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Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188606080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860608
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-08
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.06.1886
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dies«'B«f^ «Stadt-«nt« I» d«Ä»pr l«d«:^Wgk, hteo u>d «, >t entsprochen z« dt» Ort«,, de« Fremd«» vürdig« An«, er für «norm . irr der «I«, führt«. Der b«ka»nt war. »wg, woselbst r vorher «vH Kargen Extra, tilg zu wecke«, ehr. Al- de, trat, um ihn allgemein «I,« »g. .Er selbst , Verstorbene» ! Erficht hatte Henric selbst, ,ezog«ner Arzt >t«u über die brstattet «nd D«r Doetor iiu Kausman» luer wichtigen r» verginge» , Pari» ans, en«n erhalte», ilie sich etwa, unter welche« u und hinter h räthselhafter in« von alle« >er nicht de» , allgemeiner merschaft vyn u der Fremde ! einziger «rzt Er halte ein «an erinnert« Imstände an, n ungünstigen erschwexderisch verlassen nnd t. Verdacht, der nicht auf die damals nicht zu verschaffen, fte. rfrfrei gelebt, weckte die Er sten, als sein heS Verhalten ,griffen gegen setzuvg folgt. ch in einem einer Million nämlich, daß >ie Höhe der ebenso schnrll Narken haben i Dttimalzoll, — 160 Fuß. ««». i? Schon die Vurst als b«. !» bereit» de» die griechische mit „alliuw" « di« Würste aber ist die ei ihrer Ent- ,te hervorrief. ,1), der fol- haben in Er- «d, theil» de» »peise zu ver- Blnt in Ein« liche» Bericht dulden und so frevelhafte en geschändet in dergleichen zum Zeichen Obrigkeit der , den» hätten ae solche Un- Mt mit zeh» i! — «gen ein; von rt. Frühstück«. Rich. Hering, mnitz. f- rüg verabfolgt« —«.Sahrgang. AbonuementspreiS: «er »npatteiische — jeden Wochentag «bend lmit dem Dalum de« folgenden Tage«) zur Versendung gelangende — «andes-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich M Pfg- bei den Ausgabestellen In Chnittlid und den Vororten, sowle bei kr Post. (Eingetragen uuter Nr. VmS u.4.Quattal ersck-IntfarAbonnenten Sächsischer «erlag: Alexander Wiede, Biichdriickerei, Lbcmnitz. Miits-Aäjkiser mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen un- Thüringen. Dienstag, 8. 3unl 1886. JusertionSPreis: Kaum einer schmalen KorpuSzeile 1k Pfg-r — ReNauie (Ispaliige Pemzcile) 30 Pfg. — BeiWiederhokunggroßerNnnoncen Rabatt. Bei Bestellungen von AU»Wärt» wolleinan Jnsertlonzbetrag (in Briefmarken) heiMeu (leSSilbenKorpusschrift bilden ca. l Zelle), «nnonceuannahme .nur bi« Bormittaa. Inserate nehmen außer der, NrAagt» Expedition die Annoncen > Bureaux au. Lrpedition und Redaktion: Cheulliih, Theaterstrahe Rr. s. TeleKamm-Adr.: Bsiede's Anzeiger, Lbemnitz, Fernspr-chstell-Nr. M. MM«: „Tägliches Unterhaltungsblatt" Md humnstisch illustrirter Zmilitizsbiiili „Lustiges Bilderbuch'*. Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. In dem Concursverfahren über da- Vermögen des Fleischermeisters Wilhelm Theodor Than in Chemnitz ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Verkeilung zu berücksichtigenden Forderungen und znr Beschluß fassung der Gläubiger über die nicht verwertbbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 2. Juli 1886 vormittag- 10 Uhr vor dem Königlichen Amtsgericht Hierselbst bestimmt- Chemnitz, den 4. Juni 1886- Pötzsch, Gerichtsschreiber de- Königlichen Amtsgericht-. Telegraphische -rachrichten. Vom 6. Juni. Bre »lau. Bester» Abend wurde bemerkt, daß da» Balken werk unter dem Kopfrrblechmantel der Thurmspitze der Krenzkirch« in Brand gerothe» war. Mau vermuthet, daß das Feuer durch den Blitz entstanden ist, welcher während de» heftigen Gewitter» in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag in die äußerste Thurmspitze ein- geschlagen hatte. Die Feuerwehr arbeitet angestrengt au der Löschung de» Brande» und man hofft denselben im Lauf« de» Tage» bewältigen zu können. Hamburg. Der Hamburger PostdamPser »Rio-, welcher Hestern früh nach Südamerika abgegangrn war, ist heute hierher zurückgekchrt; derselbe war bei Norderney mit dem Schlepper »Kronprinz" in Colliision grrathen, wobei der .Kronprinz" sank. Die Mannschaft desselben wurde durch den „Rio" gerettet. Letzterer löscht die Vordrrladung, um den Bugschade« über Wasser zu bringen und zu reparire« «nd wird voraussichtlich alsbald seine Reise wieder autreten können. Minden i. W. Der Nacht-Tourirzug Berlin-Köln ist mit dem Zuge Bremen-Hannover bei Seelze (zwischen Hannover und Wunstorf) zusamwengefioßen Wie man hört, find mehrere Personen verwundet. Paris. Nach hier elngegaugenen Nachrichten au» Shanghai ist der Handelsvertrag zwischen Frankreich und Kore» abgeschlossen worden. Rom. In de« morgen stattfindendeu Coufistorlum wird der Papst sieben Cardinäle ernennen und neue Erzbischöse und Bischöfe für Italien, Spanien «nd Oesterreich-Ungarn präkouifiren. Brüssel. Der vorgestern vernrlheilte soclalistlsche Agitator Defuiffeaux, Verfasser de» bekannten »Bolkrkatechi»muS", gegen welchen rin Haftbefehl erlassen war, floh in der letzten Nacht übe« die holländische Grenze, indem er di« ihn verfolgende Polizei täuschte; Defuiffeaux entzieht sich bereits zum dritten Mal aus diese Weise der Strafe. New-No» k. Der Streik der Pferdebahubedienstete« ist nun mehr durch ein Kompromiß vollständig beendet. Der -k-schluß -er parlamentarische« Skr-etten. Chemnitz, den 7. Juni Die Branntweinsteuercommisfion de» Reichstage» hat sich ver> tagt, ohne zu irgeud welchem practischem Resultat gekommen zn sein; da» preußisch« Abgeordnetenhaus hat seine Pfiugstferirn angetreten, um dem He» ««Hause Zeit zur Berathuug der von ihm bereit» ge nehwigten Gesetzentwürfe zu lassen. Damit ist die parlamentarische Kampagne d. I, eine der anstrengendsten «nd ermüdendsten, welche die Reich-Hauptstadt je erlebt, im Wesentlichen zu Endel ES habe« seit dem Beginn der ReichStag-sesfio« im November v. I. bis jetzt nicht weniger als 200 parlamentarische Verhandlungen ftaltgefundeu. darunter ein« bedeutend« Anzahl sogenannter großer Sitzungen, und Tage, an welchen in den verschiedenen Parlamente« zusammen 10 bis 12 Stunde«, ganz abgesehen von den CowmisfionSberathungru, debatliri wurde, waren durchaus nicht selten. Die jetzt ihrem Ab schluß nahenden Sessionen haben gezeigt, daß ein Parlamentsmandat nicht nur Ehre, sondern auch sehr viel Arbeit bringt. Die Verhandlungen im preußischen «nd deutsche« Parlament find kaum jemals so sehr mit einander verknüpft gewesen, wie in der letzten Session. Ein ganz bedeutender Bruchthril der preußischen ParlomentSverhaudlungen hätte zur Urberschrist ebensogut die Be zeichnung „Deulscher Reichstag" haben könne«. Die DiSkussiouSthe- mala waren i« ihnen nur sehr unwesentlich verschieden, ebenso die Namen der leitenden Redner So bot z. B. die erste Berathnug de» preußischen StaatShanShaltSetat» für 1886/87 eine Debatte, welche vollständig einer Reichstag-Verhandlung glich. Jedes dritte Wort war da- Reich und der Reichstag. Wie eng die preußischen Interesse« mit denen deS Reiches verknüpft sind, wie sehr Preußen aus da» Reich angewiesen, hat fich jetzt zur Evidenz gezeigt. ES liegen aber noch andere, ganz bestimmte Thatsachen bez. der Wechsel wirkung zwischen Reichstag «nd preußischem Landtag vor. Der Reichs tag «öffnete bekanntlich die Debatten über die Poleupolitik der preu ßischen Regierung und auf der anderen Seite der Leipzigerstrabe wurden sie im selben Tempo fortgesetzt. Der ganze Unterschied war nur der, daß Fürst Bismarck im «bgeordneteuhause eine feste Mehr heit für fich hatte, di« im Reichstag nicht vorhanden war. Weiter, um nur noch Eins zu «wähnen, ist e» ganz auß« Frage, daß da» neue preußische Kirchergesrtz wrsentlich dazu beigetragen hat, im Reichs tag« die Verlängerung deS SocialisteugesrtzcS zu beschließen Die Verständigung über die Branutveinstener im Reichstag«, die hier und da gleichfalls al» Folge de» KircheugesetzeS erwartet wurde, ist allerdtgS nicht zn Stand, gekommen, wenngleich Herr» Wtudthorst'S Partei zur Bewilligung einer BranutweinvnbranchSsteurr von 60 Millionen i« Reiche bereit war. Die Gesammtresultate der beiden eng verknüpften Parlament», sesflonen lassen fich in ganz kurzen Worten wiedergrben. Fürst Bismarck hat im Reichstag« sehr viel «laugt: Den Ban de» NortwstseekanalS, die Verlängerung de» SocialistengesetzrS, die neue Zuckerst««», da» landwirthschafttiche ArbeituunsallverfichrrungSgesetz. die weiteren Bewilligungen für di« Kolonie«« rc., aber gerade dt« Hauptsache: Die nenr Branntweinsteuer nicht. I« der Kommission find die Arbeiten resultatlo» geblieben, »nd in dem kurzen Rest der MeichStagSsesfion, der noch auSsteht, wird e» kaum and«» werden. Bei der Sommerhitze ist nicht mehr viel Arbeitsfähigkeit, zumal nach einer so anstrengenden Session, zu erwarten. Dir Lösung dieser Frage wird vertagt werden müssen Im preußischen Landtage hat der Kanzler eigentlich Alle» erlangt, was er wollte. Poleugesetze und Kirchenvorlage find angenommen, dazu ein« ganz bedeutend, Anzahl von kleineren Vorlagen, von denen allerdings noch einig« das Forum de» Herrenhauses zu pasfireu haben» aber dort wohl kaum auf ernsten Widerstand stoßen werden. Seit längerer Zelt war er in dieser Session wieder da» erste Mal der Fall, daß der Reichstag geraume Zeit beschlußunfähig war, weil «Ine zu große Zahl seiner Mitglieder in den preußischen Landtag geeilt war. um den dortigen Verhandlungen zu lanschen. Am bemerlenSwerthesten am Schluffe dieser langen parlamen tarischen Arbeit bleibt immer da, Scheitern der Brauntweiusteuer- reform. Ta, Monopol fiel, die beide« Branntveinstenergesetze fielen in der Kommission, dazu die von allen Parteien gestellte« Anträge. Nach dem Feste wird nun der Reichstag da» Schlußwort spreche«, dar, wie gesagt, bei dem vorhandenen Widerstreit der Jutereffeu kaum ander» kanten wird, al» da» Votum der Koamisfion. Die aller wichtigste Frage im Reiche, die Fiuanzfrage, bleibt in ihrer Lösung also einer kommende« Session Vorbehalten, und bei diesem Letzteren wollen wir nicht vergessen, zu erwähne,, daß die nächste Reichstag», sesfion die letzte vor den Neuwahlen ist, in der auch über die Ver- lävgerung der Friedensstärke der Armee zu berathen sein wird. Portugal. Zwischen städtischen Polizisten in Lissabon und Artilleristen haben heftige Schlägereien stattgefnnden, welche da» Einschreiten von Kavallerie nothwendig «achten. Eine größere Zahl der Excedenten ist verwundet. . Orient. De« Fürst Alexander von Bulgarien ist Sonnabend zu eintägigem Besuch bei dem König Karl von Rumänien eiugetrpffeu. Sonntag reiste der Fürst schon nach Sofia zurück. — Rumänien ist auch mit der Türkei in einen Zollkrieg grrathen. Weil e» der Türkei keine Vorzugsrechte einränme» wollte, hat diese die Zölle auf ein« Reihe rumänischer Produkte erhöht. Di« neue« Zölle irrten am 22. Juni in Kraft. — Der griechische Spektakel ist zu Ende. Hie Griechen haben da» von ihnen noch besetzt gehalten« türkische Fort Zygos geräumt und di« Abrüstung beschleunigt. Da» erkennt selbst die Türkei an, «nd fi« hat die Großmächte um Aufhebung der Blokcwe ersucht. Die Mächte haben sämmtlich zugestimmt, da der Zweck der Blokad«, die Abrüstung Griechenland», erreicht ist, und dürste die Aufhebung der SchiffSsperr« in diesem Monat bereit» erfolgt sein. — Mit de» Finanzen ln Egypten steht «S augenblicklich schon wieder einmal flau. Der nächst« Coupon der. Staatsschuld soll »nr in Egypten selbst bezahlt werden. Politische Run-schau. Chemnitz, de« 7. Juni. Deutsches Reich. Di« Branntweiusteurreommisstou de» Reichstage- hat am Freitag die neue Steuervorlage und alle Anträge zu derselben abgrlehnt. Da schwerlich — Uebeiraschungen sind frei lich nie ausgeschlossen — im Reichstage ein andere» Resultat zu er warte» ist, so wurde bereit- gesagt, der Reichstag werde gar nicht wieder nach Pfingsten zusamwentreten. Dar scheint aber nicht zn stimmen; denn von der Regierung nahestehend« Seit« wird geschrieben: Wenn auch auf «in positives Ergebniß bezüglich der Branntwrin- stenervorlage schwerlich zn rechnen ist, bedarf eS doch der formellen Erledigung derselben; selbst wenn auf das Militärrelietengesetz und den Nachtragsetat behusS Bewilligung deS Mehrbedarfs für das Militär- «nd CivilpensionSgesetz verzichtet werden sollte, harrt auch noch die Revision deS ServiStarifeS ihrer Erledigung." — Der socialistische Abgeordnete Kayser hat sich, weil «ine Ver- sammlnng der RrchtschutzvereinS in Berlin aufgelöst wurde, als er da» Wort ergriff, beschwerdesührend an den Polizeipräsidenten von Richthofrn gewandt und von diesem den Bescheid erhalten: E« finde keine Veranlassung, den Polizeiosficier zur Rechenschaft zu ziehen, derselbe habe lediglich die ihm ertheilten Befehle vollzogen. Neuerdings ist auch eine Versammlung des demokratischen Vereins in dem Augenblick aufgelöst, als der Abg Kayser das Wort ergriff. Oesterreich-Ungarn. Di« Deutschseind« in Oesterreich haben fich wieder einmal in ihrer vollen Herrlichkeit bei der Enthüllung der Denktafel für Anastasius Grün in Laibach gezeigt, wo ohne jede Beranlaflnng dieDentschen und da» deutsche Casino beleidigt wurden Die Behörden stellten allerdings di« Ruh« wieder her, we-halb aber wurden denn die Excesse nicht von vornherein verhindert? Jetzt mußte Militär zugezogen werden «nd bei dem harten Zusammenstoß gab eS eine ganze Zahl Verwundeter. Im österreichischen Abgeordnetenhaus gab es deshalb scharfe Angriff« gegen die Regierung! — DieBudget- kommissiou in Wien hat de« Petroleumzoll von 2 Gulden genehmigt, aber die Annahme auch im Abgeordnetenhaus« selbst soll noch nicht ganz sicher sein! — In Ungarn dauert der Lärm wegen der KirchhofS-Affair« «och fort. General JauSky, der bekauuilich die Gräber der österreichischen Osficiere in Pest mit bekränzen half, war für einige Zeit aus Pest entfernt, wird aber binnen Kurzem nach dort znrückkehre«. ES werden deshalb neue Demonstrationen vorbereitet. Daneben läuft noch eine andere Affaire. Der Erz herzog Albrecht war von dem Journal „Pest» Lloyd" heftig angegriffen, weil er einige, den Magyaren nicht genehme Aeußcrungeu yethan. Der Chefredacteur Falk deS Lloyd sah nach träglich ein, daß « gegenüber einem Mitglied des Kaiserhauses doch zu weit gegangen und entschuldigte fich hinterher. Darüber bekam er aber wieder seine liebe» Landsleute auf den Hal» und eS gab vor der Redaction einen solchen Lärm, daß die Polizei einschreiten wußte. Hier und da heißt eS, Ministerpräsident TiSza werde diesem Streit zwischen Oesterreichisch und Ungarisch zu« Opfer fallen. Schöne Helden, diese Magyaren! — Der Zollkrieg zwischen Oesterreich- Ungarn und Rumänien setzt fich mit steigender Schärfe fort. Jetzt find auch die Abmachungen zwischen den beiderseitigen Eisenbahnen gekündigt Rumänien hält aber immer noch tapfer Stand. Frankreich. Dar französische Ministerin« hat fich entschieden gegen den Beschluß der Kawmercommission ausgesprochen, wonach alle Prinzen aus Frankreich auSgrwiesen werden sollen. Dagegen ist di« Regierung mit der sofortigen Ausweisung der Grafen von Pari» und de- Prinzen Napoleon «nd ihrer Söhne einverstanden. Bei dem Letzteren wird es auch wohl sein Bewenden haben. Die Commission hat ja sogar den Abgeordneten Maret, der gegen jede Ausweisung ist, zum Berichterstatter für die Kammer gewählt. — Orleauistifche Blätter verbreiten, der siebzehnjährige italienische Kronprinz Victor Emanuel und die süafzehnjährige Prinzessin Helene, zweite Tochter de« Grafen von Paris, seien bereit» von ihren Familien verlobt worden. — In Decazeville finden täglich mehrere Dynamit« xplosioneu statt, di« weist gegen da» Elgenthum der HÜttengrsellschaft und di« Wohnhäuser nicht streikender Arbeiter gerichtet find. — Die Flotten- Übungen werden in den korfikanischru Gewässern fortgesetzt. Ein Torpedoboot ist in den Grund gebohrt. — Der Krieg-minister, der bisher einen geheimen DiSpositiouSsoud» von 300,000 Fr. hatte, fordert jetzt eine« solchen von 700,000 Fr.I Italien. Die Cholera ist aus Venedig in Florenz einge schleppt worden. Ein Todesfall ist in letzterer Stadt bereit» vorge- kommeu. In Venedig «kraulten am Sonntag 26, starben 1b Per sonen. — De« Fürst von Montenegro unterhandelt mit dem Papst wegen Abschlusses «ine» ConeordateS. Spanien. Di« spanische Regierung hat ihre» Körte» bekannt lich «ine Verlängerung der bestehenden Handel-Verträge bk» 1892 vorgeschlagen. In Spanien besteht aber bereit» eine lebhafte Schutz zollbewegung und die Vertreter derselben i« Parlament »heben starke« Widerspruch gegen die Verlängerung. Sächsisches. — Dresden, 6. Juni. Ei» frecher Diebstahl wurde vor gestern in Neustadt verübt. Während ein junge» Mädchen in einem parterre gelegenen GrschäftSladen kurz« Zeit schlief, ist eine »»bekannt« Person in denselben eiugetreten, hat die unverschloffene Ladencaffe aufgezogen und die gayze Tageseinnahme bis auf wenig« K«ps««ü«M gestohlen. — Das ganz ungewöhnlich schwere Gewitter, welche» i fich am Himmelfahrtstag« über Dresden enttnd, hat, soviel bi» jetzt bekannt geworden, 13 Blitzschläge i« Gefolge gehabt und zwar in Altstadt 6, auf de« Terraffenuferstraße, Gluckstraße und Leunöstraße, am Plauen- schrn Platz und auf der Leubnitzrrstraße je in ein HauSgrundstück und an der Lennöstraße noch in «ine Linde, in Friedrichstadt 3, in eine Telephonleituvg und in zwei Linden im Ofiragrhege, von denen «ine in Brand gerieth, in Ren- und Anionstadt 4, auf der Görlitz«« straße 2 mal, ans der Kurfürstenstraße und in eine» Kastanleubanm an der Leipzigerstrabe je einmal. In der Görlitzerstraß« fuhr der Blitz in eine Gasleitung durch ein Zimmer, in welchem 6 Perspnen anwesend waren. Ein Schaden wurde uns au de« Tapeten bemexy. — Unterhalb der AogustuSbrÜck« wurde gestern früh der Leichnam einer noch unbekannten FranenSpnsou an» der Elbe gezogen und polizeilich aufgehoben. — Bo» derSrimlnalpolizei ist gestern Nacht jener Mensch festgenommcn worden, welcher «nt« der Angabe, seine Tochter in verschiedenen Pensionat«« unterbringeu z« wollen, Schwindeleien und Betrügereien zum Schade« der Pensionatinhaberinnen ausgrsührt hat. Der Mensch hat sich verschieden« Name« beigelegt gehabt. — Gestern Abend 10 Uhr »schoß sich der HilsSweichenstell» Linduer im Abort de» schlesischen Bahnhöfe». Lindn« ist verheirathet und Vater mehrerer Kinder. Ein Nervenleiden und hinzugekommene Schwerhörigkeit, welch« ihn au der Ausübung seine» Dienste» gehindert habe«, mögen ihn zum Selbstmord getrieben haben. — Freibe>g, 5. Juni. Heut« Vormittag ist der Knecht Schaarschmidt, welch» bei einem hiesigen Fvhrherrn in Dienstä steht, auf der Nossen« Straße oberhalb de» Gasthofe» zur goldsnep Krone von seinem mit üb« 700 Stück Ziegeln beladenen WggM überfahrt« worden. Di« Näher find dem Schaarschmidt unterhalb de» KnitS über/beide Beinö gegangen «Nd habe« dli>selben in entsch lich« Weis« zerquetscht «yd zerbrochen.: : — Leipzig, 5. Juni. Da» Polizeiamt hat in Berücksichtigung der jüngst stattgrsundenen Ungesetzlichkeiten, welche bei dem dortigen Klempnerstreik zn Tage getreten sind, auf Grund von 8 33 de» säch sischen BereinSgesetzeS da» sogenännte Streik Lomitee der Klempner am Sonnabend Vormittag anSgelöst, «nd dtffeu ferneres Tage» ver boten. — Gestern Abend machst sich polizeiliche» Einschreiten gegen einen Dienstmann nothwendig, well derselbe in angetrunkenem Zu stande in sein« Wohnung seine «igwen Angehörigen auf da» Schind- lichstr mißhandelte «nd Wirthschaft-gegenstände zertrümmert«. Da von de« Wütherlch noch Rlkrgne» zu befürchte« war, wurde « au» seinen vier Pfählen entfernt und vorläufig auf den Naschmarkt nm- qnartirt- — Lindenau» b. Juni. Gestern Freitag Nachmittag, brach in ein« in dem Hanse Roßflraße Nr. 27 gelegenen Wohnung, in der nur drei Kind» in sehr jugendlichem Alter anwkseud waren, Feuer aus. Tin in der Nähe de» Ofen» stehend», mit Holz und Kohlen gefüllt« Korb hatte Feuer gefangen und «füllte da» be treffende Zimmer mit einem erstickenden Qual«. Die Mitbewohner setzten de» HauseS setzten von dem Brande di« Polizei in Keuntniß, und erst als durch dieselbe di« verschlossene Thür deS Zimmer» mit Gewalt geöffnet worden war, konnte der Brand unterdrückt werden, was ohne allzugroße Müh« gelang. Die Hilfe kam ab« in der höchsten Noth; wenige Angenhlicke spät« hätten die Nett« jedenfalls da» bereit» mit dem Tode ringende jüngste Kind «stickt vorgesnnden. Dar Feuer ist möglicherweise von den Kindern, welche in der Nähe des angeheiztrn Ofen» spielten, verwahrlost worden. Die Mutter der Kinder hatte einen »nausschiebbareu Gang zum Arzte z« besorgen und hatte nur de-halb ihre Kinder allein gelaffen. I» der Kirche zu Staucha mußte a« HlmmelfahrtStag der Gottesdienst abgebrochen werden, da der Geistliche, He« Pastor Miehschke, «ln Manu in dem hohen Alter von 74 Jahren, am Altar plötzlich von einem ohnmachtähnlicheu Zustande befallen wurde. Die zahlreich versammelte Gemeinde verließ tiefbewegt und mit innigster Theilnahmr für ihren ehrwürdigen Seelsorger dar Gotte-Han». — Grimma. Da» in nächst« Nähe der Mseabahnhaltestelle NerchaU'Trebsen gelegene Dorf Zöhda ist in de» ersten Tagen d« vergangenen Woche der Thatplatz eine» entsetzlichen Verbrechen» ge worden. Am Dienstag gegen Mittag wurde Dr. wock. Kopseel an» Nerchau «ach Zöhda in da» Gut de» GutSbefitzer» Haupt gerufen, woselbst der genannte Haupt an den Folgen «ine» Selbstmordes ge storben sein sollte. Die Art und Weise der Ausführung de» Selbst morde» (Vorder- und zwei Seitenschnitt« bi» zur Hälfte dr« Halses) nnd da» verspätete Herbeirufen der ärztlichen Hilf«, nachdem der Tod schon in der Nacht vom Montag znm Dienktag «folgt sein mußte, ließen jedoch bet de« betreffenden Arzte die Annahme auf- kommen, daß hier nicht ein Selbstmord, sondern ein gräßlich« Mord /i'-A -' >-
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