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WlslüMiWkr TüßM Höllenstein Ernstthal, Gkerlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Dernsdorf, Erscheint jeden Wochentag abtnds für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger Lio Quartal Mk. IHb durch die Post Mk. 1,92 frei in's HauS. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen. Expeditionen solche zu Originalpreisen. Anzeiger für Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tnschyeim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Lrnstthal. Grgarr aller Genrernöe-Verwaltrrngen Ssr unrliegenöen Ortschaften, Nr. 217. Sonntag, den 17. September 1905. 55. Jahrgang. wegen ihrer Erfahrungen im Guerillakriege an würben und bemerkt, die Buren seien als Trans- portführer, und zwar mit Zustimmung der Kapregierung angeworben worden. Aus dem Auslände 7. Diskussion für zulässig halte. Fejervary sagte, die weiteste Verbreitung gegeben wird, in dem, K^Ier müsse dem entschieden widersprechen, daß seine Anwesenheit dahin gedeutet werde. Er sei im nachdem man für die Eingeborenen unter Beobach ¬ krankungen hat sich ein tödlicher (Erntearbeiter im Kreise Preußisch-Stargard) nicht als Cholera heraus- 4. 5. 6. den Protest, den Kossuth gegen die Vertagung erhoben hat, und sagte, dies sei mit der Ehrfurcht, die man dem Könige schuldig sei, unvereinbar. Apponyi berief sich darauf, daß bei früheren Gelegenheiten nach der Verlesung des königlichen Handschreibens eine Diskussion über dessen Inhalt stattgefunden habe, und führte aus, er biete alles auf, daß in dieser schweren Zeit der Prüfungen die Loyalität gegen die Krone unerschütterlich bewahrt iverde. Er protestiere jedoch dagegen, daß sich eine Art der Loyalität ent wickele, die verbiete, daß gegen den Mißbrauch könig licher Rechte, für den der Minister verantwortlich sei, ein Protest erhoben werde. Uebrigens beweise die Anwesenheit des Ministerpräsidenten, daß er eine 1. 2. 3. Lindequist hat sich über die Herstellung desFriedensinderKolonie ein be stimmtes Programm gebildet. Es erscheint ihm, wie aus einem Artikel der „Köln. Ztg." hervorgeht, möglich und angebracht zu sein, mit Morenga und seinen Anhängern Frieden zu schließen. Mo- renga und seine Unterführer haben sich während des bisherigen Verlaufs des Aufstandes als tapfere und anständige Feinde erwiesen, die es verschmäht haben, wehrlose oder nicht im Kriege mit ihnen begriffene Europäer zu ermorden. Man braucht daher die Leute Morengas nicht wie Meuchelmörder, die der Todesstrafe verfallen sind, zu behandeln, sondern man kann ihnen Leben und Freiheit gewährleisten, falls sie sich freiwillig stellen, ihre Waffen abliefern und sich damit einverstanden erklären, daß sie weiter im Norden der Kolonie, fern von der englischen Grenze, in einem geschlossenen größeren Reservate angesiedelt werden. Im Gegensatz zu der Behand lung der Leute Morengas wird man denjenigen Witbois mit keinerlei Friedensver-, Handlungen entgegenkommen. Sie haben sich ' gezeigt als gemeine, hinterlistige Meuchelmörder, wie am besten daraus hervorgeht, daß sie Herrn von Burgsdorff, den jeder als ihren großen Wohltäter die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, das fünfundzwanzigste Lebensjahr erfüllt haben, öffentliche Armenunterstützung weder beziehen, noch im Laufe der letzten zwei Jahre be zogen haben, unbescholten sind, eine direkte Staatssteuer von mindestens drei Mark entrichten, auf die letzten 2 Jahre ihre Staatssteuer und Gemeindeabgaben, Armen- und Schulan lagen am Orte ihres bisherigen Aufenthalts vollständig berichtigt haben, entweder a. im Gemeindebezirke ansässig sind oder b. daselbst seit wenigstens zwei Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz haben oder c. in einer anderen Stadtgemeinde des Königreichs Sachsen bis zur Aufgabe ihres bisherigen Wohnsitzes stimmberechtigte Bürger waren. das verfügbare Land baldigst der Ansiedlung zu gängig zu machen. Nach 8 17 der Revid. Städteordnung sind zum Erwerbe des Bürgerrechts berechtigt alle Gemeindemitglieder, welche Kapstadt, 16. September. Der deutsche Generalkonsul erklärt die Meldung des> Blattes „Argus" für unrichtig, daß die deutschen Buren zum Dienste gegen die Herero sj gestellt. Die Gesamtzahl der Cholerafälle beträgt bis jetzt 190, von denen 86 tödlich endeten. orä»lchsien muß, hinterrücks erschossen Haben, als er sie vom Kriege zurückhalten wollte. Sie sind in den Aufstand eingetreten ohne jede besondere Ver anlassung, nur weil ihnen die Zeit günstig zu sein schien, die deutsche Herrschaft abzuschütteln. Man muß sie verfolgen und bekämpfen, bis sich der Rest von ihnen auf Gnade oder Ungnade ergibt. Die schuldigen Führer und überführten Meuchelmörder sind alsdann zum Tode durch den Strang zu ver urteilen, und die Übrigbleibenden sind zu deportieren. Dem Stamme der Herero gegenüber ist damit fortzufahren, auf friedlichem Wege die wirk liche allgemeine Waffenübergabe und die persönliche Gestellung zu erreichen. Um zu diesem Ziel zu ge- langen, wird man sich der guten Dienste der alten einflußreichen Herero-Missionare zu bedienen haben. Hierbei wird es sich wohl empfehlen, daß der den Herero bekannte Gouverneur Lindequist eine Ver kündigung erläßt, deren Inhalt durch die Missionare Sinne, daß die deutsche Nrwaltung mit dem Stamme der Herero jetzt Frieden halten will und allen mit Ausnahme der nun namentlich aufzu führenden Leute Verzeihung gewährt, daß aber ein jeder Herero, der nach vier Wochen noch im Besitze von Feuerwaffen oder Munition gefunden werden wird, kriegsgerichtlich zum Tode verurteilt werden wird. Es ist wohl anzunehmen, daß es sich bei der englischen Regierung erreichen läßt,daßdie aufenglisches Gebiet übergerretenen und beim Nagami-See inter nierten Herero nach dem englischen Südafrika, viel leicht Natal übergeführt werden. Hierauf ist zu dringen, da die übergetretenen Herero in der Nähe unserer Grenze ein fortwährendes Element der Be unruhigung für die uns verbliebenen Herero bilden würden. Letztere sind in großen, unter der Beobach tung fester Polizeistationen stehenden Reservaten an zusiedeln. Die Ovambofrage braucht durch aus nicht aufgerollt zu werden. Aber da die nörd lichen Stämme die deutsche Regierung sonst mit Recht der Schwäche ziehen würden, ist mit dem Häuptling Nechale, der zu Beginn des Auf- tandes mit zum Angriffe auf die Deutschen vor- stng, gründlich abzurechnen. Sollte von dem schul digen Stamme die Auslieferung ihres Häuptlings Nechale und die Abgabe der Waffen, wie zu ver muten, auf friedlichem Wege nicht zu erreichen sein, ö wäre das Stammland zu beschlagnahmen und, Aus Südwestafrika. Der neue Gouverneur von Südwestafrika von Angaben über das Kamerun-Eisenbahnsyndikat ge" macht hätten, wofür der Korrespondent die Belegs in den Händen haben will? Mit der Vertröstung auf eia parlamentarisches Nachspiel ist es hier nicht getan. Wer solche Anschuldigungen in die Welt setzt, hat die Pflicht, ihnen sofort die Belege mit auf den Weg zu geben. Die Kolonialverwaltung hat doch wahrhaft genug zu tun mit Hereros, Wangonis und Matumbileuten aber fast scheint eS, als ob ihr auch noch ein Kampf mit den „Schwarzen" in Deutschland aufgezwungen werden sollte. Bon der Cholera. Aus dem Reiche. Aus der Kolonialabteilung. Zu den fortgesetzten Angriffen der ultramontanen „Köln. Volksztg." auf die Kolonialverwal- tung schreibt die „Kolonial-Ztg.": Was soll eine derartige Verdächtigung mit teilweiser Namensnen nung und ohne jeden Versuch einer Begründung, gerade — wir wollen nicht deutlicher werden — auS den Kreisen des Zentrums heraus bedeuten? Was soll weiter die dunkle Andeutung? „Die Frage des Lieferungswesens für die Kolonien wollen wir erst gar nicht anschneiden." Die Frage der Liefe rungen für die Kolonien ist in der Budgctkommission des Reichstags wiederholt gründlich behandelt wor- den. Ist sich der Verwirrungs-Korrespondent wirk- nicht bewußt, daß er mit solchen Andeutungen der Ehre der Gesamtheit der mit den Lieferungs-Ange legenheiten betrauten Beamten nnd Offiziere der Kolonialabteilung und des Schutztruppen-Kommandos zu nahe tritt? Was soll schließlich die weitere dunkle Andeutung, daß bei Beratung der Kamerun- Eissnbahnvorlage zwei Vertreter der Kolonialabtei lung gegenüber der Budgetkommisstou unrichtige Sitzungssaale geblieben, Um den Protest KossuthS zurückzuweisen. Die Minister verließen hierauf den Saal. Nach längerer Debatte, an der Redner ver schiedener Parteien teilnahmen, wurde ein Beschluß antrag Kossuths, in dem dieser gegen die Vertagung Einspruch erhebt, angenommen und hierauf die Sitzung unter großer Bewegung geschlossen. Eine Deputation der sozialistischen Partei teilt den draußen horrenden Massen die Antwort des Präsidenten Justh an die Abordnung der Arbeiter und Bürger mit und fordert die Anwesenden auf, ruhig aus einanderzugehen; dies geschieht. Di- Mobilisi-rung in Norweg-n ist entgegen den bisherigen Dementis der norme- gischen Regierung doch Tatsache. Es handelt sich zwar nicht um ein allgemeines Aufgebot der Streit kräfte Norwegens, aber doch eine erhebliche Erhöhung der Friedenspräsenz- stärke der Besatzungstr uppen an der schwedischen Grenze. Kommt dieser Maßregel auch keinerlei ernste Kriegsgefahr in sich schließende Bedeutung zu, so stellt sie doch einen befremdlichen Akt dar. Ein Telegramm meldet uns: Stockholms 15. September. Von durchaus zuverlässiger Seite wird mitgeleilt, daß Norwegen eine allmählig steigendeMobilisie- rnng vornehme, die damit begonnen habe, daß das Jägerkorps Anfangs dieses Monats auf volle Kriegsstärke gebracht worden sei. In den letzten Tagen seien die letzten noch fehlenden M-nnschaften und Ausrüstungsteile der Flotte, der Festungs- sowie Feldartillerie in Südnorwegen sowe fiir den Landsturm eines Teils der Grenz bezirke eingetroffen. Bei verschiedenen Infanterie- Regimentern scheine die Mobilmachung entwede Im Land- der Magyaren ' ist gestern die sogen. Volksvertretung wieder zusam- ' mengekommen. Zu Beginn der Sitzung des Abgeord netenhauses verlas Ministerpräsident Baron Fejer° vary folgende Erklärung: Da es der Regie rung unter dem zwingenden Druck der Verhältnisse nicht gelungen ist, die ihr von Seiner Majestät ge stellte Aufgabe zu lösen, hat sie ihre Demission überreicht, die der König angenommen hat. Die Minister wurden mit der provisorischen Fortführung der Geschäfte betraut, Seine Majestät hat mich, so fuhr Fejervary fort, zu der Erklärung ermächtigt, daß er den Wunsch hegt, aus den Reihen der Majorität auf der Grundlage eines annehmbaren Programms eine Regierung zu bilden, damit die koalierten Par teien ihre eventuellen Vorschläge Seiner Majestät unterbreiten können. Das Abgeordnetenhaus wird mittels königlichen Handschreibens bis zum 10. Ok tober vertagt. (Zurufe links: Altes Spiel!) Franz Kossuth wiederholte hierauf den Pro-' test gegen die Vertagung in ähnlicher Weise, wie dies Minister Banffy bei der letzten Vertagung getan hatte. Graf Tisza erklärte, er würde gewisse, auf seine Demission bezügliche Umstände besprechen, wenn er nicht d^r Ansicht wäre, daß nach Verlesung des Allerhöchsten HanosH^ibens betreffs der Per- tagung keine Verhandlung mehr zulössta sei. Mi nisterpräsident Fejervary verwahrte sich gegen Auf dem die Firma F. Louis P-fch-l betreffenden Blatte 99 des Handelsregisters für Hohenstein-Ernstthal ist heute verlautbart worden, daß Frau Marie Helene verehel. Rothe geb. Peschel ausgeschieden, der Kaufmann Christian Ferdinand GnstaV Roth- hier Inhaber und die dem selben erteilt gewesene Prokura erloschen ist. Hoh-nst-in-Ernstthal, am 15. September 1905. Königliches Amtsgericht. Dagegen sind zum Erwerbe des Bürgerrechts v-rpsticht-t diejenigen zur Bürgerrechtser werbung berechtigten Gemeindemitglieder, welche A. männlichen Geschlechts sind, L. seit drei Jahren im Gemeindebezirke ihren wesentlichen Wohnsitz haben und L. mindestens neun Mark an direkten Staatssteuern jährlich zu entrichten haben. Bei Berechnung der Steuern sind die Ansätze der Ortskataster maßgebend. Wir fordern alle zur Erwerbung des Bürgerrechts verpflichteten Einwohner hiermit auf, sich unter Vorlegung des «Geburtsscheines, der Steuerquittungen, nach Befinden eines Staatsangehörigkeits ausweises oder, sofern sie schon anderwärts das Bürgerrecht erworben hatten, des Bürgerscheins bis zum 25. September 1995 in der Ratskanzlei, z. Zt. Altmarkt 37, zu melden. Stadtrat Hoh-nst-in-Ernstthal, am 28. August 1905. vr. Polst-r, Bürgermeister. We. Zwangsversteigerung. DaS im Grundbuche für G-rsdorf Blatt 9 auf den Namen des Stellmachers Emil Eduard Zapf in Gersdorf eingetragene Hausgrundstück soll am 9. November 1905, vormittags /«10 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. , l Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 5,2 Ar groß, mit 132,61 Steuereinheiten belegt, auf 16873 M. — Pfg. geschätzt, besteht aus einem Wohnhaus, einem Schuppengebäude, einem Hofraum und einem Grasgarten, trägt die Brandkatasternummer 8 und hat die Nr. 5 des Flurbuchs für Gersdorf. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstuck be treffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 2. August 1905 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren spätestens im Bersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebotes nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizu führen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Hoh-nst-i« Ernstthal, den 11. September 1905. Königliches Amtsgericht. Der „Reichsanzeiger" meldet: Vom 14. bis 15. September mittags wurden in Preußen 9 cholera verdächtige Erkrankungen und 3 Todesfälle an astatischer Cholera amt-j lich gemeldet. Von den Neuerkrankungen kamen im^""6 Er festen Statwn em Reservat angelegt hat, Kreise Dirschau 1 vor (Schiffertochter). Graudenz 2 (1 Ulan, 1 Musketier), Flatow 2 (1 Hofbesitzer, 1 Arbeiter), Stuhm 1, (Bühnenarbeiter), Königsberg a. Neumark 1 (Altsitzer), Breslau 1 (Schiffertochter auf einem Oderkahn). Von den bisher gemeldeten Er-