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und Amtsblatt de« Kgl. Bezirksgericht- zu Freiberg, sowie der Kgl. SerichtSämter u. der StadtrLthe W Freiberg «. Braud 0'7 (/L- »rät RtMlMrü « « «i»ai dk,etz«ttmtS«u,»«,»«« 1 M» >/A Raum mit 1 Ä-r. S««chn«t. U. v G Sonnabend, 13. Juni. «rschtiot«. »rktbng j<^ »-««».«. S U. für d«n and. Taz. 3nsn.ivtrd«a di« V. 11 N. für nLchste Nr, mgm. F134 Theile des Kantons erledigte Pfarrstellen, deren Bezirk« durch Dekret des Großen Raths vom 9 April d. I. in neuer Weise umschrieben worden sind, ausgeschrieben Di» Aus schreibung bestimmt unter Passus 3, daß der Gewählt« dm kon stitutionellen StaatSeid zu leisten hat. " Vor einigen Tagen hat schweizerseits d«r Auslieferungs vertrag mit Deutschland seine Genehmigung erhalten. Eine größere Skandalscene vom 9. Juni in der fran zösischen Nationalversammlung wurde veranlaßt durch eine Interpellation des republikanischen Deputirten Gtrerd, der ein angebliches Cirkular eines angeblichen Centtal-ComiteeS der Bonapartisten, welches angeblich in einem Eisenbahn-Couper ge funden worden ist, den Ministern denunztrte Dieses Dokument, welches die Bonapartisten für ein Fabrikat der Radikalen erkläre», enthält Rathschläge und Anweisungen an die Wähler gelegentlich der letzten Wahl im Nievre-Departement, und es wird unter anderem in demselben auf eine Liste der im Departement «fidirm- den pensionirten Offiziere hingewiesen, welche da- Finanz-Mini sterium geliefert habe. Die Minister des Innern «ich der Justiz- wie auch der KriegSminister verficherten, daß die Regierung von der Existenz eines solchen „(-orskä Vvntr»l" der Bonapartisten nichts wisse, daß aber sofort eine Untersuchung eingeleitet werden und im Falle der Entdeckung des ComiteeS Auflösung desselben und gerichtliche Verfolgung der Mitglieder stattfinden solle. Herr Rouher, als Chef der bonapartisttschen Partei, leugnete auf da- , Entschiedenste die Existenz de- denunzirten Central-ComiteeS und erklärte sich den Auslassungen der Minister vollständig anzuschließen und ebenfalls eine strengt Untersuchung zu verlangen. Gambetta erschien dann auf der Tribüne, um den abwesenden Finanz- Minister Magne als einen Hauptbonapartisten anzuklagen, der alle einträglichen Stellen seines Ressorts an Bonapartisten verleihe rc. Dabei gerieth er mit Herrn Rouher aneinander und apostrophirte den ehemaligen Vicekaiser in folgender Weis»: . . . „Ich sage dem Herrn Rouher, daß wenn hier Jemand ist, dem ich nicht die Eigenschaft zuerkenne, über die Revolution vom 4. September Rechenschaft zu verlangen, so sind es die elenden Schurken (ec» M>8ör»i>is8 ce^uius) . . ." Die gesammtt Linkt jauchztt diesen Worten zu, die Rechte verlangte den Ordnungsruf, die Bonapar tisten brüllten vor Wuth. Der Präsident Buffet konnte erst nach einigen Minuten zu Worte kommen, um zu erklären, daß er einen solchen beleidigenden Ausdruck (uas sixrs8»ioll 8i oatr»As»vtv) nicht dulden könne und daher Herm Gambetta zur Ordnung ruf». Darauf erwiderte der Exdiktator, indem er mit seiner Stentor stimme den furchtbaren Tumult beherrschte: „Der Ausdruck, dessen ich mich bediente, enthält mehr als eine Beschimpfung, das ist die Brandmarkung und ich halte ihn aufrecht." Die nun folgende Scene spottet aller Beschreibung. Die ganze Versamm lung hat sich erhoben, die Drohungen und Schmähungen fliegen hin und her, den Hauptschreiern ist die Stimme ausgegangen; sie kreischen nur noch, die Linke schreit: „Rufen Sie uns alle zur Ordnung!" Der Korse Galloni d'Jstria mft Gambetta zu: „Sie selbst sind ein elender Schuft" und dann: „Welche Schande, eine Genuese, der es wagt, Frankreich auf dieser Tribüne zu verläum- den." Die Bürger Germain Tasse und Ordinatre fluchen. Ein „Ssere nom äs visu" nach dem anderen; Cazot vergißt das Praktische nicht, indem er den Bonapartisten zuschreit: „Möge das Kaiserreich uns zuerst Elsaß und Lothringen zurückverschaffen." — Als Gambetta auf seinen Platz zurückkehrt, umringen ihn seine Freunde und schreien „Bravo, Bravo I" und klatschen in die Hände, als ob ihr Chef als Boxer den Sieg davon getragen hätte. Die Scene hat dann am Büffet noch weiter gespielt und dort soll es zu „reellen" Ohrfeigen und zum „Austausche von Karten" gekont- Lage-geschichte. Di« letzte Nr. der „Prov.-Corr." bestätigt die am 14. d. er- selgende Abreise des Kaisers nach EmS und meldet, daß das krouprinzliche Paar sich am 1. Juli zu einem sechswöchentlichen Aufenthalte nach der Insel Wight begeben wird. Die Berliner „N A. Z." schreibt: Me wir vernehmen, hat di« hiesige Polizeibehörde sich im Etnverständniß mit der StaatS- awvaltschast veranlaßt gesehen, dem Treiben der sozialdemokratischen Partei, zunächst vom Standpunkte des Vereinsgesetzes aus und auf Srund der bestehenden ungesetzlichen Verbindung der sozialdemo kratischen Vereine unter einander, näherzutreten Am Dienstag Morgen hat sowohl bei Hasselmann als auch bei sämmtltchen übrigen Führern der sozialdemokratischen Partei eine Haussuchung stattgefunden, deren Ergebniß nach vorläufiger Uebersicht von Be- dtutung sein dürfte. Das Gnesener Domkapitel ist, wie der „Kuryer DoznanSky" meldet, ebenfalls am 9. von dem Oberprästdenten brief lich aufgefordert worden, an Stelle des seines Amtes entsetzten Lrzbischofes innerhalb der nächsten zehn Tage einen BiSthumS- verweser zu wählen. — Me dasselbe Blatt wissen will, ist dem Erzbischof vou Posen das Urtheil, welches seine Absetzung aus- sprtcht, bereitt am 7. Mai mitgetheilt worden Der Bischof Martin von Paderborn ist Dienstag Abend durch ein Schreiben des dastgen Kreisgerichts vom 6. Juni aufge- fordert worden, sich spätestens innerhalb der nächsten 8 Tage zur Verbüßung der über ihn verhängten sechswöchentlichen Gefängniß- hast wegen gesetzwidriger Besetzung der Pfarrstelle Alme zu stellen, widrigenfalls seine zwangsweise Vorführung ins hiesige Jnquisttoriat angeordnet werden würde. Die hessische zweite Kammer genehmigte in der Mittwochs- Sitzung nach lebhafter Debatte das Nachttagsbudget. Im weiteren verlaufe der Sitzung stellte der Minister Hofmann eine neue Organisation der Verwaltung für die nächste Budgetperiode in Aussicht. Die klerikalen Blätter Bayerns beklagen sich darüber, daß in allen Provinztalstädten die königlichen Beamten von der Frohn- ieichnamsprozession sich ferne gehalten haben, während doch der König sich daran betheiligte. Die liberale „N. Würzburger Ztg." nimmt davon Anlaß zu folgender Bemerkung: Der König wurde in den letzten drei Jahren regelmäßig vom Erzbischof von München zur Theilnahme an dieser Feier geziemend tingeladen, sagte die selbe zu und war dann im letzten Augenblick durch irgend einen «intretenden Umstand am Erscheinen verhindert. Nach diesen Er fahrungen hielt der Erzbischof dieses Jahr die Einladung für überflüssig, Se- Majestät sahen jedoch darin einen Mangel an Aufmerksamkeit und stellten ihr Recht zur Theilnahme an der Feier nun demonstrativ fest. Die badische zweite Kammer nahm in der Sitzung vom 8. den Gesetzentwurf, betreffend die Einführung des Reichs- preßgesetzes unverändert nach kurzer Debatte ohne Widerspruch einstimmig an Das Einführungsgesetz tritt am 1. Juli in Wirk samkeit und vom gleichen Tage an das badische Preßgesetz nebst den darauf bezüglichen sonstigen Gesetzesbestimmungen außer Kraft. Der schweizer Nationalrath hat die Konzession zum Ba» einer Eisenbahn erthetlt, welche den Züricher See mit der St. Gott hardtbahn verbinden soll. Die b ernt sch« Kirchendtrektion, unterzeichnet Regierungsrath Teuscher, hat im Namen des Regierungsraths des Kantons Bern «nterm 1. d. M. 28 an öffentlichen Kirchengemeinden im kathol.