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UN- Amgegen- Amtsblatt ko. 1»3 Sonnabend, de« 1. September 19SS 6S. Jahrg iiep 312 311 9^ z—65 >154 ältere" M L-' rhob, der solg^ !-SS -60 -57 -öS , — bezieht in der Regel nur Quartier, wenn auch H Upen unter Dach und Fach die Nacht verbringen, 'I skaliert er, wie sie, es sei denn, daß Rücksichten Gesundheit einmal eine Ausnahme fordern. Bei Auf Blatt 84 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Richter L Lindner in Wilsdruff betreffend, ist heute eingetragen worden: Karl Hermann Lindner ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Gleichzeitig sind die Tischler Heinrich Hermann Schmidt und Wilhelm Richard Richter in Wilsdruff als persönlich haftende Gesellschafter eingetreten. Zur Bertretung der Gesellschaft sind nur die drei Gesellschafter gemeinschaftlich ermächtigt. 4-47 6-49 6-43 6-39 Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie an dem ege von Klipphausen nach Hartha liegt bei dem Postamt in Wilsdruff vom 1. Mr ab 4 Wochen aus. Dresden-A., 28. August 1906. Ausland. Belästigungen des Königs Eduard in Frauzensbad. König Eduard, der im Auto von Martenbad nach Franzens» bad einen Ausflug unternommen hatte, wurde in Franzensbad Aaiserliche Gber-psst-irektion Gantzer. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. ^-zugSpreis vierteljährlich I Mi. 30 Pfg., durch die Post be zog« 1 Ml. 54 Pjg. von einer Rotte sozialdemokratischer Hafenarbeiter gewalt sam an diesem Tun gehindert und durch Faustschläge sowie Fußtritte übel zugerichtet. Das gleiche Schick, sal wiederfuhr seinen Verbandskollegen, der sich dem Ver letzten als Zeuge angeboten hatte. Unter den Exzendenten befanden sich die Wortführer des sozialdemokratischen Hafenarbeiterverbandes. Da die brutalen Ausschreitungen bereits zur Anzeige gelangten, so wird sich demnächst das Gericht mit dieser eigenartigen Auslegung der Genossen von „Freiheit und Selbstbestimmung zu befassen haben. Kriegergräber und Selbstmörderecke in Lothringen. v. L. X. In CHLtel-St Germain, einem Dorfe an der Bahnlinie Metz—Amanweiler—Verdun, befinden sich auf dem hinter der katholischen Kirche gelegenen Friedhof Kriegergräber von 1870. Tritt man durch die Pforte des Kirchhofs, so steht man links vom Eingang die Gräberrethen anfsteigen. Unter ihnen befinden sich drei Gräber französischer Krieger, in dem einen liegen 20, in dem andern 3 den Namen nach Unbekannte, in dem dritten, mit einem Steinkreuz geschmückten Grabe der Bataillons» chef im 59. Linieninfanterte-Regiment Bochet. Alle diese Gräber sind in den Reihen der verstorbenen katholischen Ortsangehörigen. Aber wo ist denn das Grab der 52 deutschen Krieger, das in den Führern über die Schlachtfelder um Metz angeführt ist? Man muß seinen Platz kennen, um es zu finden! Denn rechtsj vom Ein gänge schließt eine haushohe dichte Hecke von Lebens bäumen einen Teil des Kirchhofs für den Besucher ab; nur zwei enge Eingänge zeigt diese Hecke. Gehen wir durch den ersten Eingang, so sehen wir wüstes Gestrüpp, Unrat, zerbrochene Kreuze; es ist die Schmutz- und Kompostecke des Friedhofs und zugleich — die Selstmör» derecke. Eine mannshohe Mauer schließt seit einem Jahre sie ab. Gehen wir zum zweiten Eingang, so finden wir dort das deutsche Kriegergrab und neben ihm einige an» dere Gräber. Dort liegen Protestanten. Vor einem Jahre wurde ein protestantisches Kind hinter dieser Hecke beer digt; damals war Kriegergrab, Protestantenecke und Selbstmörderecke eine ungetrennte Abteilung nebst Schmutz» und Kirchhofsabfall. Auf eine Beschwerde hin ließ der Kreisdirektor die Mauer aufführen und glaubte damit nach seinem Ermessen, die eine Hälfte zu einer für protestantische Krieger und andere Verstorbene genügend würdigen Abteilung umgeschaffen zu haben. Die streng katholische Bevölkerung von ChZtel-St. Germain hält den Friedhof in schönster Ordnung. Daß der Lourdeskultus hier zu Hause ist (von CyLtel aus wird alljährlich die Metzer Diözesanpilgerfahrt geleitet), zeigt ein kostbares Familiengrab mit einem Kapellchen, dessen Fenster das Porträt einer Dame zeigt mit der Grotte von Lourdes im Hintergründe. Die französischen Kriegergräber werden von den Schulkindern geschmückt und gepflegt; deshalb glaubte das Gouvernement von Metz darum ersuchen zu dürfen, man möge sich doch auch des deutschen Krieger grabes da hinter der Hecke in ähnlicher Weise annehmen. Jedoch vergebens. So bekam der Kriegergräberwärter den Auftrag, für die Bepflanzung mit Blumen zu sorgen, und ihm ist es gewiß zu verdanken, daß jetzt die Protestantenecke, die gegen die gesetzlichen Bestimmungen aufrecht erhalten wird, einen anständigen Eindruck macht. Jedoch — sie bleibt nebst dem Kriegergrab hinter der Hecke neben der Selbstmörderccke verborgen, nur dem Kundigen auffindbar. den diesmal bevorstehenden großen Herbstübungen wird fast durchweg biwakiert werden, um die Kriegsmäßigkeit der Manöver, soweit es geht, zu steigern. Der Kaiser läßt dann auf sorgfältig ausgesuchtem Platze sein trans- portables Haus aufstcllen. Nach einer sinnreichen Kon struktion werden die Wände aus dicht in einander greifenden Holzteilen zusammengefügt, und ebenso die einzelnen Zimmer von einander geschieden. Der Fußboden ist mit Bohlen bedeckt und mit Teppichen belegt. Außer dem Schlafzimmer, neben dem der Laderaum liegt, verfügt der Kaiser über ein geräumiges Arbeitszimmer, in dem auch gespeist wird und ein Empfang abgehalten werden kann. Einige Vor- und Nebenräume vervollständigen die Appartemenets; von der Fahnenstange weht die Kaiser standarte. Vor dem Wohnhause des Kaisers pflegt ein mächtiges Wachtfeuer angelegt zu werden, um das sich die Herren der Umgebung des Kaisers und seine Käste versammeln. In diesem Kreise, in dem der Kaiser selbst meist bis Mitternacht verbleibt, herrscht echte, ungezwungene Manöverstimmung, sobald der Dienst erledigt ist. Abends unternimmt Kaiser Wilhelm oft einen Rundgang zu den Lagerfeuern der Truppe und sieht belustigt den munteren Biwaksspäßen der Soldaten zu. Auch der jüngste Offizier, der in später Stunde zum kaiserlichen Wachtfeuer mit dienstlicher Meldung kommt, wird gastfrei ausgenommen; er erhält aus dem kaiserlichen Küchenwagen zu speisen und ein Glas Punsch oder Bier wird ihm am Feuer ge- reicht. Dicht bei der Wohnung des Kaisers ist der Auto mobilpark untergebrachl. — Der Kaiser erhebt sich morgens in aller Frühe; nach dem auf englische Art zubereiteten, kräftigen ersten Frühstücke, der Hauptmahlzeit des Tages für ihn, steht er die eingegangenen Meldungen durch, um dann sogleich feinen Kraftwagen zu besteigen, und die Stellungen abzufahren. Inzwischen wird sein Haus ab gebrochen, sorgsam verladen und in die Nähe des Stand ortes gefahren, wo voraussichtlich nach der „Schlacht" die neuen Biwakplätze ausgesucht werden. Geschickte Hände richten es hier dann des Abends in kurzer Zeit wieder auf. Schlimme Sorgen haben in der gegenwärtigen Zett wirtschaftlicher Depression 23 Berliner Tischlermetstersehefrauen. Denn es wird soeben ein Aufruf an die Ttschlermeisterinnen Berlins „mit hausfraulichem Gruße" von der Frau Ober meister Rahardt und 22 anderenTischlermeisters-Gattinnen erlassen. In dem Aufrufe heißt es unter anderem: „Es ist gewiß auch allen anderen Tischlermeisters, frauen ausgefallen, daß unsere Männer bei allen feierlichen Aufzügen, bei denen die Gewerbe Berlins in die Oeffentltchkeit treten müssen, mit ihrem Abzeichen gegen alle anderen Berufe zurückstehen. Die Tischlerinnung besitzt zwar ein hervorragend schönes Banner, aber die Schärpen und Fahnenbänder ent sprechen in keiner Weise der Vereinigung. Wie jede ordentliche Hausfrau verantwortlich ist für das Aeußere ihres Mannes, so fühlen wir uns als Frauen auch verantwortlich dafür, daßunsereMänner gegen die Vertreter anderer Gewerbe nicht fürderhin zurückstehen. Die Unterzeichneten sind deshalb über eingekommen, 24 neue Abzeichen nebst Fahnen- bändern zu stiften und die erforderlichen Mittel aus den Kreisen der Tffchlermeistersfrauen zu sammeln." Wohl dem Gewerbe, das keine größere Sorge hat als die, wie 24 der Auserwählten unter Tausenden bei öffent lichen Aufzügen vor dem „Zurückstehen" gegen die anderen bewahrt bleiben können! Sozialdemokratischer Terrorismus. Man schreibt aus Düsselsdorf: Als jüngst der Ge schäftsführer des christlichen Transportarbeiterverbandes im Hafengebiete an seine christlichen Verbandskollegen Einladungen zu einer Versammlung austeilte, wurde er 45 >-4S r die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tkarandt. . Lokalblatt für Wilsdruff, Mtanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalbe, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kesielsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bet Kesselsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeligstadt, Spcchtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Druck und Verlag von Zschunke 8- Friedrich, WilSdrufs. Für die Redaktion veranitvortlich: Hugo Friedrich, sür den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Politische Rnn-sch««. Wi lsdruff, 31 August 1906. Deutsches Reich. Wilsdruff, den 29. August 1906. ASnigliches Amtsgericht i-46 )-§3 >-SS In erste werden MontagS, Mittwochs und Freitags bi» spätesten» 12 Uhr angenommen. Jnsertiouspreis 15 Pfg. pro vkergespaltene KorpnSzeüe. Fernsprecher Nr. 8. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Mlsdrnff. 3-43' , -rlM nN caniB' nerikE i der« luten lhM Min leier Ns seren. - nifor^ nm ZE >m E man^ >l inS wird ü )as , Lal-t"! nden. ' m« Palast die senden Paares all-- MINlU; )t N"! ' den „9 der Kaiser im Manöver lebt. ' Mer haben die Könige von Preußen in ernsten t Ali» das Los ihrer Soldaten geteilt. Friedrich der ^'wartete am Wachtfeuer den Morgen der Schlacht. Ken i Vflogenheit hat sich auch auf den alljährlichen M'bl Frieden", die Kaisermanöver übertragen. Kaiser beziebt in der Regel nur Quartier, wenn auch >en« ind SlchE >Der Kaiser und die Wünschelrute. AKaiser hat noch am letzten Tage seines Aufent- , 'n Wilhelmshöhe den Prinzen Hans von j!Mh, früheren Kommandeur des 7. Kürassier- Uts, empfangen. Wie ver offiziöse Telegraph be- ^richtete, hat der Prinz dem Kaiser im Parke zu Whöhe das Quellenfinden mit der Wünschelrute, M „mit bestem Erfolge" gezeigt. Einige Einzel- ,Mr dieses Vorsühren und praktische Erproben der Arute werden der „Voss. Ztg." auf Grund der ^'".Mitteilungen pes Prinzen vonCarolath v folgendem aus Kassel berichtet: Der gegenwärtig isMmshöhe zur Kur weilende Prinz wurde mittags schloß besohlen. Die praktischen Versuche begannen sy! ?aß die Kaiserin verschiedene Sachen, Geldtäschchen Uhlich verstecken ließ, die Punz Carolath mit ver Wflrute sofort auffand. Alsdann versteckte auch Viktoria Luise eine Brillantnadel im Sande, dach diese wurde mit der Wünschelrute sogleich ent- ß >Der Kaiser ging hierauf mit dem Prinzen und HMrn des Gefolges zu dem Philosophenweg im Kark, um sich dem eigentlichen Quellenfinden mit HUnschelrutx zuzuwenden. Der Erfolg ließ nicht stch warten; denn es wurde dort in etwa 50 Diese hgZ Vorhandensein einer bisher nicht be- H ", noch unerschlossenen Tüßwasserquelle festge- I», Der Kaiser folgte den Feststellungen mit ersichtlich Interesse und beteiligte sich persönlich an den Ab- zur Feststellung der Entfernungen. Auf Kaisers wurde auch die Lage und der Lauf M A bergauf und bergab durch die Wünschelrute ff M und dabei ermittelt, daß solche bis zum Schloß Lac (Schloßteich) hinuntergehe. Der Prinz mit, daß er nicht weit vom Schloßpark von VUshöhe mehrere Mineralquellen festgestellt HjMrauf der Kaiser den Wunsch aussprach, daß diese VMuellen recht bald angebohrt werden möchten. H?'r Mittagstafel, an der auch Prinz Carolath teil- AUlde^! ^wurden abermals in nächster Nähe des Schlosses im Quellenfinden vorgenommen und dabei das .MqM einer weiteren Quelle unterhalb der nach n s»jh,,Diegenen Schloßterrasse durch die Wünschelrute n'al^>Wie sehr sich der Kaiser und die Kaiserin )ieses^M>is."nch die Prinzessin und das Gefolge für die ruf ^".te interessierten, ging namentlich daraus her- sie alle mehrere Male versuchten, ihre praktische Mich kennen zu lernen und die Quelle zu finden, M> Erfolg. Denselben Mißerfolg hatten die rägek cS' ^ geladenen Gäste. Dagegen fand der Prinz Quelle, sowie verschiedene heimlich im Sande ine glM U Gegenstände mit der Wünschelrute. Der Kaiser Diese' Ni Prinzen Carolath, der noch gegenwärtig zur Wilhelmshöhe anwesend ist, zwei wertvolle lies, HeiU' die den Kaiser und die kaiserliche .Familie zum Geschenk gemacht.