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MGastMereffe - Gesamtmlereffe Zu der in einer Denkschrift der Regierung an den Reichstag fcstgcsielltcn überaus großen Zunahme des Zu sammenschlusses größerer Wirtschaftskreise iu Deutschland wird uns von einem fachmännischen Mitarbeiter ge schrieben: Gewiß mag im Wirtschaftsleben manche Überlegung eine Nolle spielen, die nicht rein wirtschaftlicher Natur ist; aber selten geschieht das zum Nutzen der Wirtschaft. Wenn, der bekannte Großindustrielle Dr. Silverberg sich zu der Frage „Wasserstraßen und Wirtschaft" äußert, wie das im Enqueteausschuß zur Untcrsuchuug der deutschen Wirt schaftslage soeben geschehen ist, so wird er die Wasser straßenbaupolitik gleichfalls lediglich unter dem Gesichts punkt prüfen, ob sich wirtschaftlich der Bau vonKanale » lohnt. Dr. Silverberg verneint diese Frage, stellt sich viel mehr auf den Standpunkt, daß lediglich die vorhandenen Kanäle erhalten, die in Angriff genommenen fertiggestellt werden sollten und mehr nicht. Wenn er aber beispiels weise dem M a i n—D onau-Kanal seine Zustimmung gibt, so geschieht das aus politischen Gründen, nämlich im Hinblick auf den Anschlußgedankcn, obwohl er sich darüber klar ist, daß an eine Rentabilität dieses Kanals ebenso wenig zu denken ist wie bei anderen Kanalprojekten, wo politische Erwägungen mitspielen. Dieser rein wirtschaftliche Standpunkt, der nur die Rentabilität eines Unternehmens ins Auge faßt, ist meistenteils maßgebend gewesen auch für die große Um- stellung, die nach der Währungsstabiltsterung in Deutsch land erfolgt ist. Die in diesen Tagen erschienene Denk schrift der Neichsregierung über „Konzerne. Interessen gemeinschaften und ähnliche Zusammenschlüsse im Deut schen Reich" illustriert diese Entwicklung, die an sich ja nur die Fortsetzung der schon lange bestehenden Zusammen- schlußbewcgung ist, die aber nach der Stabilisierung der Währung ganz andere und auschwellende Formen an nahm. Wir alle kennen aus den Zeiten der Inflation den Namen Stinnes. Mag man von ihm sagen, daß er an Werken und Unternehmungen zusammenkaufte, was nur irgend möglich war, — von dem „richtig" oder „unrichtig" abgesehen, war sein Handeln doch bestimmt von dem Ge danken der „vertikalen Konzentration". Von der Kohle, von dem Eisenerz an bis zum feinsten elektrischen Apparat soll die gesamte Erzeugung in einer Hand liegen, von eine in Geist beherrscht werden. Daß Stinnes diesen Gedanken durchführen konnte, daß er außerdem hinaus griff über die deutschen Grenzen und sich auch cm andere» Stellen eine Rohstoffquelle zu verschaffen i» der Lage war, lag vor allem an der Schwäche der deutschen Wirtschaft infolge ihrer Unterhöhlung durch die Inflation. Und mit dem Ende der Inflation war auch das Eude der „vertikale» Konzentration" gekommen, ohne daß damit gesagt sein soll, daß dieser Gedanke zur wirtschaftlichen Unrentabilität führen müßte. Nach der Stabilisierung hat die Entwicklung nun andere Wege ge- nominen. Die bedenkenlose Anhäufung von Sachwerten hörte auf, der Aufkauf von Unternehmungen mit ge borgtem Kapital, das entwertet zurückgezahlt wurde, hatte ein Eude und vor allem ließ das Interesse au der Rohstoffsichcrung deswegen nach, weil mit Hilfe der stabi lisierten Mark Rohstoffe aus der ganzen Welt bezogen werden konnten, die im Überfluß vorhanden waren. An die Stelle der Festlegung in Sachwerten trat die zwin gende Notwendigkeit, „liquide" zu sein, d. h., über ei«, großes Betriebskapital verfügen zu können. Es wurde! darum zur Nnmöglichkei1, einen Konzern von der Kohle! bis zum elektrischen Apparat überhaupt zu ü b e r s e h e n,, geschweige denn zu leiten, und die Entwicklung ging nun, dahin, nicht mehr in der früheren Form „vertikal", in die Breite, alles mögliche zusammenzuschließe», sondern man war bestrebt, die Produktionsgruppen „horizontal" vom Tageblatt für die Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 — Drahtanschrift: Elbzeituug Bad Schandau 7i. Iahrg. Nr. 37 Bad Sckandau, Montag, den Februar IY27 USr eilige Leser. " Nach den bisher vorliegenden Berichten sind die gestrigen Stadtverordneten- und Kreistagswahlcn in den Kreisen Hinden burg, Bcuthen, Glciwiß und Ratibor ruhig verlaufen. Die Wahl beteiligung war im allgemeinen sehr schwach und betrug in den Städten etwa bl) Prozent. " In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde in Pankow eine 27jährigc Hausangestellte ermordet und beraubt auf- gcfunden. Der Täter konnte bisher noch nicht ermittelt werden. " Die litauische Negierung dementiert nunmehr offiziell alle in der letzte» Zeit verbreiteten Meldungen über eine deutsch- litauische Zollunion. * Washingtoner Meldungen zufolge rechnet man mit einer baldigen Ncuintcrvcntion der Vereinigten Staaten in Nikaragua. Ma» will beide Präsidenten, sowohl Diaz wie Sncasa, zum Rück tritt veranlaßen und Neuwahlen ausschreiben lassen. Es ist aber anzunchmcn, daß Sacasa nur der Waffengewalt weicht. Enthält die amtlichen Bekammnachungen für den Stadtrat. da, Amtsgertqr da, Hauptzollamt Bad Schandau, Finanzamt Sebnitz. — Banttonten: Stadt bank: Bad Schandau t2 — OstsächMche Genossenschaftsbank Zweigniederlassung Bad Schandau — Postscheckkonto: Dresden S3S27 Eingabe der Gewerkschaften. Die Spitzenorganisatioucn der Gewerkschaften Huben soeben an die Neichsregierung, den Reichstag und an den Ncichswirtschaftsrat eine Eingabe zur Kartell.^ voliraac gerichtet. Es wird dann auf die zunehmenden Zusammenschlüsse i» Industrie und Handel hingcwlese« und betont, daß sich die bisherige Gesetzgebung gegen den Mißbrauch wirtschaftlicher Machtstellungen als »«5"- reichend erwiesen habe. Eine schleunige °ltung der gesetzgeberischen Maßnahmen auf diesem Gebiete ist daher dringend notwendig. Die Gewerkschaften Ordern emc vcr- stärkte Mitwirkung der Arbeitnehmer an der Wirtschafts. sührung und des weiteren eine Kontrollgesctzgebnng für alle monopolistischen Bestrebungen. Insbesondere soll ein Kontrottamt für Kartelle und andere monopolistische Unternehmungen errichtet werden. . Unterzeichnet ist die Eingabe vom Allgemeinen deut schen Gewerkschaftsbnnd, vom Allgemeinen freien Auge- stetttcnbund, von» Allgemeinen deutschen Bcamtcnbund, vom Deutschen Gewcrkfchaftsbund und vom Gewcrk- schaftsring deutscher Arbeiter-, AWesteW.n- und Beamteu- verbändc (H.-D.). Trulls Amerika, hat man es versucht, gesetzgeberisch durch Ganzen führen. Erscheint täglich nachm. 5 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Feiertag«. — Bezug», preis siu NM.) halbmonatlich ms Haus gebracht SO Pfg., für Selbstabholer »0 Pfg. Einzelnummer 10 bzw. 1b Pfg. — Bei Pröduttionsoerteuernngen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir uns da. Recht der Nachforderung vor Urprodult zu einer bestimmten Sache bis i"r „Fertig stellung" zusammenzubringcn, ohne daß man sich freuim dabei eng an ein Schema hält. Wen» ö- d- °er groi.ie deutsche Konzern in der Schwerindustrie, die Rereutig^n Stahlwerke, sich eine Rohstoffbasis sichert, also i'ber Berg werke und Eisenhütten verfügt, so ist das keine Dm brechung des Gedankens der „horizontalen Konzcn- tration. Die Kartelle, die sich so herausbilde» n.,d zwar auf allen Gebieten der wirtschaftlichen Betätigung, stehen ganz unter dem Gesichtspunkt der Rentabilität. Das ist ihr volkswirtschaftlicher Vorzug. Stillgelcgt wird alles, was nicht rentabel arbeitet, was Zuschüsse verlangt. Im Laufe der letzten Jahre ist diese Rationalisierung der deutschen Wirtschaft ununterbrochen durchgeführt worden, um die deutsche Erzeugung auf dem Weltmarkt wieder wettbewerbsfähig zu machen. , Die zweite Aufgabe dieser Kartelle ist nun die Ab - sa tz r c g u l i c r n n g; sie stößt freilich auf du: In teressen der Verbraucher. Hier ist der Punkt, wo die privatwirtschaftlichcn Interessen der Kartelle, also der Grundsatz des größtmöglichen Verdienstes, leicht in Widerspruch geraten können mit dem Wunsche des Ver brauchers nach möglichst billigen Preisen. Hierüber ein Bild zu gewinnen war der Grund, warum der Reichs tag von der Negierung das Erscheinen der erwähnten Denkschrift verlangt hat, weil ein mittlerer Weg ge funden werden muß zwischen den im Konzern zusammen- geballten und ihr privatwirtschaftliches Interesse im Auge habenden Erzeugern auf der einen Seite und den Verbrauchern auf der anderen, die nicht hilflos der ersten Seite ausgeliefert sein dürfen. Im Vaterland« der Sächsische Elbzeitmg M-'M.'-M- wärtige Auftraggeber 20 Pfg.. wird «Mlprechn'der RavA« Ltönüiae Wockienbellsaen' .ui>i--h»u»», »,»»nm-, »Das Leden im Bild 9 omenoeusften. .Qua der «eU der Fra»". IS-strierte Sonntasts^^ E «nsp^mif Lieferung Ler ZeMma Richterscheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung usw. berechtigt nicht zur nurzung — -I Neuer Vorschlag an Polen Unterbrechung der deutsch polnischen Verhandlungen Eine deutsche Note für Polen. Die Besprechungen innerhalb der Reichsregierung über die Polen gegenüber einzunehmende Haltung haben zu dem Ergebnis geführt, dass an Polen eine Rote über reicht worden ist, in der die deutsche Regierung vorschlägt, die Verhandlungen mit Polen solange zu unterbrechen, bis die Warschauer Besprechungen über eine eventuelle Aufhebung der AuSweisungSdekrete zum Abschluß gekom- men sind. In Verbindung hiermit soll zunächst zwischen Deutschland und Polen über das Niederlassung^, recht der Deutschen in der Polnischen Republik vcr- haudelt werden. Wenn eine Verständigung in diesem Punkte erreicht wird, sollen die Verhandlungen über den eigentlichen Handelsvertrag fortgesetzt und zum Abschluß gebracht werden. Sollte die polnische Regierung diesen deutschen VcrmittlungSvorfchlag nicht annehmen, dann würden die Verhandlungen über den Handelsvertrag allerdings als zwecklos abgebrochen werden. Die deutsche Negierung steht auf dem Standpunkt, daß ein Handelsabkommen zwischen Deutschland und Polen seinen Wert verlieren würde, wenn es den Vertretern der deutsche» Industrie und des Handels in der Praxis un möglich gemacht würde, sich in Polen aufzuhalten. Des halb legt die deutsche Negierung entscheidenden Wert aus eine vorherige Verständigung über das Niederlassungs recht deutscher Kaufleute in Polen. Die deutsche Regierung ist durchaus bereit, die Verhandlungen über das eigentliche Handelsabkommen möglichst zu beschleunigen und zum Abschluß zu bringen, wenn über diese prinzipielle Frage durch eiu Entgegenkommen der polnischen Negierung eine Verständigung erreicht werden könnte. Die deutsche Negierung hat sich deshalb zu dem posi tiven Vorschlag entschlossen, zunächst die Handelsvertrags verhandlungen auszusetzen, um über diese wichtige Vor aussetzung, nämlich das Niederlassungsrecht, zu einem güt lichen Abkommen mit der polnischen Negierung zu ge langen. Sollte die polnische Negierung sich dazu geneigt geigen, dann bestünde Aussicht, innerhalb weniger Wochen zu einem Handelsvertrag zu gelangen. iv ' Die Note an Pole«! Pause in den Handelsvertragskonferenzen. In dem Schreiben, das der deutsche Bevollmächtigte für Haudelsvertragsverhandlungen mit Pole«, Staats sekretär a. D. Dr. Lewald, dem polnischen Bevoll mächtigten, Herrn von Pradzynski überreichte, heißt es: ' „Wie bekannt ist, hat die deutsche Negierung in den letzten Wochen bei der polnischen Reaieruna Wesen der Ausweisung von vier leitenden Beamten der Oberschle- sischcn Kleinbahnelektrizitätswerke-A.-G. Vorstellungen erhoben. Für die deutsche Regierung handelte es sich bei diesen Vorstellungen nicht nur um die Wahrung der per sönlichen Interessen der betroffenen Reichsangehörigen. Maßgebend war vor allem der Umstand, daß die pol nischen Behörden» insbesondere in Polnisch-Oberschlesien, in den letzten Monaten systematisch die Politik verfolgen, Rcichsangehörige, die in wirtschaftlichen Unternehmungen tätig sind, aus diesen Stellungen durch behördlichen Druck auf die Unternehmungen oder durch Nichtgcnehmigung der Aufenthaltsverlängcrung zu verdrängen. Die polnische Negierung hat trotz der deutschen Vor- stellunge» die erwähnten Reichsangehörigen zum Ver kästen des polnischen Staatsgebietes gezwungen. Sie hat damit aufs neue zu erkennen gegeben, daß sie nicht ge willt ist, auf die deutschen Vorschläge in der Frage des Aufenthalts und der Niederlassung einzugchen. Ich be ehre mich daher, Ihnen mitznteilcn, daß nach Auffassung der deutschen Regierung eine vorläufige Aussetzung der in Berlin geführten Verhandlungen geboten ist. In der Zwischenzeit würde zunächst der Versuch zu machen sein, diejenigen Fragen zu regeln, die sich ans den Ausweisungen und Verdrängungen der in Rede stehen den Art ergeben. Ich hoffe, daß diese Verhandlungen unverzüglich ausgenommen werden und zu einem Er gebnis führen, durch das der Wiederholung ähnlicher Zwischenfälle vorgebeugt und die baldige Wiederauf nahme der Gcsamtverhandlungcu ermöglicht wird." * Oeuisch-polnische Schlichtungskommission. Die angckttndigte deutsch-polnische Schlichtungskonn Mission zur Regelung der Streitfälle über den Erwerb oder Verlust der Staatsangehörigkeit oder die Gültigkeit einer Option nach dem Wiener Vertrage wird an, 15. Fe bruar d. I. ,n Warschau zusammcntrcten. Die Schlich- luttgskommission kam, sich grundsätzlich nur mit Strekt- sragcn über Staatsangehörigkeit (Erwerb, Verlust mü Optio») befassen, die noch unerledigt in der Schwebe find Kabinett pilsubfli vor dem Sturz? Abberufung des oberschlesischcn Woiwoden. In der Warschauer Sejmsitzung wurde bei der Ab- stnnmuug über den Etat in zweiter Lesung der Disposi tionsfonds des Außenministers für die Vertretung in Genf Kredite für das erst kürzlich geschaffene Ministerium für Post und Telegraphie gänzlich gestrichen und der DiS- M u des Innenministeriums vou zwei auf eine Million Zloty gekürzt. Da die Montag stattfindcndc V"m"'"'^ in dritter Lesung ein ähnliches Ergebnis haben dürfte, ist mit einem Rücktritt Pilsudskis zu rechne«. . Rücktritt des Woiwoden Graczynski (Ost- oberschlesien )w,rd in allernächster Zeit gerechnet. Sein