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WabenauerAnzeiger Wog sm Wmdt, Seismdms, SO, ShermMms, Am, SWritz »sw. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Nummer 117. Fernsprecher: Amt Deuben 212« Dienstag, den 3. Oktober 1316. Fernsprecher: Amt Deuben 212« 29. Jahrgang. MWWS Her Sie AWe M KlWSlMe Hm Primi« St»dir»t EÄ AMM, Ritter pp. In vorbildlicher Treue und Hingebung hat er 33 Jahre lang sein Amt als 1. Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister verwaltet und sich dabei insonderheit als Vorsitzender des Sparkassenausschusses um unsere Stadt gemeinde unvergängliche Verdienste erworben. Durch sein biederes, treudeutsches Wesen und seine Menschenfreund lichkeit, gepaart mit außergewöhnlicher Liebe zu seiner Heimatstadt, war er von allen die ihn kannten, hochgeehrt und geachtet. Ihm ist in unserer Stadtgemeinde, die durch seinen Heimgang einen schmerzlichen Verlust erleidet, für alle Zeit ein dankbares Gedenken gesichert. Rabenau, am 2. Oktober 1916. Der Stadtgemeinderat. Wittig. ?roß aller Aufklärung in Schrift und Wort über die neue Kriegsanleihe gehen immer noch vereinzelt Gerüchte um, die geeignet sind, ängstliche Gemüter von der Zeichnung abzuhalteu. All diese Gerüchte haben jetzt eine endgültige authentische Erwiderung durch den Staatssekretär des Reichsschatzamts, durch den Reichsbank präsidenten und durch den Staatssekretär des Innern anläßlich einer Besprechung mit den Vertretern des Deutschen Handelstags, des Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertags, des Deutschen Landwirtschaftsrats und des Kriegsausschusses der deutschen Industrie erfahren, die im folgenden kurz zusammengefaßt werden sollen. 1. Ist me MlMhme »er SMssseMM vmWW? Der Staatssekretär des Reichsschatzamts, Graf v. Rödern, bezeichnete dieses Gerücht als unsinnig und führte weiter aus: Die Tatsachen haben inzwischen dieses Gerücht Lügen gestraft; sie haben bewiesen, daß die Regierung nie daran gedacht hat, zu einem Zwang in irgend einer Form zu schreiten. 2. Ist eile HmSMng des UM« vor Mus der KmertiermMsrist mM? Nachdem der Staatssekretär des Reichsschatzamts seine Verwunderung aus gesprochen hatte, daß dieses Gerücht von Leuten weitergetragen wird, denen man einen derartigen Denkfehler nicht zutrauen sollte, sagt er wörtlich: Ich glaube, daß bei näherem Durchdenken niemand eine so hand greiflich e Un ger ech ti g Kei t sü r m ö g li ch halten und irgend einer Regierung einen derartigen Vorschlag oder dem Reichstag die Zustimmung zu ihm zutrauen wird. Gewiß werden wir nach dem Kriege zur Heilung seiner Wunden, zum Wiederaufbau des Wirtschaftslebens Geld brauchen, aber Finanzwirtschaft und Steuertechnik sind ausgebildet genug, um dann, wenn es not tut, nicht den Weg des Bruches eines Zahlungsversprechens, sondern den einer ge rechten und gleichmäßigen Heranziehung der Steuer- quellen zu beschreiten. Das darf ich heute wiederholen, daß jede Regierung und jedes Parlament, die für die Verwaltung des Reichs und seine Gesetzgebung verantwortlich sind, es als ihre vornehmste Aufgabe betrachten werden, den Gläubigern des Reichs, und zu ihnen gehören auch viele Millionen wirtschaftlich Schwacher, das gegebene Zahlungs versprechen zu halten, d. h. also die Anleihen zum vollen Zinssatz zu verzinsen und wenn etwa nach dem Jahre 1924 von der Kündigung Gebrauch gemacht werden sollte, sie zum vollen Nennwert zurück zuzahlen. Z. U die KmßMWe ol«d och dm Kriege wieder zu Geld zu mchen? Hierzu erklärte der Präsident des Reichsbank-Direktorinms vr. H av enstein: Sorgen und Zweifel hierüber sind nicht berechtigt. Daß nach dem K liege große Beträge der jetzt gezeichneten Kriegsanleihen an den Markt zurück strömen werden, um wieder zu Gelde gemacht zu werden, ist freilich zu erwarten, und nicht minder, daß ebenso große Beträge von neuen Kredit bedürfnissen sich an den Markt drängen werden. Dies ist aber längst erkannt, und die maßgebenden Instanzen sind sich völlig klar darüber, daß dieser Gefahr nach dem Kriege begegnet werden muß, aber auch begegnet werden kann. Die Frage ist in ernstester Erwägung und Bearbeitung und es sind bereits ganz bestimmte Pläne und Maßnahmen in Aussicht genommen, die nach menschlichem Ermessen geeignet und ausreichend sein werden, auch einen sehr großen Andrang solcher Wertpapiere aufzunehmen und unter Mitwirkung der Darlehnskassen, die noch eine Reihe von Jahren, wohl mindestens 4 bis 5, aufrechterhalten werden müssen, die allmähliche Wiederunterbringung dieser aufgenommenen Be stände auf eine entsprechende Anzahl von Jahren zu verteilen und da mit nachteilige Folgen zu verhindern. Der Reichsbankpräsident legte die hierfür in Aussicht genommenen Pläne und Maßnahmen des näheren dar und fand damit die volle und befriedigende Zu stimmung der aus unseren auf diesem Gebiete sachkundigsten und urteilsfähigsten Männer zusammengesetzten Versammlung. 1. BerlüMi »der »Mrzi Sie MilM »o Ser UHmn» Sie Kriegsimer? Zu dieser Frage nahm der Staatssekretär des Innern vr. Helfferich Stellung. Er wies auf den brutalen Hungerkrieg Englands gegen Deutschland und die Neutralen hin und bezeichnete England als „die Seele der gegen uns gerichteten Weltoerschwörung": Gerade weil England in seinem Vernichtungskriege von Anfang an so stark auf seine Geldmacht gerechnet hat, müssen wir' zeigen, daß diese Rechnung falsch ist, müssen wir bei der fünften Kriegsanleihe erneut be weisen, daß wir von dem entschlossensten Siegeswillen beseelt sind. Kein infameres und falscheres Wort als das hochverräterische Getuschel: „Die Anleihezeichnung verlängert den Krieg!" Das Gegenteil ist richtig: Wer Kriegsanleihe zeichnet, hilft den Krieg verkürzen und den Sieg beschleunigen; wer aber mit seinem Gelde zu Hause bleibt, der besorgt Feindesarbeit.