Volltext Seite (XML)
3S. Jahr« Irl4«Iill I »Ich«,INch. M»«atll»«r v*M«k«!, «nch Tiiger «I«schl. I» Vf, tj». N Pf^ krlMl«-» 17V: »«ch »I, Po« 1.70 «kilchlletzllch P»»Id«oo«!tiui^s«bI-r, Millich » Vl». V»»-B«fte0g»ld. IliVl^kr. 1» Pf,., ö«n»id<»». »n, ,b VI» lldtxttellimz«« «lljf«, fpSItste« «!», kvoch« »«i «btses der v»p»,^»U schriftlich b«i» vrrl«, «tn,r,an,«, s«I, Unser, lrlgn »»rf«s «,I>« »tb^kllun,«, «l-ez-nn^m,«. ver!»r«»rl Dresel. Antelgenprell«: »I, lfpaltl,« tt «» lrett« gell» l Vs»t flr F,mM,ir»n»«i„» » Vi» F,r PlapiIIirlch» «»»» »ll kl», »—I», UP«. LüchMe volkssettung Schrtswtt«,: «—»»»«^ Vli»rskL-, 17, Frnmef «7U «. rio» ch»schHstch»«ll«, vnkk «d V«Ä»,: »«rnurnt« v«ch»r»k»r«> «n» virler, LH. m» V. 78I»r«l, V*N«ü»uch, 0, genrrnf «0U, P»fttch««l M. «ch v«ck! Sk»tt«ll «—»«, K». »«7«7 Dienstag, IS. Januar 1840 8» 3->ll, o», h»d<>u »«»«lt. «Urbst, «Iitrel»»»«, detrted» sU«nze» M »«r »«ttch« «d«, «v»rb«atr«td»>»» «*t» «rrfpillq», s«ll» di» gett«, trr deschilnlle» U»f«^», spHet -der »U»t «rlchelnt. «r«Ilr 1 1» v,»sd,^ Zwei briWe Ll-Vooie vernichtet Berlin, IS. Januar. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Wests ent keine besonderen Ereignisse. Dl« britischen U-Boote „Starsish- und „Undine" wurden durch deutsch« Abwehrmahnahmen in der Deut schen Bucht vernichtet. Ein Teil der Besatzungen wurde gerettet. Dorf zwischen den Krönten / L NDZ, PK-Sonderbertcht von Adolf Schmidt. Wenige Kilometer slidlich Saarbrücken steigt auo der ge wellten Ebene, in der die Hauptstadt des Saargebietes liegt, ein Höhenzug empor. Mit steilen Hängen überhöht er um rund 100 Meter seine Umgebung. Es sind die Spich« rer Höhen. Zu ihren Fllhen liegen die Zollhäuser „Goldene Vremm". Hier scheiden sich Frankreich und Deutschland. Die Splcherer Höhen befinden sich schon jenseits der Reichsgrenze. Um ihren Besitz tobte ein« der ersten, blutigsten, aber auch ruhmvollsten Schlackten des Krieges 1870/71. Wie vor fast 7« Jahren sah Frankreich auch jetzt wieder In den Splcherer Höhen eine Bastion zur Bedrohung des Saarlandes. Ende Oktober muhten die Poiluo den Berg unter dem nachhaltigen deutschen Druck aufgeben. Das Saartal rückte aus ihrer Beobachtung. Am Rande dieser Höhe beginnt das Niemandsland. Spichern liegt mittendrin. Dah Spichern mit allen Mitteln verteidigt wenden sollte, davon zeugen nicht nur die feidmählaen Befe stigungen rings auf den Geländewellen, sondern auch die vielen Barrikaden am Dorfeingang. Eine sechsfache Sperre ist hier errichtet. Meterdlcke Steinmauern, Wagensperren, spanische Reiter, Bauerngeräte, Mähmaschinen und Heuwender sind zu sammengefahren und aufgetttrmt. Morgen um Morgen muh der deutsche Spähtrupp durch dieses Dorf gehen. Es liegt in dem Niemandsland zwischen den Fronten, von der einen nicht viel weiter entfernt als von der anderen. Das Innere der Häuser bietet ein trostloses Bild der Verwüstung. Es gibt so gut wie nichts, was darin unbe schädigt ist. Spichern lag nle unter Artilleriefeuer. Fast unbe schädigt sind auch Dächer und Mauern der Gehöfte. Es war nicht das unumstöhliche Gesetz des Kampfes, das hier unver meidliche Zerstörungen angerichtet hatte. Frankreichs koloniale Hilfstruppen durften sich hier mit geradezu sadistischer Lust austoben, bevor sie von den Deutschen weiter gejagt wurden. Der Gang durch diese Gassen hat auch im Hellen Licht der Wintersonne etwas Gespenstisches. Den Hall der schweren Marschstlcfel schluckt der »reiche Schnee. Ein Dorsbrunnen gluckert langsam in die Totenstill«. Diese herrscht auch in der vom Friedhof umgebenen Kirche. Verlassen hängt die samtene Fahne des „Cercle des Hommes et des jeunes Gens" sMänner- und Iünglingsverein) neben der Tür. Russische Vorstellungen bei Schweben und Norwegen / L'LL'S!!'"""""" Moskau, 16. Ian. Die russische Negierung hat ihre bevollmächtigten Ge sandten in Schweden und Norwegen beauftragt, bet den Regie- rnngen der beiden Länder Vorstellungen zu erheben, weil ver schiedene amtliche Persönlichkeiten und Presseorgane mit Unter stützung der genannten Regierungen eine heftige Kampagne gegen die Sowjetunion geführt haben. Die von Schweden und Norwegen gegebenen Antworten können In Moskau nicht be friedigen. In der Erklärung, die der Gesandte der Sowjetunion in Schweden am 5. Januar dem schwedischen Minister des Ae «Heren überreichte, wurde zum Ausdruck gebracht, dah Regierungskretse und die der Regierung nahestehende Presse im ganzen Monat Dezember eine feindselige unzuläs sige Kampagne gegen die Sowjetunion geführt haben. Eine derartige Kampagne würde man sich nur in dem Faste, dah Schweden sich im Kriegszustände mit der Sowjetunion befinde, erklären können oder, wenn sich Schweden zum Kriege mit -er Sowjetunion vorbereit«. In der schwedischen Presse findet man direkte Appeste zum Kriege gegen die Sowjetunion. Die oben besagte Kampagne ziele darauf hin, Verwicklung zwischen der Sowjetunion und Schweden herbeizufllhren. Dagegen habe die schivedische Regierung nichts unternommen. Im übrigen beteiligten fick verschiedene amtliche Persönlichkeiten ganz offen an einer militärischen Hilfsorganisation einer Regierung Ryti Tanner. Ain 7. 18. wären unter der Schutzherrschast der schwe dischen Behörden ca. 47 Rekrutierungsbllros ganz offen In den schwedischen Städten eröffnet worden. Die Zahl der Freiwil ligen, die von diesen Büros angeworben wurden, zähle nach Tausenden. Gemäh bis zum 8. Dezember eingetroffener Nach richten seien ea. 100 00 Freiwillige von Schweden in Finnland angekommen. Von Süd- und Mittelschweden seien zwei wettere Korps von Freiwilligen nach Finnland abgereist. Der schwedische General Ernst Linder habe das Generalkommando dieser Freiwtsttgenkorps über nommen. Die oben besagte Pressekampagne in Schweden habe offen militärische Handlungen gegen di« Sowjetunion gefordert, ebenso offen die Bildung von Freiwtsttgenkorps mit Unter stützung der schwedischen Behörden. Gleichzeitig habe Schweden vle Transtterlaubnis jeder Art von Kriegsmaterial mit der Bestimmung Lieferung Finnland erteilt. Am gleichen Tage, am 5. Januar, überreichte der bevoll- mächtige Gesandte in Norwegen, Plotnikow, ebenfalls im Namen der Sowjetregterung dem Auhenmintster Norwe gens, Koht, eine Erklärung. Es wird in der Erklärung dar auf hingewiesen, dah die norwegische Presse, neben direkten Aufrufen zum Kriege gegen die Sowjetunion, auch Aufforde rungen dahingehend verösfentlicht, die norwegische Regierung möge der Regierung Ryti Tanner militärische Unterstützung gegen die Sowjetunion gewähren. Gewisse amtliche Persön lichkeiten wie Hambro, der Präsident des Storting, General kapitän Orffit und andere ermntigten diese Kampagne und nehmen sogar aktiven Anteil daran. Man organisiert in Nor wegen ganz offen Rekrutier» nasausschüsse, um den Krieg gegen sie Sowjetunion auf finnischem Boden zu schüren. Man hebt hervor, dah eine besondere „Freiwistigen- Divlsion" der Länder der Oslogruppen für Finnland auf gestellt iverde. Gleichzeitig erhält die Regierung Ryti Tanner unter dem Schutze der norwegischen Behörden Waffen aus Norwegen und diverses Kriegsmaterial wird im Transit durch Norwegen »ach Finnland befördert. Am 6. Januar lieh der norwegische Auhenminister Koht dem bevollmächtigten Gesandten der Sowjetunion in Norwegen, Plotnikow, die Antwort der norwegischen Regie rung zugehen. In dieser Antwort bemerkt die norwegische Regierung, dah die gegen sie erhobenen Klagen über die Ver letzung der Neutralität sich auf ungenaue Informationen stütz ten Die Angriffe gegen die Sowjetunion in der norwegischen Presse gehen von Privatpersonen aus und werden von den verantwortlichen Kreisen nicht gutgeheihen. Was die Organi sation von Rckrutierungsausschüssen in Norwegen betrifft, so ist -er Militärdienst in einem fremden Lande in Norwegen gesetzlich verboten und wird daher nicht gestattet werden. Die norwegische Regierung begünstigt auch nicht den Versand von Waffen oder Kriegsmaterial nach Finnland. Wenn sich gewisse Personen freiwillig nach dem Ausland begeben, um am Kriege teilzunehmen, so bildet dies nach Ansicht der norwegischen Re gierung keine Verletzung -er Neutralität. Die Antwort der norwegischen Regierung schliesst mit der Versicherung, dah sie bis jetzt die Neutralität, die sie bezüglich des Krieges in aus ländischen Staate» erklärt habe, beobachtet habe, und dah sie beabsichtigte, dieselbe auch in Zukunst einzuhaltcn. Der schwedische Auhenminister Günther überreichte am 10. Januar dem bevollmächtigten Gesandten der Sowjet union seine Antwort. In dieser Antwort erklärt die schwe- dische Regierung, dah das schwedische Volk für Finnland warme Sympathien hege, die sich in der Presse widerspiegelten. Nach Ansicht der schwediscl»«» Regierung können weder ihre Stellung der Presse gegenüber noch ihre Aktionen auf irgendeinem anderen Gebiet der Sowjetunion einen Aulah geben, Klagen gegen Schweden zu erheben. Die ungenaue Formulierung der selben beruhe In -er Hauptsache auf ungenauen Informationen. Insbesondere beruhten die Behauptungen betr. der Rekrutie rung schwedischer Freiwilliger nicht aus Tatsachen. Die Rekru tierung von Freiwilligen hat nur auf private Initiative statt gefunden und die Anzahl dieser Freiwilligen stimmt nicht mit der von der Sowjetregierung genannten Zahl überein. Die schwedischen Behörden unterstützten die freiwillige Rekrutie rung nicht und Offiziere und Soldaten, die in Schweden die nen, nehmen nicht als Freiwillige am finnischen Kriege teil. Die Antwort der schwedischen Regierung schlicht mit dem Aus druck der Hoffnung, dah die weiter oben auselnauüeraesetzten Urberlegungen Mihverstäudnisse, welche zwischen Schweden und der Sowjetunion entstehen könnten, zerstreuen und der Regierung der Sowjetunion beweisen werden, dah ein Anlah zu Klagen gegen die schwedische Regierung nicht besteht. Die von der norwegischen und besonders von der schwe dischen Regierung den Vertretungen der Sowjetregierung er teilten Antworten können »ach sowjetrussischer Ansicht nicht als voll befriedigend angesehen iverden. Englischer Nomber abgestiirzl und ekplediert Amsterdam, 16. Januar. Wie Reuter meldet, ist am Mon tag ein Bombenflugzeug in Fifeshire beim Aufstieg abgestürzt. Die Bombenlabunq explodierte und das Flugzeug wurde in Stücke gesprengt Die Erschütterung infolge der Explosion war sechs Meilen weit wahrnehmbar. Die Besatzung des Flugzeuges soll, wie das englische Büro weiter sagt, noch rechtzeitig abgesprungen und ohne Verletzungen davongekommen sein. Vrlttscher 4S75,Tonlien«Damvfer gesunken Amsterdam, 16. Januar. Der britische Dampfer „Atlantic Scout" (4575 ART.) ist, wie Reuter meldet, vor kurzem an der französischen Küste „auf ein« Sandbank" gelaufen und inner- halb von 10 Minuten gesunken. Die aus 34 Mann bestehende Besatzung konnte sich reiten. England im Kamps aeaen die drohende Inflation Der britische Schatzkanzler muh die schwierige Lage zugeben Berlin, 16. Januar. Der britisä-e Schatzkanzler Sir John Simon hat in Glasgow eine Rede gehalten, deren wesentlichster Inhalt in der Feststellung gipfelt, dah cs zur Verhinderung einer Inflation in England nur die drei Möglichkeiten einer Be- steuerung, einer Förderung der Spartätigkeit und einer Rationierung des Verbrauches gebe. Die finanzielle Kraft Englands ist l>eute infolge -er Pfund- abwertung, der stark verminderten Goldbestände und der zusam mengeschmolzenen und nur teiliveile verwertbaren Auslandsgut haben bedeutend geschwächt und erst vor wenigen Tagen hat der bekannte russische Wirtschastssaäwcrständige Professor Bogo lepow in der „Istwestija" festgestcllt. dah di« finanziellen Kräfte Englands mit einer täglicl)cn Aufwendung von 6 Millionen Pfund für Kriegszwecke schon jetzt bis zum äuhersten angespannt sind und dah gegenüber den »och wachsenden Finanziernngsan- forderungen sich in den Staatseinnahmen und ini Volksvcrmögen Englands deutlich eine absteigende Tendenz zeige. Da im Gegen satz zum Weltkrieg auch keine Ausländsanleihen möglich sind, bleibt für England also tatsächlich nur die Möglichkeit eines immer stärkeren Anziel>ens der Steuerschraube und des Z w a ng s s pa re n s. Es ist besonders interessant, dah Sir John Simon die Notivendigkeit einer Rationierung so betont- hcrausstellt, iveil man sichcrstesten müsse, dah -er Verbrauch nicht gröher sei als die Licscrungsmöglichkeiten erlaubten. Dar aus ist klar erkennbar, dah es England schon iclst nicht mehr möglich ist, seine Einfuhren auf -cm normalen Friedensumsang zu halten. Erdbeben auf Sizilien 1 Toter — 20 Verletzte Palermo, 16. Januar. Montag nachmittag 14.2t Uhr wurde in Palermo ein kurzer aber ziemlich heftiger Erdbebenstoh ver spürt. Einige Häuser find beschädigt worden. Bei dem Erdbeben sind durch das Hcrabfallcn eines Dach fries ein Karabinier! getötet und etiva 20 Personen verwundet worden. Im übrigen wurde lediglich leichter Mebändesäraden an älteren Häusern angerichtet. Aus den übrigen Teilen der Insel wurde keinerlei Schaden gemeldet. Man nimmt daher an, dah sich der Herd des Vier sekundenbebens in der unmittelbaren Nähe von Palermo befand. Erdbeben auf der Insel Ehios Athen, 16 Januar. Die Erdbebenerscheinungen in Klein asien unö im Aegäischen Meer setzen sich fort. Nach der Kata strophe in der Türket und einem Erdbeben in der Nähe von Kreta am 6. Januar wird am heutigen Dienstag ein mittel starkes Beben von der Insel Chios gemeldet, das aber kein« schweren Schäden anrichtete. Ungarische Zurückweisung durchflchllger Zweckgerüchte D«r ungarische Gesandt« bei Potemkin Moskau, 16. Januar. Wie einer amtlichen Verlautbarung zu entnehmen ist, gab der ungarische Gesandte in Moskau, Herr von Kristoffy, dem stellvertretenden Auhenkommissar Potemkin vorgestern ein« offlztelle Erklärung ab, die sich gegen di« ten denziösen Gerückte wendet, di« von gewisser Seite Uber di« in Venedig stattgefundenen Besprechungen zwischen dem Grafen Ciano und dem ungarisä)en Auhenminister Graf Csaky ver breitet wurden. Dabet wurde u. a. behauptet, dah di« italienisch ungarischen Besprechungen gegen die Sowjetunion ge- richtet gewesen seien. Der ungarische Gesandt« konnte nunmehr im Namen der ungarischen Regierung erklären, dah die ungarische Regierung diese Gerücht« kategorisch dementier«. Gleichzeitig halte e» die ungarisch« Regierung für angebracht, hinzuzusügen, dah in Venedig auch nicht di« Frage der Schaffung eines Blocks au» Irgendwelchen Staaten besprochen wurde. AlnnWet SWkreuzer von den Aussen torvedkert Der finnische Hilfskreuzer „Aura" wurde am Sonnabend im Botnischen Meerbusen von einem russischen U-Boot torpe diert und sank Innerhalb von 5 Minuten.