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Nr. 225. — 11. JalirMiq. Di« an sedem Wochentag Abend (mit de» Da«»», de» folgeude» Lage») zur Ber> jendung gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer Landes-Anzeiger" mit täglich einem Extra-Beiblatt: 1. Kleine Botschaft L. Sächsischer Erzähler S. Sächsische Gerichtszeitung 4. Sächsisches Allerlei ». Jllnstr. Unterhaltungsblatt 6. Sonntagöblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Psg., bei de» Post-Anstalten 7b Psg. Sächsischer Sonntag, 27. September 189t Der Stichs. LandeS-Anzeiger ist für d«» Jahr l89l eingetragen in der deutsche» Post-Zeitungt-Preisliste unter Nr 5419, in der österreichischen unter Nr- 3540. Für Abonnenten erscheint je einmal Im Jahr: Jllnstr. WcihnnchtSbuch (Jahrerbuch). Berlags-Anstalt: Alexander Wieds Chemnitz, Theatnstraße Nr. 5.« Fernsprech-Anschllltz Nr. 136. Telegr-Adr.: Landes-Anzeiger, Chemnitz. Anzeigenpreis: Raum der kgespaltcnen Corpuszeile (ca. 10 Silben fassend) für in Sachsen wohnende Inserenten 1b Psg., für außerhalb Sachsen wohnende Inserenten 20 Psg. — Bevorzugte Stelle (Ispaltigc Pctitzeile) 30 Psg. — Unter „Kieme Anzeige» die Sgespaltene Petitzeile (ca. 8 Silben fassend) 10 Psg. — Anzeige» können nur bis Vormittag angenommen- werden, da Druck und Verbreitung der großen Anslage längere Zeit erfordern. -- Die Anzeige» finden ohne Preisanfschlag gleichzeitig Verbreitung durch den »Chemnitzer Beneral-Anzeiger" (billigere Sonder-Nnsgabe der Hauptblätter des „Sächsischen Laudes-AnzeigerL" ohne dessen tägliche Extra-Veibläiter). Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hauptblätter des „Sächs. Landes-Anzeigers" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-AuSgabe all: „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Psg. frei inSHaus; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Psg, mit Zutragen. PostzeitungspreiSliste far 1891; Nr. 131S. Drahtnachrichten unsere» Anzeigers. Vom 26. September. Madrid. Die Zahl der Opfer der Eisenbahn' kalasirophe bei Bnrgos beträgt jetzt fünfzehn Todte' worunter sich die Tochter des Marquis de Camarinaö und eine Magistratsperson mit ihrer Frau und 2 Töchtern befinden. Der gelüstete England er führte eine Summe von 75,000 Frcs. bei sich. Ein Wagen, welcher Stiere für die Kämpfe enthielt, ist vollständig zermalmt; die Thiere liegen im Todeökampfe ans der Strecke. Als Ur sache der Katastrophe wird angegeben, datz der Tele graphist, welcher das Signal gab, dah die Station Quintanilla frei sei, diese mit der Station Quitt ta- «apalla verwechselte. Rom. Bel mehreren Regimentern wurden Versuche mit dem neuen kleinkalibrigen Gewehr angestellt. — . Zwischen dem Kriegöminister Pelloux und dem Chef des Gcneralstabes, Cosenz, fand eine Besprechung statt; während einige Blätter melden, es habe sich dabei nm die Erhöhung einiger Posten im Militäretat gehandelt, wird offieiös darauf hingewiesen, datz Pellonx sich mit Cosenz noch vor der Ernennung zum Kriegsminister über die Möglichkeit größerer Ersparungen im Militär tat einigte. Paris. Der Polizeipräfect ließ heute in der Verlags bnchhandlnng von Bonnard Bidault und Crespin Dnfahel 1000 Anschlagzettel, betitelt „Frankreich und Ruhtaud" mit Beschlag belegen, durch welche für eine de,»nächst erscheinende Broschüre mit dem Titel „L<a 4L« i»»» I« iri»i «ID„iiiNeclame gemacht werden sollte. Die Zettel stellten einen französischen «,,d einen russischen Soldaten im Handgemenge mit zwei deutschen, einem italienischen und einem öster reichischen dar. (!) Rew-Uork. Die Sägemtthlen von Bathurst, die größten von ganz Reu-Brannschweig, sind durch Feuer vollständig zerstört worden. Der Schaden beträgt mehr als 200,000 Dollars. London. Die „Times" enthält die Sensations nachricht, Persien habe mit Rußland einen Vertrag abgeschlossen, wonach das russische Protektorat über Persien so gut wie besiegelt sei; Rußland plane ferner eine» central-asiatische» Bundesstaat unter feiner Hegemonie. — Ans Pallanza meldet die „Times", in der Umgebung des Königs von Rumänien sei von Ab- danknngsabsichten des Königs nichts bekannt. Wien. Ein hervorragender österreichischer Würden- träger nennt die Kaiserrcise nach Prag einen vorläufigen Pyrrhussieg Taaffe's über Kalnoky; etwaige jung- tschechische Zwischenfälle könnten sehr leicht eine Nieder lage Taaffe's herbeiführen. Jedenfalls fei die Kaiser rcise nach Reichenberg dem Einflüsse Kalnokh's znzn schreiben. Die Franzose,r und die Aufhebung des Patzzwanges. Chemnitz, den 26. September. Die Kronstädter Verbrüderung hat den Franzosen die Maske der Furchl, den Angstschlcier, hinter welchem der Chauvinismus sich bk- dahin verbarg, so gut verbarg, daß vertrauensselige Gemüther in Deutschland vorübergehend an eine Versöhnung glauben konnten, ab genommen; unverhüllt zeigt sich in fast allen Pariser Kreisen das hier mit mehr vder weniger Ücbcrhcbnng, dort mit mehr oder weniger Besonnenheit gemischte Rachegefühl gegen Deutschland. Aus dieser Mischung erklären sich auch die Urthcile über die Milderung bezw. Aufhebung des Paßzwauges in den deutschen Reichslanden. Den Einen ist vie scheinbar stolze, in Wahrheit aber sehr alberne Phrase von der „Wicdererhebnng" Frankreichs so zu Kopf gestiegen, daß sie die Maßregel für einen Schritt der deutschen Furcht, für eine Abbitte des Kaisers Wilhelm wegen seiner Erfurter Rede und der darin vor- gekommenen Bemerkung über den ersten Napoleon halten, die Anderen sind besorgt, daß ein so unverkennbar friedliches Vorgehen Deutschlands eine neue Liebeswerbnng um die Versöhnung Frankreichs bedeute und halten es für angezcigt, diese vermeintliche Annäherung unzweideutig zurückzuweisen. „Wir hoffen," — schreibt ein Blatt — „daß man sich in Deutschland keinen Täuschungen hingicbt, über die Möglichkeit, unsere Freundschaft zu gewinnen. Der Frankfurter Vertrag hat zwischen uns einen Graben gegraben, welchen nur die Rückgabe von Elsaß Lothringen an Frankreich ausfallen könnte. Diese ist aber nicht wahrscheinlich." Das Letztere ist ganz genau die Ansicht, welche man in Deutschland hat, und wenn die Franzosen betonen, daß nach wie vor Alles beim Alte» bleiben müsse, so begegnen sich darin auch unsere Wünsche. Die neue Paßmaßregel aber entspringt selbstver ständlich einer ganz anderen Gesinnung, als die Franzosen annehme», sie hat auf Frankreich auch nicht den geringsten Bezug, und wenn man sie nun einmal mit der Erfurter Kaiserrede in einen Gedanken- Zusammenhang bringen will, jo ist sie ein wcrkthätiger Ausdruck der Furchtlosigkeit und des selbstbewußten Machtgesühls, welches in (euer Rede durchklingt. Im Ncbrigen ist sie auf rein egoistische Beweg gründe zurückzusühren: um dcntschen Untcrthanen, den Elsaß-Loth ringern, Erleichterungen zu verschaffen, um zu vermeide», daß die Plackereien von Ausländern ungünstig ans das deutsche Ansehen in der Welt zurückwirke», nm ei» neues Zcuguiß zu gebe», daß von deutscher Seite Alles geschieht, damit eine weitere Zuspitzung des Ver hältnisses beider Länder vermieden wird, darum ist jetzt die Maßregel -«troffen. Daß sich Deutschland gerade jetzt trotz der Spannung der p. Uunhcn Lage des schützenden Paßz nangeS entäußert ha>, cst kein Zufall. Die letzten großen deutschen Manöver haben dargetha», daß im Norden, wie im Süden die Wehrfähigkeit des Vaterlandes ge sichert ist, daß das Menschenmögliche geleistet wird, und bei solchen Leistungen i>» Frieden hat Deutschland im Kriea« nie der Erfolg ge fehlt. Daraus entspringt ein Gesühl der Sicherheit, welches trotz der tüchtigen Armee, die Frankreich sich geschaffen-hat, und trotz der russischen Rüstungen und Truppenanhäusungen kleiner Deckmittel, wie der Paßzwang ist, entbehren kann. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. vc» kir-mid- Unsen« Blatte« werden ersucht. IM« ldichN«- ve,-den-«iteil «Ittelt mttiutch«»«» - Chemnitz 26. September. — Kuusthiitte. Der Ausstellung der Kunsthütte sind neu zugekommen die Oelgemälde: „Motiv aus den Loisachauen" von A. Wex in München; „Küste von Jaderen" und „Blankeneser Fischer vor Cuxhaven" von I. Runge in München; „Sonntagmoxgen" von O. Schindler in Dresden; „Frühling", „Sommer" und „Winter" von W. Klickermaun in Dresden; ..Erntelandschaft" von I. Kornbeck iiiZStnttgart; „Wernercapelle bei Bacharach a. Rh." von O. Jacobi in Altenbnrg. — KlMfmäNttischer Verein. Künftigen Donnerstag, am I. October, beginnt der hiesige Kaufmännische Verein seine Wochenversammlungen im Saale der „Börse". Den Reigen der Vorträge eröffnet an diesem Abende Herr Gewerbejchnllehrcr Emil Walther mit der Behandlung des interessanten und vielvcrprechen- den Themas: „Der Teufel in Geschichte und Sage". — Nochmals sei bei dieser Gelegenheit auf die jüngst in unserem Blatte veröffentlichte außerordentlich reichhaltige Vortragsliste aufmerksam gemacht und dabei bemerkt, daß ein Abdruck derselben für die Mit glieder bei dem 1. Vorsteher, Herr» I. Feiler, abgeholt werden kann. Uebrigens wird der Jahresbericht, dem diese Liste bcigelcgt ist, gegenwärtig ausgetragen. — Abenduähschule. Wir machen noch einmal besonders darauf aufmerksam, daß der Unterricht in der hiesigen Abend näh schule am nächsten Donnerstag, den 1. Oktober, wieder seinen Anfang nimmt. Wegen des Näheren verweisen wir aus die in unserem Blatte enthaltene bezügliche Anzeige, welche auch das NamenS-Verzeichniß der an der Anstalt wirkenden Damen enthält. — Sächsische Wevstuhlfavrik vorn,. L. Schönhcrr. Die Dividende für das Geschäftsjahr 1890/91 wird aller Voraussicht nach ll^/z Proc. gleich 35 Mk. pro Actie betragen (im Vorjahre 18 Proc.), ein Ergebnis), das angesichts der gedrückten Lage der Textilindustrie ein verhältnißmäßig nicht unbefriedigendes zu nennen ist. — Verein für volksverständliche Gesnndheitspflcge und Natnrheilknttde (l. Naturheilvercin). Der Vorstand dieses im Jahre 1868 gegründeten Vereins giebt in der vorliegenden Nummer die Vortragsliste für kommenden Winter bekannt. Das von Herrn Lehrer Oscar May aufgestellte Programm weist 22 Vor träge (incl. 2 Propagandavorträge» in Vororten) auf. Für diese, welche in 17 allgemeine Vorträge für Herren und Damen und drei Specialvorträge für Franc» (Redner Frau M. Muche-Berli», Luise Leistner-Gablenz und Ör. Dvck-Waid-St. Gallen) und 2 für Herren zerfallen, sind 18 Redner (3 Frauen und 15 Herren) gewonnen worden. Als beachtenswerthes Zeichen für die Bemühungen des Vorstandes, gute und hochgeachtete Kräfte als Vertreter der Nalur- heiltunde zu gewinnen, sei hervorgehvben, daß unter den 15 Herren Vortragenden nicht weniger als 8 stndirte Herren sind, welche den Doktorhut tragen. Zu alle» den 22 Vorträgen haben Mitglieder für sich und Gattin beziv. Tochter freien Zutritt, erhalten das Organ „Natnrarzt" monatlich gratis und franco — auch nach auswärts — in's Haus, könne» die z. Zt. über 950 der besten Bücher ans dem Gebiete persönlicher Gesundheitspflege umfassende Bibliothek unentgelt lich benutzen, Badentensilien rc. gegen sehr geringes Entgelt entleihen, erhalten Badebillcts und hygieinisch werthvolle Bücher zu ermäßigten Preise» und können bei Mittellosigkeit in der Vercinsklinik sich un entgeltlich beralhc» lassen. Und dies Alles nur für monatlich 30 Pf. Anmeldungen zur Mitgliedschaft werden an jedem Vortragsabend nm Saaleingauge, außer dieser Zeit aber jederzeit schriftlich bei Herrn Lehrer Oscar Map, Ncngasse 2, II., entgegen genommen. —oä. Mosella. Der Mosella-Saal hat auch für die neue kürzlich «öffnete Wintersaison seine alte Anziehungskraft bewahrt. Unter dem durchweg Befriedigendes leistende» Künstlerpersonale ist ganz besonders Frl. Ella Iah» zu nenne», eine Violinvirlnosin, welche gestern Abend znm ersten Male hier auftrat und die ihr Instrument i» ganz außerordentlicher Weise beherrschte. Trefflich in seinen Darbietungen ist auch Herr Pa.u l Jülich als Salonhnmorist nnv Charakteristik«. Seine witzigen Couplets. Pflegen regelmäßig wahre Lachstnrmc zu entfesseln. Ebenso hietet Herr Laurence al- Vcntriloguist und zoologischer Imitator recht Originelles. Seine nenn lebensgroße» mechanischen Figuren unterhalten sich und das Publikum jeden Abend ans das Beste. Auch die übrigen Darsteller, wie Frl. " uguste Dorr, die Gebrüder Kaudelli, Carrö und Girardi fügen sich sehr gut dem Ensemble ei». Von morgen Sonntag ab werde» übrigens einige neue Künstler-Spccialitciie» das ohnehin schon eichhaltige Programm weiter vervollständigen helfen. " — Panoptikum. Nur noch wenige Tage werden die Sehens würdigkeiten des während längerer Zeit hier, Königstraße 3, aus gestellten Dresdner Panoptikums zu besichtigen sein, da dasselbe be stimmt am 30. September geschlossen wird. Allen denjenigen Personen, die bisher eine Besichtigung dieser wirklich sehenswerlhen rcichhalcige» Ausstellung versäumt habe», seien deshalb ang legentlichst ans den Bcfnch dieses Panoptikums hingewicscn, zumal ein solches von der artiger Bedeutung und Mannichfaltigkcit in hiesiger Stadl jedenfalls sobald nicht wieder geboten wird. Morgen Sonntag erhält übrigens jeder Besucher gratis ein kleines Andenken an das Panoptikum ans- gehändigt. — Nordpolar-AuSstellttNg. El» Besuch der gegenwärtig aus dem Neustädter Markte zur Schau gestellten „Nordpolar-Aus. stell,mg" «öffnet eine» sehr lehrreichen Einblick in eine Vielen wohl noch unbekannte Welt. Von der Haltlosigkeit der landläufigen Vor stellung, als Herrschei» diesen Regionen de-,ewigen Schneees und Eises ein ermüdendes Einerlei, eine traurige Monotonie in den Gestalte» des Thierreich-, belehrt den Besucher ein Blick auf die Reichhaltigkeit der ethnographische» Sammlung. Man bewundert die vielseitige Gestaltungskraft der Natur, die sich in,zu>» Theil recht wunderlichen und abenteuerlichen Geilden gefällt. Von dem riesigen Walfisch, de», Walrosse, dem Seehunde und dem gefräßigen Hai bis zum Zwergstör, vom mächtigen Eisbär und dem nützlichen Rcnnlhier bis herab zu den winzigsten Vierfüßlern finden wir in wvhlerhaltenen Präparaten zahl reiche Bewohner jener hohen Breitengrade so,vohl z» Wasser, wie z» Lande. Aber auch die dort hausenden Vertreter des Menschen geschlechts treten uns in ihrem häuslichen Thun und Treibe», wie in ihren Kämpfe» mit der sie u,»gebenden Natur und der ilme« oft feindlich gegenüber stehenden Thierwelt in »atnrgctrencr Nachbildung deutlich vor die Augen. Die ausgestellte» Haus- und Wirthschafts- gcräthe mit Einschluß der Beklcidungsgegenstände, sowie die mit,inte» primitiven, aber dabei dem Bedürfnis angepaßtc» Waffe» sind durch weg Originale. Auch an zahlreichen sonstigen, das Interesse des Gebildeten in Anspruch nehmenden Gegenständen ist in der Aus stellung des Nordpolfahrers Herrn Capitän Röhl kein Mangel. — Dramatischer Verein. Eine Körncrfeier besonderer Art wird morgen Sonntag Abend der hiesige dramatische Verein insofern im Saale der Stadt Mannheim veranstalte», als er zwei Theaterstücke Theodor Körner's, und zwar das Drama „Toni", sowie die einactige Posse „Der Nachtwächter", zur Aufführung bringe» wird. — Unehrlicher Lehrling. Ei» Lehrling eines hiesigen Fabrikanten hatte von seinem Lehrherrn mehrfach den Auftrag er halten, Geldbriefe nach der Post zu bringen. Vor einiger Zeit erhielt der Fabrikant von einem Geldbriefträger die Miltheilnng, daß in einem Briefe 20 Mk. an der auf dem Couvert vermerkten Summe fehle. Der Fabrikant frug nun auch bei anderen Adressaten der Geld briefe bezüglich der Richtigkeit der eingesandten Summen an, und auch hier stellten sich Fehlbeträge heraus. Der Verdacht, Dieses Geld entwendet zu haben» lenkte sich auf den Lehrling, und dieser war auch geständig, die Briese vor Abgabe in der Post geöffnet und das Geld herausgenommen zu haben, Außerdem hat das Bürschchen noch mehrere Portobeiräge unterschlagen. —* Ei» Bismarckgegner. In einer an der Bisiiiarckstraße gelegenen Schankwcrthschaft «regte am Doiinerslag Vormittag der Um stand, daß dort aus einer Fensterschcibe das Bild des Fürsten Bis marck gcnialt war, den Zorn eines dort biertrinkenden Arbeiters der maßen, daß er die Fensterscheibe einschlng und sich dann ans dem Local flüchtete. Der Schankwirth eilte ihm jedoch nach und bcwttkte seine Festnahme dnrch einen Schutzmann. —* Petroleumlampe eLplodirt. Gestern Abend ist in einer Wohnung der Brauhausstraße eine Petroleumlampe unter lautem Knalle explvdirt; hierbei verbrannte» die Fcnstervorhänge und die Dielung wurde vom Feuer stark beschädigt. —* Diebstähle. Ein ton hier gebürtiger Conditorlebrting war vor einiger Zeit von seinen, in Roßwein wohnhaften Lehrherrn ent lassen worden. Kurz daraus machte Letzterer die Wahrnehmung, daß der Lehrling, welcher kürzlich ausfallend viel Geld hatte sehen lasse», ihn verinnthlich bestohlen habe. Auf erstattete Anzeige war der Lehrling, an Amlsstclle ststict, geständig, seinem früheren Lehrherrn zwei Zwanzigmarkstücke gestohlen zu have». — I» eine», am Jo hannisplatze gelegene» Garderobegeschäste wurden vor einiger Zeit ans einem Carlo», welcher im Contvr stand, sechs seidene Westen im Werthe von 60 Mark verdachtlos gestohlen. —2. Furth, 26. Septbr. Selbstmord. Als der Glaser Herr Bernhard Kluge hier gestern Abend von der Arbeit »ach Hans» znrückkehrte, fand er seine Ehefrau i» der Wohnstube erhängt auf. Schwermuth soll die Ursache der That sei». — X Goblenz. Morgen wird hier das Ernte-Dankfest gefeiert. Dem Vernehme» »ach wird dabei namentlich der Wirth „Zur Krone" seinen Gästen seliene Ueberraschungen bereiten. Sv werden beispiels weise die Gaben des Erntetisches durch's Loos an den Mann ge> bracht. Ei» Fruchtkorb von nicht unbedeutendem Werthe wird al- Hanplgabc figuriren. Verantwortlich: für Politischer, OertlicheS n»d FenIlletonislIscheS Julius Theiß« für Sächsisches: Franz Götze; für de» gerichtliche» Tbeil: O. N eniiewitz; kür de» I,,serkitemheil: der Verleger Alcxanaer Wiede; sämmllich In Cbemmtzi (Für nicht erbetene Zusendungen sind Verlag und Rrdactio» nicht verbindlichö — AWtts WaM. Heute Sonntag zum Erutefest vou 4 Uhr an öffentliche Ballmusik. Es ladet ergebenst ein WMtltiWMiitW Ei» schöne» Hansgrnndstück in vorzüglicher Lage der Stadt Gera, Eckhaus, an 3 Straße», mit flottem Restaucativilsbetried, Garten und Colonnade, der Neuzeit entsprechend, hochfein gebaut, ist zu verkanse». Nähere Auskunft «tt eilt der Besitzer Hermann Schmidt, Gera, Renß, Elsterstraße 1. Hithuerautteu entfernt gänzlich schmerzlos, sowie eingewachscn« Nägel nach UOjahrigcr Ersahrung frsnr lloxing, Annahergerstr. SS. L!» 1S«i8l«r. Fleischerei, nachweislich gutgehend, Vorort Dresdens, zukunftsreiche Lage, verände.nngsh. sofort zu verkaufen. Näheres b. 4L. 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