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Donnerstag. Nr. 87. 31. Juli 1879. Weißerih-Aeitung. Amts-Matt für die Königs. Arntshauptrnannfchast Dippoldiswalde, sowie für die Königs. Gerichts-Aernter und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Krauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehe» durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalten-Zei!e, oder deren Raum, berechnet. Amlkcher TM Bekanntmachung. Der Vorstand der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, Herr Amtshauptmann von Keffirrger, ist vom 28. Juli bis 30. August dieses Jahres beurlaubt und mit dessen Stellvertretung während dieser Zeit Herr Bezirksassessor von Burgsdorff beauftragt worden. Dresden, den 29 Juli 1879 Komguche Krershauptmannfchaft. von Einsiedel. Bekanntmachung. Wir finden uns veranlaßt, das bezüglich des aufsichtslosen Umherlaufenlassens der Gänse bestehende Verbot hier durch einzuschärfen, und werden jede Zuwiderhandlung von jetzt ab mit einer Geldstrafe von 1 Mark bez. entsprechender Haftstrafe ahnden. Dippoldiswalde, am 28. Juli 1879. Der Stadtrath. Voigt, Brgrmstr. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, den 28. Juli. Gestern wurde in Reinhardtsgrimma das Jahresfest des hiesigen Zweigvereins der evangelischen Gnstav-Adolf-Stif- tung unter allgemeiner Theilnahme der Parochie auf würdige Weise gehalten. Trotz des strömenden Regens bewegte sich gegen 2 Uhr der sehr stattliche, aus Marschällen, der freiwill. Feuerwehr, den Schulen der Parochie, den Jungfrauen, dem Vereins- und Kirchenvorstande, deni Gesang- und Militär verein, dem Gemeinderathe und vielen Parochianen beste hende Zug, unter den Klängen der Glocken auf einem Um wege nach der festlich und zwar sehr geschmackvoll decorirten Kirche, welche ungeachtet des üblen Wetters völlig gefüllt war. Die Festpredigt über Gal. 6, 6—10 hielt Hr. Pastor Nächster aus Glashütte, und hatte derselbe seinem ebenso von evangelischer Glaubensbegeisterung als christlicher Kindes liebe zeugenden Kanzelvortrage das klar und eindringlich durchgeführte textgemäße Thema zu Grunde gelegt: Unser Gustav-Adolf-Fest, ein Erntefest. Der Redner be trachtete, von diesem Hauptgedanken geleitet, zunächst das Arbeitsfeld, sodann die Arbeiter und schließlich den Erntesegen, und fand so Gelegenheit, über die segens reiche Thätigkeit des Gustav-Adolf-Vereins Klarheit zu ver breiten und die Herzen für dieselbe zu erwärmen. Die Aufführung eines Chorgesanges durch den Gesangverein trug zur weihevollen Feststimmung wesentlich bei. Die beim Ausgange veranstaltete Collecte ergab eine Summe von 23 Mark 50 Pfg. Was nun die unter recht zahlreicher Theilnahme im Saale des Gasthofs abgehaltene öffentliche beschließende Versammlung anlangt, so wurde dieselbe zunächst vom Vorsitzenden, Herrn Sup. Opitz von hier, durch eine kurze Ansprache eröffnet, worauf sich Herr Pastor Hofmann des Auftrags, den zu seinem lebhaften Bedauern an der Theil nahme verhinderten Herrn Hauptmann Aster zu entschuldigen, entledigte. Nun hielt das Vorstandsmitglied, Herr Schul director Engelmann von hier, einen, über die Entstehung und Entwickelung, die Nothwendigkeit und bisherige Wirk samkeit des Vereins sich erstreckenden Vortrag, dabei auch kurz einige, dem Vereine von seinen Gegnern gemachte Vor würfe zurückweisend. Der für eine Jahresversammlung so ganz und gar geeignete Vortrag fand die wohlverdiente und laute Anerkennung aller Anwesenden. Aus dem sich nun anschließenden Kassenberichte, erstattet von dem Kaffirer des Vereins, Herrn Bürgermeister Voigt von hier, ergab sich zu allgemeiner Freude, daß, trotz mehrerer noch außenstehender Ortssammlungen das Resultat sich dennoch günstiger, als im Vorjahre, gestaltete, indem einer Einnahme von 357 Mk. 94 Pfg. eine Ausgabe von nur 24 Mk. (Fliegende Blätter, Jahresberichte, Sammler gebühren rc.) entgegenstehen, so daß nach Abzug derselben und einschließlich eines im Vorjahre verbliebenen Kaffenbe standes von 2 Mk. 34 Pfg. eine Summe von 336 Mk. 28 Pfg. einschließlich der Collecte zur Vertheilung kommen könne. (Die Rechnung wird später ausführlich veröffentlicht.) Von dieser statutengemäß in drei Drittheile zu zerlegenden