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Dresdner Journal : 26.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186308261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-08
- Tag 1863-08-26
-
Monat
1863-08
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 26.08.1863
- Autor
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»riv, 86. rassen. 1864 Mittwoch dnl W. Allqust. .W ir>« Ab*mtk>wulBfftttst: S TbO. — kl?r. i» » Iw K«1»1» : 1 „ 1b ., „ „ l tritt k»«t iu»ck 1ckoll»t1icb i» vr^L«: 15 Xxr. 1 8t«wp«1»i» Lutt«k»i Kiui»iu«ri»: 1 kixr. 1 kio»it. Lrschriilr«: Wit der üowll- vaä k'OlertaL«, Lbeväi tiir ä«o kolxenäeo T»x. »nseratrnPretse: ^zz, ck«o Kaum eioer e«»p»It»o«Q 1 ttGr. vot«r cki» 2eil»: 2 Drcs-nkr Zouriial. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. rwseratemnmatMt auswürta: k'«. Ii«-»i,l>»rilrri!ii, 6owii>i,s>oii!le 6»» I)evi>ckoee ckonrn»!»; «b«llck»,.: U. L. Il.l.u»n; L»wditr^-tlt<w»i L V«x»l.ü»i L»rUv: 6nc>i»ivi'8<:k<- tjucti- li«adl., IiLr»«rrii,'i Vurc-su; Ue«w«n. L. 8roi.k,ii>x; >r«il»o: Tovi, 8rch»<irir; Knullctur» » U : cktron»>eUe tiucdti.; Köln: ^vui.r tiXorik»:«; karii: v. <28, rue «1« Koo» vnt»ngj; kr»^i k^«. L»»i.ico'» Luckb ; Vi«i: Ooiuptuirü. It. tt ivoer ^«-ituu^, .8tes«ir»pl. 887. Herausgeber: Küul^l. Lrpockitio» 8«» Ore«cko«e ckonrnick», vrssckeo, öl»ei«o»tr»»»« Ko. 7. »D. AugSbuiz a. R. Londoi 1.8. 89lh r 102 S. t. S!a/.. 0; Bant. 1; London ' 111,2b, NichtaMicher Theil. Uebersicht. -1,graphische Nachrichten. -om dentschen Kürsteutagr. (Antwort der König» gßvon Preußen auf dir Collectiveinladung. Zweite Con- ferenzsitzung. Wettrennen.) ragetgeschjchte. Wien: Volksfest. — Innsbruck: ADaS bevorstehende große Landesschießen. — Salz burg: Dementi. — Berlin: Befinden drS Prinzen Albrecht. Depesche Herrn v. BiSmarck'S an den Bun- deStagSgesandtrn. Der Kriegsminister zurück. Er höhte Staatseinnahme. Die Scheldezollablösung — München: Kundgebung der Abgeordnetenkammer be züglich des Fürstentages. — Frankfurt: Beschluß des Nationalvereinsausschusses. Paris: Eisenbahnvertrag mit Belgien. Nachrichten aus Merico. Vermischtes. — Kopenhagen: Rück- ^Lußrrung auf den Bundesbeschluß vom 9. Juli- — St. Petersburg: Reise des Kaisers u. der Kaiserin. V»r polnische Aufstand. (Politischer Mord und Verhaftungen in Warschau.) Dresdner Nachrichten. Vrovinztaluachrlchten. Vermischte-. Ttatistik und Lolkswirthschaft. Fenilleton. Inserate. Tage-kalrnder Börlen- nuchrichteu St.il»- !> 90h S> -, «73» G.; !etall.68li wr. Kredit. ; k. poln. Braun- »rmstädter >. Geraer Weimarer b B.; do. 8.; do.öst. »ärk. 109 o. Berlin- Westdahn G.; do. 38h B.; abardische fen 138h do. Nord, do. Vst«, rschlesisch« 194 G.; 128h S.; Ssterr. . «h Ngr.i Halde 3"° 20FrancS- , Silber sche Coa- 8H; 5^l in. 89h aovBMn Dre«e> gelber l»r« Str. Thlr. Nr. 0 i. 44 —47 l pr. Sk. »k Thlr. . Erbsen 2el, roher, irilul l00 üittcnmg se.) W..- >2^ Lhlr. Frühjahr ». Leser lug.-S<Pl. matt. S, Sept' Preise.) -7» Sgr.: n 47-53 S3 Sgr. Epi. and die Blase- Pfschiff- d. Bl' hlr-, r Schloß I M-, l «artr^eT » I'- nd so» ldlung oßstr-, Ms. Telegraphische Mchrichten. Frankfurt, Montag, 24 August, Abends. (Ueber Berlin.) Sicher« Vernehmen nach machte in der heutigen, dreistündigen Conferenz der Fürsten die Verständigung weitere Fortschritte; die Direc torialfrage ist gelöst Frankfurt, Dienstag, 25. August, Mittag (Ukder Berlin.) Dem Vernehmen nach ist die Ara fidtalfrage noch nicht rndgiltig geordnet, obwohl die Directortalfrage gelöst ist Heute abermals Con ferenz. Frankfurt, Dienstag, 25. August. (Directe Meldung.) Die gestrige Sitzung der Kürsteucon- fereuz dauerte vier Stunden. Einigung über die änsaumwnsetznng des vnndrsdirectoriums (Art 8 der Neformacte) ist nunmehr gesichert. Heute findet wieder eine Sitzung statt. Dir Nachricht, daß Se. Majestät der König ven Sachsen den Kronprinzen berufen habe, ist eine reine Erfindung. Die Nachricht, daß der Schluß der Conferenzen schon Donnerstag stattfinden werde, ist verfrüht. Prinz und Prinzessin Georg von Sachsen haben auf der Rückreise au- England heute Frankfurt Pasfirt. Mainz, Dienstag, 25 August, Borm. 10 Uhr. (Directe Meldung.) Heute Vormittag 9 Uhr wurde die erste Plenarsitzung deS vierten deutschen In- ristentages durch Sectionschrf Nizv aus Wien er öffnet. Zum Präsidenten wurde durch Acclama- twn Geh. Rath Oe. v. Wächter aus Leipzig ge wählt; Licrpräfidenten wurden: Generalstaatsan- walt vr. Schwarze aus Dresden, Sectivnschef Rizo, Appellationsgerichtspräfident vr. Knyn zu Mainz und Graf v. Wartenslebeu aus Berlin. Rew-Dork, 14. August. Der südstaatliche General Lee steht zwischen dem Rapidan und dem Rappahannockfluffe; man glaubt, er werde den Bundesgeneral Meade in der Front und im Rücken »«gleich angreifen. Die südliche Cavalerir steht im Tchrnandoahthale. »W—»..sch...... Feuilleton. A. Hofthrater. Dienstag, 25. August. In G. Raeder's Zauberposse „Flick und Flock", welche das absonder liche Glück genießt, noch immer das Haus zu füllen, obschon dieselbe bereits gegen vierzig Mal gegeben wor den ist, gastirtr gestern Frau JuliuS-Seidler als Cupido. Genannte Soubrette, die wohl nur, weil Fräulein Weber gegenwärtig Urlaub hat, stellvertretend thätig ist, hat sich bereits in voriger Woche im „Gold onkel" als Laura eingesührt. Cupido zählt nicht gerade zu den Rollen, welche Anlaß geben, ein eingehendes Ur- theil über das Darstellungsvermögen einer Soubrette zu fällen. Zu loben ist an Frau JuliuS-Seidler die Bühnen sicherheit und Routine, sowie daS sichtliche Bestreben, ihren Aufgaben nach Kräften gerecht zu werden. Ber- hältnißmißig am besten gelangen ihr die Scenen mit dem Portier und dem Lord, als sie sich al» „Mädchen für Aves" präsentirt und wobei ihr der Berliner Dialekt zu statten kam. Die Sprachmittrl sind nicht bedeutend, und vor Allem hat sich die Darstellerin vor Ueber- anstrengung der Stimme zu hüten, weil sonst Unschön- hrit deS Tones entsteht. Der Gesang ist mittelmäßig und reicht allenfalls für di« Posse au». p. Eia« Köraerfeier ia Dresden i« Jahr« 1814. Bei der Thrilnahme, welche Dresden» Bewohner im lugenblickt dem Andenken Theodor Körner'» widmen, ud im Hinblicke auf die bevorstehende Festfrirr im t hofthrater dürfte die Mitthrilung folgenden Dresdner Theaterzettel» nicht ganz ohne Jnterrffr sein: Dom deutschen Fürstentaae. Der „Pr. St.-Anz." ist in den Stand gesetzt, die Antwort mitzutheilen, welche Se. Maj. der Kö nig von Preußen auf die Collectiveinladung der in Frankfurt versammelten Fürsten unter dem 20. d. M. an Se. Maj. den Kaiser von Oesterreich gerichtet hat. Dieselbe lautet: Durchlauchtigst großmächtiger Fürst, besonders lieber Bruder und Freund! Sw. Majestät haben in Gemeinschaft mit Unfern erhabenen Bundesgenossen, den in Frankfurt versammelten deutschen Fürsten und freien Städten, die erneute Einladung an Mich gerichtet, welche Se. Maj. der König von Sachsen die Güte gehabt Hal, Mir unter mündlichen Erläuterungen zu überdringen, und beehre Ich Mich, nach sorgfältiger und bundessreuudlicher Erwägung des Inhalts derselben, daraus in Folgendem zu erwidern In Meinem Schreiben vom 4. d. M. habe Ich Ew Maje stät, neben Meiner Bereitwilligkeit, zu zeitgemäßen Verbesserun gen der BundeSversassung mitzuwirke», zugleich die Ueberzeugung ausgesprochen, daß ein solches Werk nicht ohne eingehende Vor arbeiten mit einer Zusammenkunft der Souveräne begonnen wer den könne, wenn der beabsichtigte Erfolg erreicht werden solle, und Ich habe deshalb zu Meinem Bedauern Ew. Majestät Einladung, Mich am lk. d. M. zur Versammlung nach Frankfurt zu bege den, ablehnen müssen. So unfern Ich auch der wiederholten, in ihren Formen für Mich so ehrenvollen Einladung Mich versage, so ist doch Meine Ueberzeugung auch heute noch die, welche Meine Erklärung vom 4. d. M geleitet hat, und beharre Ich bei derselben umsomehr, als Ich auch jetzt noch keine amtliche Mittheilung der der Be ratung zu Grunde gelegten Anträge erhalten habe; Dasjenige aber, was auf andeni Wegen zu Meiner Kenntniß gelangt ist, Mich nur in der Absicht bestärkt, Meine Entschließungen erst dann sestzustellen, wenn durch geschäftsmäßige Bearbeitung der Angele genheit von Seilen Meiner Räthk die zu erörternden Abänderun gen der Bundesversassung, in ihrem Verhältnisse zu der berech tigten Machtstellung Preußens und zu de« berechtigten Interessen der Nation, eingehend geprüft sein werden. Ich bin es Meinem Lande und der Sache Deutschlands schuldig, vor einer solchen Prüfung der einschlägigen Fragen keine Mich bindenden Erklä rungen gegen Meine Bundesgenossen adzngebcn; ohne solche aber würde Meine Theilnahme an den Berathungen nicht ausführ bar sein. Diese Erwägung wird Mich nicht abhalten, jede Mittheilung, welche Meine Bundesgenossen an Mich werden gelangen lassen, mit der Bereitwilligkeit und Sorgfalt in Erwägung zu ziehen, welche Ich der Entwickelung der gemeinsamen vaterländischen In teressen jederzeit gewidmet habe. Ew. Majestät und unsre in Frankfurt versammelten erhabenen Bundesgenossen bitte Ich, den angelegentlichsten Ausdruck dundeslreuer Freundschaft zu empfan gen, mit der Ich verbleibe Baden-Baden, Ew. Majestät den 20. August 1803. freundwilliger Bruder u. Freund (gez.) Wilhelm. 8 Frankfurt, 24. August. Die dritte Sitzung der Fürstenconferenz wurde heute adgehalten. Ihre Er gebnisse waren nicht weniger erfreulich, als die der zweiten (vgl. die telegr. Nachrichten). Müßige Tendenzcombi nationen, welche über die zweite verbreitet wurden, gehen von ganz falschen Voraussetzungen über den Charakter der Conferenzen für die Detailberathung aus. Da von derselben Seite, von welcher diese Kombinationen in der Form von Thalsachen durch die Presse verbreitet werden, auch Angaben auslavfen, welche die Haltung Badens in den Berathungen irrig darstellen, so dürfte zu erwähnen sein, daß von Seiten Badens einige nicht absolut ge äußerte Bemerkungen erfolgten, die jedoch nickt geeignet sind, die Erwartung zu stören, daß gute Harmonie die schließlichen Ergebnisse der Conferenz zu Stande bringen werde. — Das gestrige Wettrennen im Gallusfelde hatte halb Frankfurt herbeigczogen. Es fiel in einer, der Verhältnisse Frankfurts würdigen Weise aus. Der Kaiser von Oesterreich und verschiedene andere Souveräne wohnten demselben an. Das heutige zweite Wettrennen wird ein ausgedehnteres mit Hindernissen sein. Die heutige Wit terung ist günstiger, als die gestrige. Da das gestrige Wettrennen den Reiz für die hier neue Sache erhöht hat, so scheint das heutige einen noch stärkern Zufluß an Pu ¬ blicum haben zu sollen. — Senator BernuS, welcher sich als Mitglied des Senatscomitss große Verdienst« um die Repräsentation erworben hat, hat zu einer großen Soiree geladen. Ueberhaupt wetteifert unsre Finanzwelt in Soireen und Diners. Frankfurt, 24. August. (F. Pz.) Statt der eben so unberechtigten als alarmirenden Nachricht vom Mißlingen des Fürstentages steht fest, daß die hohen Souveräne nz»r noch über einige Punkte in ihren Ansichten diver- gtren. Eine weitere Sitzung hat heute stattgefunden, über deren Ausgang jedoch noch nichts verlautet. (Vgl. dir telegraphischen Nachrichten.) . — Die „Henle'schen Congreßberichte" führen an, daß di« größern deutschen Souveräne, die Könige und Groß- hnzoge, mit immer gleicher Wärme dem Reformwerke zu- gethan seien. Die Zurückhaltung des Großherzogs von Baden scheine aus der Abneigung Sr. königl. Hoheit hervorzugehen, ohne Anwesenheit seines Ministers sich auszusprechen. TtMSgeschichle. Wien, 24. August. (O. P.) Bei dem gestrigen Volksfeste hat der Bürgermeister an den Kaiser nach Frankfurt folgende Depesche abgeschickt: „Die Bevölkerung Wiens gedenkt bei dem heutigen Volksfeste Eurer Maje stät mit Jubel." Anderthalb Stunden darauf erhielt der Bürgermeister folgende Antwort: „Den heute fröhlich Versammelten und meiner Gedenkenden, sowie allen Be wohnern Wiens sende ich Dank und Herzlicken Gruß. Fran, Joseph." — (Boh.) Das Volksfest hat bei günstiger Witterung ohne jeden Unfall stattgefunden. Es waren über 300,000 Karten ausgegeben worden. Erzherzog Rainer verweilte zwei Stunden im dichtesten Gewühle im Prater und wurde mit tausendstimmigem demonstrativem Jubel und der Volkshvmne begrüßt und von Tausenden bis zum Aus gang begleitet. Innsbruck, 20- August. (G. C.) Se Majestät der Kaiser haben 1000 Stück Ducate» als Festgabe zum großen Landesschießen zu bestimmen geruht. Aus dem Ladschreiben der Landeshauplschießstandsvorstehung zu diesem Festschießen entnehmen wir unter Andern» fol gende Sätze: .Nickt die Vorbereitungen macken die Würde deS Festes aus, nur der Geist giebt ihn» Sinn und Weihe. Ueber diesen Geist, der allein unsers Festes würdig ist, brauchen wir nichts zu sagen, oenn Ihr Schützen Lirots seid ,a geborene Träger dieses Geistes, Ihr bringt ihn aus den Festplatz mit, die Gesckichte eines halben Itchrlausends spricht ihn aus Wo tirolische Männer nnler der u»«ß«ü»en Fahne «mhnschreueu. da »st es der Geist der Ehr» und Treue, der die Versammlung beseelt. Diesem gemeinsamen Geiste, dem guten Genius unsrer Heimatb, vertrauen wir auch getrost die Ehre und Würde der Feste» an, und als die schönste Zierde desselben hängen wir den reichen Ehrenkranz der kostbar sten Erinnerungen von Fürstenbuld und Volkstreue am Schützen bause aus. .Euch, Ihr Schützen der österreichischen Bruderländer, mit denen Tirol von jeher Glück und Leid getheilt und mit Lenen es letzt die Gemeinsamkeit verfasiunaSrnäßigen Lebens genießt! Euch, Ihr Schützen des bundesgenössischen Deutschlands, dessen Gren« zenbüler wir auch in Zukunft sein wollen, Euch werden wir al» unsre natürlichen Ebrcngäste mit brüderlicher Herzlichkeit willkom men beißen! Ihr wißt und fühlt es ja. daß unser tirolisches Haussest auch eine österreichische, auch eine deutsche Bedeutung Kat. .Insbesondere wird das kaiserliche Heer, dem wir hiermit Einladung und Festgruß entbieten, und namentlich Las vaterlän dische Jägerregiment den Geist zu würdigen wissen, mit dem die tirolischen Waffenbrüder in Freiheit und treue das Gedächtniß des Tages feiern, der das Tirolerland vor 500 Jahren unauflös lich mit dem Hause Habsburg vermählt hat. .Hoch der Kaiser! Hoch Tirol! Hoch Oesterreich und Deutsch land!" Salzburg, 21. August. Die ,,A. Z." enthält fol gendes officiöses Dementi: „Es ist in mehrere Zeitungen eine Erzählung ausgenommen worden mit mehrer« Ein- zelnheiten von einer Begegnung, die Minister v. Bis marck gegenüber Sr. Maj. dem König Ludwig in Maria-Plain gehabt habe. Man ist ermächtigt, zu sa gen, daß an der ganzen Sache nichts ist." (Das „Dr. Journ." gehört nicht unter die Zahl der Blätter, welche jene Erzählung mitgetheilt haben. D. Red.) Berlin, 24. August. Ueber das Befinden Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Albrecht (Sohn) sind die folgen den Bulletins veröffentlicht worden: Se. königliche Hoheit der Prinz Albrecht (Sohn) lttt auch gestern viel an Kopsschmerz, der sich besonder» nach Schlaf oder leichter Bewegung des Kopfes stergerle. Wesentlich vermindert erschien die Taubheit des linken Ohres. Der erste Theil der Nacht verlies ruhig, — e» fand einige Stunden Schlaf statt, — der folgende wurde durch erhöhten Schmerz gestört. Marlv, den 23. August, vr. Gielen, vr. Schröter, vr. Dehsemeyer Die Besserung im Befinden Sr- k. H. d>s Prinzen Albrecht (Sohn) dauert in erfreulicher Weise sort, Kopfschmerz im Abneh- men. Marly, den 2l August, Morgens 8 Uhr. vr. Gielen vr. Sckröter. vr. Vehsemcyer. — Die „Nordd. Allg. Z." bringt nachstehende, bisher noch nicht erwähnte Depesche des Ministers des Aus wärtigen an den königl. preußischen Bundestagsgesandten, Herrn v. Sydow in Franksurt: „Baden-Baden, 2l. August 1863. Ew. rc. werden durch meine srühern Mittheilungen und durch die vom heutigen Tage die Ueberzeugung gewonnen haben, daß Se. Majestät der König den österreichischen Resormbestrebungen gegenüber an der Auffassung »esthäll, welcher Allerhöchstderselbe in dem Schreiben vom 4 d. >n Beantwortung der Einladung Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich Ausdruck gab. „Wenn des Königs Majestät Sich an den Verhandlungen einer Versammlung der deutschen Fürsten betheiligt, so entspricht eS der Würde Sr. Majestät, daß die dabei von Allerhöchstdem- selden den verbündeten Monarchen gegenüber abzuqebenoen Er klärungen, welche über die Zukunft der eigenen Monarchie und deren Stellung im Deutschen Bunde entscheiden, der wohlerwo gene Ausdruck der königlichen Willensmeinung und von binden der Kraft seien. „Die in der preußischen Monarchie >edcrzeil befolgten Grund sätze bedingen, daß nur nach sorgsältiger und von Sr. Majestät gesetzlich vorgcschriebener Erwägung an competenter Stelle Ent schließungen gefaßt werden, welche die Interessen des Staates be treffen. Von dieser Regel abzuweichen, wollen des Königs Maj. Sich am allerwenigsten in einem Falle entschließen, wo es sich um die wichtigsten und folgenschwersten Entscheidungen handelt, zu welchem ein Monarch im Interesse seiner Staaten berufen sein kann Wenn daher Se. Majestät der König bei Gelegenheit Aller- höchstderen Badereise unerwartet ausgesorderl wurde, Allerhöckstsick an entscheidenden Verhandlungen über eine fundamentale Neuge staltung der Bundesverträge >n kürzester Frist zu betkeiligen, und zwar aus Grundlage eines erst in Frankfurt a. M. Sr. Majestät »orzulegenden Programms, so untersagten dies die Ueberzeugun- gen, von welchen der König in Betreff Allerhöchstseiner Pflichten gegen das eigene Land, sowie gegen die Fürsten des Deutschen Bundes beseelt ist, mit welchen Allerhöchstderselbe zu verhandeln gehabt haben würde. Letztere Pflichten und die Rücksicht auf die eigene Würde hätten Sr. Majestät nicht gestattet, andere als be stimmte und endgillige Erklärungen in den Verbandlungen abzu geben und daß dies nur nach der gründlichst geschäftsmäßigen Erwägung und Bearbeitung des zu Erklärenden geschehe, betrach ten Se. Majestät als geboten durch die königlichen Pflichten gegen Allerhöchstihre Krone und deren Untertkanen. „Diese Betrachtungen erscheinen an sich als oer natürliche Ausfluß einer richtigen Auffassung der Obliegenheiten iedes Re genten eines großen Staates. Tie gewinnen aber noch ein ver stärktes Gewicht, nachdem durch die öffentlichen Blätter die Rc- formvorschlLg« bekannt geworden sind, welchen die von Sr. Ma jestät dem Kaiser von Oesterreich nach Frankfurt berufenen Sou veräne sich unvorbereitet gegenüber zu finden bestimmt waren Daß eine so umfassende untst theils direkt, theils durch ihre Be zugnahme auf die mannichfaltigsten Bestimmungen der bestehen den Bundesverträge to lief in die Souveräneläts und Vertrags rechte aller deutschen Staaten eingreifende Vorlage den Fürsten in der Form einer Ueberraschung zur schleunigen persönlichen Bc- schlußnahme in wenig Tagen würde vorgeleat werden, daraus waren wir, selbst nack den Millbeilungen Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich an Se. Majestät den König vom 3. d. M. nicht vorbereitet. Und selbst wenn dieses damais ohne Zweifel voll endete Elaborat vom 3. d. Mts. vollständig zur Kenntniß Sr. Majestät des Königs gebracht worden wäre, würde ich cs für eine Uebereilung gehalten haben, wenn die Räche Sr. Majestät des Königs die ordnungsmäßige Vorbereitung der allerböchsten Ent schließungen dis zum lti. d. Ml». Kälten durchführen wollen, ganz abgesehen von den zur Zeil obwaltenden räumlichen und persön lichen Schwierigkeiten des Geschäftsganges. „Ew. Ercellenz werden seiner Zeit aus dem königlichen Ministerium von Berlin aus die eingehendere Entwickelung der Ansicht der königlichen Regierung über die diesseitigen und über die vorliegenden österreichischen Reformpläne erhalten. Für jetzt erkläre ich nur, daß tue letzter« unsrer Ansicht nach weder der be rechtigten Stellung der preußischen Monarchie, noch den berech tigten Interessen des deutschen Volkes entsprechen. Preußen würde der Stellung, die seine Macht und seine Geschichte ibm in dem europäischen Staatenvereine geschaffen haben, entsagen und Ge fahr laufen, die Kräfte des Landes Zwecken dienstbar zu machen, welche den Interessen des Landes fremd sind und für deren Be stimmung uns dasjenige Maß von Einfluß und tzontrolc fehlen würde, auf welches wir einen gerechten Anspruch haben. „Ew. rc. wollen Ihre Aeußerungen dem vorstebcnden Erlasse entsprechend einrichten, gez. v Bismarck. Sr. Ercellenz Hrn v. Sydow in Frankfurt a. M." „königliche Schauspiele. Mittwochs am 23. November 1814. Deutsches Schauspiel. Erste Vorstellung. Die Körners-Cicbe. Phantasie von Fr. Kind. Mit Chören. irr Herr Gever Herr Drewitz. Herr Sommerfeld. Herr Haffner. Herr Burmeister. Herr Christ. Herr Meyer. Herr Schwartz. Herr Hellwig. Mad. Hartwig. Mad. Schirmer. (Herr Schirmer. Metzner Müller Kanow. :r Künzel, w Herrmann, er Schröder Franz Sch renk, Zriny'S Kammerdiener . . Ein Bauer . . . , Ein ungarischer Hauptmann Ungansch« Hauptleute und Soldaten, Türken u s.«. u. s. w " Dir Aufführung errang nach Berichten von Zritge nofsen großen Beifall. Namentlich wurden dir Lristungrn der Damen Schirmer und Hartwig sowie drr Herren Geyer und Hellwig bewundert. Dem Briese eine» hoch gestellten Manne» und Kunstkenner« an den damaligen ! Heater-Intendanten, geh. SecrrtSr Hofrath Theodor Hierauf folgt: Zriny. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen, von Theodor Körner. Personen: Soliman der Große, türkischer Kaiser . . . Mehemed Sokolowitsch, Großwesir .... Ibrahim, der Begier Bcg von Natolien . . Ali Portuk, oberst. Befehlshaber deS Geschützes Mustasa, Pascha von Bosnien Levi, SoUman'S Leibarzt Ein Bote Ein Aga Nikla», Graf von Zriny, Ban von Kroatien ,c. Eva, geborne Gräfin Rosenberg, seine Ge mahlin Helme, ihre Tochter KaSper Alapi, t N" H.« Winkler, entnehmen wir folgend« Stellen: „Die Dar stellung des „Zriny" gehört auf jeden Fall zu einer drr vollendetsten, und ich glaube schwerlich, daß sie auf irgend einer Bühne dieselbe Höhe werde erreichen können. Madame Hartwig, Madame Schirmer, Herrn Hellwig und Herrn Geyer gehört der Preis: aber auch Ihnen, mein Freund, nicht der geringste. Allen Uebrigrn gehört drr herzlichste Dank, und ein besonderer dem Theater maler und Maschinendirector Winkler." „Die nicht zu verkennende Bemühung aller einzelnen Theile — um das Andenken Körner's in der Darstellung eines seiner Meisterwerke zu feiern, verdient Achtung und Dank u.s.w." Der Aufführung wird übrigens Körner's Vater, der Appellationsrath Körner, nicht fremd geblieben sein. Derselbe war Mitglied der bereits durch den russischen Grneralgouverneur Fürsten Repnin niedrrgesetzten Com mission zu Leitung drr k. Kapelle und drS Hoftheater« (Freiherr v. Räcknitz, Generalmajor v. Vieth, Kammer herr v. Miltitz, Körner und Winkler). Er hatte insbe sondere den Vortrag über die Sachen, da» deutsche Schau spiel betreffend, übernommen. DaS Festspiel Kind'S beabsichtigte eine Apotheose Theodor Körner's, seine» Todes und drr damaligen Be wegung überhaupt. Der Dichter hat diese» Vorhaben durch einfache, kräftige und geschickte Anlage und Aus führung seines Merkchen» im Sinne jener Tage erreicht, wenn auch da» Oeffnrn de» Sarges und der Anblick de» darin ruhenden „blutigen Leichnams" ziemlich geschmack los gewrsen sein mag. Der Komponist drr zu dieser Dichtung gehörigen Musik (mit Benutzung Körner'scher Lieder) ist unbekannt geblieben. Al» Euriosum sei hier noch bemerkt, daß die Ein nahme bei dieser ersten Vorstellung des „Zriny" die für damal» bedeutend« Höhe von 219 Thlr. 20 Gr. erreichte. Al» ganz außergewöhnlich wird au» jener Zeit von der Einnahme einer Vorstellung der „Jungfrau von Orleans" (1815) berichtet; dieselbe betrug 259 Thlr. 4 Gr. 7em- poe» mutantur! M. F. Iulet Gerard über den König von Dabomey. Jules Gerard, der berühmte Löwenjäger, halbem Herzoge von Wellington einen Brief über das Königreich Dahomey, wo sich der gewaltige Nimrod zur Zeit be findet, gesendet. Das Schreiben ist im „Moniteur" ab gedruckt und lautet wie folgt: „Mein Herr Herzog! Ew. Gnaden wissen, wie wenig Menschen gewinnen, wenn man sie näher betrachtet, außer es sind verdienstvolle und gebildete Leute. Der König von Dahomey rechtfertigt diese Regel, von der er keine Au-nahme macht, vollkommen, trotzdem, daß er einen Namen führt, welcher „der Ewige" oder „der Unend liche" bedeutet. Physisch genommen ist er den andern Schwarzen seines Landes gleich, groß, gut gebaut, mit einem Bulldoggenkopf; der gewöhnliche Ausdruck seines Gesichts ist List und Grausamkeit. Seine sittlichen Eigen schaften entsprechen seinem Körperbaue. Er ist gnädiger als die Könige vor ihm; fanatisch versessen auf altes Herkommen und alte Sitten. Herkommen diese- mikrosko pischen Hofe» ist e», die Weißen so sehr als möglich auSzubeuten und vorzüglich sie zu veranlassen, ihnen Geschenke zu machen. Sitte ist es, daS Volk aufzuregen durch blutige Schauspiel«; dies geschieht in der Weise, daß er sich drr Angehörigen benachbarter Stämme b« mächtigt, wenn ein Kaufmann kommt, ihm Eclaven an- zubirtrn, und daß er jährliche Menschenopfer veranstaltet. Ich bin gerade 20 Tage in Kana gewesen, wo drr König war. Am Tage meiner Vorstellung wurde ich quer über den Marktplatz geführt, wo an verschiedenen Punkten zwölf Leichen au»g«stellt waren. Sech» waren mit den Beinen aufgehangen, dir andern so gestellt, al» marschir
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