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Dresdner Journal : 23.02.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190602234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-23
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 23.02.1906
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Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftigere inner»«!» Dresdens 2,S0 M. (einschl. Zutragung), durch die im Deutschen Reiche s M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Ps. Wird Zurücksendung der für die Schnstleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein« geforderten Beiträge denn» spruchl, so ist das Postgeld beizusügen. Dns-iitr MlNilll Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingcrstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktags nachm ü Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden «nründtgungSgrbübren: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung--seite oder deren Raum 20 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz s Pf Ausschlag für die Zelle. Untern, Re- daktionvstnch (Eingesandt) oie Textzeile mittler Schrift oder deren Raum so Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Anno^^e der Anzeigen bi» mittag 12 Uhr für die nach mittags erscheinende Nummer. .1« IS 1SO« Frettag. den 2z. Februar nachmittags. ÄMiLcr Teil. Se Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Transportinspektor bei der StaatSeisenbahn-Verwaltung Lommel in Dresden den von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser, ihm verliehenen Königl. Verdienstorden vom Heiligen Michael 4. Klasse annehme und träge Ernerruungetr, Berfetzunge« re. im -ffent- liche« Dieirfte. I« GeschLftSberetch, des Mintstertum« de» Sultu« u. Sffeutl. Unterrichts. Zu besetzen: die Lehrerstelle zu Waltersdorf. Kollator: die oberste Schul behörde. Außer freier Wohnung im Schulhause kataster- mäßig 1218 M vom Schuldienste, 120 M von kirchendienst lichrn Verrichtungen und 110 M für den Unterricht an der Fortbildungsschule. Vorschriftsmäßige Bewerbungen btS 4 März an BezirkSschulinspektor Schulrat Schreyer, Annaberg: — Ostern die ständige Lehrerstelle zu Niedersaida. Kollator: die oberste Schulbehörde Bei freier Amtswohnung mit Garten- genuß 1200 M Gehalt, HO M für Fortbildungsschul und SS M für Turnunterricht Schulneubau beschloßen. Besuche mit allen erforderlichen Unterlagen sind bis 10. März beim BezirkSschulinspektor in Marienberg tinzureichen. (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Teil. Tagesgeschichte. Dresden, 23. Februar Se. Majestät der König traf gestern abend 11 Uhr 42 Min , von Leipzig zurückkehrend, wieder in Dresden ein. Heute vormittag nahm Se. Majestät militärische Meldungen entgegen und hörte die Vorträge der Herren Staatsminister und des Königl. Kabinett«- sekretärS Nachmittags empfing Allerhöchstderselbe die Departementschefs der Königl. Hofstaaten zum Vortrag. Den Kammerherrndienst bei Sr. Majestät dem Könige hat bis zum 3. März d I. der Königl. Kammerherr v Arnim auf Planitz übernommen. Dresden, 23. Februar. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg wird heute abend 8 Uhr dem im Bereinshause stattfindenden Licht bildervortrag des Grafen Schweinitz, „Reise in das Innere von Kleinasien" beiwohnen. Deutsches Reich. Berlin. Se. Majestät der Kaiser unternahm gestern morgen den gewohnten Spaziergang im Tier garten, sprach beim Reichskanzler Fürsten v Bülow vor und hörte im hiesigen Königl. Schlöffe die Vorträge des preußischen Kriegsministers und des Chef» des Militär kabinetts. Um 12 Uhr fand die feierliche Ein weihung der Gedächtnishalle in der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche statt, in Gegenwart Sr Majestät des Kaisers, des Kronprinzen, der Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses und zahlreicher Mitglieder der Hofgesellschaft. Ihre Majestät die Kaiserin mußte wegen der starken Erkältung, an der Sie leidet, der Feier fernbleiben. In der Gedächtnishalle wurde der Kaiser von den Königlichen Prinzen und Prinzessinnen, sowie den Generalfeldmarschällen v. Hahnke und Grasen v Häseler, dem Reichskanzler Fürsten o. Bülow, Minister Studt, den hiesigen kommandierenden Generalen, sowie einzelnen der höchsten Würdenträger des Staates und des Hofes mit ihren Damen, von dem Vorstand des Kirchcnbau- vercinS und dem Kuratorium der Kirche empfangen Nach einer kurzen Begrüßung und S Gencralsuperintendenten Köhler verlas Generalleutnant v Schubert eine Huldigungsadreffe, in welcher der Evangelische Kirchenbauverein seinen Glückwunsch zum silbernen Hochzeitsfeste ausspricht und als Spende auf die vom Komitee gesammelten reichen Mittel hinweist. Mit der Adresse wurde die Liste der Donatoren den Majestäten überreicht. Die Sammlungen hatten einen Ertrag von über 1 Mill. M ergeben, worunter etwa 910000 M. von Mitgliedern des Kirchenbau- und de» Evangelisch-Kirchlichen Vereins. Nach Verlesung der Adresse richtete der Kaiser an den Generalleutnant v Schubert ein herzliches Dankeswort. Danach begaben sich die in die Halle geladenen Gäste in das Innere der Kirche, wo bereit» die Spitzen der Behörden, die höheren Offiziere und Beamten, die Hofstaaten, zahlreiche Dona toren, Deputationen von Vereinen und Mitglieder der Gemeinde Platz genommen hatten. — Der König von Schweden traf gestern abend, von Sr. Majestät dem Kaiser am Bohnhofe empfangen, hier ein. Der Kaiser geleitete den König in geschlossenem Zweispänner zum Königl. Schlosse. — Die Braut des Priwzen Eitel Friedrich von Preußen, Herzogin Sophie Charlotte, wird mit ihren Eltern, Ihren Königl Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin von Oldenburg, am Montag, den 26. d M, nachmittags 2 Uhr 5 Min auf dem Lehrter Bahnhofe ankommen und im Schlosse Bellevue Wohnung nehmen Am 25. trifft auch die Deputation der Grafschaft MörS in Originaltracht der Heimat in Berlin ein, für die sich der Kaiser und Prinz Eitel Friedrich sehr interessiert haben. Auch eine große Reihe von Fürstlichkeiten wird anläßlich der Hochzeit am Berliner Kaiserhofe erwartet. — über ein Zusammentreffen Sr. Majestät des Kaisers mit König Edward von England wird der „Tägl Rundschau" auf Grund zuverlässiger Berichte gemeldet, daß König Edward seinem Schwager, dem Könige der Hellenen, Ende April oder Anfang Mai einen Besuch aus Anlaß der olympischen Spiele abstatten wird. Bei dieser Gelegenheit dürfte auch der Deutsche Kaiser auf Seiner Mittelmeereise in Griechenland weilen und dort mit Seinem Onkel eine Zusammenkunft haben. Daß zwischen dem Kaiser und König Edward ein freundschaftlicher Briefwechsel seit einiger Zeit wieder ausgenommen worden ist, wird dem genannten Blatte gleichfalls zuverlässig bestätigt. — Der Bundesrat nahm in seiner gestrigen Sitzung die Vorlagen, betreffend Außerkraftsetzung einiger Bestim mungen der Unfallversicherungsgesetze zugunsten Belgiens, und betreffend Ausprägung von 25 Mill. M. in Reichs silbermünzen, an Vor der Plenarsitzung hielten der Ausschuß für Handel und Verkehr, die ver einigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen und die vereinigten Aus schüsse für Handel und Verkehr und für Zoll- und Steuerwesen Sitzungen ab. — Die Ratifikationsurkunden zum Zusatz vertrag vom 29. November 1904 zum deutsch serbischen Handels- und Zollvertrag vom 21. August 1892 sind durch den Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amte Wirkl. Geh. Rat Or v Mühlberg und den hiesigen serbischen Gesandten Militschewitsch hier ausgewechsclt worden Die Wirksamkeit des Gesetzes be ginnt mit dem 1. März d I. — Die Diätenvorlage dürfte dem Reichstage kaum vor Ostern zugehcn. Der Entwurf wird, wie aus parlamentarischen Kreisen verlautet, nur Anwesenheits- gelder Vorschlägen, die eben nur den anwesenden Ab geordneten gezahlt werden Zu diesem Zwecke wird der Entwurf Kontrollmaßregeln vorsehen und auch sonst be treffs der Auszahlung, des Rechtsanspruchs, des Be schwerderechts genaue Vorschriften enthalten, dem Präsi denten also keine Vollmacht in diesen Fragen erteilen. Da es sich uni Anwesenheitsgelder handelt, wird den Doppelmandataren der mit Diäten gesegneten Einzel landtage bei ihrer Anwesenheit im Reichstage die aus gesetzte Summe voll gezahlt werden und die Diäten der Landtage nicht in Abzug gebracht werden. Preußischer Landtag. Im Abqeordnctenhause egensspkuch des- wurden gestern zunächst die Abgu 0r. Jänicke (nt), Kunst nnd Wissenschaft. Die Deutsche Jahrhundcrtausstcllung in der Berliner Nationalgalerie. I. Nach dem übereinstimmenden Urteil aller kunst verständigen Besucher gehörte „die retrospektive Ab teilung" zu den am meisten gelungenen unserer vor jährigen Großen Dresdner Kunstausstellung. Von Künstlern ausgesucht und mit künstlerischem Geschmack zusammengestellt, wollte sie nach dem Muster der französi schen Eentennale vom Jahre 1900 in großen Zügen einen Überblick über die Entwickelung der Malerei im 19 Jahrhundert gewähren, und zwar auf inter nationaler Grundlage Diesen Zweck hat sie inner halb ihre» schon durch den zur Verfügung stehenden knappen Raum bedingten, bescheidenen Rahmen« glänzend crfüllt und dadurch den Wunsch nach einer Wieder holung in größerem Maßstabe in den Beschauern erregt G« ist daher nur natürlich, daß die Erwartungen der Kunstfreunde auf da« höchste gespannt wurden, al« sich die Kunde verbreitete, daß man in Berlin eine Aus stellung plane, die unter Beschränkung auf eine rein nationale Grundlage die deutsche Kunst au« der Zeit von 1775 bi« 1875 in ihrer Haupterscheinung vorführen werde Schon seit mehr al« zehn Jahren vorbereitet, ist diese Deutsche Jahrhundertausstellung am25 Januar eröffnet worden und soll dem Publikum bi« zum Mai zugänglich bleiben In der Hauptsache nur aus Ge mälden bestehend — die wenig verstreut ausgestellten Skulpturen kommen ernstlich nicht in Betracht —, füllt sie sämtliche Säle und Kabinette der Königl. National- galene, während die dazu gehörigen, zahlreichen Hanv- zeichnungcn und die Reste der Panoramen aus dem An fänge des vorigen Jahrhunderts in den früher von dem Antiquarium eingenommenen Räumen des nahe gelegenen Neuen Museums untergebracht worden sind Es ist eine gewaltige Summe von Arbeit geleistet worden, um ein solches Ergebnis zustande zu bringen, das nur der einigermaßen zu würdigen in der Lage ist, der weiß, wie mangelhaft die Hilfsmittel sind, auf die sich das Unternehmen stützen konnte. Fehlen doch bei uns in Deutschland bis auf wenige Ausnahmen private Samm lungen, die sich die Pflege der örtlichen Kunstentwickelung angelegen sein lassen, wir das in Pari« und Kopenhagen der Fall ist, und richten doch auch die großen, öffent lichen Galerien viel mehr ihr Augenmerk darauf, ihren Besuchern ein Bild der Gesamtentwickelung, al« einen Einblick in die lokale zu gewähren. E« war des halb nötig, bei der großen Menge von Privat besitzern , die oft nur ein oder ein paar für die Ausstellung wichtige Gemälde aufbewahrm, Umschau zu halten und sich ihrer Unterstützung zu ver sichern. Gleichzeitig mußte in den größeren Samm lungen nach denjenigen Werken geforscht werden, die diel,er trotz ihrer Vortrefflichkeit zu wenig Beachtung ge- iundcn hatten. Denn offenbar ging der ursprüngliche Plan des Unternehmens nicht dahin, eine vollständige Übersicht über die gesamte Entwickelung der deutschen Malerei zu geben Alle« Bekanntere sollte ausgeschlossen oder doch in den Hintergrund gedrängt werden, und der vorhanden« Raum sollte in erster Linie den verkannten und mit Unrecht m Vergessenheit geratenen Künstlern zur Verfügung gestellt werden. Dabei bestand die Hoff nung, zu zeigen, daß'gerade unter den letzteren eine solche Fülle selbständiger Meister aufgetreten sei, daß die bi«her angenommene Abhängigkeit der deutschen Malerei im 19. Jahrhundert von der französischen übertrieben worden sei, und daß die von den Franzosen am wenigsten beeinflußten Maler aus der ersten Hälfte des Jahr hunderts, deren Werke mit besonderer Sorgfalt ausgesucht worden sind, bisher zugunsten der neueren viel zu sehr unterschätzt worden seien. In Wirklichkeit ist jedoch weder dieser ursprüngliche Plan durchgeführt, noch der erwähnte Beweis erbracht worden, einfach, weil er sich nicht erbringen ließ. Man hat sich offenbar zu allerhand Kompromissen verstehen müssen, und diese tragen die Schuld daran, daß, wie immer in solchen Fällen, die Einheitlichkeit des Unternehmens ge stört worden ist Obwohl schon die erste Auflage des Katalogs 2022 Gemälde aufführt, von denen allerdings bei weitem nicht alle angegebenen aufgehangen worden sind, ist die Ausstellung weit davon entfernt, ein richtiges Bild von der deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts zu geben Ist doch die ganze Historienmalerei von Cornelius bis Piloty und seine Schüler, die ganze neuere Schlachtenmalerei, ja sogar das eigentliche, er zählende Genrebild bi« auf einige wenige Proben aus geschlossen worden, und doch müßte sich jeder darüber klar sein, mag er nun über diese Zweige der Kunst denken, wie er will, daß die Namen eines Piloty und Wilhelm Diez und die lange Reihe der Düssel dorfer unmöglich au« der Geschichte der deutschen Malerei gestrichen werden können Wollte man sich nicht auf eine ErgänzungSauSstellung von der eben angedeuteten Art beschränken, die gewiß verdienstlich genug gewesen wäre und viel übersichtlicher hätte ge staltet werden können, als die gegenwärtige, so hätte man von jedem bedeutenderen Meister ein oder zwei seiner Hauptwerke herbeiziehen und darauf verzichten sollen, die weniger bekannten Kleinen in solcher Breite vorzuführen, daß jenen dadurch die Zulassung einfach v. Krosigk, v Weber (konf), Abramski, l)r. Rösch (Z.) und Losiuski (Pole) vereidigt Daraus wurde die zweite EtatSberatung fortgesetzt, und zwar bei zwei in die Budgetkommission zurückoerwirsenen Titeln de- ForstetatS. ES handelt sich hierbei um eine Ausbesserung der Lage der mittleren und unteren Forstbeamten. Die Kommission be antragt. die König!. Staatsregierung auszusordern, die Lage dieser Beamten baldmöglichst auszubessern. Ein RegicrungS- kommissar erklärte, daß gerade die Gehälter der Förster in wenigen Jahren mehrfach erhöht worden seien. Im übrigen könne die Regierung heute noch keine Stellung zu dem An trag nehmen Für den Antrag sprachen die Abgg Kaute (Z) und Kopsch (sreis. Vp.) Hamburg In der gestrigen Zusammenkunft der Reederetarbeitgeber und Arbeitnehmer wurde über die Wünsche der letzteren verhandelt und zum Teil eine gewisse Lohnerhöhung ins Auge gefaßt Die beiderseitigen Unterhändler übermittelten nunmehr das Ergebnis ihren Jnteressentengruppcn Für Montag ist eine nochmalige Sitzung festgesetzt worden. Die bisherigen Verhandlungen verliefen durchaus friedfertig. Gotha. Der gemeinschaftliche Landtag der Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha beschloß einstimmig, die Regierung um eine Prüfung zu ersuchen, ob bei der Pensionierung des Ministers Hentig stich haltige Gründe zur Vorenthaltung der Pension vorlagen Lsterreich-Ungar«. Wien. Das Abgeordnetenhaus hat die Handels verträge mit Italien und mit Belgien angenommen. Wien. Die Einbringung der Wahlreformvor lage wird zu Beginn der morgen stattfindenden Sitzung des Abgeordnetenhauses erfolgen. Budapest. Der Königl Kommissar Rudnay hat an den Magistrat der Hauptstadt eine Verordnung gerichtet, nach der die freiwillig gezahlten Staatssteuern unter der persönlichen und materiellen Verantwortung der Mitglieder des Magistrats binnen 24 Stunden an die Staatskasse abzuliefern sind. Der Magistrat hat die Ab lieferung der Steuern beschlossen. Schweiz. Basel. Der Große Rat bewilligte einen Kredit von 75 000 Fres als Subvention für mindestens fünf zehn 1906/07 auszuführende Probefahrten auf dem Oberrhein an die Firma Johannes Knipscheer in Ruhrort, die zu diesem Zwecke einen großen Raddampfer erbaut hat, der sich für Rheinfahrten besser eignet, als die bisherigen Schraubcndampfer. Der Beschluß tritt sofort in Kraft. Die Schiffahrt auf dem Oberrhein wird damit der Verwirklichung bedeutend näher gerückt. «rotzbritannte«. London, 22. Februar Unterhaus. In Beant wortung einer Anfrage erklärt Runciman, der Sekretär des Lokalverwaltungsamts, an Stelle des Ministers des Äußern Grey, daß die gegenwärtig im Gange befindlichen Verhandlungen mit China die Bedingungen für den Anschluß dieses Reiches an die Konvention betreffend Tibet vom Jahre 1904 ihren Fortgang nähmen; es liege jedoch nicht die Absicht vor, die Abmachungen dieser Konvention zu ändern — Irr Beantwortung einer anderen Anfrage erklärt Runciman, daß die Übertragung des russischen Pachtgebiets von Port Arthur an Japan keinerlei Veränderung hinsichtlich des statug guo für Weihaiwei geschaffen habe, das an die englische Regierung verpachtet sei, und es würde auch gegenwärtig keinerlei Veränderung betreffend dieses Pachtgebiet beabsichtigt. Darauf wurde die Adreßdebatte wieder ausgenommen, und zwar wurde wieder über die Frage der chinesischen Arbeiter in Transvaal debattiert. Nutzland. St. Petersburg. Der französische Botschafter Bompard überreichte gestern dem Kaiser in Zarskoje- Sclo ein Schreiben des Präsidenten der Republik, Fallit-res, in dem dieser seine Wahl zum Präsidenten anzeigt — Unter Feststellung einer allgemeinen Besserung der Finanzlage in Rußland teilt das Organ des Grasen Wftte, „Rußlojs Goßodarestma", m:t, daß, um die außerordentlichen Ausgaben de« Budgets zu decken, man mittels Kreditoperationen etwa 600 bi« 700 Mill. Rubel in Gold werde beschaffen müssen Da es nun gegenwärtig unmöglich sei, die« unter den ge wöhnlichen Kreditbedingungen zu tun, werde man zu mehr oder weniger extremen Mitteln seine Zuflucht nehmen müssen, zu denen übrigens auch andere Staaten häufig griffen, wenn sie sich in ähnlich schwierigen Verhältnissen befanden. — (St PeterSb. Tel.-Ag.) Auf der sibirischen Bahn verkehren jetzt sechs Paar Züge täglich, davon vier für voin Osten kommende Militärtransporte 'Nach Reparatur der beschädigten Lokomotiven und Einstellung neuer Lokomotiven werden vierzehn Paar Züge täglich verkehren, davon sechs für Truppenrücktransporte. Der Verkehr auf der Transbaikalbahn wird in derselben Weise eingerichtet werden Es waren 900000 Mann zu befördern, davon sind bis zum 14. Januar 400 OM befördert worden. Im Monat Februar werden vier Ab teilungen, in den Monaten März, April und Mai werden sechs Abteilungen täglich befördert werden Auf diese Weise wird der Rücktransport ungefähr im Anfang des Juni beendet sein. Odessa. Aus Sebastopol wird über eine ge waltige Bewegung unter den Hafenarbeitern berichtet, die für die ersten Tage des Schmidt-Prozesses den Aus stand erklären. Riga. Tas Feldgericht verurteilte zwölf Revo lutionäre zum Tode, 30, darunter Frauen, zu Nagaika- hieben. General Orlow kehrte wieder nach dem Wenden- schen Kreise zur Unterdrückung des erneuerten Ausstand« zurück. — Gestern nachmittag überfiel ein Haufe be waffneter Leute die Eisenbahnstation Sassenhof bei Riga, raubte 160 Rubel und entwaffnete einen Gendarm und einen Unteroffizier. Von den Tätem fehlt jede Spur. Türkei. — Da« Reutersche Bureau erfährt, daß der Kreuzer Diana, der von Suez nach Akabah wegen der türkisch ägyptischen Grenzstreitigkeiten abgesandt worden war, bei seiner Ankunft dort mit den türkischen Lokal behörden in Verbindung getreten sei Diese hätten mit dem englischen Kommandanten vereinbart, daß die tür kischen Truppen von den auf ägyptischem Boden liegenden Hafenplätzen zurückgezogen werden sollen Marokko. Algeciras. Die gestrige Komiteesitzung der Konferenz begann etwas nach 3 Uhr und dauerte bi« 5 Uhr. über die Sitzung wurde folgende« amtliche« Kommunique ausgegeben: Die Frage der Grundlagen, auf denen eine Staatsbank in Marokko errichtet werden soll, wurde von der Konferenz in ihrer heutigen Sitzung erörtert Der Fragebogen, der vom Präsidium vor bereitet war und der auf jede der Fragen sowohl von den deutschen wie von den französischen Delegationen vorgeschlagcne Lösungen enthielt, bildete den Gegenstand eines Austausches der Ansichten, der sich auf die ersten zehn Punkte erstreckte. Diese Punkte handeln nach einander über die allgemeinen Befugnisse der Bank, über ihr Privilegium bezüglich der Ausgabe von Bankbillett«, über ihre Rolle als Finanzagent der marokkanischen Re gierung und die Kassen- und Schatzoperationen ins besondere bezüglich der Schaffung und Unterhaltung der Polizei wie der Ausführung öffentlicher Arbeiten Die Konferenz untersuchte außerdem die Bedingungen, unter denen die Bank Münzprägungen und für Rechnung de« Maghzen diese Geldoperationen vornehmen soll, ferner die Art der Bildung des Kapitals der Bank gemäß der Lage, welche die verschiedenen Mächte in Marokko sich erworben haben und gemäß ihrem etwaigen Wunsche, sich an der Gründung der neuen Bank zu beteiligen. Das Kapital wird in Gold berechnet werden und im Verhältnis der internationalen Zusammensetzung der Bank sowie unter Bedingungen, die den freien Umlauf der spanischen Peseta gewährleisten, die in Marokko ihre vollgültige Zahlungskraft behalten wird, die sie gegen wärtig hat. Die Konferenz schloß mit der Prüfung der Organisation des Vermoltunasrats nnn >er Tirekticn abgeschnttten worden ist. Man mutz sich vcese Mängel und Lücken der Ausstellung klar vor Augen stellen, wenn man verhüten will, daß Unkundige den Glauben erwecken, die deutsche Malerei habe sich so abgespielt, wie das nach dem Dargebotenen erscheinen könnte. In Wahrheit wird das Bild, das uns seit Muth er von dem Gang der Entwickelung vorschwebt, nicht wesentlich durch die Ausstellung erweitert oder verschoben. Ader e« er fährt eine Reihe höchst dankenswerter Ergänzungen, von denen jedoch ein beträchtlicher Teil durch die Kunst forschung bereits bekannt gemacht worden ist, so daß es für den, der ihr gefolgt ist, eigentliche Überraschungen in der Ausstellung kaum gibt, während allerdings da« unvorbereitete Publikum auf ganze Gruppen von Malern stoßen wird, von deren Leistungen es bisher noch wenig oder gar nicht« gewußt hat. Ebenso willkürlich wie die Auswahl erweist sich die Anordnung, für die allein die ungünstigen Raum- und Beleuchtungsverhältniffe de« Gebäudes eine Art von Ent schuldigung bilden können Da die Ausstellung das Werk von Kunsthistorikern ist — schaffende Künstler sind für die Zusammenstellung und Unterbringung der Gemälde überhaupt nicht um ihren Rat angegangen worden —, hätte man annehmen müssen, daß die für eine retrospek tive Ausstellung allein angezeigte Anordnung, d h. die chronologische, maßgebend gewesen wäre Davon ist aber keine Rede; vielmehr hat man versucht, die aus den ver schiedenen deutschen Kunststädten von größerer oder ge ringerer Bedeutung stammende Gemälde zu Gruppen zu vereinigen, aber auch hierbei ist das gewählte Einteilung«- prinzip nicht streng eingehalten, so daß sich in den Kabi netten de« zweiten und dritten Stockwerk« Bilder von Wiener, Frankfurter, Weimarer, Dresdner, Berliner, Münchner und Hamburger Herkunft bunt durcheinander schieben Die Übersichtlichkeit hat durch dicke« beliebige
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