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Erschein tLglich früh 6'/. Uhr. LrdarU»» m»d LkPctttt», gahamriSgafi« 33. HPNchßaM» 3«r RrdacN»,! vormiNa-S io—ir Uhr Nachmittags 4—S Uhr. «nuallme der für die nächst- «wlaeno« Nummer bestimmte« Inserate LN Wochentagen bis 8 Uhr Nachmittags, an Sona- nnd Festtagen frth bis '/,d Mir. L, de« Fittale» fLr Z,s.-)t»»ah»r -. Otto Klemm. Umversitätsstr. 22. LoubS Lösche, «atyarinmstr. 18,p. nur dis '/^j Uhr. Anzeiger. vrM fia Politik, Lvcalzcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. A»sl«Oe 1L,25v u««r»e»»»»rrt< viertelt. 4»/,>Re mcl. Brinaerwhu b ML. durch die Post bezogen « ML Jede einzeln« Nummer ZV Ph. velegexemplar lv Pf Gebühren für GslradcUugni ohne Postbesörderung 3k Lck. u.it PostdesSrdrrung 4b Ml. Jastret« 4a«sp vourgeoi-z 20 Pf Gwßerr Schriften laut unsere» PrriSverzeichniß — Tabellarischer Satz nach höherem Tons »rctaar» v»ter dem 1ledarti«»»t»tch die Spaltzeilc 40 Pf. Inserat« find stets an d. Eepevt^i» zu senden — Nabatt wird o>ch< gegeben Zahlung oder durch Postvorscduß. M 2VK. Mittwoch den 25. Juli 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. 1) Der officielleAnfang der diesjährige» Mtchnelt-naeFe fällt auf den LG. September und eS endigt dieselbe mit dem LS. Octover. 2) Während dieser drei Wochen können alle in- und ausländischen Handelsleute. Fabri kanten und Gewerbetreibende ihre Waaren hier öffentlich feil bieten; doch kann der Großhandel in der bi-her üblichen Weise bereit-in der zum AuSpacken bestimmten Vorwoche, vom 17. September an, betrieben werden. 3) DaS AuSpacken der Waaren ist den Inhabern der Meßlocalien in den Häusern ebenso wie den in Buden und auf Ständen feilbaltendcn Verkäufern in der Woche vor der Böttcherwoche estattet. Zum Ginpacken ist daS Offenhalten der Meßlocale in de» Hausern auch in der oche nach der Zahlwoche gestattet. 4) Jede frühere Eröffnung, sowie spätere Schließung eineS solchen VerkaufSlocaleS wird, außer der sofortigen Schließung besteiben, jedeSmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geld strafe biS zu 75 Mark geahndet werden. 5) Personen, welche mit dem in tz. 55 der Deutschen Gewerbeordnung vorgeschriebenen Legiti- mationSscheine nicht versehen sind, dürfen bei Vermeidung einer Geldstrafe bis 150 Mark oder entsprechender Haststrafe den Hausirhandel während der Messe nur nach eingeholter Erlaubniß deS PouzeiamteS und auch mit dieser nur in den eigentlichen drei Meßwochen betreiben. 6) Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichcn Lösung deS WaarenverschluffeS an biS mit Ende der Woche nach der Zahlwoche daS Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den 21. I«li 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Trönblin. Messtrschmidt. Bekanntmachung. Die von unS z»r Exmission ansgeschriebene Leg«ng von Granittrottoirplatten in der Krank- f»rter Straße vor dem sogen. Ochsenstand ist vergeben «nd werden daher die »«berücksichtigt ge bliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, am 18. Juli 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. Wana« vr. Tröndltn. jangemann. Die bei de« hiesigen Leihhause in den Monaten April, Mai, Juni, I«li. N«g«st, September 1876 versetzten oder erneuerten Pfänder, die weder zur Berfallzeit noch bis jetzt eingelöst wurden, sollen den 3. September und folgende Tage diese- Jahre- i« Parterre-Locale de- Leihhauses öffentlich versteigert werden. ES können daher die in den genannten Monaten versetzten Pfänder spätesten- den ». August d. I. und nur unter Mitentrichtung der AuctionSkosten von 4 Pfennigen von jeder Mark de- Dar- lehn- eingelvst oder nach Befinden erneuert werden. Vom 10. August d. I an, an welchem Tage der AuctionSIatalog geschloffen wird, kann die Einlösung derselben nur unter Mitentrichtung der AuctionSkosten von 4 Pfennigen von jeder Mark der ganzen Forderung de- Leihhause- stattfinden, und zwar nur biS 23. August v. I., von welchem Tage ab AuctionSpfänder unwiderruflich weder eingclöst noch prolongirt werden können ES hat also vom 24. August d. I. an Niemand mehr daS Recht, die Einlösung solcher Pfänder zu verlangen, und können sie daher von den Eigentümern nur aus dem gewöhnlichen Wege de- Erstehen« wieder erlangt werden. Dagegen nimmt da- Geschäft de- EinlöfenS »nd Versetzen« anderer Pfänder während der Auction in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den 14. Juli 1877. De» RathS Deputation siir Leihhaus und Sparkasse. Leipzig, 24. Juli. Wie denken Sie über England? Wird e- »nmittelbar in den Krieg eingreifen »nd, Rußland zuvorkommend, unverzüglich zur Besetzung Konstan- tmopels schreiten? — Diese Krage beschäftigt noch immer in erster Linie die politische Welt. Tele, «ramme, die gestern und heute einliefen, osficiöse Meldungen der englischen Presse bestätigen voll kommen, was wir gestern über diesen Punct sagten. Der Abgang der englischen Transport schiffe a»S dem Hafen von PortSmouth soll aller dings eine Warnung für Rußland fein, doch werden jene Seecaferne» ihren Cour8 nicht oirect nach den Dardanellen richten, vielmehr die Truppen, mit denen sie befrachtet sind, zunächst aus Malta und Gibraltar absetzen. Während die liberalen englischen Blätter der Frage kühl »nd gleichgültig gegenüberstehen »nd keinen Zusam menhang zwischen den indischen Interessen Eng- land- und der Konstantinopolitanischen Krage zugeben wollen, fahren die conservativen Blätter fort, eine Besitzung KonstantinopelS durch Ruß land als directe Gefahr für England« Ehre »nd Macht zu bezeichnen. „Morning Post" »nd „Daily Telegraph" erheben dringend ihre Stimme, um die Regierung zur sofortigen Einmischung in den Kamps »ufzufordern, denn wenn diese nicht bald unternommen werde, dann könne sie leicht zu spät kommen. A»S den Zeilen Beider klingt dabei ein Ton beinahe wehmuthSvoller Resignation heraus. Die ..Morning Post" hat sich nämlich schon zu der Ansicht bekehrt, daß Lord Derby'- jüngste OberhauSrede wirklich auf ein Preitgeben KonstantinopelS zu deuten sei. während der „Telegraph" erklärt, er könne Da- nicht glauben, so pflichtoergrffen werde daS gegenwärtige Mini sterium doch nicht handeln. Der der Regierung wohlwollende „Standard'' scheint weniger heißblütig über diesen Punct zu denken und beschäftigt sich »orzug-weise mit der Frage, ob wohl die übrigen Großmächte, welche — Italien etwa ausgenommen — doch alle kein Interesse an einem Machtzuwachü Rußland- hätten, die nahende Katastrophe un- tbätig abwar ten würden »nd ob, wie bi-her, eine Macht sich auf die Thätigkeit der anderen ver lassen werde. DaS conservative Blatt scheint die- anzunehmen, namentlich mit Bezug auf Oesterreich, und befürwortet daher, daß einer der artigen eigensüchtigen Politik gegenüber England- Einmischung sich streng auf die Hertheidigung feiner Interessen beschränken müsse, beileibe aber nicht etwa noch Deutschland »der Oesterreich zu Gute kommen dürfe. Die- würde als» daraus hindeuten, daß die englische Regierung wenig Lust hat, sich schon sitzt Hals über Kopf in den Krieg zu stürzen. Der „Tune-" ist die- ganz recht; sie verweist auf die Selbsthülfe der Türken und Le gnützt sich damit, die Be, muthuna, alS deuteten die jüngsten Minister- und Besehl-haberwechsel in Aonstantmopel auf eine Bereitwilligkeit zum baldigen Urieden-schluß, für unbegründet zu erklären. Eher seien jmr Veränderungen Anzeichen für eine thatkräftigrre Fortsetzung de- Kriege-, und rS dürfe hierbei nicht vergessen werden, baß die türki> scheu Heere nördlich de- Balkan- noch immer 209,-0- (?) Mann stark feien »nd sich in über legenen Stellungen beiäuden. — Der „Lconomtst" ist einer Besetzung GallipoliS, wenigste»- i« jetzigen Stadium de- Kriege-, durch«»- abhold. Die Beschirmung KonstantinopelS könne nicht »hne ein Herau-treten England- «»- seiner Neutralität erfolgen. Uud da frage es sich, »d da- Kernhalten Rußland- au- Konstantinopel eine- gewaltigen Kriege- werth fei. Wenn die Anwesenheit »er Russen in Konstautinopel Eng land mit der» ehrten Kosten für seine Flotte belaste, sei dann da- Führen eine- Krieae- ohne bedeutende Auslagen möglich? Der Weg nach Indien könne anderSwo alS in Konstanti- nopel vertheidigt werden, »nd e« sei rathsam, die HülfSkiäfte deS Lande« nicht an einem Puncte zu vergeuden, der nicht unmittelbar mit jenem wich tigsten Interesse England« verknüpft sei. — Der radikale „Spectator" geht noch weiter; er kann seine Freude über die Erfolge der russischen Waffen kaum unterdrücken «nd werdet sich dabei an de« Gedanken, daß selbst ein Eingreifen England- den schlteßlichen Sieg der Russen nicht verhindern könne. Denn in diesem Falle werde Rußland sich schon dergestalt mit Deutschland und Oester reich einten, daß diese Englan»- Vorgehen nicht unterstützen würden. Letztere- möge daun immer hin sich mit der Türkei verbinden, Konstaulinepel und Gallipoli besetzen «nd unter Erhöhung ferner Steuerlast Befestigungen dort aufführen, welche diese Plätze gegen einen russischen Angriff sicher stellten. WaS werde Rußland unter solchen Um ständen thun? ES werde Griechenland mit herauziehen, werde da« ganze Gebiet der euro päischen Türkei mit alleiniger Ausnahme de- östlichen TheilrS von Rumelien besetzen und sich häuSlich einrichten, um in völliger GemüthSruhe jenen Angriff abzuwarten, zu dessen Vornahme England allein nicht die nölhigen Truppen besitze Die hier angedeutete Hereinziehung Griechen lands in den ^rieg wird von andere,: Blättern sogar alS / »e bevorstehend gemeldet Dcr conservative .Daily Telegraph" befürchtet ein geheime« l' .oerständniß zwischen Italien und Rußla* einerseits und zwischen Italien «nd Gr i< ^enland andererseits. Verwandte Blätter melden auS Athen, der Eindruck der russischen Siege sei ein sehr tiefer »nd e- sei chwer, die Kreter »nd Theffalier länger zurück zuhalten; da« Ansehen der Türkei fei vollständig dahin nach Allem, waS an der Donau, am Balkan und in Montenegro vorgesallen sei. Sollte Griechenland wirklich eingreifen, so würde England schwerlich mehr neutral bleiben können. Vorläufig wollen wir diese Nachricht aber lieber alS einen Schreckschuß auffaffen, den die confer- vattven Blätter «bfeuern, um den behäbigen John Bull aut seiner Apathie «nd KrieaSunlust aufzuscheuchen. John Bull müßte sich aber sehr geändert haben, wenn er eher zur Waffe griffe, alS bi- e- ihm selbst an den Kragen geht. Zur Orientirung auf dem Kriegsschauplätze diene Folgende-: Während die am Weitesten vorgerückten Tbeile der russischen Süd Armee (gegen 40,000 Mann) den Balkan überschritten »nd südwärt- desselben den Vormarsch angetreten haben (m drei Richtungen, gegen Burg«-, Adrianopel «nd Philippopel), vollziehen sich an der Donau Operationen, die für den regel mäßigen Fortgang de- Kriege- fast noch wichtiger sind. Die Einnahme von NikopoliS »nd die Cerntrung Rusts chuk- bilden den ersten strategischen Abschnitt de- bulgarischen Feldzuge-. Durch den Besitz der stark befestigten Stellung von Nckopoli- hat die russische Kriea-lritung is rechte Flanke gesichert, die Durchbrechung I türkischen Ausstellung an der Donau vollzogen und einen anderen, viel stärkeren Brückenkopf, al- Sistowa, auf dem bulgarischen User gkwonnen Rach Osten hin hat der keilförmige Durchbruch der Russen zur unmittelbaren Folge gehabt, daß ein Thei der türkischen Streitkräft« nach einer schwachen der Iantra sick und dadurch die nächste Folge dieser rückgängigen Bewegung ist die Cerurrun Rustfchuk-, welch« durch die von den Russen cr folgte Besetzung BetovaS (auf der Linie Varna- Rustfchuk) «ffecttv bewerkstelligt ist. Der Angriff dieser Festung wird «'-bald beginnen und in der selben Weise, wie gegen NikopoliS, durchgeführt werden. Wenn Rustfchuk einmal gefallen ist, bat die russische OperationSbasiS ihre Einheit wieder ge wonnen. ES wird sich dann zeigen, ob der erfolgte Balkanübergang bei Schipka und der inzwischen ver stärkte Vorstoß der Russen über Kesanlck und E-ki- Sagra hinan-, durch welchen die türkische Auf stellung bei Schumla umgangen ist, eine Ber- theiditzung der Balkanlinie noch zuläßt. ES wäre ja nicht ganz unmöglich, daß die türkische Armee- ceitunß, in und am Schumla nur ».re nolh« wendigen Garnisonen zurücklaffend, sich üder die östlichen, sehr passirbaren Balkanpäffe nach der rumelischen Ebene rückwärts concentrirte «nd, da- Tundschathal hinab, zur Deckung LdrianopelS herbcieilte. Durch die nach einem ziemlich heftigen Kampfe erfolgte Besetzung MedschidieS ist der linke Flügel der russischen InvasionSarmee kl ein nicht unbedeutender Factor in Action ge treten. Geueral Zimmcrmann wird nun auch die rechte Seite de- Festung-Viereck- angreifen, Silistria ma-kiren und, bei einem etwaigen Borstoßc der Türken gegen die Rustfchuk be lagernde russische Armee, erster« in der Flanke bedrohen, nn Falle eine- türkischen Rückzug aber Barna zum Objecte seiner Operatwnen machen. — Die Theilnahme der Bulgaren an den Feindseligkeiten gegen die Türken tritt immer mehr hervor, je mehr die Rüsten vorschreiten. An die nördlich und südlich vom Balkan «ohurn den Bulgaren sind von den Rüsten 60,000 Ge wehre vertbeilt worden. Auf den nach Adria nopel führenden Eisenbahnlinien hat man mehrfach Bulgaren angetroffen, welch« die Schienen auf zureißen versuchten. LagrsgeschichMche Aebersicht Lrip,1g. 24 Juli. An- Gastrin wird gemeldet: Die Cur deS Kaiser- nimmt bei dem jetzigen schönen Wetter den erfreulichsten Fortgang. Da- Aussehen und Befinden de- hohen Eurgaste- ist da- aller- erwünschteste Der Kaiser unternimmt täglich nach der Rückkehr auS dem Bade Spaziergänge in die nächste Umgegend, aus denen er jedeSmal nur von dem dienstthuenden Flügeladjutanten be gleitet ist. Mer seit längerer Zeit angekündigte Badische Städtetag zur Berathung der gegen die beab sichtigte Novelle zum Unterstützungßwobn- sitzgesetz zu thuenden Schritte hat am 19 d.M. in Kreiburg stattgefunden. Der von der Mann heimer Sladtvertretung beschlossene Antrag, nach welchem statt der bisherigen zweijährigen Frist für den Erwerb bezw. Verlust de- Unterstützung Wohnsitze- eine Frist von 5 event. 3 Jahren treten sollte, ist abgelehnt worden. Die Del« girtenversammlung hat sich vielmehr auf den Standpunkt gestellt, nach welchem da- Gesetz noch nicht lange genug in Kraft steht, um über seine Wirkungen, noch dar» in Ermangelung deS nolh wendigsten statistischen Material«, bereit- ein zuverlässige« Urtheil »« fällen, deshalb soll von einer Blenderung einstweilen »bgerathen werden Diese Anschauung soll in einer Eingabe an den BundeSrath dargelegt werden. Damit wird denn die Aufregung, welche die Angelegenheit in einer Anzahl badischer Stadtgemeinden verursacht bat, vorläufig beschwichtigt fein. Einer gewissenhaften Prüfung dürfen sich die Bedenken der badischen Städte im Buude-rathe ebenfvwohl wie im Reich-tage selbstverständlich versichert halten Bemerken-werth ist übrigen-, daß außer dem Großherzogthum Baden eine ähnliche Agitation der Städte gegen die projectirte Novelle noch nirgend- hervorgetreten ist. Die „Nationallib. Corresp" schreibt: „Die Klagen der türkischen Regierung über Grcuel- thaten der russischen Truppen mögen über trieben sein, jedenfalls bleibt aber auch nach den stärksten Abzügen noch genug übrig, um die ge sittete Welt schaudern zu machen Ohne Zweifel würde «an auch russischerseilS dem Gegner eia nicht minder blutige- Sündenregister ausmachen können; vom Standpnncte der Menschlichkeit auS wird indeß dadurch die Sache nicht bester. Auf welche Seite man sich auch stelle, man muß zu- aeben, daß die Scenen, welche sich auf dem Kriegs schauplätze an Dona» »nd Balkan abspielen, ein rlin eingegangener Meldung hat Mittelmeergeschwader am Hohn auf unser Jahrhundert sind. Bewegliche- Declamiren kann ihnen gegenüber freilich Nicht« helfen. Bei de« Charakter der Elemente beider Heere waren sie vorherzusehen. Wenn Europa trotzdem diesen Krieg zuließ, so kann die Recht fertigung nur darin gefunden werden, daß man boffte, mit dem also vergossenen Blut einen Zustand zu erkaufen, welcher für die Zukunft die in der Türkei periodisch wiederkehrenden Metzeleien un möglich machen würde. Heute aber wird eS Europa- Pflicht sein, Alle« auszubietcn, daß dem Racenmorde, wie er auf dem Kriegsschauplatz« jetzt zu wüthen beginnt, ein möglichst baldige« Ende gesetzt werde. Man mag von Rußland« Mission in der Türkei eine sehr hohe Meinung haben, aber deshalb hat man wahrhaftig noch keinen Grund, jeden Kosaken für ein Muster von Mensch lichkeit zu halten. — Darin geben wir dcr „Nationallib. Corresp." Recht, obwohl wir sonst in Sachen de- Orientkriege- nicht mit ihr har- moniren. Nach in Berlin da- deutsche 21. d. Abend- 6 Uhr Beirut verlassen und ist am 22. vor Larnaka (Stadt auf dcr Südostküste der Insel Cvpern) eingetroffcn. Dcr „Neuen Frankfurter Presse" wird al- ein bemerkenSwerther Beitrag zurLehrling-sragc au- Berlin geschrieben: „Einen nicht uninteressanten PaffuS bat der General-Postmeister in die Sub- missionSvedivgungen bei Postbauten aufnehmen asten ES wird den sich meldenden Unternehmern zur Pflicht gemacht, nur solche Gesellen anzustellen, oelche sich über eine ordnungsmäßig zurtickgelegte Lehrzeit auSweisen können. Der General-P ist- meister hat hier der Lösung der Lehrltng-srage einen Impuls gegeben, der von weittragender Bedeutung sein kann." Im Laufe dieser Woche soll Frankreich endlich erfahren, an welchem Tage die Reu- wählen für da« Abgeordnetenhaus stattfinden »erden. ES darf alS sicher gelten, daß dcr 14 October al- Wahltermin bestimmt werden wird. DaS Uebergewicbt der bonapartistischeu CabinetSsraction ist ein so eclatante-, daß sich die Herzöge DecazeS und Broglie zwischen die Alternative gestellt sahen, entweder nachzugeben oder auf ihre Posten zu verzichten Die reactio» nairen Blätter verkünden mit ersichtlicher Freude, daß die OpposttionS-Minister sich durch die Be richte der Präseccen überzeugen ließen, wie noch- wendig für d,« nachdrückliche Bearbeitung ter Wähler die möglichst lange Hinausschiebung der Wahlen fei. Damit ist indessen die Einigkeit innerhalb der Coalition vom IS. Mai noch lauge nicht wieder hergestellt. Im Gegentheil entfernen sich die praktischen Wege der verschie denen reacttonairen Parteien immer wieder von einander. Ehe noch die »sficiellen Candidalen- listen pnblicirt worden, streiten sich in vielen Wahlbezirken bereit« die royalistifchen nnd oi«