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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 206. Donnerstag den 25. Juli. 1861. Bekanntmachung. Wegen der GaSröhrenlegung in der GerberstraHe kann daselbst vom Montage den «V. d. M. an auf ungefähr LT Tage der Fährverkehr nur solchem Fuhrwerke gestattet werden, welches an den Häusern der Gerberstraße nothwendig Vorfahren muß. Für alles andere Fuhrwerk bleibt dieselbe für die gedachte Zeit gesperrt. Letzteres hat seinen Weg durch die Rosenthalgaffe zu nehmen. Der Transport von Langholz kann während dieser Zeit dort gar nicht ftattfinden. Die Benutzung des von der Cutritzscher Chaussee nach Pfaffendorf führenden Feldweges als Fahrstraße ist mit alleiniger Ausnahme der Wirthschaftsfuhren bei Strafe verboten. — Vielmehr hat alles Fuhrwerk entlang der Parthe zwischen dem Gerberthore und der Pfaffendorfer Brücke von und nach der Rosenthalgaffe zu fahren. Leipzig am 22. Juli 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner.' Die Erweiterung der Stadt nach Süd-West. I ^ Zwischen dem Elsterflusse, der Stadt Leipzig, dem Schleußiger I Prüfen wir nun, welchen Werth dieses Areal durch die AuS- Wege, den städtischen Waldungen und Plagwitz liegt das Wiesen-1 führung der vr. Heine'schen Pläne erlangen würde, so haben wir Areal zwischen inne, welches vr. Heine trockenlegen und zum An- I dazu folgende Berechnung aufzuftellen. bau geeignet machen will. Wir haben dasselbe in unserm letzten Auf-1 Zur Sicherstellung dieser Wiesen vor jedem Hochwasser bedarf satze auf ca. 160 Acker, damit aber zu niedrig angeschlagen, da es I es ihrer Erhöhung um 3—4 Ellen. Da jedoch 4 Ellen nur an sich nach Prüfung des Wasser-Regulirungsplanes auf ca. 200 Acker I wenigen Stellen nölhig sein werden, beim Baue auf diesen Plätzen beläuft. I aber ein großer Theil der Flache nicht blos unaufgefüllt zu bleiben Der Ertrag dieser Wiesen ist noch gegenwärtig ein sehr geringer, I hat, sondern im Gegentheil noch aus dem Baugrunde auSzu- selbst wo ihn vr. Heine durch wenige hindurchgezogene Gräben I werfendes Land ergiebt, so darf man ein Auffüllungsmaterial von schon wesentlich erhöht hat, denn er erreicht auch da nur die 12 Kubikellen auf jede lIZElle des ganzen Areals als hinreichend Summe von 15—20 Thlr. pr. Acker. Vor diesem Anfänge einer I zu Erzielung der obigen Gesammterhöhung der Wiesen bezeichnen. Cultur war der Ertrag weit niedriger, und vr. Heine zahlte z. B. I Hiernach wird der Acker Land ca. 35,000 Kubikellen, 200 Acker bis Ende vor. Jahres für eine Wiese von ca. 11 Acker 160 Thlr. I also ca. 7,000,000 Kubikellen Füllmaterial erfordern. Pacht, dafür er im heurigen Licitationstermine 260 Thlr. bewilligen I Vermöge des in unserem vorigen Artikel gedachten banales mußte, eine Steigerung des Ertrages, welche deshalb um so sicherer I würde nun vr. Heine im Stande sein, die Kubikelle Auffüllung für eine Verbesserung dieser Wiese beweist, weil sie im Gegensatz zu I 2 Nqr. z« beschaffen, und es würde demnach die Auffüllung der der Minderung der Pachtsumme steht, welche bei den heurigen I 200 Acker Wiesen in Summa 14,000,000 Ngr. oder 466,666 Thlr. Licitationen der meisten anderen städtischen Wiesen eingetreten ist, 1 kosten, der GesammtkostenpreiS dieser 200 Acker Wiesen also sich weil sie aber auch den Stadtrath bewogen hat, von einer Klage I unter Hinzurechnung des obgedachten gegenwärtigen höchsten auf Schadenersatz gegen vr. Heine wegen angeblicher Deteriorirung I Werthes dieser Wiesen an 100,000 Thaler auf 566,666 Thaler dieser Wiese abzustehen, ja weil sie auch vr. Heine noch erlaubte, I belaufen. über diese Pachtsumme 33 Thlr. Kosten zu bezahlen, welche dem 1 Repräsentiren nun 200 Acker nach gleicher runder Berechnung Stadtrathe für Vorbereitung dieses Processes entstanden waren. I wie oben ca. 3,500,000 lllEUen Land, und nach Kürzung eines In noch stärkerer Progression, d. h. ziemlich um das Doppelte I FünftheilS hiervon mit 700,000 lll Ellen für die Straßenflächen, steigerte sich der Pachtertrag einer andern städtischen Wiese, welche I immer noch ein Areal von 2,800,000 LUEllen Flächenraum, so vr. Heine noch während der Pachtung eines Dritten cultivirte, I wird man sich nach Ausführung dieses Heine'schen Planes für jetzt aber selbst «pachtet hat. Für deren früher 13 Acker zahlte I einen Werth von 566,666 Thlr. ein Bau- und Garten-Areal von Herr Werschnick bi« dieses Jahr 110 Thlr., wogegen vr. Heine I 2,800,000 OEllen geschaffen haben. jetzt, nachdem 5 Acker davon zum Seyffert'schen Park abgetrennt I Und will man nun dieses trockengelegte, zum Anbau geeignete worden sind, für die verbliebenen 8 Acker 120 Thlr. jährlichen I Land in dieser Lage nur mit einem halben Thaler pr. Ullelle ver- Pacht zahlt. ! anschlagen, was sicherlich nicht « hoch, wohl aber zu niedrig ist, Die Geringeren Wiesen, die niedrig- gelegenen deS bezeichneten I da dieser Preis schon in der Plagwitzer Ebene bezahlt wird, so HochwassergebieteS bleiben natürlich hinter diesen Erträgen weit I wird der Gesammtwerth des cultivirten Ar»alS schon nach dieser zurück*). I Taxe eine Summe von 1,400,000 Thaler, also 2»/,mal so groß Will man aber selbst die obqedachten besten Erträge als Maß-1 sein als sein Kostenpreis, oder um die Sache ander- auszudrücken, stab annehmen, würden auch die jetzt besten Wiesen diese- Planes I es wird mit einem Kostenaufwand von 466,666 Thlr. ein gegen- ju einem noch höheren Ertrage auch als Wiesen gebracht werden I wärtiger Werth von kaum 100,000 Thlr. in einen solchen von können, wenn dem vr. Heine weitere Vorrichtungen zu ihrer I 1,400,000 Thlr. verwandelt, und damit ein reiner Gewinn von Cultivirung gestattet würden, so wird doch dieser Ertrag, welchen I mindestens 833,334 Thlr. geschaffen werden, man jetzt im Durchschnitt nur zu 10 —15 Thlr. pr. Acker rechnen! Man wird auch diese Berechnung bezweifeln, obschon nicht kann, auch in seiner möglichen Steigerung immerhin ein viel zu I widerlegen; sie wird aber in den Vortheilen, welche sie für das geringer für ein Areal bleiben, welche- unmittelbar an eine große I Unternehmen in Aussicht stellt, von der Wirklichkeit eben so über- Stadt und an deren gesuchtesten Theil angrenzt; denn er wird in! troffen werden, wie die ganz ähnliche von vr. Heine früher für seinem günstigsten Durchschnitt den Capitalwerth eines Ackers diese-I den jetzigen Westend - Stadttheil gemachte Berechnung von dem Areal- über 500 Thlr. nicht erheben können, und somit kaum eine! Erfolge um Viele- übertroffen worden ist. Daß die damal- jenem I Unternehmen, gleich wie jetzt dem gegenwärtigen entgegengestellten *) Verhandlungen der Stadtverordneten über die den Kleischern »er-1 Hindernisse die Erlangung der wohlberechneten Vortheile dergestalt pachtete Sauweide. 1 aufgehalten haben, daß e- ihrem Schöpfer nicht möglich blieb, sie