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Dresdner Nachrichten : 28.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188806282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-06
- Tag 1888-06-28
-
Monat
1888-06
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.06.1888
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«och RedaetionSfchlutz. <Nur in cinein Ldeile d«r ilnklaaeO — Trott anöauerniikn Gewiller- rrgr»« kand die Ovation für «r. Maieliiit de» » Suia vor dem watierpnlai» in Pillnitt »att. Die «chtite knttr,» direkt di« Pillnitt und Von dort au« erloigte »er «»mark» und die lilutlleil»»» der Tdeiinehnler an der vuldtzunn eniiana bet Lüaiier- »alat» »nd ani den Areilredven vi« vor den lvalkon rintirttt. Rach »er «nlprache de» Herr» Oberdüraer- mettter Dr. Stübei dankle Le. Ma> jeftiit, an deiien Sette iich die «L- niatn. Prinz Geor« uebll niedreren Aamiliemntlglleder». die Sensal» von Genna >»>d die PrinzrlN» Vuiiiie von Schleswia-Soliletn deianden. dcrziichi« mit dein btiuvei». er Irene iich. dail iei» Schritt nl» deuttchkr 33. Jahrgang. Aufl.46,ttOü Exenyl. Vnsvrv Almouevn-Licpväitioll dstwclst «ick 4S 4S (llsbea ävr vrosäiior Laulc uncl vw-L-vi« Lotst Mlänor Ln/xol). vre,<lon. »eichilürlt die Billiaunn des iiiolkes. tntbeloiidere der Purnerlchull leinrr Residenz- „nd Sauvlstndt netuuden habe. Mit jubelnden Sochrmcn ans da» «öniaovaar »nd das uontaolnniz Ichiob der buldiounaoakt. Wien. Der Cassationshos ver wart nach einstlindiner Beratlinna de» Einlvruch Tchünercr'v geacn da» Urtbeii. «er». Der Bunbesratli erhielt von dein Ralionairalhe ücn Änslraa. mit den bereits eine '.'lrbeltcrneirl,- aebnna erstrebende» Tlinite» bchns» einer intcrnulionalen Arbeiteraesel,- aebnna sLchnli minderidhrtaer Per sonen . Pcschriniluna der grancn- arbeit, Sonntaasruhe und aiormal- arbeitstan bctr.) in Bezieh»»» zu treten. I-säsnvsÄrön-LxöciL^tLt! I Loukoiton ln vamsll-'Illscdoll, LbotojxrLptrio-A.lbums sic.! »«nldsrS ««aissr.^'NLL? r U«ritL klisiKRvr, Rr. 180. Spiczek: MV E' -.1 «LUliliileilei-Irgrii >» Vm<Ie!>: «ottke^püittcKc. rie»»t«e>ler klatr, ^!8 L ttenxc, «-i>ls,».te»!>,« >1, Dresden, 1888. L'II« 8s « V « ß in allen nwäornvn baikvii unst ba^ons, <xNi!>it>ilz>iti-, s-s 8ti «»iiliritv, Wltiis-n uni vitt;ll>»«ll«s Xi-iiiit llr i». ^ von Z'n A-MNiLLKN, Z ^ ILÜnlzxl. 9Z«ltOlI«;r»tN ttt8i8«; 21. R vmpiü-Iiik, rur diilix-on uiu! pruktioohon lioi^o i8Sr »««-L«»»»i»i« r- Itoii«! ul« Unicnm clor s-oiolikij-Icoit, 8oIiäitüt mul lAoMioi. <»i «»ttdrtv von ^ «dzt «« «tr. AHonnenrenl. Die geehrten auswärtigen Leser -er „Dresdner Nach richten" (mit humoristischem Beiblatt) bitten wir das Doimeinellt für ölis Mite Limlal 1888 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle postanstalten im Deutschen Reiche, in Oesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition (mol. Bringerloh») 2 Mark 50 H's. vierteljährlich, bei den Aaiserl. j)ostanstalten im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 75 H>f., in der Österreichisch - Ungarischen Ulonarchie 2 Hulden 2ll Kreuzer ercl. Agiozuschlag. Zur gesliiliM DelNsillmst! Unsere geehrten Abonnenten, die die „Dresdner Nachrichten" nach den Bädern oder nach anderen Knr- oder LluscntlialtS- orten nachgesandt wünschen, wollen di^ erforderliche Ucberweisungs- gebühr (im 1. Monat des Kalender - Vierteljahrs 60 Pfennige, im 2. Monat 40 Pfennige und im 3. Monat 20 Pfennige) nebst etwa noch zu entrichtendem Abonnement gefälligst vorher an uns rinschickcn. Monatliche Reise-AbonnementS (Kreuzband-Sendungen bis 50 Gramm) im Deutschen Reiche, Oesterreich und Ungarn zu 2 Mark 40 Pfennigen, sowie nach den Ländern im allgcm. Weltpostverein zu 3 Mark mit täglicher Abscndung werden von Unterzeichneter Expedition gleichfalls cntgegengcnommen. Expedition der „Dresdner Nachrichten". venmlwoNItaier Redakteur kür Politische- Vr Sinll Blerrv ln DrrüdsN Eine Durchsicht der Zcitungöstlmmen ergiebt die erfreuliche Dhatsache, dasr die Thronrede des deulsche» Kaisers überall mit grober Befriedigung ausgenommen worden ist. So viele Urthcile der Presse Oesterreich-Ungarns, Italiens, Englands und Russlands man auch liest, gemeinsam ist ihnen allen die Genilgthuung über die Erklärungen des lüngsten und mächtigsten der Mrsten Europas. „Es ist eine wahre FricdenLbotjchasl", darin stimmen sie alle über ein. Die lautere Wahrhaftigkeit, welche aus der Thronrede vom ersten bis zum letzten Worte hcrausklingt. hat dem Kaiser Wilhelm auch autzcrhalb Deutschlands grobes Vertrauen erworben: die mit Kraft und Würde gepaarte Schlichtheit der Sprache wird denn auch überall anerkannt. Nur in dem Wärmegrade der sympathi schen Ausnahme, nicht in dieser selbst, kann man einen Unterschied bei den Hauptzeilungen der einzelnen Länder Europas heraus- sühlcn. Am herzlichsten äußert sich die Presse Oesterreich-Ungarns; sie freut sich ganz gewaltig über den Nachdruck, de» der neue Kaiser auf die Fortdauer des deutsch - österreichischen Bündnisses legte. Jene Presse hatte allerdings dem Kaiser Vieles abzubitten; noch zuletzt hatte der „Pcster Lloyd", das Hauptblatt der Ungarn be herrschenden Jndcnclique, einen giftigen Artikel gegen ihn gebracht. Es ist erfreulich wahrzunehmen, daß sich auch dort eine gerechtere Würdigung dcS Kaisers Wilhelm festzusetzen anfängt. „Der junge Kaiser wächst förmlich vor unseren Bücken!" ruft ein ungarisches Blatt» begeistert von der Thronrede, aus. Sogar die Franzosen besprechen die Thronrede im Ganzen günstig. Auf eine gerechte Bkurtheilung durfte man von vornherein bei den Franzosen nicht rechnen, da sie sich in den Gedanken eingclebt hatten, der neue Kaiser habe nichts Eiligeres zu thun, als Krieg anzufangcn. Nun mehr müssen sie freilich zugcben, daß die Erklärungen des als kriegs lustig verdächtigten Kaisers durchaus friedlich lauten; um zum Scheine Recht zu behalten, erklären die Pariser Zeitungen ärgerlich, die wiederholten Hinweise auf das Heer, das den Frieden verbürge, seien überflüssig. In den Augen der Franzosen ist freilich das deutsche Heer selbst daS überflüssigste Ding von der Welt. Um ihrem Unmuth Luft zu machen, streichen die französischen Zeitungen den verstorbenen Kaiser Friedrich, den sie ja ohnehin stets als halben Franzosen einzukleiden beliebten, wiederum heraus auf Kosten des jetzigen Kaisers. Sie vermissen in der Thronrede dcS Letzteren „die menschheitlichcn Gefühle, die etwas märchenhaften, aber edlen und beruhigenden Bestrebungen Friedrich lll." Diese Darstellung ge hört zur Mache. Was die Franzosen bei Friedrich lll. so beruhi gend fanden, das ist gerade Dasjenige, was viele Deutsche mit großer Sorge erfüllt hätte, wenn'S an Dem gewesen wäre. Umge kehrt ist Das, was die Franzosen bei Kaiser Wilhelm so beunruhigt, Dasjenige, was das deutsche Volk niit dem größten Vertraue» zu keinem neuen Oberhaupte erfüllt. Ueber die innere Politik hat sich die Thronrede nur ln allge meinen Wendungen ausgesprochen. DaS konnte nicht wohl anders sein, da neue gesetzgeberische Aufgaben nicht vorliegen. Es genügte der allgemeine Hinweis auf die Fortsetzung der Svzialreformen. Die freisinnigen Blätter geben ihrer Unzufriedenheit, wenn auch schüchtern, Ausdruck, daß der Kaiser erklärte, in den Bahnen seines Großvaters wandeln zu wollen. Also soll Alles beim Alten bleiben? Das wäre ein verfehlter Schuß. Ganz von allein macht es sich, daß ein 29jähriger Kaiser über Vieles anders denkt und Manches anders anfnßt, als ein Ajähriger. Die Entwickelung der Menschen und der Staaten ist unanshaltsam; in den aufeinander folgenden Geschlechtern wechseln die Ansichten über gar Vieles. Thronrede und das Ausland, Adresse des Reichstags, Kaiser Friedrich's Regien,,'.!,sstthigleik. Hosnachrichte», Sedanfcicr, Liedertascl-Jnbilättin, Veränderungen in der Armee, Gerichlsvcrhandlmigcn. „Göllcrdämnierung." H.uZuÄ'vLAtrLM Rr. 4 «kl* Was aber für eine Regierung unerläßlich ist, das ist die Sleligkeit der Grundsätze. Und insofern ist es erfreulich zu hören, daß der junge Kaiser auf der von seinem greisen Vorgänger geschaffenen Grundlage weiter bauen und ernstlich streben imll, auch anf dessen Wegen das Vertrauen keiner Bundesgenossen und die Liebe des Volks zu erwerben. Die Thronrede konnte sich enthalten, ans Einzclfragen der Gesetzgebung einzugehen. Der Ncnhstag war ja nur dazu berufen worden, den Gruß des neuen Kaisers entgcgen- znnchmen. Daß dieser kaiserliche Gruß durch Theilncchme der deutschen Fürsten sich zu einer so gewaltigen nationalen Kund gebung gestaltete, ist ein Verdienst, das nicht lebhaft genug anzu- erkenncn ist. Diese freiwillige Kundgebung der Reichslreue der deutschen Fürsten übertrifst noch die Wirkung einer gewonnenen Schlacht. Die graben der Zwietracht fliegen nicht mehr um den Kyffhäuserbcrg. Auch ist es von hoher Bedeutung, daß der Prinz- Regent von Bayern und der König von Sachsen, obwohl Katho liken, doch als NcichSfürstcn dein Gottesdienst in der evangelischen Schloßkupelle benvohnlen und dumit bekundeten, daß der Glaubens riß, der leider noch durch Deutschland geht, keine Gefahr inehr bildet für die Einheit und die Festigkeit des Reichs. Der Reichstag selbst ist bereits wieder geschlossen worden- Die von il,m erlassene Adresse ist eine cinsache Ilmschreibung auf die Thronrede. Ter Senioren - Convent des Reichstags bat sich's wahrlich leicht genug gemach!; er wiederholt in der Adresse mit einer bisweilen an'S Unbehilsliche streuenden Wörtlichkeit die ein zelnen Sätze des kaiserlichen Grußes. Elwas freiere Bewegung, ein wenig mehr Herzlichkeit und GesnhlSwärme hätte dem Verfasser der Adresse wohl nnacslanden. Der Reichstag räumte nur das Feld, um dem preußischen Landlag Platz zu machen. Von der an diesen zu richtenden Thronrede erwartet man ein größeres Eingehen ans die Fragen der inneren Politik.. Der Kaiser wird vor dein vcr- sanuncite» Landtage seiner Monarchie den Vcrsaffungseid als König leisten und damit die oberste und erste Voraussetzung erfüllen, die für einen cvnstittitionellc» Monarchen unerläßlich ist. Bekannt ist, daß es nur die schwere Krankheit war, die weiland König Fried rich lll. verhinderte, Das zu lhun, was die Preußische Landesver fassung in klaren, schlichten Worten verschreibt. Er war der Sprache völlig bcrauvt. Hütte er seit seiner Ovcration ein einziges Wort reden können, so wäre eS gewiß der C>d au, die Verfassung ge wesen. Das von ihm gegebene ich.rist!iclst'-,!ers> .echen, so wem? c-ll es auch war. konnte in»»e,hin nicht answtche», um eine unzwei deutige Vorschrift der Verfassung zu ersetzen. Die coniecvaliven Blätter haben sich aber, in loyaler Schonung des schwer kranken Fürsten, keiner Zeit enthalten, bei diesem Punkte länger zu ver weilen. Die freisinnigen Zeittingen aber berührten ihn anS guten Gründen gar nicht und thaten io, als ob die Verfassung Preußens bis anf'S Tüpfelchen erfüllt worden sei. War denn überhaupt Kaiicc Friedrich regierungsfähig? Diese peinliche Frage ist durch die Aeußei'ungen Mackenzies i» Haag an geregt worden und die Nmddcntsche Altgein. spinnt den Stofs weiter. Es rst allerdings äußerst befremdend, daß in demselben Augen blicke. da der Reichstag in seiner Adresse das Andenken Kaiser Friedrichs feiert, ein als eingewcchl geltendes Blatt die Frage seiner Rcgicrnngskähigkeit oder Unfähigkeit behandelt. Gezwungen be handelt, sägen wo bei, denn Mackenzie, der „angebliche.Veilkäiistler". zwang dazu. Wie steht'S denn eigentlich inn die Sache? Die preußische Verfassung erklärt denjenigen Thwnsolger sür rcgiernngs- unsähig. der dauernd verhindert ist, selbst zu regieren. Daß unheil barer Krebs eine solche dauernde Umähiglcit bewirkt, giebr es darüber einen Zweifel? Der Kronprinz Friedrich Wilhelm, das iheitt jetzt die „Norddeutsche" als neu mrt. batte keinen Zweifel gelassen, daß er bei irnzweiiclhait constalirtcm Krebs die Regierung nicht anlrctcn würde. Mackenzie bekam also den Anstrag, dcir Kronprinzen über seine» Zustand zu täuschen. Nun bat aber am 12. November v. I. im „Reichoanzcigcr" die Notiz ge standen, daß leider kein Zwciiel mein darüber möglich sei, daß das Leiden in der Thal karcinvmatöser, d.b. krcbsigcr Natur ist. Aller dings stand das im nicht-amtlichen und nicht im amtlichen Theile des „Neicbsanzeigers". Hat der damalige Kronprinz dies ge lesen c Wenige Tage später richtete er aus San Remo ein Telegramm an den „Rclchscinzeiger", worin er die Hoffnung aussprach, seine Pflichten gegen das Vaterland wieder in vollem Maße antzuncbincii. Mackenzie hatte nämlich inzwischen ein geheimes, seinem öffentliche» Gutachten direct widersprechendes Gutachten abgctaßt, wonach nicht Krebs die Krankheit sein sollte. Daß Mackenzie dies nicht freiwillig gcthan, ist bekannt. Welche Einflüsse ihn aber dazu bewogen, den Kronprinzen über seine Kcankhcit zu täuschen und zu bcwnken, daß die deutsche Geschichte vo» einem Kaiser Friedrich und einer Kaiserin Victoria spricht, darüber wollen wir uns nicht deutlicher auölassen, obwohl cs jetzt bei Weitem weniger gefährlicher sein würde, als es zur Zeit unseres „Keine Frauenzimmerpolilrk-Artikels" war. sprach aus die Neichstagsbeschlnsse gelenkt habe. Den Mitgliedern des Reichstages werde es gewiß Freude bereite», dies zu hören. Ec bcamtmgtc daher den Präsidenten. Kläglich» vielen Mitgliedern davon Keinitniß zu geben. Vorher empfing tue Kaiserin das Reichs- tagspräsidir»». Der Kaffer empfing ferner eine Deputation des Magistrats und der Stadtverordneten Berlins und sprach sich mit großer Anerkennung über die Verbesserungen und Verschönerungen Berlins ans, hiiiznffigend: Ich bitte Lue nur, neben den schönen Schul- und Krankeichausbcinten die Kirche nicht zu vergesse'!. Ich erinnere Sie »n die Bestrcvniigen meines hvchseiigcn Vaters in diesem Sinne, an dessen lebhafte» Antheil an dem Ausbau der Nicolailirche »nd dem Neubau der Krenzkirchc. —Die Nachrichten von der bevor stehenden Znsnmn'.euknnst des deutschen Kaisers mit dem Ezaren trete» jetzt von verschiedenen Seiten ani, ebenso, daßKaiicr Wilhelm dieAbsicht Kege, niit den Monarchen der Helden Deutschland verbnudeten Staaten eine persönliche Begegnung zu haben. Dem Reuicr'schen Bureau zufolge, fände die Begegnung .Kaffer Wllbeffn's mit dem Ezaren erst >m Herbste und zwar ani russischem Gebiete itatt. — Der Grvßberzog von Baden ist zum General-Oberst der Kavalerie mit dem Range eines Generalicldmarichalls ernannt worden. Der „Staatsanzeiger'" vnblieirt das neue Kannlgesctz und das VvlkS- ichnllastenerlcichreruilgsgeietz. Das erste ist vom 0. Juni datirt und niiterzeichiiet Friedrich, letzteres nnierm 14. Juni unterzeichnet in Vertretung des Königs: Wilhelm, Kronprinz. Stockhol m. Zwischen Snndwall, Srolrik und Umea sind kolossale Waldbrände ansgebrochen, die Alles vernichten. Es herrscht starker Nordweststiirm. Die Berliner Börse erösfnete sehr fest auf die Thron rede und die Nachricht von der Zusammenkunft des Kaisers Wil helm mit dem Ezaren. Das Geschält war lebhaft. Im späteren Verlaufe wurden indeß die Umsätze geringer, die Haltung schwächer auf Prolonaationsichwiengkeiten der kleineren Spekulationen. Speku lative Banken setzten höher ein und waren später mehrfach schwan- ^ kend. Deutsche Bahnen waren fest, besonders Mecklenburger und I Ostpreußen, österreichische Bohnen Nachlassen!) und ruhig, Bergwerke „ ^ rnlng und lest. Von fremden Renten waren Nüssen lebhaft, gegen cr g Schluß aber etwas schwächer. Im Knffaverkchre waren deutsche ZZ Bahnen besser, österreichische schwächer, Banken ruhig, Jndnstricen s fest, Svivrig indeß l'/r Prozent niedriger, Anlagcwcrthe wegen Geldstandes schwächer, österreichische Prioritäten fest. Privcrtdis- lont 2'/« Prozent. 8* IsA L/» o ss o «i> ß.L rr» <-d rr? NenefteTrlearaiiimr ver „Dresdner RaÄr." vom 27.Juni. Berlin. Tie hcittige Eröffnung des Landtages verlief wesent lich in denselben Formen wie die Eröffnung deS Reichstages. Nur war die Ausschmückung des weißen saalcs verändert. Das Ge- sammtbild war minder imposant, da die Reibe der deutschen Fürsten fehlte. Die Thronrede, welche das Vcrsassnngsgelöbniß enthielt, wurde wiederholt niit lautem Beifall begleitet, der besonders am Schluß zu einer imposanten Kundgebung wurde. Nach der Eröff- nungSieier traten die beiden Häuser zusammen und konstitnirten sich durch Wiederwahl des früheren Vorstandes und beschlossen die Adresse an den Kaiser. Vorher hatten die Präsidenten dem Kaiser Friedrich einen warmen Nachruf gewidmet und treue Ergebenheit dem neuen Kaiser ausgedrückt. Die Adressen, deren Wortlaut morgen beschlossen werden wird, sind so rungcn auSgeschlvffen sind. . ^ .. . . , Session morgen Mittag. Der vom Präsidium des Abgeordneten auscs vorgelegte Abrcßentwurf, bctr. das Hinscheiden dcS Kaisers riedrich, dankt für das Verfassuiigsaelöbniß und spricht die Ueber- instimmung niit den einzelnen Punkten der Thronrede aus. mit den Schlußworten: „Wir geloben Civ. Majestät Treue zu bewahren, wie sie Preußens Volk seinem Herrscher in gute» wie in bösen Tagen gehalten hat." — Der Kaiser empfing Vormittags das Reichs- resse, und bemerkte, daß er der „ br. bciaewohnt und als über die Relchstagsbescklüsse bmsrchtlich des Wcbrgcsetzcs Bericht erstattet habe. Bei dieser Nachricht sei ihin der Kaiser um den Hals gefallen und so erfreut gewesen, daß er an jenem Tage immer wieder von Neuem das Ge- abgcfaßt, daß parteipolitische Erörte In Folge dessen erfolgt Schluß der P a r i z . 27. JmN. -Schlug.! Rente 82.75. MlNrtde N>«,V2. Italiener 98.75. StaatSbady «88,25. Lvrnvarveii 182,58, do. Prioritäten —. Svanier 72'/«. E,»««er «12,81. Ottomanen 521,88. ülcnr rliileihe—. Türken—, Schwach. tjo » bo „ , 27. Zu»i. «orinNt. Il IILr 18 Dttu. '««nso!« 98'/,. 187Zcr Nuffcu 97-,',. Italicucr 98. Lomdarsr» 7>/.. gon». Türken 1«°/». «nror. tunoirtc ül>.':crlka»er 128'/,. «nroc. n»8or. Goldrente 82'/,. Oeftcrr. Gold» reute 88. Prciis'. c>ou>o1o >87. (kzi/prer 81 ». Reue Enyplcr 181'«. Garant» G/INvicr 182-/,. Lttouiaudaiik 18'.,. Sue.c-'Aclic» 85. Ldanicr 72'/,. 8",'., «Ions. McxN. äus/cre A»l. i:> rlgio. Nene «',,"/„ GM't. r'lnlcilie — Pror. Agio. — Stimmung: Rnlng. Lsctler: Bewölkt. Paris <Produktenj, 27. Juni. <Schl»S.) Weizen per Juni 2.7,9», per Scitt.-Dec. 2«,18, ruhig. ShiritnS her Juni <7.58. per Scvt.-Dredr. «1,25, hchanxict. Rüdol »er Juni 58,25, her Scptemvcr-Dcccmbcr 57,88, still. A in ft e r d a n,, 27. Juni. Produkten töchlui». Wri.ze» der Juni —, per Nol/emder 195, weichend. Roggen der Juni —, der Oktober 182, weichend. London. 27. Inill. -Produkten! Schlust. Getreide ruhig, fest, nominell zu Gnnsie» Käufer; andcrc Gctrciscartcn unverändert. — Wetter: Warm. L bi LZ -es o rer Qr <r> »5 HÄ S n es S v ? 5-^> S7 Lokales nud Sächsisches. — Ihre Majestäten der König Albert und Königin Carola werden znnächst in Schweden Gäste des Königs aus Schloß DrvitningSholm sein und dann das schwedische Kconprinzenpciar aus Schloß Tullgarn besuchen. — Das Eomlhurkrenz 1. Klaffe des Kgl. Sächs. Albrcchtsordcirs erhielt der Genemlinajor v. Laur, Kvinmandcini von Metz. — Maier a. D. von G ö eh h a n i cn - Re i ch a r d erhielt das Kvinthurkecnz des Grvßherzpglich Sachsen-Wein,arischen Haus- vrdcns dcr Wachsamkeit oder vom weißen Falken. — Oberstleutnant z. D. und Kvmmandcur des Landwehr- Bataillons-Bezirks Meißen Schreiber und Obersllcittnant z. D. — zuletzt im 5. Jniantcrie-Rcgimcnte „Prinz Friedrich August" Nr. 104 — von Loeben, erhielten das Ritterkreuz 1. Kl. des Verdienstordens. — Der ordentliche Professor dcr Theologie, 4>r. ilrook. Theodor Z a l> n m Erlangen ist zum ordentlichen Professor in dcr theolo gischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. — Wir erhalten folgende Zuschrift: „Atvrechtsbcrg, den 27. Juni 1888. Geehrte Redaktion! Se. Hoheit dcr Prinz Albert von Sachsen-Alten b n r g. mein gnädigster Herr, beauftragt mich, Sie zu bitten, ircnndlichst durch Ihre Zeitung nie die vielen herzli chen Beweise dcr Theilnahmc an dem unermeßlichen Verlust, den Se. Hoheit erlitten, Hochdessen verbindlichsten Dank ansznsprcchen. Hochachtungsvoll Bnchwaldt, Kammcrhcrr." — Am Montag Abend fand in Kneist's Restaurant eine Sitzung dcr gelammten Ausschüsse sür eine einheitliche hiesige Scdanfeier statt. Als wichtigster Beschluß ist nnznsebcn, daß betreffs dcr Finanzirage ein öffentlicher Anfrns an alle patriotisch gesinnten Männer demnächst erlassen werden ioll, welcher von den selben Beiträge erbittet. Man erhofft eine schöne Einnahme, da hier die Sympathie für das grvße nationale Fest allezeit äußerst lebhaft gewesen ist. Dcr mitaiiwcsendc Bürgermeister Bönisch be merkte übrigens auch, daß die Gemeinde die Veranstalter eines Festes, wie das geplante werden soll, im Nothsallc nicht im Stiche lassen werde. Vo» einem Ersuchen an den Stadtrath um Gewäh rung eines festen Beitrages der Stadt von 3000 Mk. wurde abge sehen. Man gab sich allseitig ans Grund dcr einzelnen Berichte der besten Hoffnung hin. und cS ist daran auch kaum zu zweifeln, daß die nächste Sedanfcicr das hcrvvnagcndstc patriotnche Fest werden wird. Allgemeine Züge des Programms wurden schon neulich hier mitgetheilt, dieselben werden aber erst noch in be stimmtere Formen zu bringen sein: jedenfalls aber sollen alle Schichten der Bevölkerung an dcr Feier theilnehmen. — Heiß war der Tag und mancher kostbare Schweißtropfen wurde gestern vergossen, denn das Gewitter in der vorgestrigen Nacht hatte nur eine ganz geringe Abkühlung und Erfrischung ge bracht und der Regen nicht viel mehr als den Staub gelöscht. All gemein sehnte sich Natur und Mensch nach einem kühlenden und erfrischenden Gewitterregen. Gestern Nachmittag endlich berog sich der südliche Himmel mit dunklen Gewitterwolken und in der 6. Stunde durchzuckten grelle Blitze die Lust und dumpfe Donner rollten. DaS Gewitter, welches aus südwestlicher Riö
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