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Adorfer Grenzbott für Ndorf, Bad Elster, Brambach, Arrrsgrün Bergen, EhMkttt, Freibr rg, Od - ri Nnter» gettevgrüK, HnndsgrLm, IngeLsbarg, Lenberha, MühlhaAfe«, NsdersreuLH, NeMterrgrS« SiebeirbrNBK, Sohl, Wshlbach nrrd das übrige obere Vogtland t die amtlichen Bekanntmachungen Les Amtsgerichts, der AmtsanwaltschLst und -es Stadttates zu Ada s Der »Adorkr Grenzöste* »ächrmt tässtch mit Ausnahme der Tage nach Sonn und Fetetr«L«n. Vvrauszsbrrshtender Br-vo«pr«1- :nona8iL 10.— Mark eiL^chitrtz tich Zustellung mr Save- Der Raum Ler Lsespattenen Petitzerie wird mit 125 Mk. Serer.vn«. L?i auswurnc-x»r ' Ml D . . ^etL«!t«»e Mi>Re NamrzeLe kostet 3.- Ml. Bei Matzvsnchrm 28'-/, AuMiag Zrttraudrndrr Latz nach erhöhtem Tor!«. ?-^-:ätrnLu''-^rch FL-';".rchtr ichliM -edr» Rrvamstionrrecht aus Anzeisenannahwe bis !L Ahr srKH; grSßere JnjeMt« rag« umh-- erkrte» Femsprecher Nr. 14. Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger Otto Meye: in Adorf Dü-Adr: G n;'.- : W 23 Postscheck-Sonis Leipzig S73SS. Freitag, deu 2V. Ia««KV iI'i2. Eememdr.Gfto.KoNw 118. AMl Dies Blatt' enthc Nachdem Herr Pastsekretär Kurt Möller infolge seiner Wahl als Stadtrat aus dem Stadtverordneten-Ko legium ausgeschieden ist, tritt nunmehr an seine Stelle gemäß K 44 § slgd. des Ortsgesetzes der Stadt Adorf über die Wahlen »an Stadtverordneten vom 20. Dezember 1918 Herr Ratsförster Beruhard Erekrsd . Adorf, d. 25. 1. 1922. Der Wan!Kommissar, D ön itz, Bürgermeister. . . « GeveMdipiomaiie. Mit allen Mitteln kämpft Poincars dagegen an, daß die Politik der Intrigen und geheimen Abmachun- aen, der Geheimdiplomatie, von einer offeneren Po litik verdrängt werden könnte, von einer Politik der - öffentlichen Konferenzen, wie sie gegenwärtig von Eng- > land und Amerika angestrebt wird. Beide Teile wis sen gar Wohl, warum. Frankreich kann nie und nimmer > jetne wahren Ziele der Osffentlichkeit blotzlegen, es > wird also bei offenen Verhandlungen immer den Kür zeren ziehen müssen, wenn es sich nicht vor aller § Welt ins Unrecht setzen will. Die Interessen der bei den angelsächsischen Weltmächte gehen aber auch äugen- bttcklich mit denen der ganzen übrigen Welt konform, denn ihr Ziel ist es jetzt, die allgemeine Weltwirtschafts krise zu beseitigen, unter der sie selbst mit am mei sten leiden. Sie haben also nicht die Oeffentlichkeit zu scheuen, können sie vielmehr im Gegenteil sehr zu Hrer Unterstützung brauchen. Erst in seiner letzten großen Rede hat Llohd Meorge wieder, mit deutlichem Hinweis auf Frank- f weich betont, daß der einzige Weg zum wirklichen Frie- ! A«r und damit zur endlichen Gesundung der ganzen i Welt nur der der allgemeinen öffentlichen Konferen- ! zen sei, der gegenseitigen restlosen Aussprache auf Nrund vollen allgemeinen Vertrauens. Und der Wi- j starhall, den diese Rede in ganz England gefunden hat, Leigt, daß diese Worte ernst gemeint sind, und ganz England hinter dieser Politik steht. Noch schärfer vertritt Washington diesen Stand punkt. Die verblüffend rückhaltlose Offenheit, mit der Dughes auf der Washingtoner Konferenz aufgetreten W, hat aller Welt gezeigt, daß Washington diesen f Weg als den seinen erkannt hat und so bald nicht von l Ihm abgehen dürfte. Dagegen dürfte PoinearS bei seinen Versuchen, ! die alte Geheimdiplomatie wieder ernzufükren, einen Schweren Stand haben, besonders da er ja in der An wendung seiner wahren Argumente stark gehemmt ist, plun weil sie das Licht der Oeffentlichkeit scheuen mLssen. Er behauptet, daß durch die öffentlichen Kon ferenzen, die zwischen Frankreich und England beste henden Differenzen an das Tageslicht kämen und an dere Staaten, er meint Deutschland. Vorteil davon hät te«. Abgesehen von der Unwahrheit dieser Behaup tung — bisher hatte Deutschland niemals Vorteil von de« englisch-französischen Differenzen gehabt, man hat tich vielmehr noch immer auf unsere Kosten geeinigt d— konnte Poinearä den Charakter der von ihm pro pagierten Geheimdiplomatie nicht deutlicher kennzeich- M«n Sie dient eben dazu, das Knüpfen einer politi- s Ichen Schlinge vorzubereiten, die im geeigneten Augen- vlUk einem Dritten, der von der Gefahr nichts ahnt, Hber den Hals geworfen werden soll. Solche Art Po- ! Rtik sät nur Mißtrauen, eben dieses Mißtrauen, web z ÄheS Llohd George aus der Welt beseitigt wissen will, , ^venn sie wieder zur allgemeinen Ruhe und Ordnung i Gu-rRckkehren soll, deren sie so notwendig bedarf. /. ! Setzten Br Stundung. Ä-uitDchlEv nrnß errren gewissen Wohlstand wieder erreichen. i In der belgischen Kammer führte Ministerpräst- p««t Theuuis bei seinem Bericht über Cannes aus: I „Es war in Cannes unmöglich, den Eindruck, den i Pa» Londoner Memorandum gemacht hatte, zu besciti- j ste«. Die Sachverständigen erkannten einstimmig, daß i man Deutschland für das Jahr 1922 Erleichterungen gewähren müsse, aber gegen neue Sicherheiten. Es ist in der Tat erforderlich, daß, damit diejeni- pen Länder, die auf Reparationen ein Anrecht haben, die ihnen zukommenden Entschädigungen von Deutsch- kmld erhalten können, Deutschland selbst eine« ,««wissen Grad Les W»tzkK«ndcS zurückzuge- Hßnnen vermöge." Frankreichs Isolier,rüg. Mit dieser Erklärung ist offiziell festgestellt, baß Frankreich in seinem Kampf gegen jede Erleichterung der deutschen Zahlungen jetzt auch seinen letzten und treuesten Verbündeten verloren hat. Gerade Belgien war es, hinter dem sich Briand auf der Konferenz von Cannes zu verschanzen suchte, wie wir sehen, ver gebens. Wie es heißt, suchte Poincars durch unter irdische Machenschaften doch noch eine Mehrheit in der Neparationskommission für sich zu gewinnen. In Frage kamen für ihn nur die belgische und die japa nische Stimme. Belgien scheidet nunmehr nach dieser offiziellen Erklärung Theunis aus, und ob eS Poincars gelingen wird, Japan auf seine Seite zu ziehen, das es durch Frankreichs Vertreter auf der Washing toner Konferenz auf jede mögliche Art unterstützen läßt, ist mehr als fraglich. Japan ist an der Repara tionsfrage direkt völlig uninteressiert, und ihm ist sein Verhältnis zu England und Amerika bedeutend wichtiger als das zu Frankreich, das doch eigentlich nur in Europa ünd im nahen Orient eine Rolle spielt, während es auf den für Japan wichtigen poli tischen Gebieten stark in den Hintergrund gedrängt worden ist. Sollte aber über kurz oder lang auch Amerika cn der Neparationsfrage mitredcn wollen — der ameri kanische Vertreter in der Reparativnskommission spielte bisher bekanntlich nur eine Beobachterrolle — so wäre Frankreichs Isolierung vollständig. Das von Hoover formulierte amerikanische Programm für Genua, das in der amerikanischen öffentlichen Meinung uneinge schränkte Zustimmung gefunden hat, läßt hierüber keinen Zweifel. * Amerikanisch« AbrüstungHfor-derung«,« für Genna. Nach Washingtoner Meldungen sind Hughes und Hoover gegen die Teilnahme der Ver einigten Staaten an der Konferenz von Genua oder an irgendeiner anderen Wirtschaftskonferenz, bevor nicht Frankreich dem ursprünglichen Flottenübereinkom men zustimmt und eine weniger kriegerische Haltung annimmt, bevor nicht Rußland sein Heer abrüstet und bevor nicht Europa allgemein seine durch die militärischen Ausgaben ans dem Gleich gewicht gebrachten Budgets in Ordnung bringt. Der Tod des Papstes. Tic feierliche Beisetzung »es Papstes fand am Mittwoch in der Krypta von St. Peter statt, da der Zersetzungsprozetz der Leiche sehr schnell ein gesetzt hat. Tie Ausstellung der Leiche wurde aus diesein Grunde um 24 Stunden früher beendigt. Tie Chorkapelle war bereits Montag für dis neuntägigen Begräbnisfeierlichkeiten hergerichtet, die zunächst vor einem Scheinsarg be gannen. Zwischen einer Doppelreihe von Schweizer Garden, die die militärische Ehre erwiesen, wurde die Leiche unter Fackelbegleitung und Boranschreiten des Vatikankapitels sowie unter Gesang in die Chorkapelle gebracht, wo bereits die Würdenträger und das diplo matische Korps versammelt waren. Die Leiche wurde in drei Särgen eingeschlos sen. Der erste ist aus Zhpressenholz und mit Seide gefüttert, der zweite besteht aus Blei und hat ein Gewicht von 400 Kilogramm, der dritte ist aus polier tem Ulmenholz gefertigt mit Inschrift und Wappen. Nach der Niederlegung der Leiche in den ersten Sarg erfolgte die Einsegnung und nach einer kurzen Denkrede bedeckte der „Camerlengo", Kardinal Gas parri, das Gesicht des Papstes und dessen Hände mit einem Weißen Lebensbild. Zwei rote Samttaschen, gefüllt mit Gold- und Silbe münzen, die Benedikt prägen ließ, wurden ihm zu Füßen gelegt. Darauf wurde der erste Sarg geschlossen und mit violetten Bändern sowie mit den Siegeln des Kämmerers ver siegelt. Der zweite Sarg wurde an den Rändern um gebogen und verlötet in den dritten Sarg gesenkt, der mit vergoldeten Schrauben verschlossen wurde. Darauf bildete sich der Zug neu und geleitete den Sarg vor den Hauptaltar, wo er an dem vor bereiteten Gerüst in die Gruft hinabgelassen wurde. Ti« Borbereit«»<xn zur Papstwahl. Das auf den 2. Februar festgesetzte Konklave wird wegen der Erkrankung einiger Kardinale und «ch, u«r di« weire- e«tsern< wohnenden Kirchenfürsten abzmvarten, wahrfcheintich einig« Tage verschoben »erden. Unterdessen treffen in Rom allmählich die aus wärtigen Kardinäle ein, während im Vatikan die Vor bereitungen für das Konklave ihrem Ende enrgig n» gehen. Unterdessen beginnen die Vorbesprechung» zur Papstwahl. Bisher machen sich zwei Ström«n a unter den Kurienkardinälen bemerkbar. Tie erste, c- führt von Merry del Val, dem Staatssekretär Pius verlangt einen mehr religiösen Patst. der gegen Ne „Verquickung von Religion und Politik" Stellung nimmt und damit auch gegen die „allzu große Nachg i ebigkeit gegenüber der italienischen Regierung". Tie 2. Gruppe, geführt von Gasparri, Benedikts Staats » kretär, und Vico, möchte die bisherige Politik Benedi cs fortsetzen. Als aussichtsreiche Kandidaten werden auch meh rere italienische Kardinäle genannt, die einen vermit telnden Standpunkt einnebmen. Deutsches Reich. — Berlin, den 26. Januar 1922. " Dir Neugliederung »es Reiches. Die Zentral» § stelle für die Gliederung des Reiches stimmte der : Angliederung Pyrmonts an Preußen zu. In eine:, einstimmig gefaßten Beschluß erklärte sie, daß auch 1 das Weiterbestehen des Landes Waldeck, das ohne-- ! hin schon seit 45 Jahren eines selbständigen Lebc >.» ! als Land entbehrt, nicht im Sinne der NeichsverfassunA liege. Sie empfiehlt daher dem Reichsminister Lest ! Innern, alsbald unter Anhörung der Waldecker Be völkerung Verhandlungen wegen einer VereinigunE ! Waldecks mit Preußen herbeizuführen. — Die Stell« beschäftigte sich weiter mit der Frage Groß-Ham burg ünd sprach sich für den Austausch gewisse« Hamburger und preußischer Grenzgebiete und Enklave» zum Zwecke der Abrundung aus. " Tcutschlan» uns »ie Türkei, lieber das gegcr». wärtige diplomatische Verhältnis des Deutschen Reiches zur Türkei wurde amtlich in einer Pressebesprechuntz : mitgeteilt, daß vorläufig Grundlage dieses Verhält- ! nisses immer noch der 1918 zwischen den Türke» . und der Entente abgeschlossen« Waffenstillstand ist, ! durch den den Türken der Abbruch der Beziehungen zu Deutschland ausgezwungen wurde. Jnfolgedesse» : bestehen noch heute keine offiziellen Beziehungen -w» - schen Deutschland und den beiden türkischen Regierui» j gen. T ie deutschen Interessen werden in Konstcm- i tinopel durch die schwedische Gesandtschaft vertrete, der der deutsche Gesandtschaftsrat v. Holstein beig» ! geben ist, während die türkischen Interessen in Deutslh- land durch die schweizerische Gesandtschaft wahrgenon* men werden, an die ein türkischer Gesandtschastssekretä» delegiert worden ist. Eine Aenderuim dieser Beziehun- gen, die die Wiederaufnahme direftcr diplomatische«! : Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei er>- ; möglicht hätte, hätte durch den Friedensvertrag vo» Sevres erfolgen sollen, der aber bekanntermaßen noch nicht ratifiziert worden ist. ° Der Städtetag für Erhöhung »er WohmmgHba«-» «t-gLbe. Der Vorstand des Deutschen Städtetages hat auf seiner Breslauer Tagung zur Vertretung der Wiederherstellung der finanziellen Unabhängigkeit der Städte sowohl dem Reichssinanzminister wie dem § Reichsrat und dem Reichstag gegenüber einen Ausschuß - gebildet, der aus den Oberbürgermeistern Bocß (Ber- ! lin), Adenauer (Köln), Blüher (Dresden), Glaeßin- i (Darmstadt), Luther (Essen), und Mitzlaff, früher in : Bromberg, besteht. Ferner svrach er sich in Ucbercim ' stimmung mit dem vom Wohnungsausschuß des Poo- läufigen Reichswirtschaft^rats gefaßten Beft-lnß dohir- aus, daß trotz aller volkswirtschaftlich entgegensichcn den Bedenken, die Erhöhung der RcichswohnttngSbau- nbgabe auf 100 Prozent drr Friedensmietc unv.r- meidbar sei ° Schärfere BestiMiunngeu gegen renitente AG ! geordnete wird der Reichstag demnächst in seine Ge- . schäftsordnung ausnehmcn müssen. Der Geschäftsord nungsausschutz konnte sich über die Arr dieser Pe- i stimmungen noch nicht einigen. Ein Unterausschuß hatte einen Vorschlag unterbreitet, wonach der Prä- ! sident Abgeordnete, die die Ordnung des Hauses gröb lich verletzen, aus der Sitzung ausschlietzen kann. Wi- versetzt der Betreffende sich, wird er auch von dem - nächsten 3 Sitzungen ausgeschlossen, : wiederholter: : Weigerung für 15 Sitzungen. Dem ausgeschlossenem kann das Betreten des Reichstagsgebäudes während die ser Zeit verboten werden. Die Abgg. Fehrenbach und Kahl haben ähnliche Anträge eingebracht, wäh rend die Sozialdemokraten eine bedeutend milder« Re- Leluna wünschen.