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1878 » könne nicht begreifen, warum man diese von Herzen dar- gereichte Hand nicht acceptire und warum man, ohne jeden nach geheimer Verabredung mit Napoleon III. mit Willen daß infolge der Zwistigkeiten mit der Exkönigin Isabella Beweis von der Unrichtigkeit des christlichen Glaubens, den er chUtz WWWWWWMYM unt> lusto derr Ken ltU. Mittag unser Kroß- Sott- ) von theil- i hier- ler- lten ides k. ler ist« ven be ist ed ,ir en gaben überlaste man den politischen Parteien, die religiösen der Kirche ; für die sozialpolitische Arbeit aber schaffe man einen neutralen Boden, auf dem sich Männer aller Rich tungen zu gemeinsamem Werk verbinden können. — Be kanntlich hatte Fürst Bismarck die im preußischen Handels ministerium ausgearbeitete Novelle zurReichsgewerbe- ordnung im Oktober für diese politische Saison bei Seite gelegt. Ganz unerwartet kommt nun die Nachricht, daß die Vorlage dem Bundesrathe doch noch zugehen soll. Ob der Bundesrath dieselbe noch für die bevorstehende Session rechtzeitig an den Reichstag gelangen lasten kann, läßt sich bei der Schwierigkeit der ganzen Materie bezweifeln. Bei dem Auseinandergehen der Meinungen, namentlich in der sogenannten Lehrlingsfrage, wäre dies auch um so we niger zu bedauern, als die augenblickliche Gestaltung des größer werdenden sozialdemokratischen Fluth zu steuern. Die Konzessionen, die man den Arbeitern gemacht, wie Ein setzung von Fabrikinspektoren, allgemeines Stimmrecht rc. seien nicht aus Humanitäts-Gründen, sondern aus Furcht vor dem Anwachsen der Sozialdemokratie geschehen. Der Staat sei nur das äußere Band menschlicher Gemeinschaft. Schlaue Menschen haben es bis jetzt noch immer verstanden, sich in diesem Staate die geistige und leibliche Herrschaft über die Masten anzuetgnen. Die Arbeiter müßten geradezu Jnstral« werden dt« Bormmag» 1t llhi für nächste Nummer angenommen und die gespaltene Zelle oder deren Raum mit 15 Pf. berechnrt. n lx«»" kdition n zum mmeu. INg diese Schlacht verloren und sich absichtlich jeder weiteren der König Don Franzisko de Assisi zur Bermählungsfeier Aktion enthalten, da ihm ja doch von vornherein die Ab- Don Alfonso's nach Madrid komme, d. h. mit anderen tretung Venetiens an Italien als Fried-nspreis sicher ge- Worten, die Königin Isabella wird nicht erscheinen. Don Volksstaat geschaffen ohne Blutvergießen und ohne die christliche Kirche. (Stürmischer Beifall und lebhaftes Zischen) — Zum Schluß wurde eine von dem Redakteur P. Deutler proponirte, in den Most'schen Ausführungen gipfelnde Resolu- ion mit großer Majorität angenommen, worauf die Ver sammlung mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie schloß. — Ist es auch interessant, einen königlichen Hof- und Dom prediger mit einem sozialdemokratischen Führer im Rede turnier zu erblicken, so wird man zugestehen, daß der Centralverein für Sozialreform seine Sache nicht ungeschickter anfasten konnte, als es hier geschehen. Unserem Dafür halten ist es überhaupt falsch, in die Agitation der Sozial demokratie religiöse und andere Momente hineinzuzieben, die damit nichts zu thun haben. Die politischen Auf- Tagesschau. Freiberg, 7. Januar. Um die Zerrissenheit im deutschen Parteilebcn noch zu vermehren, hat sich jüngst in Berlin ein „Zentralverein für Sozialreform auf religiöser und konstituttonell monarchistischer Grundlage" gebildet. Wir würden dielen neuen Verein kaum erwähnen, hätte er nicht beim ersten Schritte, mit welchem er in's Leben stolperte, die aller kläglichsten Erfahrungen gemacht. Er arrangirte nämlich vor einigen Tagen in Berlin eine große Volksversammlung behuss Gründung einer „christlich-sozialen Arbeiterpartei". Natürlich ließen sich die Sozialdemokraten der Reichshaupt stadt die Gelegenheit nicht entgehen, in Masse anzurücken, werde gerade von dem Evangelium gelehrt. Er (Redner) gehöre zu dem einladenden Komitee, das Willens sei, den Arbeitern, ohne den Staat vorher zu stürzen, Hilfe zu bringen. Er verlange zunächst möglichste Beschränkung der Frauen- und Kinderarbeit und — soweit es nicht absolut nothwendig — gänzliches Verbot der Sonntagsarbeit. Er w ", !N 'S m um von ihrer dominirenden Stellung Zeugniß abzulegen. Als Redner des „Zentralvereins" trat der königl. Hof- und Domprediger Stöcker auf. Derselbe äußerte: Er sei selbst der Sohn eines armen Arbeiters und ihm sei der Druck, der auf dem Arbeiter laste, sehr wohl bekannt. Die sozialdemokratische Presse, die tagtäglich auf die „Pfaffen" schimpfe und die Pfaffen als Bundesgenossen der Kapitalisten bezeichne, sage die Unwahrheit. Auf den Pastoren laste gerade am meisten der Druck der gegenwärtigen Zett. Er halte die Forderungen der Sozialdemokraten: „Gewährung deS vollen Arbeitsertrages für jeden Arbeiter und Erklärung aller Produktions-Instrumente als Gemetn-Etgenthum" für keineswegs unberechtigt, allein, um dies zu erlangen, be dürfe es einer noch gar sehr langen Zett und — einer gewaltsamen blutigen Revolution. Wenn die Sozialdemo kraten den Pastoren sagen: sie stellen Wechsel aus auf den Himmel, so antworte er: die Sozialdemokraten stellen Wechsel aus auf eine nebelhafte ferne Zukunft. Es sei durchaus nicht nothwendig, den heutigen Staat zu stürzen, der den Arbeitern ganz freiwillig schon viele Rechte, so u. A. das allgemeine Wahlrecht, gewährt. Noch weniger sei es aber richtig, die Kirche zu stürzen, denn die Devise der Sozialdemokraten: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit," haben, um sich eines geleisteten Dienstes zu erinnern, und welche das Unglück hatten, an der Wahl eines Senator» der Rechten theilzunehmen, von den GemeinderatHS-Listen ausgeschlossen werden. Zum mindesten ist nothwendig, daß sie, falls sie in die Gemeinschaft der Majorität der Wähler wieder ausgenommen werden wollen, die klarsten und un widerruflichsten Verpflichtungen eingehen. Es giebt keine beson dere Rücksicht, keine lokalen Verhältnisse, es giebt nichts, wa» die Wählerdavon entbinden könnte, sich unbarmherzig zu zeigen. Es istdies eine Frage berechtigter Vertheidigung, eineFrage, bei der esfs sich für das Land um Leben oder Tod handelt. Um so schlimmer für die falschen Konservativen, welche ihre Sache mit derjenigen der Prätendenten oder der Führer der aristokratischen und klerikalen Fraktionen verknüpft haben!" — Der „Moniteur" schreibt: „In der Umgebung des Kriegsministers wird die Unterredung viel besprochen, die dieser mit einer hochgestellten politischen Persönlichkeit hatte. Der Kriegsminister soll sich mit Bitterkeit über seine Lage beklagt und sein Mißbehagen darüber ausge sprochen haben, daß die drei großen militärischen Gesetze in einer Zeit, wo der neue Chef des Generalstabes noch kaum mit dem Laufenden der Geschäfte bekannt sei, in der Kammer verhandelt würden. Angesichts dieser Sachlage soll General Borel nicht abgeneigt sein, den Posten deS > Krtegsministers aufzugeben. General Borel wünscht, daß l General Berthaut das Kriegsministerium wieder übernehme : und er selbst an General Ladmirault's Stelle zum Gouverneur verrückt sein, wollten sie von dem gegenwärtigen Staate- der Kapitalisten Hilfe erwarten. Und nun wollen sich noch gar die Priester als Befreier der Menschheit auf- sptelen! Das Voll wisse nur zu gut, daß die Priester aller Religionen das Volk Jahrtausende lang in geistiger Knecht schaft gefangen gehalten und somit für die leibliche Scla- verei das Ihrige beigetragen haben. Die Priester der christlichen Kirche haben jedem Fortschritt der Wissenschaft die größten Hindernisse bereitet; vor keiner Schandthat schauderten sie zurück, wenn sie einen Fortschritt auf der Bahn der menschlichen Befreiung befürchteten. Die prote stantischen Priester waren um kein Haar besser «IS die katholischen. Auch die Sozialdemokraten wollen Besserung der Verhältnisse im heidnischen Staate. Im Uebrigen seien sie, gleich wie am Ende des vorigen Jahrhunderts die Kapitalistenklasse, bemüht, auf legalem Boden die politische Macht zu erringen. Haben Sie diese — und allzulange werde dies nicht mehr dauern — dann sei der sozialdemokratische Arbeitern auch noch das Vertrauen auf die göttliche Hilfe rauben wolle. (Stürmischer Beifall und lebhaftes Zisch n.) „ - - — - - — , — Hieraus antwortete M ost: Die Erfolge der Sozialdemo wesen sei. An dieser Unterstellung ist sicher Kin wahres Alfonso weilt inzwischen in Sevilla bei seiner Braut, kratie seien für die kurze Zeit ihres praktischen Wirkens Wort. Falschheit in solch gewöhnlichem Sinne gegen das Herr Canovas ist ihm dorthin gefolgt und wie verlautet, ganz unendliche. Vor fünfzehn Jahren habe man nur ein verbündete Preußen kann ihm im Ernst nicht vorgeworfen werden in der andalusischen Hauptstadt wichtige politische mitleidiges Lächeln sür die Sozialdemokratie gehabt und werden. Allein — und das ist ein Grundfehler, den La- Unterhandlungen gepflogen, denen der Herzog von Mont- Heute schlagen alle Staatsmänner die Hände über dem Kcpfe "" ' - - - . zusammen und fragen mit Verzweiflung, wie ist der immer marmora mit seiner ganzen Generation thetlte, — seine pensier beiwohnt. Derselbe wird allem Anschein nach in Sinnesart war französisch durch und durch. Frankreich war Zukunst eine große Rolle in Spanien spielen, was man ihm politische, wissenschaftliche und literarische Lehr- und am besten aus der Erbitterung der MokeradoS ersehen Nährmutter gewesen. Für französisches Wesen allein besaß kann. Für die Hochzeit Alfonso's werden die großartigsten er Verständniß und die etwas rauhe preußische Art mußte Vorbereitungen getroffen. Jetzt schon erhält jeder Arme im ihm mißbehagen. So stand er, politisch gezwungen, mit Palast 15 Franks als Geschenk aus dem Prtvatvermögen Preußen Hand in Hand zu gehen, innerlich seinem Bundes- des Königs ausbezahlt. — So macht man für die Dynastie genossen durchaus fremd und fast feindlich gegenüber. Wuth Propaganda. und Groll im Herzen trat er aus dem Ministerium, sowie! Zwischen der russischen und der rumänische« Regie- von der Leitung des italienischen GeneralstabeS noch im rung ist eine Konvention abgeschlossen worden betreffend August 1863 zurück, um in stiller Abgeschiedenheit all das die Einquartirung der Truppen bei den Einwohnern gegen Gist zu verdichten, welches er gegen Deutschland und seine bestimmte Vergütung. Russische Kavallerie und ander« Staatsleitung zu verspritzen gedachte, theils aus persönlicher russische Truppenabtheilungen passiren täglich Galatz. verletzter Eitelkeit, theils aus beleidigtem Nationalstolz, theils I Der türkische Ministerpräsident Edhem Pascha hat aber- endlich, um dem im Kampfe so überwältigend Steger Ge- mals um seine Entlassung gebeten, bis jetzt ist aber eine bliebenen den Triumph einigermaßen zu verkümmern. Seine Annahme des Entlassungsgisuchs noch nicht erfolgt. Brochüren haben seiner Zett viel Staub aufgewirbelt. Nun Mahmud Damat Pascha hat ebenfalls seine Demission ge- ist dieser General gestorben und Fürst Bismarck zählt einen geben. Derselbe verlangte, in der Kammer persönlich auf giftigen Gegner weniger unter den Lebenden. die an ihn gerichteten Angriffe antworten zu dürfen. — In Frankreich fanden am gestrigen Sonntage die Ge- In der Dtputirtenkammer erfährt die Regierung und na- meinderathswahlen statt, deren Resultate selbstverständlich mentlich die Militärverwaltung fortdauernd di« entschiedensten noch unbekannt sind. Ueber di. Wichtigkeit dieser Wahlen Angriffe. Die beantragte Bewilligung eines außerordentlichen sagt das Organ Gambettas: „Alle Senatoren, welche K«dits von 50 Mttlionen Piaster gab zu einer sehr leb- seiner Zeit die Auflösung der Kammer beschlossen haben, haften Diskussion Veranlassung.— Der Eisenbahnverkehr find mit weißer Kreide gezeichnet, um unbarmherzig von der mit Philippopel ist durch große Schneemassen, in Folge Abstimmung des Jahres 1879 ausgeschlossen zu werden, Aren zwei Züge stecken blieben, unterbrechen. — Reouf falls das Loos sie bestimmt hat, sich ter Wiederwahl zuIPascha hat zu Zeichnungen behufs Errichtung eine» Denk- unterziehen. Ebenso müssen alle Delrgirten, welche einem smalS für OSman Pascha aufgefordert. Druck nachgegeben, welch« daS nationale Interesse vergessen BergerAy^ und TaßedlM. Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zu Freiberg and Brand Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in FreibergSdorf. ler. dem sür den aber fönen von Paris ernannt würde." Die „Agence HavaS" dementirt jedoch die Gerüchte vom Rücktritt des KriegSministers und Arbeitsmarktes alle diejenigen Mißstände zurücktreten läßt, lversichert, Borel sei mit allen Kollegen betreffs aller Fragen, welche Abänderungsverhältniffe zur Gewerbeordnung her- worüber das Kabinet berieth, im vollständigsten Einvernehmen, vorgerufen haben. Die bevorstehende Session hat ohnedies Die englische« Blätter publiziren «inen Erlaß der schwierige Fragen genug zu lösen. Wenn, wie es den Anschein Königin vom 31. v. Mts. betreffend die Stiftung deS für hat, die Novelle auch darauf ausgeht, im Sinne der Deutsch- die königlichen Prinzessinnen, die Gemahlinnen indischer Konservativen Arbeitsbücher einzusühren, so ist dies völlig Fürsten und für andere Frauen von Auszeichnung be- ungesährlich. I stimmten kaiserlichen Ordens der indischen Krone und di« In Italien starb am vorigen Sonnabend im 73. Lebens- Verleihung desselben an die Prinzessin von Wales, dis jahre General Lamarmora — ein Mann, dessen Leben Kronprinzessin deS deutschen Reiches, die Großherzogin von mit der neueren Geschichte seines H-imathslandes eng ver- Hessen, die Prinzessin Christian von Schleswig - Hclstein- knüpft ist. Er war Mitglied des Ministeriums Cavour Augustenburg, di« Prinzessinnen Louise und Batrice, die und wurde 1864 selbst an die Spitze des Kabinets berufen. I Herzogin von Edinburg, die Herzogin von Cambridge, die 1866 stand er an oer Spitze der italienischen Armee, die Großherzogin von Mecklenburg-Strelitz und andere Frauen bei Custozza ihre Niederlage fand. An Lamarmoras Nn- von Distinktion in England und in Indien. thätigkeit hat sich gar oft der Vorwurf geknüpft, er habef Die spautsche Regierung verkündet nunmehr amtlich, ' . . . , „ Zo Aaüraana« ' Eychnnt jeden Wochentag Nbenvs 6 Uhr für dm andtrn Lag. 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