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Dresdner Journal : 28.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189701284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18970128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18970128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-01
- Tag 1897-01-28
-
Monat
1897-01
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Journal : 28.01.1897
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Ares-ner Journal 1897 Donnerstag, den 28. Januar, abends Amtlicher LeU. Nichtamtlicher Teil Tages geschuhte. er- Lunss und Wissenschaft Dame gehören zu den Men Leistungen des auf diesem Von Gebiete sehr geübten, oft treffsicheren Zeichners schienenen Doppelheft 3 und 4 der „Zeitschrift des König!. Sächsischen Statistischen Bureaus". Wir entnehmen diesem Berichte nachstehende Angaben . Zum sechsten Male, seitdem nach Begründung des Deutschen Reichs innerhalb des letzteren aus gleicher Grundlage Zählungen der Bevölkerung vorgenommen wurden, ist auch im Königreiche Dresden, 28. Januar. Der gestrige Geburtstag Sr. Majestät des Deutschen Kaisers wurde am hiesigen Kvnigl. Hose durch eine Galatafel gefeiert, an welcher Se. Majestät der König, Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Friedrich August und der Prinz Johann Georg, Se. Durchlaucht der Fürst Reuß j. L. Heinrich XIV., die Herren des Kvnigl. Dresden, 23. Januar. Se. Majestät der König haben Allergnüdigst geruht, dem Bürgerschuloberlehrer Ernst Friedrich Ehregott Hempel in Roßwein das Verdienstkreuz zu verleihen. Neber die sächsische Volkszählung vom Dezember 1895 berichtet Or. Georg Lommatzsch in dem soeben Irmer Vorliebe für ärmliche Stoffe, für eine sparsame, alles Breite und Saftige vermeidende Darslellungsweise, für eine der Seganlinischen nahe verwandte Technik be harrt. Wir sehen eine weite, vom Schnee nur dürftig be deckte Fläche, in der Mitte mehrere kahle Bäume und Weiden, im Hintergründe die flüchtigen Umrisse eines Dorfes, — ein Motiv, das mit dem niedrigen Horizont und dem hohen Himmel den Autor nicht verkennen läßt Das Bild ist gewiß nicht arm an interessanten Tönen, namentlich nicht in dem prächtig modulierten Himmel, aber als Ganzes wirkt es eigentümlich flach und kernlos, gleich sam blutarm auf uns und befreit uns nicht von dem Ge fühl, daß dieser befähigte Künstler mit einer minder ge suchten, wenn auch minder neuen und persönlichen Technik Bedeutenderes leisten und einen außerhalb der üblichen Anhängerschaft liegenden größeren Kreis für sich gewinnen könnte. Wir sprechen dies umso nachdrücklicher aus, als Paul Baums Schaffen ja keineswegs gleich mit seiner jetzigen Methode eingesetzt hat, sodaß also ein Durchbruch seine« Talents in vollkommen natürliche Bahnen immer hin noch möglich erscheint. Die bisher besprochenen Arbeiten finden sich allein dem großen vorderen Zimmer Die Bilder, meist Land schaften, welche außer ihnen noch gewürdigt zu werden verdienen, für heute außer Acht lassend, wenden wir uns dem Inhalt des rechten SeitenkabinettS zu Da fallen dem Besucher zuerst mehrere Ölgemälde von M. A. Stremel in« Auge, von einem Maler, dem man bi« jetzt noch wenig in der Öffentlichkeit begegnet ist. Al« die an sprechendste seiner Produktionen möchten wir das von Baumgängen im rechten Winkel eingeschlossene Weideland bezeichnens ein gut angelegtes und in einzelnem mit Sorgfalt «»«geführtes Bild Die anderen stellen, in derber Technik, abgemähte Getreidefelder mit Korn puppen und Ähren lesenden Frauen dar, die im arellsten Sonnenlicht gemalt find. Die Intensität der Be leuchtung wird manchen al» ein ungewöhnliches Ergebnis Mr de» Naum einer gespal- tenen Zeile kleiner Schnft >0 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile »0 A Lei Tabellen- und Ziffernsatz entsprechender Aufschlag. Herau-geder: Königlich« Expedition de« Dresdner Journal« Dresden, Zwmgerstr 20 Hernspr -Anschluß: NrtZ-L. erscheinen, von anderen wieder als übertrieben empfunden werden Die geringe Bedeutung der Motive dürfte aber wohl Niemandem entgehen, ebensowenig wie dem Sach kundigen die bequeme Ausstaffierung der Ährcnleserinnen, deren blaue Röcke mit dem gelben Korn im Kolorit natürlich ohne weiteres zusammenklingen müssen. An der nämlichen Wand mit Stremel« Gemälden hängen von Karl Mediz gezeichnete Portraits in halber und ganzer Figur, die sich klar und charakteristisch ausnehmen und von denen das interessant ausgefaßte des Pianisten Sauer die größte Voll endung zeigt, während bei Gerhart Hauptmann die plastische Wirkung de« Kopfes nicht ganz verdeutlicht ist Auch die Porträts eines Herrn und einer im allgemeinen zugenommcn haben muß: eS entfielen in Sachsen 1890 auf ein bewohntes Hausgrundstück durchschnittlich 11,7, dagegen 1895 schon 12,1 Bewohner. In den einzelnen Amts hauptmannschastcn schwankt diese Dichtigkeit für je ein bewohntes Grundstück zwischen 7,0 (Löbau) und 17,9 (Dresden-Altstadt), während sie in den drei Großstädten Dresden, Leipzig und Chemnitz sich aus 35,9 b«. 35,2 lbez. 38,4 Bewohner steigert Die Art und Weise, die Dichtigkeit eines Bezirks oder einer Stadl zn berechnen, kann, besonders sür das Königreich Sachsen, neben derjenigen für 1 qkm nicht ganz außer acht gelaffen werden, da bei der großen An;ahl von Städten unb stadtähn- lichen Gemeinden aus einer doch verhältnismäßig nicht allzu großen Fläche nicht nur die Ausdehnung der bewohnten Räum lichkeiten und Häuser in der Fläche, sondern auch nach der Höhe (im Raume) eine gewisse Rolle spielt Diese Dichtigkeit der Bevölkerung aus je einen Quadrat kilometer betrug am letzten BolkszähluugStage bei 14992,94 Quadratkilometer Gesamtfläche im Königreiche Sachsen 252,6 Be wohner gegen 233,6 im Jahre 1890 Sie schwankte in den einzelnen Amtshauptmannschasten zwischen 813 (Dippoldis walde) und 527,3 (Dresden-Altstadt), während sie in den drei Großstädten sich bis aus 8775,2 (Dresden) steigerte. Zwei KreiShauptmannichasten (Bautzen und Dresden) erreichten be züglich ihrer Bevölkerungsdichtigkeit nicht das Landesmittcl und von den einzelnen Verwaltungsbezirken übertrafen letzteres nur sechs (Dresden-Altstadt, Dresden-Neustadt, Chemnitz. Glauchau, Plauen, Zwickau). Man sieht, daß dies ausschließlich Bezirke sind, in denen die größten Mittelstädte des Landes liegen oder welche die nächste Umgebung von Großstädten bilden. Die Amtshauptmannschaft Leipzig, srüher einer der dichtbevölkertsten Bezirke des Landes, hat durch die Einverleibung von sieben großen Vororten Leipzigs in diese Großstadt selbst wesentlich an Dichtigkeit cingebüßt. Dafür ist dieses Mal, entgegen früheren Beobachtungen, die Amtshauptmannschaft Dresden Altstadt an die Spitze aller Verwaltung 'bezirke gerückt und zählt aus 1<zlcw 78 Personen mehr als der bisher am dichtesten bevölkerte Be zirk Glauchau. Auch die Amtshauptmannschaft Dresden Neu stadt, die noch im Jahre 1890 etwa dieselbe Dichtigkeit wie die Amtshauptmannschaft Plauen zeigte, hat bei der letzten Volks zählung diesen Bezirk um 35 Personen überholt Wie groß der Einfluß der Großstädte aus die durch schnittliche Dichtigkeit des Landes und der Kccishauptmann- schasten und derjenige gröberer Städte (mit über 20000 Ein wohnern) aus die Dichiigk. it der betreffenden Verwaltungsbezirke ist, möge noch mit ewigen Zahlen veranschaulicht werden. Während, wie erwähnt wurde, die BevölkerungSdichtigkeit ein schließlich der drei Großstädte im ganzen Königreiche 252,6 Personen aus 1 Quadratkilometer betrug, stellte sich diese ohne die Großstädte nur aus 194,3 Personen Wie sehr fernerhin die größeren Städte Einfluß haben aus die Dichtigkeit der sie umgebenden Amtshauptmannschasten, zeigt nachstehende kleine Übersicht, in welcher die 9 Städte über 20000 Einwohner ein zeln ausgeführt und von den übrigen Gemeinden der betreten den Amtshauptmannschaft geschieden sind: ßrutnuuugen, Btrsthuugen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Bei der Verwaltung der Staatseisenbahnen sind ernannt worden: Schmidt, zeither Bahnmeister, und Tänzler, zeither Zeichner, als tech nische Bureau-Assisteaten in Rochlitz und Dresden; Richter, zeither Packer, alS Bodenmeister in Annaberg; Daßler, Kräuter und Teich, zeither Bauaufseher, als Bahnmeister- Assistenten in Freiberg, Kamenz und Dresden-N. 11; Loos und Meyer, zeither Wagennachseher, als Wagenrevisoren in Bautzen und Görlitz; Sachse, zctther Portier, als Bureau- diener in Dresden; Techniker Boden in Chemnitz und die uachgcnamtten Schlaffer als Feuermänner 1. Kl unter Be lastung der Eigenschaft als Lokomotivführerlehrlinge: Boch mann 1, Eckhardt 7, Keppler 2 und Päßler in Dresden-N. I, Franze, Grün undSimche in Zittau, Gäbler 8, Martin 6 und Nitzky 2 in Reichenbach i. V., Gürtler in DreSden-A., Härtel 3, Käppel 1 und Seifert 10 in Zwickau, Klunker und Kolath in DreSden-Fr, Lange 10, List und Penkert in Chemnitz, Poller in Leipzig I, Sommer in Eger und Weineck in Leipzig II; die nachgenannten Bremser als Schaffner: Findeisen 8, Hänsel 3 und Pitzner in Leipzig II, Gold- friedrich und Ludwig 7 in Dresden-«., Kittner in Schandau und Uhlmann 9 in Zeitz; Roscher 8 und Weise 16, zeither Bremswärter, als Schaffner in Dresden-N. II und Leipzig II; die nachgenannten HilfSfcuermänner als Feuer- männcr ll. Kl.: Adler in Zwickau, Bach 3 und Lange 11 in Flöha, Bock 2, Lachmann 1, Matthcck und Seppelt in Dresden-Fr., Braun, Liebing und Prautzsch in TreSden-N.il, Dittrich « in Freiberg, Gaitzsch in Langenau, Gehrmann 3, Grünler 1 und Kuhfuß in Leipzig I, Grühnert 2 in Hainichen, Heinze3 in Zittau, Herrmann 2 in König-Wartha, Hofmann 8 und Luding in Werdau, Junghans und Lachmann 2 in TreSden-A, Keller 1 in Meuselwitz, Kießling 3, Schautschik und Strobel 2 in Riesa, Köstler in Eger, Müller 22 in Klingenthal, Sauer 2 in Döbeln und Wagner 7 in Bienrnmühle; Sensenschmidt, zeither HilfSnachtseuermann, al-Nachtfeuermann in OelSnitz i.V. Sachsen am 2 Dezember 1895 eine Volkszählung veranstaltet worden Mit dieser wurden alle Personen registriert, welche in der Nacht vom 1. zum 2. Dezember in irgend einer Ge meinde anwesend waren. Die Erhebung umfaßte, wie schon in früheren Jahren, den Wohnort bez Ort der Anwesenheit, den Namen, Stand, das Alter, die Religion, das Geschlecht, die Staatsangehörigkeit rc. jede- ort-anwesenden Bewohners Sachsens sowie auch dessen Verhältnis zu einem Haushalte oder einer Anhalt; ferner die aktiven Militärpersonen und endlich die hauptsächlichsten körperlichen Gebrechen, an denen ein Teil der Bevölkerung litt Neu hinzugekommen waren bei der letzten Zählung Erhebungen über die ArbeitSverhältniffe bez. Arbeitslosigkeit aller unselbständigen Arbeitnehmer und über die Anzahl der im Alter von 39—45 Jahren stehenden Personen des Landsturms I. und II. Aufgebots. Außerdem wurden die einzelnen Hau-grundstücke, die bewohnten und un- bewohnten Wohnhäuser und die sonstigen zu Wohnzwecken dienenden Räumlichkeiten ausgezeichnet Dagegen hat am 2. Dezember 1895 keine Erhebung über die Gebürtigkeit der ortsanwescnden Personen statlgesunden und die besondere Auf zeichnung vorübergehend abwesender Personen ist unterblieben In Sachsen sanden sich am 2. Dezember 1895 insgesamt 3787688 Personen vor. über die sächsische Bevölkerung inner halb der einzelnen Verwaltungsbezirke am 1 Dezember 1890 und am 2. Dezember 1895 giebt nachstehende Tabelle Aufschluß: Ausstellung des Dresdner Vereins bildender Künstler. I. Die Ausstellung, welche dem Arn old scheu Kunstsalon gegenwärtig zahlreiche Besucher zuführt, läßt diese zwar lein: überraschend energische Zusammenfassung aller Kräfte wahrnehmen, wie das so kurze Zeit vor der großen inter nationalen Veranstaltung wohl erklärlich ist, macht aber im ganzen einen ansprechenden Eindruck und enthält eine genügende Anzahl gutgelungener und tüchtiger Werke, um die Teilnahme der Kunstfreunde auch unter höherem Ge sichtspunkt als dem lokaler Eigenliebe anzuziehen Die Wände sind mit Gemälden, Studien, Skizzen, Zeichnungen, Radierungen :c dicht behängt, ja die Menge der Einsend ungen ist eine so große gewesen, daß bei der ungjeich- mäßigen Beleuchtung der Räume nicht alle Arbeiten einen angemessenen Platz haben erhalten können Das gilt gleich für eines der fertigsten Bilder der Ausstellung, für Karl Bankers Genrestück „Der Sägenschärfer". Es zeigt un« einen Holzhacker im Walde, der breitbeinig unter einem Kiefernbaume sitzend sozusagen mit Andacht sein Werkzeug feilt. Die Gestalt ist voll wahren Leben«, die Thätigkeit mit größter Anschaulichkeit dargestellt, jeder Zug echt und kräftig, das Ganze von malerischer Halt ung, eine voll durchqebildete, charakteristische Leistung Eine zweite Arbeit de« Maler«, der mit seinem au«geglichenen Können zum Vorsitzenden de« noch manche gährende Elemente emschließenden Verein« gut berufen erscheint, bildet eine Landschaft Wir erblicken sanft ansteigende Felder und Biesen, in die sich auf der Höhe ein Waldgebüsch vor schiebt, während unten ein Fahrweg sich hinzieht, den ein Ackerwagen belebt. Die Einfachheit de« MotiS macht da« Bild etwa« anspruch«voll, ist aber ungesucht und vor allem wird die Dürftigkeit de« Vorwurfs reichlich aufge- B<z»««pretS Mr Dresden vierteljährlich: «Mark 50Pf., bei den Kaori- lich deutschen PoswttswUcn viaKljuhilich «Mark; außer halb des Deutschen Reiches Poft- und Strnipelzuschlaa. Einzelne Nummern: 10 Pf Erscheine«: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends Fernspr -Anschluß: Nr I2SL Wekanntrnachung, dit 6. Auflage des Lehrbuchs für Hebammen betreffend, vom 23. Januar 1897. Das Ministerium des Innern bringt unter Bezug nahme auf die Bekanntmachung vom 14. Januar 1892 (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 7) andurch zur öffentlichen Kenntniß, daß von dem im Auftrage des Ministeriums von Profesfor Or. Leopold und Professor Or. Zweifel bearbeiteten Lehrbuche für Hebammen die sechste vollständig umgearbeitete Auslage im Ver lage von S. Hirzel in Leipzig 1897 erschienen ist. Dresden, den 23. Januar 1897. Ministerium des Innern. v. Metzsch. Körners Unter den 3 787 688 Personen besanden sich 1 888422 männliche und 1 949266 weibliche Personen, wärend man am 1. Dezember 1890 nur 1701141 Männer und 1 801 543 Weiber zählte Demnach sand im Lause des letzten JahrsünslS eint Vermehrung von 137 281 männlichen Personen — 8,07 Proz. und 147 723 weiblichen Personen — 8,20 Proz statt; daS weibliche Geschlecht hätte nicht nur absolut, sondern auch prozentual einen stärkeren Zuwachs als das männliche Ge schlecht. Demnach muß sich auch im Lause der letzten BolkS- zählnngsperrode das Verhältnis der Zahl der Männer zu der Zahl der Weiber zu ungnnsten der ersteren geändert haben, und rn ver That kamen 1890 aus 1000 männliche Personen 1059, am 2. Dezember 1895 aber 1060 weibliche Personen oder unter 100 ortsanweienden Personen waren am 1. Dezember 1890: 48,567 Proz Männer, 51,433 Proz. Weiber, 2 Dezember 1895: 48,537 Proz Männer, 51,463 Proz. Weiber. Es vermehrte sich sonach das Verhältnis der Angehörigen des weiblichen Ge schlechts um 0,03 Proz Wesentlich höher als der oben angegebene Durchschnitt des Landes von 1000:1060 gestaltete sich ter Überschuß weib licher Personen in den Amtshauptmannschasten Löbau(1119), Zittau (1097), Annaberg (1110), Plauen (11I7> und Schwarzen berg (1124). Man dars wohl veimuten, daß in diesen Ver waltungsbezirken die Textilindustrie einen großen Einfluß auf daS Vorhandensein weiblicher Personen nnd daS wesentliche Vorherrschen dieses Geschlechts gehabt hat Dagegen waren m der Amtshauptmannschaft Döbeln die beiten Geschlechter fast gleichmäßig verteilt (56 006 männlicb, 56173 weiblich, Ver hältnis 1000:1003) und in den drei Verwaltungsbezirken Dresden-Altstadt, Großenhain und Leipzig übenvogeu sogar die Männer. Tas Verhältnis der beiden Geschlechter war hicrselbst so, daß aus 1000 männliche Personen kamen: Amtshauptmannschaft Dresden-AUst. 997 weibliche Personen, Amtshauptmannschaft Großenhain - 991 weibliche Personen und Amtshauptinannschoft Leipzig - 999 weibliche Personen. Man wird wohl nicht irrig schließen, wenn man sich diesen Überschuß des männlichen Geschlechts in Dresden-Altstadt durch die großen technischen Bctriebswerlsiätten in der Montan- und Eisenindustrie, bei Großenhain durch die starke Belegung mit Garnison, bei Leipzig ebenfalls durch die Anwesenheit vieler männlicher aktiver Militärpersonen (Kaserne Möckern) erklärt. Im allgemeinen kann man sagen, daß die beiden Krelrhauptmann- schaften Dresden(1046) und Leipzia(1038) einen größeren Ausgleich der numerischen Stärke beider Geschlechter zeigen, währcnd sich in den Kreishauptmannschaften Zwickau (10801 und Bautzen (1083) ein überdurchschnittlichrr Frauenüberschuß vorfindet. Das Wachstum der Bevölkerung gestaltete sich natür lich auch iehc verschieden in den einzelnen Verwaltungsbezirken des Landes Die relativ stärkste Vermehrung ihrer Einwohner zahl zeigten die Amtshauptmannschasten Dresden-Allstadt — 24,44 Proz. und Dresden-Neustadt — 24,98 Proz., während dem entgegengesetzt Dippoldiswalde (0,44 Proz.), Freiberg (1,30 Proz.) und Borna (1,10 Proz) nur wenig in der Be völkerungsziffer zunahmen. Wie schon erwähnt wurde, steht die letzte Periode 1890/95 mit 8,14 Proz Gesamtvermehrung gegen diejenige der Jahre 1885/90 mit 10,08 Proz. um fast 2 Proz zurück und cS sind besonders noch, außer den eben erwähnten Amtshaupt- mannschaften, die Verwaltungsbezirke Dippoldiswalde, Pirna, .Leipzig, Annaberg und Chemnitz, deren Vermehrung bedeutend geringer als diejenige der Volkszählung-Periode 1885/90 war. Freilich muß man bei den beiden Amtshauptmannschasten Leipzig und Chemnitz berücksichtigen, daß in der Zeit vom 1. Dezember 189» b:S zum 2. Dezember 1895 einige sehr reich bevölkerte und durch ihre Lage nahe der Großstadt zu einer raschen Vermehrung besähigte Landgemeinden diesen beiden Verwaltungsbezirken entzogen und den Großstädten Leipzig nnd Chemnitz einverlcibt worden sind. Trotzdem aber die durchschnittliche Vermehrung des Landes eine verhältnismäßig nicht ganz so hohe war wie in der Periode 1885 90, zeigt dennoch die KrciShauptmannschast Dresden eine weil höhere relative Zunahme in der letzten Volkszählungs- Periode 1890 95 als in der eben erwähnten vorletzten Periode Damals sand eine Vermehrung von 10,46 Proz statt, jetzt steigerte sich diese aus 12,33 Proz Dies hat seine Ursache einmal in einem auffallend hohen Zuzug von Einwandernden nach der Umgebung von Dresden, besonders nach den Vor orten, die sich dicht an diese Großstadt angliedern oder durch günstige Eisenbahn- und Straßcnbahnverbindung selbst bei einer etwas entsernteren Lage eng mit ihr Zusammenhängen, daS andere Mal aber in der verhältnismäßig starken Vermehrung der Stadt Dresden selbst. Dagegen stehen die anderen drei Regierungsbezirke, die Kreishauptmannschaft Leipzig sogar recht ansehnlich (8,50 Proz.: 12,54 Proz), gegen früher beobachtete Prozentziffern der Vermehrung zurück. Da am 1. Dezember 1890 insgesamt 299600 bewohnte Hausgrundstücke, 1895 aber am mehrfach erwähnten Volks- zählungstage 312628 bewohnteHausgrundstücke gezählt wurden, so sand demnach in dieser Hinsicht ein Zuwachs von 13028 be wohnten Grundstücken — 4,35 Proz. des Bestandes am 1. De zember 189» statt, also eine um saft 4 Pro;, niedrigere rela tive Vermehrung als die der Bewohner. Hieraus ergiebt sich, daß die Dichtigkeit der Bewohner eines Grundstücks wogen durch die feine Gliederung ver Farbenwerte wie durch die sprechende Stimmung. Neben Bantzers Genregemälde hängt eine kleine Bachlandschaft von Max Pietschmann, die sich durch malerischen Reiz empfiehlt. Der Genannte ist ferner mit zwei Bildnisstudien — ein Tamenkopf und eine männliche Figur — vertreten, welche Interesse und Wert vorwiegend durch die Beleuchtung gewinnen, unter der sie gemalt sind. Besonders glücklich, virtuos ist das Kunst stück bei dem Mädchenkopf gelungen, wogegen sich das Mannesgesicht in der Farbe sehr robust ausnimmt In der Nähe treffen wir weiter auf A PepinoS „Alte Stadt", ein wesentlich auf Stimmung gemajteS, in Bezug auf Lichtwirkung sorgfältig berechnetes, nur im Vordergründe trotz der Dämmerung zu wenig klares Bild. Von W. Claudius befindet sich hier ein in Wasserfarben ausgeführteS landschaftliches Stück (Pappeln am Fluß ufer), das durch malerische Wirkung und durch feinen saftigen Ton hervortritt Ein zweites Aquarell von ihm bringt eine Architektur, die keine besonderen Eigenschaften hat, aber sorgsam und geschickt behandelt einen recht ge fälligen Eindruck macht. Halten wir die örtliche Reihen folge fest, so sind ferner vier Bilder von Wilhelm Ritter zu erwähnen DaS „Herbstnachmittag" betitelte enthält ein landschaftlich sehr anziehendes, in der Be leuchtung wahr und überzeugend fixiertes Motiv aus Gauernitz und steht damit an Wert den anderen voran. Der „Herbstabend an der Elbe", der den Maler auf der Fährte des schottischen Impressionismus zeigt, entwickelt mit seinem bunten Himmel dagegen nicht die gleiche überzeugende Kraft und ein Motiv aus Oberhessen ist zwar klar erfaßt und technisch gut gemacht, aber sehr trocken in der Farbe, was letzteres in noch höherem Grade von einem kleinen, billig hergestellten FrühlingS- bilde gilt Paul Baum, das am meisten genannte, erfolgreiche Mitglied des Vereins, hat eine winterliche Landschaft beigesteuert Sie bekundet, daß dieser mit so frischem Anschauungsvermögen begabte Maler noch bei seiner Gattin, Emilie Pelikan, sind u. a ein in Röthel vortrefflich behandelter jugendlicher Mädchcnkopf, ein lebendiges Porträt ihres Mannes sowie zwei Blätter mit glücklich charakterisierten Ka stanien und Birkenstämmen und ferner zwei Ölbilder vorhanden Letztere, Düncnblumen und Blumenfeld, lassen eine eigentümliche körnige Technik gewahren, die man bei diesem Gegenstände wohl gutheißen darf und mit der die angestrebten Wirkungen bei kräftigem Fabenauftrag erreicht sind. Beide machen, alles kleinliche Beiwerk vermeidend, einen natürlichen, freundlichen Eindruck Richard Müller hat wieder vorzüglich gezeichnete Tierstücke ausgestellt Neben ost dargebotenen Vogclmotiven des Genannten findet man hier einige, auch tonlich fein berührende Steinzeichnungen, Dromedare m verschiedenen Stellungen und einen mit großer Naturtreue vorgeführten Mandrill Diefe» Tier ist meisterlich aufgefaßt und mit dem Stift in seiner vollen Individua lität dargestellt. Bei den gutmütigen Wüstentieren ist da gegen trotz der Mannigfaltigkeit in der Haltung eine ge wiße Gleichmäßigkeit nicht zu überfchen, die ihren Grund vermutlich darin besitzt, daß dem Zeichner stets ein und dasselbe Tier zum Modell gedient hat Von Robert Seit der Volkszählung vom 1. Dezember 1890, bei welcher 3 502 684 Personen gezählt wurden, hat somit eine Vermehr ung von 285 004 Personen — 8,14 Proz. stattgesunden. Diese war nicht ganz so hoch wie diejenige der Periode 1885/90 mit 10,08 Prvz. übertrifft aber die relativen Ziffern der Perioden 1875/80 — 7,60 Proz und 1880/85 — 7,04 Proz. doch recht wesentlich. ') Einschließlich, ') und ') ausschließlich der am 1. Januar bez. 1. Juli 1892 der Stadt Dresden einverleibten früheren Landgemeinden Strehlen (') und Striesen ("). ') Einschließlich und ') ausschließlich der am 1. Januar 1891 dez. 1892 der Stadt Leipzig cinvcrleibteu früheren Land gemeinden Connewitz, Kleinzschocher (ohne Rittergut), Lindenau, Lößnig, Neusellerhausen, Plagwitz und Schleußig. ") Einschließlich und ') ausschließlich der ani 1. Oktober 1894 der Stadt Chemnitz einverleibten srüheren Landgemeinde Altchemnitz Verwaltungs bezirke OrtSanwesende Bevölkerung Zunahme der Bevölkerung seit 1890 1890 1895 absolut pro- zeutal AmtSH. Bautzen . . . 109799 11373« 3937 3,58 - Kamenz . . . 62278 64454 2176 3,io - Löbau . . . 96372 99720 3348 3,47 - Zittau . . . 102290 IO717O 4880 4,55 Kreish Bautzen 370739 385080 14341 3,87 Stadt Dresden') . . 289844 336440 46596 15,re AmtSH. Dippoldiswalde 52766 52998 282 0,44 - Dresden-A.') . 10350'.' 128803 25294 24,44 - Tresden-N.') . 91723 114631 22908 24,98 - Freiberg. . . 116328 117844 1516 1,8» - Großenhain 72043 77461 5418 7,5» - Meißen . . . 10164« 109808 8162 8,0» - Pirna . . . 122671 129772 7101 5,79 Kreish. Dresden 950530 1.067757 117227 12,85 Stadt Leipzig') . . . 357122 399963 42841 12,00 AmtSH Borna . . . 73402 74208 806 1,1» - Döbeln . 107203 112179 4976 4,«4 - Grimma . . 90918 95985 50« 7 5,97 - Leipzig') . . 85120 100119 14999 17,«, - Oschatz . . . 54894 56404 1510 2,15 - Rochlitz . . . 102478 106321 3848 3,75 Kreish Leipzig 871132 945179 74047 8,5» Stadt Chemnitz') . . 145352 161017 15865 10,77 AmtSH Annaberg . . 99164 101547 2383 2,4» - Auerbach . . 82714 88357 5643 6,8» - Chemnitz') . . 181402 I8S063 4681 2,57 - Flöha . . . 80144 81581 1437 1,7» - Glauchau . . 137709 141910 4201 3,05 - Marienberg 60842 61926 1084 1,78 OelSnitz . . . 58090 62768 4678 8,vü Plauen . . . 135761 152155 16394 12,08 Schwarzenberg 101542 108375 6833 6,7» - Zwickau . . . 227563 243973 16410 7,HL KreiSH. Zwickau 1.310283 I 389672 79389 6,«S Königreich 3.502684 3.78768S 285004 8,14 Städte qicia Einwohner auf 1 qkw Amtshaupt mannschasten ohne Städte Einwohner auf 1 qüw Bautzen . . . 11,,8 2099 Bautzen 110 Zittau.... 15,94 1765 Zittau . . 194 Freiberg . . 16,8» 1740 Freiberg . 139 Glauchau. . . Meerane . . 13,64 9,77 1824 2252 Glauchau . 321 Plauen . . . Reichenbach . . 13,m 6,4» 17,»u 7,88 4204 3796 Plauen . . 139 Zwickau . . Crimmitschau . 2831 2989 j Zwickau 291 (( -ckluß folgt )
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