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« Uhr. Inserate,wcr- dm bi« Nachmittag der« Raum mit 8 L in!l' -st'»! 55. Dienstag, dm S. März. s Uhr für die nLW- erschemende Nummer angenommen. Erscheint leben Wochentag früh IW«.' . -16 N'-z /NNi'I i M ^»7» Tageblatt. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GenchtSLmter der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. ' .1! änn Freiberger Anzeiger E Tagesgeschlchte. Dresden, 29. Februar^ Der Hiesige Pädagogische Verein hatte es sich rur Pflicht und Aufgabe gemacht, Dinter'S hun dertjährigen Geburtstag würdig zu feiern. Die Feier fand heute MNachmittag 5 Uhr im Meinhold'schen Saale statt. Auf ergangene Wkinladnngen Halle sich ein sehr zahlreiches Publikum cingesunden. Wir bemerken darunter den Minister v. Falkenstein und fast sämmt» liche Spitzen, unserer Stadt, Kirche und Schule. Die Feier wurde mit einem Choral eröffnet, worauf Srminardirector Otto in klarer Rede Dinter'S Verdienste pries. Nach einer Hymne von Schurig fierte Oberlehrer Heyer in einem recht schwunghaften schönen Fest gedicht den Held des Tages, dessen erhebendes Fest ein Chor aus Händel'S „Messias" schloß. Leipzig, 2. März. Der Tag, an welchem der den Lehrern Sachsens und Ostpreußens unvergeßliche Dinter vor hundert Jahren in Borna geboren wurde, gab vorgestern Abend einer Anzahl hie« siger Lcbrer Gelegenheit zu einer im Saale der Zweiten Bürger schule abgehaltenen Gedächtnißfeier. Nachdem dieselbe mit einem Weibelicd eröffnet worden, schilderte WaiscnhauSlehrer Weißschuh die Grundsätze, welche Dinter in seiner pädagogischen Wirksamkeit im Allgemeinen, als Seminardirector insbesondere, ebenso in den einzelnen Disciplinen befolgt habe. Die Anfeindung, welche der große Schulmann von feiten der streng gläubigen Partei neuer- Lings erfahren mußte (bekanntlich wurde vor einige» Jahren der Gebrauch der Dinter'schen Schriften beim Religionsunterricht den Lehrern Sachsens amtlich verboten) stellte der Sprecher mild genug * so dar, da« Dinter'S religiöse Richtnng ein Product seiner Zeit gewesen, die Gegenwart aber zur historischen Entwickelung der evangelischen Basis zurückgekrhrt sei. Der Gesang „Der Herr ist mein Hirte" schloß die von dem größern Publikum weniger be« achtere Feierlichkeit. ^LbemniH, 29. Februar. Dem soeben veröffentlichten Hans« hgltplaMvon 1860 für die Stadt Chemnitz entnehmen wir, daß die Gesanunteinnabme 213440 Thlr. und die Gesammtausgabe 213376 Thlr. beträgt. Aus den äusgetragenen Abgabezetteln er« giebt sich, daß Ler Bedarf für die Stadtkasse ein verminderter, jedoch für die Parochialklaffe ein erhöhter ist, sodaß der, welcher ju dieselbe Klaffe eingeschätzt ist wie voriges Jahr, ziemlich ebenso viel Abgaben giebt wie voriges Jahr. Soeben erscheint mit der Unterschrift von 2t namhaften Persönlichkeiten nnd Firmen die nachstehende Aufforderung: Dem dcnischcn Manne „Baier Arndt" ei» Denkmal zu fetzen, entspricht gewiß Lem Wunsche aller, die für DeMschlands Wohl und Glück nicht gleichgültig sind. Auch in unserer Siadt ist man, davon find wir überzeugt, pielseiiig hiermit cuiverstanden, und wir glauben daher dem Wunsche vieler Bürger und Einwohner unserer Stadt entgcgenznkemmcn, wenn -vir andmch erklären, daß wir Beiträge, auch die kleinsten, zum Denkmal des „Vater Arndt" entqegcnzunchmen und au den Ausschuß in Bonn weiter zu befördern bereit sind. Aus Roßwein. In Nr. 17 des „Roßweiner Anzeigers" ist der vom hiesigen Stadtrathe unter Zustimmung der Stadtverord neten festgestellle HüuShaltplan veröffentlicht worden, wonach die Stadtgcmcinde eine Summe von 4308 Thlr. aufzubringen hat, und zwar ») zur Stadtkaffe 783 Thlr,, h) zur Armenkasse 1776 Thlr., c) zur Parochialkasse 889 Thlr. und n) zur Schulkasse 859 Thlr. Beim Schuldentilgungsfond decken nach Voranschlag die ihm zugewiesenen Einnahme» den Bedarf nicht nur vollkommen, sondern ergeben einen Ueberschuß von 62 Thlrn. Berlin. Das in Leipzig bei Brockhaus erschienen« Buch-: ,,Briese von Alexander v. Humboldt an Larnhagen v. Efts«-ans den Jahren 1827 bis 1858. Nebst Auszügen aus Varnhagen'S Tagebüchern und Briefen von.Varnhagen und Andern an HM« bold" ist hier polizeilich mit Beschlag belegt worden. Thüringen. Seit vielen Jahren war der SchneeW MfchM Thüringer Walde nicht so gewaltig wie diesmal. Kühne Wungr aus dem Süden und Westen unternehmen Entdeckungsreise«, M die Schneercgion zu studiren. Mit Staunen sehen sie zp Hoch-h- legenen Dörfern Alte und Jung« durch's Dach in'.» Freie und in.'» Hauö steigen, die Dachluke ist die HauSthuv, und hje Krpn«u junger Baume sind von den Hasen angenagt. In Mem Wqsdorte brachte der Schulmeister mit seinen Jungen dem Schulze» ge»he eine Musik, sie sangen direct zum Fenster des ObezstoM hinein, das untere Stock war eingcschneit und nicht zu sehen, AM Doctor fror's> daß er die Holzhauer kommen ließ. — Wo ist da» Holz? — Da vor'm HauS, drei Haufen Stvckholz! — Die Leute schau- feln und graben einen halben Tqg lang, aber das Holz finden sie so wenig wie 'ne Stecknadel im Heuhaufen. Humburg, 27. Februar. Seit dem 25. Oct. 1851 find hfti: Mischehen zwischen Juden und Christen gesetzlich erlaubt. ES find nun seit dem November des gedachten Jahres (1851) 92 Mische ehen hier geschlossen worden. Bei 54 derselben ist der Man«, bei 38 die Frau mosaischer Religion. Bei 19 dieser Ehen ist die Kimmung vorher getroffen, daß die Kinder in der mosaischen Ne« ligion erzogen werden sollen, bei 17 von diesen Ehen ist der Vatep Jude, bei 2 die Mutter Jüdin. Mecklenburg. (D. A. Z.) lieber den Protestan!i-mu- de- mecklenburgischen Adels schreibt man der Preußischen Zeitung azz» Mecklenburg-Schwerin vom 26. Febr.: „AuS Wien erfahren wiL daß der dortigen apostolischen Nuntiatur die Summe vop 20VY Fl. „für den schwerbedrängten Papst" übergeben worden ist, Welchs Summe fast ausschließlich von dem protestantischen Adel Meckleift burgs aufgebracht worden sei. Das Begleitschreiben bezeichnet die Gabe als ein Zeichen der Verehrung für denjenigen, der „unter allen Souveränen allein dem Aufruhr unerschütterliche Standha^ tigkeit entgegengesetzt habe." Als Pendant zu diesem ejgeythmM lichen Protestantismus des mecklenburgischen Adels bringen wir folgende Thatsache in Erinnerung: Die englische Bibelgesellschaft hielt in unserm Lande wie anderswo einen Exporteur. Der mecki lenburgische Colporteur B. hatte für sein Geschäft ein nicht gewöhn« lichcs Geschick; er fand namentlich bei den niedrigen Vvtksklaffe» guten Eingang und war so in Anspruch genommen, daß er nicht einmal allen Anforderungen gerecht werden konnte. Plötzlich wird ihm die Lolportage verboten; er reist nach Schwerin, nm nach dem Grund dieses Verbot« zu fragen. Ungeachtet seiner Be« mühungen bei verschiedenen Stellen wird ihw jede Auskunft streng verweigert. Darauf begiebt sich der in Köln wohnend« Agent der Bibelgesellschaft nach Schwerin, um den Grund des auffallende« Verbots zu erfahren. Auch dieser erfährt nicht mehr als der Lotz» Porteur. Ungefähr gleichzeitig sandte die englische Bibelgesellschaft «in Geschenk von 4< 0 schönen Bibeln an die großherzogliche Re» gierung mit dem Wunsche, die Bibeln an Krankenhäuser, Arbeit»» Häuser und Gefängnisse vcrtheilen zu lasse». Nach Verlauf einiger Zeit schreibt das HvfmarschaUamt an den Pastor Reuncke in Dgr» gun, der mit der Londoner Bibelgesellschaft in Geschäftsverbindung steht, er möchte die 400 Bibel» abholen lassen, denn die großher« jegliche Regierung könne Has Geschenk nicht MyjhmKN." Augsburg. Vom linken Rheinnfer, au» der Meinpfasz läßt sich die „A. A. Z. schreiben: „Daß ich's nur gerade heraus sage, man denkt bei uns kaum mehr ander«, als daß" wir eines Tage» aufgehörl habe» werde», deutsch zu sein. Die bevorstehende Ein- verleibung Savoyens in das französische Kaiserreich, an deren Ver hinderung bei uns Niemand glaubt, gieht de» trübsten Ahnungen- Grund. „Wer wird's denn hindernd fragt man. An ein Einig-