Volltext Seite (XML)
3WWM W Tageblatt Da» „Zfchopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Ve,ugrpreis l.70 RM., Zustellgebühr 20 Pf. - Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger l Anzeigenpreise: Die 46 mm breite Millimeterzeil« 7 Pf.; di« 90 mm, breit» Millimeterreil« im Lextteil 25 Pf.; Nachiahstaffel L; t Ziffer- und Rachwei«-Gebühr 25 Pf. Möglich Porto., Da» «Zfchopauer Lageblatt und Anzeiger' ist da» ,ur Veröffentlichung der amtlichen Bekannlmo<>,ungen de» Landrot» ,u Zlöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behSrdlicherssit» bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinan-amte» Zschopau — Bankkonten: Volkrbank Zschopau, ». G. m. b. tz.; Ltadtbank Zschopau. — Postschemkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf 712 Zeitung für die Ott«: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen/Lr;geb., Waldkirchen/Trrgeb., Welffbach, Wilischthal, Witzschdors. 110. Zahrgmg Dienstag, 15. September 1842 218 Uoskausr Sie VerWe der Sowjets find grauenvoll Die Augen der ganzen Welt sind auf Stalingrad gerichtet. Erhöhung der vrol- «nd Aleischrattonen MV, 300, 350 SOO, 450, 550 «00, 2600,' 2600 Juni Kinder 0 bis 6 Jahre Kinder und Juaendllch« 0 bis 18 Jabr« 2250 2850 3650 4650 1100 1200 1700 250, 150, 200 400, 350. 400 SOO, 1200, 1700, Aus dem Führerhauptquartier, 15. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Südostwärts Noworossijsk wurde ein festungsartig ausgevaures Fabrikgelände trotz zähen feindlichen Widerstandes genommen. Am Terek scheiterten starke feindliche Gegenangriffe. Der siegreiche Ansturm gegen Stalingrad durch die deutschen Truppen, von Verbänden der Lustwasfe hervorragend unter stützt, gewinnt weiter Raum. 20 Panzerkampfwagen wurde« bei diesen Kämpfen vernichtet. Nachschubvörbindungen und Flugplatzanlagen des Feindes werden bei Tag und Nacht bom bardiert. Aus der Wolga ist ein Schlepper durch Bombentreffer versenkt. Nördlich Rschew erneuerte der Feind unter Einsatz starker Artillerie seine Angriffe. Er wurde überall blutig abgewiesen. Lin Panzerzug der Sowjets wurde durch Bombentreffer ver- «ichtet. An der Wolchow-Front wurden bei einem erfolgreichen ört liche» Unternehme« zahlreich, Kampsstände zerstört, während südlich des Ladogasees örtliche Angriffe des Feinde» im Abwehr feuer zusammenbrache«. Auf dem Ladogasee versenkten Kampf- flugzeuge einen Frachter «nd beschädigten drei «eiter« Schisse. In der vergangenen Nacht belegte« Kampfflugzeuge Mur- «a»sk «nd Flugplätze i« der Umgebung der Stadt mit Bomben schwere» Kaliber». Bom 12. bis 14. September wurden 227 Sowjetflugzeuge ab ¬ geschossen. I« der gleichen Zeit gingen an der Ostfront 23 eigene Flugzeuge verloren. Einzelne britische Bomber überflogen am gestrigen Tage Norddeutschland. Einzelne Sprengbomben richteten nur ge ringen Eebäudeschaden an. In der vergangenen Nacht griff di« britische Luftwaffe norddeutsches Küstengebiet an. Die Be völkerung hatte Verluste. Vor allem in Wohnvierteln der Stadt Wilhelmshaven entstanden Brände, Sach- «ad Eebäude- schäden. Nachtjäger und Flakartillerie schossen vier der an greifenden Flugzeuge ab. Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgeve», stießen am V. September deutsche Unterseeboote mitten im Nordatlantik auf einen stark gesicherten von England kommenden Eeleltzug. I» ununterbrochenen harten Kämpfen haben zum großen Teil junge Unterseebootbesatzungen den Eeleltzug Lis heute »erfolgt und angegriffen «nd aus ihm 10 Schiffe mit zufammen 122 000 BRT. sowie zwei Zerstörer und eine Korvette der feindlichen Sicherung versenkt. Sechs «eitere Schiffe wurden durch Tor pedotreffer schwer beschädigt. Nur kleine auseinandergesprengte Teile des Eeleitzuges konnten entkommen. Kapitänleutnant Rolf Miitzelburg, Kommandant eines Unter seebootes, Träger des Eichenlaub«» zum Ritt«rkr«uz des Eiser««« Kreuzes, lieh auf der Fahrt gegen de« Feind sei» Lebe«. I» ihm verliert die Untersrebootwaffe eine« hervorragende« Kom mandanten und erfolgreiche« Kämpfer. Das Boot setzt unter dem Kommando des älteste» Wachofsiziers die Unternehmung sor^ Bedeutung und Härte des Kampfes werden ausfallend einmütig hervorgehoben. Auch über den Verlauf bestehen keinerlei Zwei fel, nachdem die Bolschewisten sogar in ihrem Heeresbericht zu geben, dah sie sich unter dem Druck der vorwärtsstürmenden Deutschen zurückziehen und „neue Stellungen" beziehen muhten. . Der Reuter-Vertreter in Moskau kann sich unter diesen Um ständen des Eindrucks nicht erwehren, dah sich die Lage der Sowjets verschlechtert zu haben „scheine, wie er sich ausdrückt, und der Londoner Nachrichtendienst ringt sich schließlich sogar zu der Einsicht durch, dah es um Stalingrad „so ernst wie nie zuvor" stehe. In einem Moskauer Funkbericht für den „Daily Herald" in London werden Einzelheiten aus dem „Inferno der Schlacht von Stalingrad", wie es an einer Stelle heißt, eingehend geschildert, zum Beispiel die pausenlosen deutschen Angriffe vor allem auch aus der Luft. „Die Verluste der Sow jets", so erklärt der Berichterstatter, „sind grauenvoll und dürf-' ten untragbar sein, wenn es nicht so unbedingt wichtig wäre, Stalingrad zu halten." Andere Zeitungen beschreiben das titanische Artillerieduell, das täglich zwischen Tausenden von Geschützen aller Kaliber ausgetragen wird, und ein neutrales Blatt spricht von der Schlacht aller Schlachten. Welche Bedeutung unsere Feinde diesem gigantischen Ringen beimessen, geht besonders deutlich aus einem Bericht des Mos kauer Korrespondenten der Londoner „Times" hervor. Er weist mit Nachdruck darauf hin, dah das Schicksal Stalingrads nicht nur für die UdSSR., sondern auch für die anglo-amerika- nischen Mächte entscheidend sei. Der Bericht der „Times" er innert dann an die verschiedenen Befehle Stalins an die sowjetische Armee, keinen Schritt mehr zurückzuweichen, und stellt fest, dah die Bolschewisten diesen Befehlen eigentlich nie nachgekommen feien. Seit dem ersten dieser Tagesbefehle Sta lins hätten die deutschen Truppen die Kornkammern des Don (Die einzelnen Pfahle« bedeuten die Zeiträume vom 2. I-..'. 1941 bis 5. April 1942, bzw. vom 6. April 1942 bis 18. Oktober 1942, bzw. ab 19. Oktober 1942) Fleisch Wochensätze in Gramm: und des Kuban sowie die Petroleumfelder von Makkop und einen Teil des Kaukasus erobert und damit der Widerstands kraft der UdSSR, neue schwere Schläge versetzt. Der Fall von Stalingrad werde sich jedoch noch weit verhängnisvoller aus wirken als alle vorangegangenen Niederlagen. In den USA. ist man um das Schicksal des bolschewistischen Bundesgenossen nicht weniger besorgt als in England. Sogar das Leib- und Magenblatt der Wallstreet-Plutokraten, die „New Pork Times", sieht in dem gewaltigen Einsatz von Men schen und Material in der Schlacht um Stalingrad ein Zeichen dafür, dah es um noch mehr gehe als um eine strategische Schlüsselstellung der Sowjets, und ringt seinem gequälten Her zen das Bekenntnis ab: „Stalingrad ist mehr als eine Stadt; es ist heute ein Symbol." In allen diesen Betrachtungen, die ja erst durch die deutschen Erfolge ausgelöst werden, liegt auch die uneingeschränkte An erkennung der Weltöffentlichkeit für die unvergleichlichen Lei stungen der deutschen Truppen, die allen Widerstanden zum Trotz, wenn auch nur schrittweise, so doch unaufhaltsam, auf Stasingrad vordringen. So ist der Kampf tatsächlich ein Symbol, nämlich der sieghaften Kraft Deutschlands und seiner Verbündeten, die stärker ist als alle Mächte, die die Feinde ihr entgegenstellen können. 2000, 2600, 3100, 4400, Ein Lied im ll-Voot fern der Heimat Tag für Tag stehen deutsche Unterseeboote auf den Weilmeeren hart am Feind und schwer sind die Anforderungen, die an die Männer im U-Boot gestellt werden. Während der kurzen Frei wache unterhält sich jeder, so gut es geht. In der nächsten Mi nute schon kann ein Alarm sie alle an ihre Posten rufen zu ent scheidendem Kampf. (PK.-Aufnahme: Kriegsber. Weiß. Sch., ZZ Normalverbraucher über 18 Jahr« , Lang- und Nachtarbeiter Schwerarbeiter Schwerstarbeiter , KOO, 700 1000, 850, 950 8ckikke, 8ckikke, 8ckikke ... Von Major Hans Fröhlich Wie diese Dinge drüben bei den Engländern und Ameri kanern organisiert sind, willen wir nicht. Aber es ist anzuneh men, dah es ein Zentralbüro für Schiffsverluste und Schiffs erneuerungen gibt. Und man kann sich in der Tat vorstellen, wie es dort wohl zugeht. Wie jeder Telefonanruf mit Mihtrauen abgenommen wird, welche Nervosität in allen Dienststellen herrscht und wi« sich diese entlädt, wenn wieder eine neue, nicht aus der Welt zu schaffende Nachricht oder amtliche Meldung einläuft: ...„auf soundsoviel Grad Länge und soundsoviel Grad Breite Tanket soundso und Zerstörer soundso um X Uhr durch Torpedotreffer versenkt." War es erst ein Reigen von Totenschiffen, so find es nun mehr schon ganze Flotten, die immer wieder den Verantwort- lichenv or dem geistigen Auge tanzen müllen. Schiffe, Schiffe, Schiffe, lauter finkende Schiffe. Zerborstene, noch qualmend« Schiffe, mit oder ohne Flagge — versinkende Schiffe. Mit dem Bug zuerst oder mit dem Heck, in der Mitts zerbrochen, mit Schlagseite absaufend — finkende, unwiederbringlich verloren» Schiffe. Es muh ein hartes Amt sein, immer nur von der Gesamt summe der Tonnage abzustreichen und damit sein Dasein aus« zufllllen. Immer wieder den Stift nehmen zu müllen, einen Schlußstrich zu ziehen, und sehen zu müllen, dah die neue Sum me wieder erheblich kleiner ist als die erst vor kurzem gezogene. Und lo wird aus jedem Aktenbllndel, aus jedem Brief, aus jedem Gespräch der Ruf nach Schiffen, nach neuen, nach mehr Schiffen herauszuhören sein, selbst wenn Worte darüber gär nicht falle«. Denn was gäbe es wohl Nötigeres für unsere Gegner, als Schiffsraum in jeder und jeder Art. Für all die tausend Dinge des Lebensunterhalts und der Kriegswirtschaft, die fit in ihrem Lande nicht erzeugen können oder besitzen.^ Und mit jeder versenkten Tonne steigt das Bedürfnis dop pelt, da das Material zum Bau der versenkten Tonne ja exträ wieder durch andere Schiffe herbeiaeschleppt werden muh. Selbst wenn alle Werften der Welt nichts weiter täten, al» für unsere Gegner.verlorengegangenen Schiffsraum zu ersetzen, sie kämen nicht mebr nach, denn, wie schon gesagt, jede neu auf gelegte Tonne Schiffsraum verschlingt noch fahrenden Schiffs raum. Zudem steht nur ein Teil der Werften der Welt zu? Verfügung: Und so kann man sich vorstellen, welch eine Stimmung in de« Büros herrscht, die genauestens über die immer schmäler wer dende Basis im Bilde sind. Sie winden sich und drehen sich und versuchen das Unmögliche möglich zu machen. Ohne Er folg, da ja auch zu dem zu bauenden Schiffsraum auch noch di« Anforderungen für verlorengegangene und zu ersetzende Kriegs schiffe kommt. In der Tat, es muß eine Syfiphusarbeit sein. Von allen Seiten tönt den Verantwortlichen der Ruf nach Schiffen ent gegen und immer wieder nach Schiffe«, und statt mehr, werde« es immer weniger. Das Militär braucht neue und mehr Schiffe, der Ernährungsminister, die Transportbehörden. Selbst Lei gleichbleibendem Bedarf wäre die Nachfrage infolge der Ausweitung der Kriegsschauplätze nach dem Eingreifen Japans schon nicht zu decken gewesen; nun aber kommen die in letzter Zeit so gewaltig anschwellenden Versenkungen hinzu? Wo das hinführt, ist wohl klar. Es ist nur umso erstaun licher, woher die Verantwortlichen drüben immer noch den Mut und die Hoffnung hernehmen. Langsam, aber sicher mülle« ihnen doch vor Hoffnungslosigkeit die Augen übergehen, und immer und immer wieder alle dringenden Wünsche nur mit Achselzucken beantworten zu können, muh auch nicht gerade zur Hebung eigenen Widerstandswillens beitrage«. 1942, bzw. ab 19. Olwber 1942) Kinder 0 bis 3 Jahr« 1100, Kinder 3 bis 6 Jahre 1100, Kinder 6 bis 10 Jahre 1700, Jugendliche 10 bis 20 Jahre 2600, Normalverbraucher über zwanzig Jahr» 2250, Lang- und Nachtarbeiter 2850, Schwerarbeiter 3650, Schwerstarüeiter 4650, Siegreicher Ansturm gegen Stalingrad Sowjelmgrisse nördlich Mew Wiig gescheiter! / Erfolgreiches Anlernehme« an der Wolchow-Aouk / Vom 12. bis 14. September 227 Lolschewislenslngzenge abgeschossen Ne Versenkung non 18 Schiffe« mit 122088 LAT. a«s einem Allanlit-Geleltzng Elchenlanblröger Kapllönleulmmt Miitzelbnrg ans Aelndsahrl gefalle« Reichsmarschall Göring hat angeordnet, daß ab 19. Okto- §»» 1942 di« Brot- und Flrischrationen erhöht werden. Die Brotration wird in vollem Umfang wieder auf den Stand ge bracht, der vor der Rationskürzung am 6. April 1942 bestand. Das heißt, der Normalverbraucher über zwanzig Jahre erhält Wiederum 2250 Gramm pro Woche. Die Fleifchration wird bet sämtlichen Bersorgungsberechtigten pro Kops und Woche um KO Gramm, Lei den Lang-, Nacht-, Schwor- und Schwerstarbei tern um wöchentlich 100 Gramm erhöht. Die nachstehenden Tabellen zeigen das Rationsbild vor und nach dem 6. April 1942 (Senkung der Rationen) und das künftige Nationsbild (ab 19. Oktober 1942) auf: Brot Wochensätze in Gramm: (Die einzelnen Zahlen bedeuten die Zeiträume vom 29, Juli 1940 bis 5. April 1942, bzw. bom 6. April 1942 bis 18. Oktober Die Verbesserung uttstr« DerfvrgMtgSlage ist auf folgend« Gründe zurückzuführen: 1. Dem Opfermut unserer Soldaten ist es ge-i lungen, die unser Volk seit einem Jahuhundert bedrückend« Enge des Lebens- und Nahrungsraumes zu überwinden. Die von der deutschen Wehrmacht eroberten fruchtbaren Ostgebiete, die schon im vergangenen Jahr bei der Versorgung der kämpfenden Front wesentlich halsen, beginnen jetzt dank der Tatkraft der dort zum Wiederaufbau eingesetzten deutschen Landwirtschaftssührer und dank des fortschreitenden Ausbaues des Transportwesens auch der deutschen Heimat , Nahrungsmittelzuschüsse zu liefern. 2. Die für unsere Versorgung nach wie vor entscheidend« deutsche Ernte ist dank des auherordentlichen Einsatzes unseres Landvolkes bei der diesjährigen Frühjahrsbestellung und infolge der günstigen Wachstumsvedingungen in den letz ten Monaten besser ausgefallen, als zunächst auf Grund der starken Auswinierungsschäden befürchtet werde» muhte. Die Verminderung der Getreideanbaufläche durch die Win terschäden wird durch den vorbildlichen Ablicserungswillen des deutschen Landvolkes und die Heranziehung der Gerste als Brotgetreide ausgeglichen. 3. Die in ganz Europa nach dem Beispiel der deutschen und italienischen E^eugungsschlacht oder unier veutschel Füh rung eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung der landwirr, schädlichen Produktion beginnen fich inehr und mehr auszuwrr- ken. Deutschland kann infolgü»essen im Wirtschaftsjahr 1942/4V seine Getreidelieserungen an verschiedene Gebiete Europas im Vergleich zu dem gewaltlae» Umiana der letzten beiden JahlA erheblich herabsetzrn, '