einer Fort führung des unter der Herrschaft der Micum eingeführten Systems. Von deutscher Seite wurde die Rückkehr zu dem durch den Friedensvertrag und das Wiesbadener Abkommen gegrün- beten Zustande verlangt. Ein Versuch deutscherseits, durch Zu« geständnisse für die Uebergangszeit über die Meinungsverschie denheit hinwegzukommen, mißlang. Die Vertreter der alliier- ten Regierungen erklärten weitere Verhandlungen für zweck- los. Don deutscher Seite wurde daraufhin um umgehende Uebermittelung des Lieferungs- und Transportprogramms gebeten. Die Vertreter der alliierten Regierungen lehnten dis Mitteilung eines Programmes ab, es sei denn, daß Deutsch land sich bereit erkläre, unter den heute geltenden Bedingungen weiterzuliefern. Die Vertreter der deutschen Regierung hiel ten ihr Lieferungsangebot aufrecht. Keine Bermindeeung der vesatzungstruppm. Pari», 24. Oktober. Der „Matin" meldet aus Düsses» darf: Die aus dem Dortmunder Gebiet abgerückten fvan- zösischen Truppen blsiben im besetzten Gebiet, soweit es nicht geräumt wird. Der Rücktvansport nach Frankreich erfolgt erst nach Abschluß der Ruhrräumung. De» gleichen Blatte zufolge wurde vom französischen Krisgsmrni« sterium beschlossen, die Truppenstärke im besetzten deutschen Gebiet auch für km Monat November unverändert zu lasses * Dortmund, 24. Oktober. Die Franzosen haben bei ihrem Abzug acht in Untersuchungshaft befindliche Deutsche mit«' genommen, um sie durch di« Kriegsgerichte im noch be« setzten Gebiet aburteilen zu lassen. Die Hast war wegen Ge fährdung der Desatzungsavmee verhängt worben. Die StabH Dortmund beziffert ihre Gesamtaufwendungen Dr di« 18jährige Okkupation auf fast 11 Millionen Goldmark. Berlin, 25. Okt. Lin Wilhelm Iversen batte im „BerL Lokalanzeiger" Schilderungen grauenhafter Mißhandln st« gen, diean deutschen politischen Gefangene n irnRuhiü gebiet verübt worden seien, veröffentlicht. Da» Reichsmini- sterium de» Innern hat in dieser Angelegenheit Vernehmung gen angestellt und sich da» Material unterbreiten lassen, uni ein« gerichtliche Unterjuchung in die Wege, zu leiten