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««d A«r»isrr MrdlM mch Amtsblatt fikr die Kssnigl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Könlgl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gememderat Gröba. 47. Donnerst««, SS. Februar 1N14, abends. «7. Jahr«. D«b Riesaer Tageblatt «scheint j»e» Ta, abend» mit «uSnahme der Sonn- und Festtage. «iertehShrllcher »kM^Sprei» bei Abholung in der EMrdition in Riesa 1 Mark vv Psg., durch unsere Tnlger frei in» Hau» 1 Mart SS Psg., bei Abholung am Schalter der kaisrrl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei in« Hau» 2 Mark.7 Psg. Auch Monat-aboimementS werden angenommen. «nzeigcn.Auuahme für die Nummer de» Au-gabttageS bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis für die Neingespaltene 43 wm breite KorpuSzrile 18 Psg. (Lokalprei» 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Vertag von Langer t Winterlich in M,esa. — Geschäftsstelle: Toethestrabe 59. — Für die Redaktion verantwortltch: Arthur tzähnel in Riesa. Da« unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf Blatt 17 de« Genossenschaftsregisters die durch Statut vom 17. Februar 1914 errichtete Genossenschaft unter der Firma „Spar-, Kredit- und BezugSverein Glaubitz und Umgegend eingetragene Genossenschaft mit «nbeschriinkter Haftpflicht" mit dem Sitze in Glaubitz eingetragen. Gegenstand de« Unternehmens ist, mittel« gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebe« die Wirtschaft der Mitglieder dadurch zu fördern, daß denselben 1. zu ihrem Geschäfts» oder Wirtschaftsbetriebe die nötigen Geldmittel in ver- zinSlichen Darlehen gewährt werden und durch Unterhaltung einer Sparkasse die nutzbare Anlage unverzinst liegender Gelder erleichtert wird, 2. die Bedarfsartikel zum Betriebe ihrer Landwirtschaft, welche die Genossenschaft im großen bezieht, unter Garantie für den vollen Gehalt an deren wertbe- stimmenden Teilen im kleinen abgelafsen werden. Die von der Genossenschaft ausgehenden öffentlichen Bekanntmachungen erfolgen in den »Genossenschaftlichen Mitteilungen des Verbandes der landwirtschaftlichen Genossen schaften im Königreiche Sachsen" in der Form, daß sie mit der GenvssenschaftSfirma und dem Namen zweier Vorstandsmitglieder oder, sofern di« Bekanntmachung vom Aussichts rate au«geht, mit dem Namen des Vorsitzenden de« AufstchtSratr« unterzeichnet werden. Beim Eingehen dieses Blatte« tritt bis zur nächsten Generalversammlung die „Leipziger Zeitung" an dessen Stelle. Mitglieder des Vorstände» sind Gutsbesitzer Otto Sommer, „ Richard Kaule, „ OSkar Schäfer, „ Bruno Sucher, - sämtlich in Glaubitz. Willenserklärungen und Zeichnungen für die Genossenschaft sind verbindlich, wenn zwei Mitglieder de« Vorstandes der Firma der Genossenschaft ihre Namen hinzusügen. Die Hinsicht der Liste der Genossen ist während der Dienstpunden de« Gericht« Jedem gestattet. Riesa, den 25. Februar 1914. K-ni-ltche» «mt-gericht. HtMttMniiilWt ter ArchMtiM Riesa. Montag, 2. März 1914 abend» 8 Uhr öffentlicher Vortragsabend im Jugeich^ heim mit Vortrag de« Herrn Pastor Römer: „Ein Besuch im heiligen Lande" unter vor^ sührung von Lichtbildern. Die Glieder der Kirchgemeinde — Männer wie Frauen — werden dazu herzlich «in« geladen. Auch Gäste sind willkommen. Der Eintritt ist frei. Die HattSbSlervereinignng der Kirchgemeinde Riesa am 26. Februar 1914, k. Friedrich. Gß HGch BSS sür das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN« bi» spätesten« Vormittags 9 Uhr de« jeweiligen Ausgabetage«. Die Geschiist-steNe 4-' Lertliches und Sächsisches. Riesa, den 26. Februar 1914. —* Die am 21. Februar 1914 in Gröba tot auf gefunden« weibliche Person ist als ein Schneiderlehrmädchen au« Dresden, da« am 28. November 1913 den Tod in der Elbe gesucht hat, festgestellt worden. —* Patentschau, zusammengestellt vom Patent» bureau O. Krueger L Co., Dresden-A., Schloßstraße 2. Paul Fritzsche, Riesa, Vorrichtung zum Reinigen von Pin seln. (Ert.-Pat.) — Oskar Scholz, Lommatzsch, DeckSnetin mit Nut und Feder. (Gm). —* Dom 16. bis 18. März d. I. soll in Tharandt wieder ein Lehrgang für Vogelschutz abgehallen werden. An Unkosten erwachsen den Teilnehmern nur die Aufwendungen für eigene Verpflegung. Näheres durch die Ge schäftsstelle de« staatlichen Ausschüsse« für den Vogelschutz im Königreich Sachsen (Sitz Tharandt), an die Anmeldungen bi« 7. März zu richten sind. —88 Am Mittwoch mittag passierte die albanische Abordnung auf der Reise von Leipzig nach Wien Dresden. Sie setzten nach Einnahme einer Erfrischung alsbald die Reise fort. Der Führer der Albanier Essad Pascha äußerte sich über seine Eindrücke in Deutschland sehr befriedigt, insbesondere aber rühmte er die ihm und seinen Landrleuten auf dem Schlöffe de» Fürsten Wied und de« Fürsten von Schönburg Waldenburg zuteil ge wordene herzliche Aufnahme. In Dresden gab Essad Pascha al« Führer der albanischen Abordnung Danktele» gramme an die Fürsten Wied und Schönburg. Walden burg auf. Essad Pascha empfing während seine« Leipziger Aufenthaltes die Vertreter zweier Dresdner Handelshäuser and machte größer« Bestellungen in Mobilien und anderen Gegenständen. Auch brabstchtigen mehrere Albanier bet linrr Dresdner Fabrik landwirtschaftliche Maschinen in Bestellung zu geben, da die Bearbeitung de« Boden« mit Hilfe landwirtschaftlicher Maschinen in Albanien so gut wie unbekannt ist. Diese Berücksichtigung der heimischen Industrie ist auf den Ratschlag de« Fürsten von Schön burg-Waldenburg zurückzuführen. — Woran sterben die Menschen? Al« häufigste Todesursache wird melst die Lungenschwindsucht bezeichnet. Eine Berechnung, die «ach Angaben de« Kaiser lichen Gesundheitsamt«« vom Jahre 1912 ausgestellt ist, ergibt jedoch, daß di« meisten Menschen im deutschen Reich de« allernatürlichsten Tode«, nämlich an Altersschwäche gestorben find. Die Gesamtzahl der Gestorbenen beider Geschlrchter betrug 1016 499. An Altersschwäche starben 109194 Männer und Frauen. Fast ebensoviel Todesfälle kommen auf die Krankheiten der Kreislauforgane, de» Herzen« usw. mit 107403. Erst an dritter Stell« kommt bi« Lungenschwindsucht mit 85976 Todesfällen. Fast genau ebenso viel starben an Lungen-Entzüudung, nämlich 85 579. An Magen- und Darmkatarrh sowie Vrechdurch- fall starben 77 086, an angeborener Lebensschwäche und Bildungsfehlern 69 414. Die Krankheiten der AtmungS- organe im allgemeinen forderten 57 234 Opfer, der Krebs allein 52 865. An Krankheiten de« Nervensystem« starben 47 298, an Gehirnschlag 40 331. E« folgen die Krank- heilen der Berdauung«organe im allgemeinen mit 30 234. Durch Verunglückung oder gewaltsame Einwirkung kamen 25 365 um, durch Selbstmord 14 645, durch Mord und Totschlag sowie Hinrichtung 1361. Bon den übrigen Todesursachen seien noch genannt Diphtherie und Krupp mit 13 423, Influenza 6813, Kindbettfieber 3072 und Typhus 2119. Wie man sieht, ist eS im Lauf« der Jahre gelungen, die beiden zuletzt genannten Infektionskrankheiten nahezu ganz zu unterdrücken. Interessant ist e», daß end lich an übertragbaren Tterkrankheiten 49 Personen starben. —* Die Königl. Generaldirektiön der Sächsischen EtaatSeisenbahnen hat ein Merkbuch für denStück- gutversand herausgegeben, da« die wichtigsten vor- schriften für die Annahme der Stückgüter enthält. In kurzer Fassung find die hauptsächlichsten Bestimmungen über Form und Inhalt des Frachtbriefes, die Verpackung und Bezeichnung der Stückgüter und die Auflieferung auf- geführt. Den am Güterverkehr stärker beteiligten Inter essenten wird je ein solches Merkbuch bei der hiesigen Königlichen Güterabfertigung unentgeltlich verabreicht. All« Interessenten seien hierdurch auf das Merkbuch und die unentgeltliche Verabreichung ganz besonders aufmerksam gemacht. — Da» Königlich Sächsische Militär-BerordnungSblatt weist darauf hin, daß die Trupp en stamm roll en lediglich für den Dienstgebrauch innerhalb der Heeresver waltung bestimmt sind und Auszüge au» ihnen für Zivilbehörden ausnahmslos nicht angeferttgt werden. Strafnachrichten über Unteroffiziere usw., gleich gültig ob diese Milttäranwärter sind oder nicht, sind den Zivilbehörden nur in Grenzen de« 8 17 Absatz 4 der HeereSordnung zu geben, ausgenommen bei Bewerbungen um Landgendarmenstellen und um Gtadtgendarmenstellen der Königlichen Polizeidirektion Dresden, bei denen den Anstellungsbehörden sämtliche von Zivil- oder Militärge richten erkannten Strafen, sowie die al» Unteroffizier erlittenen Diszipltnarbrstrafungen mit Arrest mitgeteilt werden dürfen, soweit sie nicht gemäß der mit Genehmigung d«S König» von Sachsen Anwendung findenden preußischen Kabinettsorder vom 13. Juni 1902 nach vier Jahren wieder gelöscht worden sind. — Im vergangenen Jahr« ist in der Presse vor einem Warenschwtnbler gewarnt worden, der in den Jahren 1906 bis 1912 in einer größeren Stadt Sachsen« «in Ver- sandgeschäst in Strumpf-, Weiß-, Tuch- und Rauchwaren betrieben hatte und dann plötzlich mit den auf Kredit gekauften Waren unter Hinterlassung einer Schuldenlast von mehr als 100000 Mark nach Harbin flüchtete, um dort mit den erschwindelten Waren einen Ramschhandel zu eröffnen. Neuerdings versucht er, nachdem er inzwischen sein Geschäft auf den Namen feiner Ehefrau überschrieben hat, in Deutschland wieder Geschäftsverbindungen anzu knüpfen. E» muß deshalb nachdrücklich davor gewarnji werden, mit dem Warenschwindler in Harbin geschäftliche Beziehungen einzugehen. Nähere» hierüber mitzuteilen find die Handelskammern auf Verlangen bereit, ver schiedene Vorkommnisse au« neuerer Zett lassen e» überhaupt angezeigt erscheinen, immer wieder darauf htnzuwetsen, daß e» sich für deutsche Ausfuhrfirmen empfiehlt, vor Anbahnung neuer Geschäftsbeziehungen mit unbekannten, ausländischen Firmen bet den zuständigen amtlichen Handelsvertretung«^ Rückfrag« zu halten, ob etwa über die Firmen, mit denen man in Verbindung zu treten wünscht, etwa» Nachteilige« bekannt ist. — Die Deutsche Turnerschast umfaßt nach der letzten Zählung 10951 Vereine mit 1315461 Vereins angehörigen. Dabet werden noch etwa 1*/, Millionen deutscher Knaben und Jünglinge im Geiste Jahn« erzogen und ausgebildet: rund 140000 Zöglinge, 50000 Jungen in den Knabenriegen und schätzungsweise 180000 Wehr pflichtige im Alter von 18 bi» 20 Jahren werden in ernster, zielbewußter Arbeit körperlich durchgebildet. Di« toten Zahlen bekommen Gestalt, wenn man sie sich al» Ganze» vorstellt: nicht weniger al« 20 deutsche Infanterie- Divisionen marschieren da vor uns auf. In der Marsch kolonne zu vier braucht die stattliche Kolonne 44 Stunden, um an uns vorbeizumarschieren. Die Kolonne selbst immer 4 und 4 nebeneinander mit 80 Zentimeter Abstand von Glied zu Glied ist nicht weniger al» 220 Kilometer lang, b. h. mit anderen Worten, sie bedeckt — in derßLuft- linie gemessen — den Weg von Berlin nach Saßnitz, fast bi» Hannover, über Glogau hinaus; von Frankfurt nach München, Jena, fast bi» nach Hof, Ingolstadt und Augs burg, bi« hin nach Tchlettstadt und Metz. Döbeln. Die Herabsetzung der Schweinepreise, die in den letzten Tagen au» verschiedenen Städten gemeldet wurde, ist auch in Döbeln eingetreten, Die hiesigen Fleischermeister verkaufen seit einigen Tagen da« Pfund Schweinefleisch um 10 Pfg. billiger. — Ein Schwindler ist vorgestern in Ebersbach und anderen Nachbarorten auf getreten. Er gab sich al« RevistonSbeaMter der Feuer- und Hagelversicherung au» und ließ sich in verschiedenen Familien di« Versicherungspapiere vorlegen, um st« angeblich zu revidieren. Da er e» auf di« Erlangung von Geld ab gesehen hatte, verlangt« er Nachzahlungen und begründete diese damit, daß au« versehen zu wenig bezahlt worden sei. In einem Falle, von dem un» Mitteilung gemacht Kallo! » Zm Leiche des MW (Ltutscher Serow). » Wich Konzert. Eintritt frei.