Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189103180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910318
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-03
- Tag 1891-03-18
-
Monat
1891-03
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.03.1891
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
- '' , -> «lbneifter i edelsten er «etß > rechte« io», welch, gere Naht f, > Ende der wlerige« L« ^ cch die Thai «A I Publikum« M md auSzeich«,,. i au«. Ohne h- «lj„ üL adtnger, mL fest i» Alters e» können. YH riu von ehedem. »ihr bewnndinch malische, aber i, e bedeutuuaid-i» riese« stet« «E leier dramatiltJ alle Zweifel !in Lohe»,,,,, e Haltung ei«» vo» dem All«, - — einig« kvz, lchen, dankbaitU ;xtau«spr,ch, jZ e Cantilene «d e Illusion?! llrd Theilnahme „ach » Frau Hadiugft selbe am Schkch au-reichle? M Leistung nach;,. ! von Anfang«, S aber weseullich tig bedecken „st ursührungen »o» ' einen ganz dor« rm Fischer g«. eder seiner m< um die Bühnen« iS nicht königlich, t Elsa vor de« : des Königs di, ielzeit haben wir ui Herr Wackwib !? -DieWri emi man freilich >e,i ihrer Oper» >rasse„szei>en der inan von solch« Alles ordentliche Fehlcrchen ganz -ru»g zngewandt. —<lr. lche die Besucher »e Zeit manche« Fräulein Alice wie schon be- !llvslebeu zur »ps.mgeu, ivelche störenden Eigen- hauptsächlichsten dabei unterstützt Altstimme, deren neu Umfang nach rdings der Fall Die Höhenlagen n ihrer Festig« chend, wie das gegriffenheit des i edel und ge- :elisch Unniiltei« jat, als könnle ter Enipstndnng örer die innere» eier Umstand ist Mignon" und den Liedern der e „W o»ne der -»de Wiedergabe ich Liszt's nner« mitunter sonder«. >esp räch" aus« ayerhofs und >er Beweglichkeit eigueter gewesen cari die Zchwer« >r befriedigendes re es mit ihrer vermag und als ein angenehm» iianist Oscar und feinfühlig !, Mozart und lle besprochene» lg euer Conipo« :achte. Ter in tüchtige Pianist ierigkeit In an« Anschlag, saubere mitiel ans, und ncntli'ch in de» gegriffen Midi» im Zuhörer de» leistiger Arbeit, r selbständige», —är. Psg. pr.'>>M - - ck ff - - ff ff - - ff » - ff ff - B - ff - - - ff - » ff - - - * - - - * ff - - - . ff L Jttlitt-Therßr ».Neu newlt; «Ws«e» MltM-ch, 18. MSr» 18S1. ,11«» völlig unzx all« n hergestelll Spolhekeu «t. 6S. - U. IahrMff. Me »n jede», Wochentag «tend (mit de« »ttuni de- folgenden Lage») zur Beo» lendung gelangende ünparteiisch« Zeituug ^°LiiÄlsch.' La»».».««,. mit täglich einem Extra-Beiblatt: 1. »»eine Botschaft s. Sächsischer Erzähler S. Sächsische Gerichtszeitung l . 4. Sächsisches Allerlei r. Allustr. Uttterhaltungsblatt k Sonutagsvlatt 7. Lustiges Bilderbuch tostet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Psg-, bei den Post-Anstalten 7ö Pfg. tzlnzeigciiprciS: Raum einer schmalen Corpuszeile 15 Psg. — Bevorzugte Stell, (lspaltige Petitzeile) SO Psg. — Bei Wiederholung grober Anzeigen PreisermSgigung. — Bei Bestellungen von AnSmärt» ivolle ma» den Ciiirücknngöbetrag sin Briefmarken) beifügen »e 8 Silben Crrpusschrist bilden ca. 1 Zeile.) — Anzeigen können nur bis Vormittag angenommen werden, da Druck u»v Verbreitung der groben Auslage längere Zeit erfordern -» He Anzeige» finde» ohne Preisausschlag gleichzeitig Berbrettung durch den »Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder« Ausgabe der Hauptblätter de« »Sächsischen Landes - Anzeigers" ohne vessen tägliche Extra-BeiblLtter. verbreitetstes «„parteiisches tägliche- Lokalblatt. Die Hauptblätter dt« .Sachs. Lander-Anzelger«" erscheinen <ol>ne vrffcn Extra-Betblätter) auch meiner billigeren Sonder-Au-gab« als r „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Pfg. frei iii-HauS; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Psg. mit Zutragen. PostzeitnngSprei-liste für 1891: Nr. ISIS. Der SSchs. LandeS^nzekger ist ftit da» Jahr 18S1 «tugetrage» in der deutsch«» Post-Zeitinigs.-Preisliste unter Nr. S4I0, l in der österrelchischen unter Dir. 2L4L . FürAbonnenten erscheint se einmal im Jahstt , INustr. Wrihnachtsbiich (Jahr«»b«ckv» ^ «erlags-Anstalt: Alexander Wiede Ehemttitz, Theaterstraße Nr. S. ' Fernsprech-Anschluß Nr. ISS. Telegr.-Abr.: La»des-Anzeiger. Chemnitz. Tral)t,mchrichten unseres Anzeigers. Vom 17. März. Berlin. In hiesige» mahgebenden Kreisen ist das Gerücht anfgetaucht, Minister von Bötticher werde Veinisfioniren. ferner verlautet, der neue Eultnsminister Graf Zedtlitz-Trützschler werde den Schnlgesetzent Mrs znrnckziehen. Wien. Die „Politische Korrespondenz" veröffentlicht «ine» Berliner Brief, worin die matzgebenden französischen greise darauf aufmerksam gemacht werden, datz fernere chauvinistische Kundgebungen gegen Deutschland deutscher seit» Antworter» Hervorrufen könnten, auf welche man in Frankreich kaum vorbereitet fein dürfte. Gent. Der Congretz der Studenten hat den Beschluh gefaßt, folgende Forderungen auf feine Tagesordnung zu setzen: „Sofortige Revision der Verfassung; allgemeines Wahlrecht; Neutralität des Unterrichtes; Professur für soeiale Wissenschaft, Behandlung derselben nicht nur ans »en Universitäten, sondern auch ans allen Schulen, und schließlich die Zulassung von allen liberalen Professoren." Bei dem Festmahle gaben die Professoren Erklärungen im gleichen Sinne ab, während die anwesenden französi sch,», deutschen, englischen und amerikanischen Studenten sich feierlichst zu brüderlichem und gemeinsamem Streben im Dienste der Menschheit verbanden. Rew-Uork. Die amerikanische Regierung erklärte -em italienischen Vertreter, datz sie vorläufig wegen der Vorfälle tnRew - Orleans, welche daselbst stattgesnnden Nichts thnn könne. Rom. Der Prinz Napoleon hat endgiltig jede Versöhnung mit der Kirche abgelehnt. Das Original feines Testamentes ist bei einem Genfer Notar deponirt. Mehrere Personen Haber» Theilcopieen desselben erhalten. Petersburg. In den nächste» Tagen wird ein hochwichtiges für Finnland bestimmtes Kaiserliches Reskript erscheinen, worin der Zar die feierliche Erklärung abgiebt, seine Versprechungen Finnland gegenüber nn verbriichlich halten z» wollen. London. Rach Depeschen aus Lissabon tritt das portugiesische Ministerium zurück» sobald die Hortes die neue Anleihe genehmigt haben, um de» Abschlutz des Uebereinkonrmerrs mit England den Conservativen zn überlasse». Barcelona. Das gestrige Maffen-Mreting zu Gunsten der Maifeier, ist trotz aller Befürchtungen relativ ruhig verlaufen. Starke Cavalleriepatrouillen hielten die ver schiede»«» Plätze besetzt, während Gensdarmerie in den Vorstädte» patrouillirte. Sämmtliche Versamtttlnngen «ahmen einstimmig den 1. Mai als Feiertag an. Koustan tinopel. Die Regierung hat neuer, dings die Anordnung getroffen, datz einer jeden Botschaft im Ausland ei» In»am (Priester) zugewiesen werde. — In der verflossenen Woche haben hier zahlreiche Häuser fallirt; die finanzielle Lage unseres Platzes ist eine ziemlich ungünstige. Pretzbnrg. Die hiesigen Arbeiter beschlossen in der gestrigen Generalversammlung, am 1. Mai sowohl mit, als auch ohne Bewilligung der Arbeitgeber zu feiern. Lo nd on. Der Beschlagnahmedes englischen Dampfers „Oounisss Lsrnsvon" durch die Portugiesen wird hier keine Bedeut«,»g beigelegt, da dieselbe formell gerecht- fertigt ist. Nelv-Orleans. Die Aufregung hat hier bedeutend nachgelassen. Die Opfer der Lynchjustiz sind ohne Störung begraben »vorder». Windthorst's Tod imd die parlamentarische Lage. Chemnitz, de» 17. März. I» allen Nachrufe», welche dem dahingeschiedenen Centrunis- sührcr gewidmet sind, wird übereinstimmend hervorgehobe», daß Windthorst's Tod eine sehr große'Bedeutung für unser parlamen- ilnischcs Leben habe, und daß sich daran ganz unerwartete Folgen knöpfen könnten. Fast allgemein erwartet ma» auch früher oder später eine Auslösung der CentrumSpartei. Diese letztere Annahme Ivlrd sich schwerlich so bald erfülle». Nichtig ist, daß innerhalb der Eentrunirpartei verschiedene Strömungen bestehe»; ein Theil der Partei ist rci» conservativ und unterscheidet sich, von kirchlichen Fragen übgesehen, von der conservalivcn Partei so gut wie gar nicht. Ein anderer Theil verfolgt eine entschiedenere Richtung, und zwischen beide» Gruppen seiner Fraktion war Windthorst der Vermittler, der ei »icist perstand, seiner Ansicht Geltung zu verschaffen. Ei» Näch ster. welcher den Verstorbenen völlig ersetzen konnte, ist nicht vor handen, kein Cciitrnms-Abgeordiieler besitzt die Autorität Windthorst's, «nd die Partei würde allerdings kann, »och lange fest geschlossen da» behen, wen» nicht Rom wäre. Di« Weiler-Existenz der CentrnmS- Parici ist für den Vatican, für die deutschen Bischöfe nicht zu ent behren, und von katholisch-kirchlicher Seite wird darum ganz gewiß °°s Aeußerste aufgevoten werde», die Einheit der Partei, sei es auch ««r in kirchliche» Dingen, zu erhalten. Und diese Anstrengungen Werden sür geraume Zeit in der Zukunft ganz gewiß nicht ohne Er st bleiben. Eine andere Frage ist e«, ob die Gesammtpartei so die Ziele verfolgen wird» wie Windthorst es verstand und that. sind Zweifel gestattet, und eS wird der neue» FractionSleitung M kaum etwas Andere- übrig bleiben, als die Zügel der Partei- "l«c>plin zu lockern. Daran- ergeben sich aber für die ReichSregier- zt' Wie für alle Parteien im Reichstage veränderte Verhältnisse. Jedermann, wie er mit der Centrum-fraction dran >°bald Windthorst gesprochen hatte. In ganz seltenen Mille« stimmt« einmal «ine kleine Abgeordiietenzahl anders als der Pariei- führer. In Zukunft werde» die verschiedene» Flügel gewiß ent schiede»« auf ihrem Älllen bestehen, in der allgemeine» Politik ihre Specialansichten entschiedener betonen als die, welche gerade der FractionSvorstand hat. Bei Windthorst konnten die Centrums Abge ordnete» überzeugt sein, daß er das Parteiinteresse obenansiellte, auch wen» seine Wege einmal nicht ganz klar zu sein schiene». Nene Leute werden in ihren Handlungen einer schärferen Kritik unterworfen, und fehlt die Autorität, so werden auch die Ansichten von Andere» in bestimmterem Tone vorgebracht. Alle« in Allem: Die Centrnms- Partei »vird sicher noch eine geraume Zeit, wenn nicht dauernd, be stehe» bleiben, aber mit des alten Windthorst Tode hört sie auch auf, di« alle zu sein. Im Reichstage hat der Abgeordnete Windthorst in letzter Zeit einer Reihe von neue» Militär-Ausgaben, welche der Reichskanzler als dringend nolhwendig bezeichnele, zur Annähme verhvlfen. Er konnte das um so eher, als im Centn»» ei» starker Theil der Mit glieder sehr zu Gunsten der Armee gestimmt ist. Der linke Flügel nimmt auch hier wieder eine schärfere Stellung ei», hat aber bisper bis auf ganz vereinzelte Herren den Wünschen Windthorst's Folge geleistet. Daß sich dies Verhältnis jetzt ändern wird, kan» nicht angenommen werde»; Windthorst ist in den letzten Wochen vor seinem Tode zu weit vorgrgangen, als daß die Partei nun mit einem Male znrückschnelle» könnte. Dann in der That wäre ein Bruch fertig. Ohne festen Plan kan» die Partei nicht lange bestehen, dann würde sie sehr schnell in'S Schwanken gerathcn. Der Einfluß der Herren vo» Hnene und seiner Freunde ist nicht gering in der Partei, und wie nahe Herr von Hnene wieder dem Kaiser steht, ist bekannt. Wenn auch die Centrumspartei nach rechts kaum einschwenke» wird, verändern wird sie ihre Haltung »ach links hinüber sicher nicht. Die Differenzen im Reichstage sind ja übrigens für diese Session mit der Etatsberathung beendet, und man gewinnt also Zeit, sich das, was künftig stattzufinden hat, zu überlege». Ziemlich klar liegen die Verhältnisse in der WirthschaflSpoli'tik. Mindestens drei Viertel der CentrumSpartei sind Anhänger der Ge treidezölle, ei» Achtel vielleicht wünscht niedrige Zölle und der Rest steht erst den landwirthschastliche» Zöllen ablehnend gegenüber. Windt horst hat schon vor einige» Monaten im Parlament erklärt, daß er außer Stande sei, für eine radicale Abänderung des Zolltarifs zu stimmen; es ist anzunehmen, daß heute, wo sein maßgebender Einfluß fehlt, die Mehrheit^ der Partei noch viel weniger als früher einer solchen Ae»de'iitng, 'iüen>i sie etwa vorgeschlagen wird,'ziisti'inm«» würde. Die CenirumSpartei zählt eine große Zahl von Lanbwirthen, anderen Spitze der schon oben genannte Abg. von Hnene steht, und diese werden höchstens eine mäßige Herabsetzung der landwirthschaftlichen Zölle gegen entsprechende Gegenleistungen des Auslände« zugestehen. I» der Social« und Gewerbepolilik ist eine Aenderung des Verhaltens der CentrumSparlei nicht zu erwarten. Die Partei steht ganz ent schieden »nd einmüthig auf dem Boden des im Reichstage eingebrachlen Arbeiterschutzgesetzcs, wird also auch Alles thun, dasselbe dnrchzusetzcn, Der Hauptpunkt bleibt die reine Fina»zgcsetzgebu»g. In» preuß ischeii Abgeordneteiihause hat der Fiuanzministcr vr. Miqnel die neue Steuerreform im Großen und Ganzen mit Erfolg dnrchgesctzt, das neue Gewerbestcnecgesetz ist sogar fast einstimmig genehmigt worden. Auch dem Reichstage werden Steuer-Resormgesctze, wenn nicht gleich, um so geivisier aber später zugehen, »nd die Haltung der Ccntrums Partei wird hierbei von außerordentlicher Wichtigkeit sein. Dann wird die Zeit der Prüfung für die innere Einigkeit der Partei da sei», und dann werden Wiadlhorst's Nachfolger die Schärfe ihres Geistes zu bewähre» haben. Der Verstorbene hat es wie selten Einer verstanden, auch auf recht verschlungenen Wegen znm Ende zu kommen, aber diese Voraussicht und diesen Scharfblick besitzen unter Tansendcn nur recht Wenige. Politisch-Rundschau. Chemnitz, 17. März. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat dem König Humberl von Italien zn dem am Sonnabend stattgehabten Geburtslag desselben ein sehr herzliches Glückwunschtelegramm gesandt. — Zwischen dem Kaiser und dem Reichskanzler haben in den letzten Tagen wiederholt lange Conferenzc» stattgefunden. Excellenz von Stephan soll ein Entlassungsgesnch eingereicht haben und dies der Grund der Berathnngen sei». — An den »eulichen Besuch des Grafen Walderser beim Fürste» Bismarck sind allerlei Vermnthungeu geknüpft worden. Der Fürst läßt »nn diese verschiedenen Gerüchte jetzt selbst sür falsch erklären. Die »Hamb. Nachr." schreiben hierüber, daß der Besuch Waldersce's nur bepätige, daß zwischen dem Genannten und dem Fürsten Bis marck niemals die i,f der Presse früher erörterte» Verstimmungen be standen hätten; Meinungsverschiedenheiten, wie sie zwischen Personen in hohen Stellungen Vorkommen, mögen zwischen dem früheren Reichs kanzler Uiid dem vormalige» Generalstabschef zuweilen obgewaltet haben, aber eine politische Gegnerschaft habe nie existirt und habe sich auch trotz aller Insinuationen neuerdings nicht erzeugt, so daß der demnächst zu erwidernde Besuch des CorpscommandeurS Waldersee bei dem Generalobersteil Fürsten Bismarck durchaus nichts Auffällige- sei. Die „Hamb. Nachr." bezeichnen ferner die Mittheilung über eine Annäherung zwischen den regierenden Kreisen und dem Fürsten Bismarck als wahrhcitswidrig, weil eincslheils ein Bedürfniß dazu nicht vorliege und anderentheils keine principielle Differenz vorhanden sei, die ein solches erzeugen könne. Die Behauptung, Fürst Bismarck habe erfolglos eine Annäherung an den Kaiser versucht, sei aus der Luft gegriffen. Solche Versuche hätten nie stattgefunden. — Wir hatten also durchaus recht, als wir sagten, Waldersee'- Besuch habe einfach den Charakter einer selbstverständlichen Höflichkeit. — Gerüchtweise war kürzlich mitgetheilt worden, der frühere Minister de» Innern» Herr vo» Pnttkamer, sei zum Oberpräsidenten vo» Pommern ernannt. Die Meldung wird heute als verfrüht be zeichnet, aber eS ist doch sehr wahrscheinlich, daß der ehemalige Minister wieder in den. Staatsdienst eintritt. Puttkamer'S Bov- günger »ls Minister des Inner», Graf Eulcnburg, ist ja heute Öder« Präsident in Kassel. Der Befehlshaber der dcutschen südwestafrikanischen Sch»H- trnppe, Hauptmann von Franyois, ist jetzt znm ReichScommissar für Deutsch-Südwestafrika ernannt worden. — Die „HildeSh. Ztg." will von glaubwürdiger Seile erfahren haben, daß der Finaiizministcr Miqnel sich am 8. d. M. in Hannover aufgehnlien und dorten,it dem General z. D. v. Kotze, Mitglied hsk Berwaltiinnsco»»»ission für den WetfensondS, verhand.lt habe. Da- Blatt knüpft an diese Nachricht die Bermulhniig. daß es sich bei den Verhandlungen um die Frage des noch zurückbehaltenen Vermögens des Herzogs von Cnmberland handette. — Das Leichenbegängniß deS Abg. Windthorst wird am Mik» woch Vormittag 9 Uhr iu Hannover erfolgen. Die Leiche wird W feierlichen, Zuge vom Bahnhose »ach der von Windthorst begründeten katholische» Marienkirche gebracht »nd dort nach eine», Tcauergolte-- dienst in der vor de», Hochaltar errichtete» Gruft beigesetzt werden. ^ — Windthorst's Nachfolger. Dem Vernehmen nach wird . Graf Ballestce», die Leitung der Ccntrumsfractio» im Reichstage, Frei? von Heeremann die derjenigen im Abgeordnet »Hause übernehmen. — Die Wahlprüfungs-Commission des Reichstages deantea! die Entscheidung über die Giltigkeit der Wahl des Abg. Adt ii» 4. Wahlkreise des königlich bayrischen Negierungsbezilks Pfalz M zum Eingang weiterer Ermiltelungen au-rnsetzen. — Der Verein der Pariser Architekten hat eine Einladung dH Berliner Architekten-Vereins, sich an der Berliner Kunstausstellung zn betheiligen — abgelehnt. Die von Herrn Charles Garnier »NW» schrieben« Absage ist sehr höflich in der Form — aber immerhin eiüe Absage. Hoffentlich ist dies der letzle derartige Korb, den sich deutsche Künstler in Paris hole». — Die Budgetcommission de- Reichstages bericth am Montag abermals den Antrag Richter: zu erkläre», daß die verbündeten Negierungen verfassungsmäßig nicht berechligt sind, Anleihen ohne Zustimmung des Reichstages auf,»nehme» im Interesse der Schutz gebiete und nnter Verpfändung dortiger Einnahiuen. Die Commission beschloß, die Entscheidung über diese Angelegenheit bis na h Ostern '1 zu vertagen. . — Preußisches Abgeordnetenhaus. Am Montag wmide die Etatsberathung bei den» Etat des Ministeriums deS Innern fott- gesetzt. Abg. von Czarlinski (Pole) bittet ui» weitere Erleichierungen für die Einwanderung fremder Arbeiter in die östlichen Pro.'iMi, Minister Hcrrfurth erwidert, die Einwanderung müsse gleichen S vritt mit dem sich im Osten herauSstellenden Arbeiterinangel halten.""Voü verschiedenen Abgeordnete» werden noch Wünsche bezüglich der Gehalts aufbesserung für einzelne Beamtenkategoriee» auSgeiproch.n. Der Minister erkennt die Mißverhältnisse an, verweist aber aus den Mangel an baaren Mittel». Der Etat des Innern wirs genehmigt und die Sitzung auf Dienstag 12 Uhr vertagt. (E.seiibahii.-tat.) — Die Branntweinsteuer-Commission hat ihre Arbeiten im Reichs tage vollendet. Die Haiiptbestimmung hat folgende Fassung: „Die Steuer beträgt: 1. für Liqueur aller Art 160 Mk. sür U-0 Kilo gramm; 2. für allen Branntwein: a) in Fässern 125 Mk., b) in anderen Umhüllungen 180 Mk. für 100 Kilogramm." — Von MajorWißniann's letzter Expedition wird »och Folgende« gemeldet: Wißmann hat nicht nur in Moshi, sondern auch in Masinde eine befestigte Station angelegt, so daß die beiden Häuptlinge Mandara (>» Moshi) und Simbodja (in Masinde), deren Haltung in manche» Fällen zweideutig war» fortan unter strengster Aufsicht stehen. Die Karawanenstraßen »ach dem Kilimandscharo sind gründlich gesäubert. Am schlimmsten sind bei der Züchtigung die Massai weggekommen; einzelne Stämme derselben sind vollständig verarmt, da Wißmann ihnen zur Strafe sür ihre Räubereien alles auftreibbare Vieh weg« genommen hat, und das wenige, welches ihnen verbliebe», einer Vieh seuche erlegen ist, welche an dein oberen Laufe des Pangani ausge brochen ist. Chef Johannes ist noch mit einer Abtheilung der deutschen Schntztruppe mit der Verfolgung der geschlagenen Massai beschäftigt. dem Süden des denlschen Schutzgebietes kommt die Nachricht, daß Häuptling Machemba, gegen welchen schon verschiedene r.-sultatlo» verlaufene Expeditionen unternommen wurden, Bote» nach Milinda»! geschickt und um Frieden gebeten hat; zum Zeichen seiner gute» Absichten hat er seinen Sohn als Geisel in Mikindani zurückgelasse». Der deutsche Postdampfer „Bundesrath" tritt die Heimfahrt mit voller Fracht a». Oesterreich-Itngarn. Die deutsch-österreichischen Hcindclsver« tragsvcrhandlungen sind am Montag wieder nnfgcnvmineil worden. —- Die Beinnhuiige», eine feste Regierungsmehrheit im Abgeordneten hause zu bilde», sind gescheitert. — Gras Taaffe wird » in von Fall zu Fall operiren. — In Folge von Cisstock,ingen bei Mohärs sind die Donan-Geineinden südöstlich des Pester CvmitateS in größter Ge« ahr. Einzelne Dörfer stehen bereits unter Wasser, mehrere Hundert Häuser sind eingestürzt. In Szegedin und Temesvar ist die Gefahr beseitigt. Italien. Nach wenigen Stunden Besserung hat sich der Ge- nndheitszustand des Priii;e>l Napoleon wieder verschlimmert. Es be- teht thatsächlich keine Hoffnung mehr. — Wie aus der Hafenstadt Livorno gemeldet wird, fand dort zwischen der Polizei und mehreren wlitischen Vereinen, welche sich zum Friedhof begeben wollten, um den Todestag Mazzini'S zu feiern, ei» ernster Zusammenstoß statt, wobei ein Polizeibeamter getödlet »nd mehrere Personen verwundet wurden. — Da- Lynchen mehrerer, des Mordes beschuldigter Italiener New-Orleans hat unter deren Landsleuten in den Vereinigten M. 'S in Staaten gewaltige Entrüstung hervorgernfen; sie haben ei» Telegramm an den Ministerpräsidenten Rndini gerichtet und fordern «ine energische Intervention. Die amerikanischen Behörden haben inzwischen schon eine strenge Untersuchung nach den Theilnehmern ain Lynchact ein- geleitet, bei welcher allerdings nicht viel heran-kommen wird. Frankreich. England und Frankreich haben drei Schiedsrichter über den nenfundländischen Fischereistreit ausgewählt: nämlich Marten», Professor de» Völkerrechtes in Petersburg, Rivier» Schweizer onsnl in Brüssel, und Professor Gkan in Lhristiania. —» In der Deputiertrnkammer laufen Tag für Tag zahlreiche Proteste gegen yz,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite