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flbenü-flusgabe. für Le«p,»a und v»r»rt« Sur» unser, »r»a« vvAUPSPreise. unöeprLlt«ur,rmoltügtt»tn»yau,g«dracht-. monoill» l.rs M., vlertellLhrllch S.7S M. Sri Ser e«l»aft»st»U«, »asm, «Weven un»Nu»gad«NrUrn adgeholt: monotUck 1M..vt«r1«liahrll» SM. Lurch uafer« auswärtig«« Zillalen ins hau» gebracht: maaatttch t^o M., vi«r1«ljai>ell» ».so M. I urch die Post, tnaerhald deutsch- la«d» u»d der deutschen stolooie« monatlich i so M., »iertehahriich g^0 M-, auoschließiich postbesteUgeld. Preis der «iaze uummer io PL. 2« Leipzig, den Nachbarorten und den «prten mit eigenen Ztlialen wird di« -»deadauogade noch am fldend de» Erscheinens i..» hau» grllefert. Nr. 54. ^rrrtsblaü des Rates und des polizeuuntes der Stadt Leipzig Nedaktion und ch«schaft»st«Ilr: 1»honnl»gass« Nr.*. » Zernsprech-ftnschiust Nr. t»d»r, 14003 und 14S44. 10-. Jahrgang stnze-aenprelse - L von auowitrt» IS Pf., Neklamen I.rs m., Klein« stnz«Ig»n dlepetitzeil« nur ropf.,d.wl«-«rhoi.Nad.,fta,»ig.nv»nS»hordea im amti>chenL«lid>«petit» ;»ti« d»pf. S«schdfl»aaz«igen mit pianvorschrift m pr«i^«ekhSi>t. Nabatt na» karif. 0«tlag»n: S«samtauk>.7 »N.üa»Laus«ad a«»fchl.postg«dUdr. Mnzeigrn-stmiabm«: Johanniogaste», dei ^amtlichen »itia.en ü«Leipzig«« Kagedlatt«» und alt«n stunoncen-repedilionen d«» In» und »«»i^nü«». Va»it«>pr>o«rilag«dlolt «r«ch«inr Werktag» »mal. Sonn- u. )«i«rtag»lmai. trimer kcdor.ion: 2nden^knen 17, ».ru,pr«ch»f>nschtuA: Hansa Nr. 407. Sonnsdenü. üen 30. Isnusr. 1915. Lob der 5ach§en suz dem Munde des Kaisers. vvtb. Dresde»», 30. Januar. Telegramm Sr. M. des Kaisers an Le. M. den König: Wieder haben sich Lachsensöhue im Kampfe fürs Vaterland stolze» Ruhm erwerben. Ich freue mich, Dir von der vortrefflichen Haltung Deiner Truppen in dem jüngsten Kampfe n n Eraonne Mitteilung machen zu können und Dich wie Dein Volk z» solche«» Leistungen beglückwünschen zu dürfen Wilhel ni. Französische Angriffe auf Sie deutsche Sozialüeniokratie. -1--Edmond LaSt rine widmet im „Mat in" der deutschen Sozialdemokratie im Kriege eine längere Studie, die gerade in ihren heftigen Ausfällen die beste Rechtfertigung für die vaterländische Haltung dieser Partei erbringt. La Strine, der Universitätsgelehrter ist, wirst den deutschen Sozialisten und Genossenschaftern vor, daß sie jede „Geste" gegen den Krieg ab gelehnt, die Kriegslreoite am l. August ein stimmig bewilligt, öffentlich der belgischen Neu- tralitütsverletzung zugestimmt und obendrein noch der unsicher gewordenen deutschen Diplo matie in Italien und Rumänien ihre Unter stützung geliehen hätten Der Gelehrte verschweigt aber völlig die Haltung der franzöjis ch e n Sozialiften War sie weniger vaterländisch ? Haben sie der Kammer nicht auch einstimmig die Kriegs kredite bewilligt, sind nicht gar zwei der wasch echtesten, der alte Guesde und der spöttische Sembat,in das Ministerium der Deleassö, Briand, Millerand und Ribot eingetreten, deren Politik sie so oft als verbrecherisch, weil gefähr lich für den Frieden, bezeichnet hatten, und wurden nicht Genossen ins neutrale Ausland gesandt, um den Wühlereien «sasanows Hilfe zu bringen und vor allen« den italienischen Sozialismus kriegerisch zu stimmen? Dabei war Jean Jaurös ain :U. Juli hingsschlachtet worben, und der alte Vaillant, weil man jetzt den jungen chauvinistischen Mörder für unzu rechnungsfähig erklären will, wagt nur zu fragen, ob man das Komplott der Mitschuldigen die vielleicht zu den Feinden gehörten s!), ver tuschen wolle.' Der seltsame, grausige Tod des Tribunen hat jedenfalls nicht einen Augenblick die französischen Sozialisten in ihrem patrio tischen „Elan" aufgehalten. Selbst der Antimili- tarissimus Hervö kämpft gegen die „Barbaren"! „Drei deutsche Sozialdemokraten, Wendel, Roske und Karl Liebknecht, gingen nach Brüssel, um einen Druck auf die belgischen Gewerk schaftler auszuüben und ihnen, übrigens ver gebens. einen Vorschlag zu machen, den der Italiener Angelo Cabrini als den schamlosesten aller Kontrakte bezeichnete. Haase, Fischer. Scheidemann, Legien, Heine, David, Geck, Hönisch. Bernstein. Quessel. Südekum und fünfzig andere sozialdemokratische Führer verkünden laut die Solidarität des deutschen Volks mit seinem Kaiser. Jochadc, Sekretär des inter nationalen Verbandes der Transportarbeiter- Ichafl, erklärt, dafz alle Deutschen hinter ihrer Regierung stehen", schreibt La Strine. „Hätte die Sozialdemokratie sich gegenüber dem Krieg untätig verhalten, würde sie schon ihren vielfachen Versprechungen zuwidcrgehan- delt und das in sie gesetzte Vertrauen verraten haben," fäurt er fort, als spreche er vom fran zösischen Sozialismus Sic tat mehr: sie bediente sich des sozialistischen Ansehens und der internationalen Arbeiterorganisation, um der kaiserlichen Diplomatie zu helfen. Heute hat die Welt ihre Blicke auf zwei Länder gerichtet, deren Intervention zugleich ihren Bestand und den europäischen Frieden sichern würde: Italien und Rumänien. In diesen Ländern arbeiten alle s?) Parteien für die Intervention gegen den österreichisch deutschen Block, ausgenommen die so zialistische Partei! Die italienische „Sek tion der Arbeiter-Internationale" erheischt die Aufrechterhaltung, strengster Neutralität. Der tapfere Sozialist Mussolini wird von der Leitung des „Avanti" und aus seiner Partei versagt, weil er für den Anschluss Italiens an den Dreiverband eintrat. Man hat nicht vergessen, dass zu Beginn der Feindseligkeiten eine sozialdemokratische Abordnung unter S ü, dekum mit der italienischen Partei in Ver handlungen eintrat, um sie gegen uns zu werfen, wobei der „Kampf gegen die russische Barbarei" zum Vorwand genommen wurde; es gelang ihr wenigstens, die italienische Partei jener Aktion gegen Oesterreich und Deutschland feindlich zu stimmen. Ebenso in Bukarest, wo Südekum — immer wieder er! — der offizielle Gesandte der Der Tagesbericht der Obersten Heeresleitung. Das Wolffsche Büro meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 30. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Die französischen Verluste in den Kämpfen nördlich Nie upo rt am 28. Januar waren groß. Über 300 Marokkaner und Algerier Liegen Lot in den Dünen. Der Feind wurde durch unser Artillerie feuer auch gestern daran gehindert, sich an die Dünenhöhen östlich des Leuchtturms mit Sappen heranzuarbeiten. Äuoüch oes Kanals von La Bass Le entrissen hcutc nacht unsere Truppen den Franzosen im Anschluß an die non uns am 25. Januar eroberte Stellung zwei weitere Grüben und machten über sechzig G cfang ene. Im westlichen Teil der Argonnen unternahmen unsere Truppen gestern einen Angriff, der uns einen nicht unbedeutenden Gelände gewinn einbrachte. An Gefangenen blieben in unseren Händen: 12 Offiziere, 731 Mann. Erbeutet wurden 12 Maschinenge wehre, 10 Geschütze kleineren Kalibers. Die Verluste des Feindes sind schwer. 400 bis 500 Tote liegen aus dem Kampfs elde. Das französische Infanterie-Regiment 155 scheint aufge rieben zu sein. Unsere Verluste sind verhältnismäßig gering. Französische Nachtangriffsversuche südöstlich Verdun wurden unter schweren Verlusten für den Feind zurückgeschlagen. Nordöstlich Badonviller wurden die Franzosen aus dem Dorfe Angomont auf Bremenil geworfen. Angomont wurde von uns besetzt. Östlicher Kriegsschauplatz. In Ostpreußen griffen die Russen erfolglos den Brückenkopf östlich Darkehmen an, beschossen unsere Befestigungen östlich der Seenplatte und versuchten südöstlich des Löwen tin-Se es einen Angriff, der in unserem Feuer zusammenbrach. Russische Nachtangriffe in Gegend Borzymow östlich Lowicz wurden unter schwersten Verlusten für den Feind zurückgeworfen. Sozialdemokratie und der offiziöse derWilhelm- straße war." Auch Karl Liebknecht wird übel mit genommen und darf sich fragen, ab seine neuere Haltung irgendwelchen Erfolg hatte, da sie nicht einmal von seinen Pariser Freunden an erkanntwird. La Strine zitiert aus der „Bataille Synvicaliste" folgende Stelle: „Die Dinge ge stalteten sich so, daß die deutsche Regierung ein großes Interesse daran hat, ihre Sozialdemo kratie — die Sozialdemokratie Sr. Majestät — einiges Ansehen im neutralen Ausland wieder gewinnen zu sehen... Die neue Haltung Lieb knechts wird — das glaubt man wohl in ge- wisen offiziellen Regionen die mühsame Au gäbe Bülows in Italien erleichtern." Denn Liebknecht ist ein Agent des Kaisers! Wie hätte er sonst in Belgien Zutritt erhalten? „Nichts wird die Schamlosigkeit des von ihm in Brüssel versuchten Schritts vergessen machen können." Weil es jetzt mit den Waffen de» Reichs schief stünde, suche man eine gewisse sozialdemokratische Opposition vorzutäuschen, die neue Anknüpfungspunkte im Ausland gestatte. Aber es wäre nicht mehr hinwcgzuleugnen, daß das Deutschland des Kaisers und das Deutschland des Karl Marx einmütig das Schwert gegen Frankreich ergriffen hätte. Diese Einsicht ist gut. Je mehr Hetzblätter vom Schlage des „Matin" Angriffen dieser Art auf die deutsche Sozialdemokratie Raum gewähren, desto mehr wird sich bei denSozialisten ni den neutralen Ländern und vielleicht in Frankreich selbst die Ueberzeugung ausbreiten, daß die Gerechtigkeit der deutschen Sache er wiesen ist Ware dem nicht so, so wäre der Parteigeist Sieger geblieben über die Vater landsliebe. Das freilich hätte den Leuten vom Schlage des Herrn LaStrine überaus gefallen, wenn die deutsche Sozialdemokratie Regierung und Vaterland im Suche gelassen hätte, wäh rend die französische Sozialdemokratie selbst verständlich für Regierung und Vaterland mit den Waffen eingetreten wäre. Der alte gallische Hochmut verträgt kein gerechtes Denken. ver Kaiser in -er Schlacht bei Soiyons. vrl». Vertin, 30. Januar. Ber Soissons har der Kaiser, wie die „NPG" zuverlässig hört, unmittelbar im schärfsten Feuer ge» halten und konnte nur durch die dringendsten Vorstellungen seiner Umgebung nach langer Zeit veranlaßt werden, seinen gefährlichen Standort zu verlassen. ver französijche Seneralftabsbericht. Pari», 29. Januar. Amtlicher Bericht von 3 Uhr nachmittags. Zm Gebiet von Nieuport faßte unsere Artillerie in der Großen Düne Fuß. Ein deutsches Flugzeug wurde von unseren Kanonen hcruntergeholt. Bei Ppern, Lens und Arras zuweilen ziemlich heftige Artillerickämpse. Es be- stätigt sich, daß der deutsche Angriff bei Fontaine. Madame, der in der Nacht vom 27. zum 28. zu rückgeschlagen wurde, den Deutschen teuer zu stehen kam. In den Vogesen erstickten wir an mehreren Stellen das Feuer feindlicher Batterien und Maschinengewehre. Wir befestigten überall unsere Stellungen auf dem am 27. Januar gewonnenen Gebiet. Paris, 30. Januar. Gestern abend 11 Uhr wurde amtlich bekanntgegebcn: Oestlich Soissons machten die Deutschen zwei Versuche, die Ais ne zu überschreiten, einen an der Mühle bei Roches, den anderen bei dem von unseren Truppn besetzten Brückenkopf nörd lich der Brücke von Venizel: beide Angriffe wur den abgcwiesen. Am 2l. Januar mitten in der Nacht wurde Dünkirchen von mehreren Flugzeugen bombardiert. Der angerichtete Sachschaden ist unbedeutend, aber mehrere Personen wur- den getötet und verletzt. In der Nacht vom 28. zum 2t». Januar zwischen 11 und 2 Uhr warfen uu.ere Flugzeuge zahlreiche Bomben auf die feindlichen Quartiere in den Gebieten von Laon, Laferc und Soissons. Am Morgen des 20. Januar mußte ein deutsches Flugzeug östlich Gerbeniller landen. Die Insassen, ein Offizier und Unteroffizier, wurden gefongengenommen. Vie Kämpfe bei La Safste. (r.) Haag, 30. Januar. Infolge der bei La Bosfea jetzt versammelten starken französischen und englischen Streitkräfte, welch letztere aus neu angekommenen englischen Truppen bestehen, haben, wie die „Morninz Post" aus Boulognc meldet, letzt auch die Deutschen dort erheb liche Streitkräfte zujam mengezogen. In letzter Zeit jpielten sich in dieser Gegend die be langreichsten Gefechte dieser Schlacht, an denen eng lische Truppen teilgenommen haben, ab Die „Morning Post" schreibt: Es hat sich dabei gezeigt, daß unsere neuausgebildeten Truppen in jeder Be, Ziehung vollwertig waren und auch unsere neuen Offiziere auf der Höhe ihrer Aufgabe standen. Trotz dem war es nicht leicht, dem Druck der Deutschen stanozupalten. In den Kämpfen bei La Bassc'-e fanden äußerst crblttecte Gefechte statt. Das 5tl. preu ßische Infanterieregiment, das die Vorhut der deut schen Front bildete, machte einen großartigen Angriff, der so stürmisch ausgesührt wurde, daß die Engländer vollkommen überrascht und ihnen mehrere Lauf gräben entrissen wurden. Außerdem liefen die Eng länder Gefahr, aus Givenchy hinausgeworfen zu wer den. Durch energische Gegenangriffe unserer Truppen wurden jedoch die Deutschen unter beiderseitig schweren Verlusten wieder zur Räumung von Givenchy gezwungen. Die Kämpfe in Selgien. l^.l Amsterdam, 30. Jannar. „Daily Ehronicle' meldet vom 28. d. M. aus N o r d f r a n k r e i ch: Die Kampfe in Belgien werden zweifellos bald wieder heftiger werden. Gestern und vorgestern kamen den ganzen Tag überfüllte ZVaggons mit flüchtigen Belgiern än, meistens aus der Gegend von Poern und Dixmuiden; die werden in Konzentrationslager im Süden Frankreichs gebracht. Line sehr kleine Minorität, meistens Landarbeiter, geht direkt nach England. Das Wetter in der Gegend van Hazebrouck und Armenti-, res ist sehr ungünstig: auf starke Schneefälle folgt Regen, so daß der Boden abwechselnd morastig und gefroren ist. Einige deutsche Flieger zeigten sich über Dünkirchen. Französische Potrouillenfliegcr kreuzen fortwährend über der Stadt. Vie UnterfHleife -es ftanzöflschen Geaeralzahlmeifter». (r.) Mailand, :io. Januar. Eigener Draht bericht.) Die Turiner „Stampa" meldet au» Bordeaux, daß die Untersch leise de, fran zösischen Generalzahlmeisters der Heere» leitung, Mons Desclaud, etwa 2 Millionen betragen. Bei der Bank Sociöt« Generale in Lyon wurden auf den Namen der Geliebten des General» Zahlmeisters 1 Million Franken im Tresor be schlagnahmt. Auch die Sammlungen der sran-