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Frankenberger AlgebM iss Montag dm 8. Mi M8 nachmittags 87. zahr-ang ««A «I Anzsigenpvet»: 1 Millimeter Höhe einspaltig (— 36 uuu breit) Pfennig, im Red »ktivnsteil (--- 72 niur breit) '^0 Pfennig. Meine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Fltr Nachiveis llnd Vermittlung 28 Pfennig Sondergebiihr. — Für schwierige Saharten, bet Ankün digungen mehrerer Auftraggeber in einer Anzeige nnd bei Plahvorschrtften Aufschlag. Bei größeren Aufträgen und im WiederholungSabdruck Er mäßigung nach feststehender Staffel. LW KMMdekser Az«M« W dar M BikWsttiäMg der «UM-M MMMmachMsa Ler MU, des ««MM N md »« «abtratr r« AMmderg md der EeKeiads Mderwiesa deMMHersM teAlm« N« NdtMMdM und Maa«: e.».Md«z (M.EWMKW M N AMMerg. Berantwortlich sdr disNSM«: Ml Ärgert k MMMrZ Da» Tazadlatt »rfch-tat a« »dkM wer!lag: d«t Mholung tn den ÄnSgabestellcn der Stadt S.UU Mk., I» de» «ueqadc- fiellrn des LandbejlrkeS S.1V Mk., bet Zutraguiig >m Stadtgebiet s.tü Mk., bet Zntragung >m Landgebtct!j.Ä0 Mk. Wochenkarte» LZ Psg., Elngclnummer tUPtg.. Sonnab-adnumm-r 20 P!g. P-asai-l1»!»onto. Leipzig 282)!. OZr.uetndrgirokanto: grankenberg. F»»«spr»cho« Sl. 8«l»grn>»me: Tageblatt Feankenderglachsen. Kurzer Tagesspiegel R ei ch s i n n e n in i n i st er Severin-g hielt auf jhem internationalen Eenossenschaftertag in Hamburg Aie Nebe. Bet dem Empfang der Ozeanflleger In Dortmund fuhr ein Ponzeiauto infolge Versagens Der Steuerung in eine Gruppe Jungdo-Leute, wobei Mehrere Personen verletzt wurden. l Durch «in« Handgranate wurden In dem Dorfe Laßnitz bei Kattowitz am Sonnabend 22 tpiclmde Kinder verletzt. 8 waren auf der Stelle Ketötet, 14 weitere befinden sich im hoffnungslosem Zustande. In Altmorschen bei Kassel ereignete sich am Sonnabend eine Kesselerplosion, der 6 Menschen zum Opfer fielen. Nach Meldungen aus Sofia wurde auf den Führer der mazedonischen Komitatschis ein Attentat verübt, dem dieser zum Opfer gefallen ist. Das Flugzeug Löwensteins soN auf dem ^Flugplatz Eroyden von Sachverständigen untersucht werden. Bei dem Untergang eines chilenischen jTruppentransportdampfers sind 290 Men schen ertrunken. Die Nankingregiernng will die alte Pekinger Zentralregierung von einem Militärgericht aburteilen lassen. Seine Legendenbitduns Hilferding, Helfferich, Luther und die Rentenmarl Ter neue Neichssinanzminister Dr. Hilferding Hat es für nötig gehakten, seins Amtstätigkeit rednerisch mit einem historischen Kolleg zu be ginnen. Es mag dahingestellt bleiben, ob dcr außenpolitische Zweck dieser Zielübung, nämlich der Nachweis der währungspolitischen Zuver- Nssigkeit der deutsche» Sozialdemokratie, dadurch erbracht worden ist. In eingeweihten Kreisen ober ist man redlich erstaunt darüber, mit welcher Unbekümmertheit Dr. Hilferding den Vorgängen bei der Stabilisierung der Währung im Jahre s1923 gegenübersteht, bei denen er für sich ein« Rolle in Anspruch nimmt, die ihm eine objektive Betrachtung der Ereignisse beim besten Willen «richt zuerksnnen kann. Herr Hilferding irrt, wenn er meint, daß er Mein für den Goldwert als Währungsgrundlage «ingetreten fei, das haben auch andere Leute ge- stan, die viel früher als Hilferding den großen iHelfferich'schon Grundgedanken in ihrem vollen Wert« erkannt haben. Zu diesen Männern ge- Körte in erster Linie der damalige Neichsernäh- rungsmknister Luther. Seiner Initiative ist es -u danken, daß die Währungsfrage in einer Zeit ««fördert wurde, in der das zuständige Reichs- sfinanzministerium keine greifbaren Vorschläge »machen konnte, in der also der damalige Reichs- finanzminister der großen Koalition, Dr. Hilfer ding, noch völlig im Dunkeln tappte. Damals wurde km Reichsernähruingsministerium unter .'Luthers maßgeblicher Mitwirkung der Plan der sogenannten Bvdenmark ausgearbeitet, auf Grund dessen sich dann Hilferding dazu bequemte, dis Helfferich'fchsn Grundgedanken vor die gesetz geberischen Körperschaften zu bringe». Der end gültige Plan der Rentsnmark wurde dann von Dr. Luther als Finanpninister im neuen Kabinett. Marr binnen wenigen Tags» ausgearbeitet. Hirr- Dei haben sowohl Helfferich als auch andere Per- Höflichkeiten des Bank- und Wirtschaftslebens in «uneigennützigster Weise mitgearbeitet. Dieser «nd- gMrgo Plan unterschied sich wesentlich dadurch «von allen vorhergehenden, datz erst am Zeitpunkt Herausgabe des neuen Geldes ein Wertver- Zur Papiermark festgelegt wurde. Ohne -Diese Aenderimg wäre die neue Währung nicht KU halten gewesen. Deshalb sind diese Dinge «nicht so nebensächlich, wie jetzt Herr Hilferding glaubim machen möchte. Mr jeden Kenner der damaligen Verhältnisse und der Grundbegriffe der Währung ist auch ferner ohne weiteres ein- leuchtend, daß eine Herstellung des Gleichgewichts tim Staatshaushalt erst angsbahnt werden' konnte nachdem die Rentcnmark herausgegoben war'. iSicherlich haben vorher die Beamten des Rcrchs- -finanzministeriums und besonders auch der von Kerr» Hilferding genannte spätere Reichsfinanz- 'Minister von Sthliebon im einzelnen sich um die deutsche Finai»Wirtschaft große Verdienste er- -worbsn. Aber ebenso sicher ilt es, datz die wirk- liche Herstellimg des Gleichgewichts im Staats- Haushalt erst erfolgen konnte, als man mit der -Rsntomnark zu rechnen in der Lage war. Dieser Termin aber war der tö. November 1923, als Herr Hilferding längst den Staub des Nejchs- finanzministerinms von den Füßen geschüttelt hatte. Sein Nachfolger Dr. Luther war es, der die grundsätzliche» Entscheidungen für die Neuordnung der deutschen Finanzen getroffen hat. Eigentlich hätte das deutsche Volk besser zu tun, als sich darüber zu streiten, wem das Ver dienst mi der Neuordnung der deutschen Währung zukommt. Jeder, der guten Willen ist, weiß, daß daran Männer wie Helfferich und Luther und eine ganze Anzahl Anderer hervorragend betei ligt sind. Das deutsche Volk hat kein Inter esse daran, die Verdienste der einzelnen Männer in Prozentsätzen festzulegen, aber es wehrt sich da gegen, wenn jetzt nachträglich von einem vor übergehenden Gast des Neichsfinanzministeriums aus rein parteipolitischen Gründen der Versuch gemacht wird, der historischen Wahrheit Gewalt anzutun. Aus dieseni Grunde hat denn auch Hilferding im Reichstage ungewöhnlich angeeckt, so daß die Stimmung gegen ihn in parlamenta rischen Kreisen zur Zeit nicht die Beste ist. Wo man aus Gründm falsch erkannter koalitions- politischer Solidarität nicht offen gegen dm so zialdemokratischen Reichsfinanzminister jetzt Vor gehen mag, da denkt man sich immerhin seinen Teil über Hilferding'sche Anmaßung und Eigen liebe. Aber selbst diejenigen, die der Anschau ung sind, daß Hilferding, wie vorstehend zuge standen, eine gute Idee für die Umgestaltung unserer Währung gleich manchen anderen Finanz- Politikern und Wirtschaftsgrößen gehabt hätte, fragen sich, warum Hilferding damals mit der Initiative zögerte, als er in feiner Eigen schaft als Reichsfinanzminister die Verantwortung nach außen zu tragm hatte. Mit Recht wird bemerkt, daß zu einer Führerpersönlichkeit nicht allein der güte Gedanke gehört, sondern auch Vie Energie des Angriffes und der Durchführung. Weil sich unter der Ministerschaft Luthers Jdee^ und schnelle Energien paarten, deshalb ent spricht es der historischen Wahrheit, gerade Lutcher als dm Vater unserer Währung zu bezeichnen, ein Verdienst, daß ihm kein Williger absprcchen darf, mag er politisch nun Freund oder Gegner sein. Es ist tief bedauerlich, daß unsere Zeit so wenig auf Sachkenntnis und Prüfung der wirk lichen Verhältnisse gestellt erscheint; die Phrase, geschickt vorgetragen, fesselt noch immer mehr, als die in unseren Tagen besonders harte Wahr heit. 'Aber erst wenn die deutschen Führer nicht mehr davor zurückschrecken, die Dinge zu schildern wie sie sind, wird sich das Volk aufraffen zu lener einheitlichen Abwehr, die der Nation Frei heit nach innen und außen erzwingt. vst-Locarno (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 9, Juli. Deutschland hat sich zu dem Locarno-Vertrag verstanden, weil die beteiligte» Mächte bestimmte Verpflichtungen übernahmen, vor allem das be setzte Gebiet fristgemäß, wenn die Bedingungen sämtlich erfüllt werden sollten, sogar früher zu räumen. Deshalb hat Deutschland die durch den Friedensvertrag von Versailles festgelegten Wcst- grsnzen anerkannt und auf einen Einspruch für alle Zeiten verzichtet. Freilich haben wir dir Erfahrung machen müssen, daß dieses Locarno- Abkommen wohl von uns vollständig erfüllt wor den »st, nicht, aber von dm Gegnern. Deshalb sind wir gezwungen, heute noch um die Räumung der Rheinlands zu kämpfen, gezwungen, aus di« Erfüllung des gys gegebene» Versprechens hinzu weisen. Nach dieser Richtung hin hat uns also der Locamw-Vertrag, wenn er auch eine be deutende Annäherung brachte — was anerkannt werden mutz — enttäuscht. Nach Abschluß dieses Vertrages, wie man erfuhr, sogar schon während der Vorverhandlungen zu diesem Vertrags, traten Wünsche der Kleine» Entente hervor, die den Ort Locarno auch für einen Vertrag benutzen wollten, der für den Osten Geltung haben sollte. Der Locarno-Vertrag war ein Begriff geworden, nach der Richtung, daß er Sicherheiten bietet, Grenzen unabänderlich festlegt, wirtschaftliche Differenzpunkte beseitigt. Haben wir im Mellen ein wirkliches Interesse gehabt, das Sicherheits- abkommen abzuschließen, weil »ms Gegenwerte geboten wurden, so würde ein Ost-Locarno nichts weiter bedeuten als die Erlangung de; deutschen Verzichtes auf Revision der Ostgrepzon. Wir Mein hätten also bei diesem Mkommen etwas zu biete», während die Vertkagsgegner also die Kleine Entente, keinen Gegenwert in die Wag- chale zu werfe» vermag. Es ist durchaus ver- tändlich, datz namentlich Pole» immer wieder, ei es in Verhandlungen mit Deutschland, sei es i» der Bearbeiiung der Ententemächte, auf den. Abschluß eines Ost-Locarnos drängt. Tie deutsche Ostgrmzc ist unhaltbar. Tie Teilung Ooerschle- sisns zunächst als Ergebnis der seltsamen und völkerrechtlich zu beanstandenden Abstimmung kann unmöglich für die Dauer bestehen bleiben. Polen mutz die Befürchtung habe», daß auf kurz oder lang eine Revision der Teilung' Oberschle siens einsetzt. lieber dm „Stachel im deutsche» Fleisch", de» sogenannten polnischen Korridor, ist gar nicht zu streite», den» bereits in Entente kreisen wird man der Ueberzeugung, daß die Väter des Versailler Diktatvertrage; völlig ohne Kenntnis Ostdeutschlands handelten und durch den Korridor eine Teilung vornahmen, die zwar geschichtlich gerechtfertigt sein sollte, aber weder nach diesem ungeschriebenen Recht, noch nach ge sundem Menschenverstände immer bestehen blei ben kann. Der polnische Korridor, der zudem Polen herzlich wenig bietet, immer aber Streit imd Feindschaft schaffen mutz, wird zwar von den Polen emsig verfochten, doch werden die Polen selbst das Gefühl nicht los', datz eines Tages dieses Versailler Geschenk zurückgegeben werden mutz. Das durchaus verständliche und berechtigte Empfinden Polens, dieser Grenzen, vielmehr der von Deutschland abgetrennten Gebiete nicht sicher zu sein, veranlaßt sie, nach dem Ost-Locarno zu rusm. Wiederum hat der Reichskanzler mit Rett die deutsche Ablehnung ausgesprochen und damit deutlich und jedem verständlich bekundet, daß wir keinerlei Verpflichtung für den Bestand der jetzi gen Ostgrsnzen eingehm können. Wir fordern nach wie vor eine Revision. Wenn das bisher 'noch nicht in nachdrücklichster Form geschehen ist, so lediglich aus dem Grunde, weil wir zunächst die Frage des Westens bereinigen muffen, und dann an die Lösung des Ostprobkems gehen können. Die Struerstagen Msgeschsden (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 9. Juli. Wenn auch dis Steuerfragen bis zum Herbll aufgeschoben sind, so beschäftigt man sich in poli- tischon Kreisen doch bereits recht lebhaft damit. Bekanntlich geht der Plan der Ncichsregierung dahin, für Einkommen bis zu 8000 Mark die Einkommensteuer erheblich Herabzusezen. Nun ist aber allgemein bekannt, daß die Aufstellung des Etats für das nächste Jahr erhebliche Schwierig keiten bereiten wird, die noch dadurch verschärft werden würden, datz eine der sichersten Ein nahmequellen, nämlich die Einkommensteuer, jetzt verringert werden soll, während e; doch noch keineswegs sicher ilt. ob die damit beabsichtigte Ankurbelung der Wirtschaft sich in einer erhöbten Ergiebigkeit der anderen Steuern auswirken wird. Schutz für die Zugend (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 9. Juli. Das Zentrum hat ein Bewahruugsgesetz ein gebracht, das verlangt, Jugendliche über 18. Jahren, die bereits verwahrlost sind oder es zu werden drohen, sollen auf öffentliche Kosten und unter öffentlicher Aufsicht zur Fürsorgeerziehung in Heimen beziehungsweise in geeigneten Familien unlergebracht werden. Die Entscheidung soll beim Vormundschaftsgericht liegen. Alle Parteien, denen daran liegt, der sittlichen Gefährdung, namentlich unserer Großstadtjugend, entgegenzutreten, werden diesen Antrag auf das Wärmste begrüßen, auch wenn sie der Ansicht sind, datz manches daran noch genauer präzisiert werden muß. Zum Beispiel müßte genauer defi niert werden, wann eine Gefährdung der Jugend lichen vorliegt, damit der Willkür möglichst enge Schranken gezogen werden. Dieses Vewahruugsgeseh schließt sich dem Ge setz zur Bewahrung der Jugend vor Lustbar keiten und zur Bekämpfung der Schmutz- und Schundliteratur an. Kegen das letztere rebellieren augenblicklich die Buchhündlervereinigungen; so weit sich bis jetzt übersehen läßt, mit Unrecht. Auch diejenigen, die das Gesetz an sich bekämpft haben, müssen zugebeu, daß die Prüfstellen mit der denkbar größten Zurückhaltung ihres Amtes wal ten und daß die Personenauswahl für diese Prüf stellen gerade aus dem Gesichtspunkt heraus er folgt ist, der Kritik der Linken möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Man muß natürlich annehmen, daß dieselben Leute, die gegen diese beiden Gesetze protestiert haben, geführt von den Stammgästen des Romanischen Cafös, auch über das Vewahrungsgesetz Zeter und Mord schreien werden. Es wird ihnen aber nichts helfen, da die staatsbürgerlichen Parteien vorläufig Gott sei Dank im Reichstage noch die Mehrheit haben und sich ihrer Verantwortung der Heranwachsenden Generation gegenüber wohl bewußt sind. Tazung der Deutschnationalen Gegen Lambach Berlin, 8. 7. Die Tagung der deutsch-natio nalen Parteivertretung, die ani Sonntag im Reichstag stattsand, dauerte mit kurzen Unter brechungen von 10 Uhr vormittags bis gegen 10 Uhr abends. Die Sitzung wurde dann abge brochen und auf Montag vornnttag vertagt. Don der Deutschnationalen Pressestelle wird folgender Bericht über die Tagung ausgegsben: Die Parteivertretung der Deutschnationalen Dolkspartei beriet über die durch die Wahls» geschaffene politische Lage in Verbindung mit einer Aussprache über die Angelegenheit Lam bach. Hierzu wurde folgender Beschluß gefaßt: „Die Parteivertretung tritt der dem Abge ordneten Lambach seitens der deutschnationalen Neichstagsfraktion ausgesprochenen Mißbilligung in vollem Umfange bei. Die weitere Entscheidung bleibt den satzungsgemätz zuständigen Stellen Vorbehalten. Deshalb werden die gestellten Aus schlußanträge dem zuständigen Landesverband al- Material überwiesen. Aus diesem Anlaß bekennt die Deutschnaticmale Dolkspartei sich erneut zu dem monarchischen Grundsätze ihres Parteipro grammes." Tie Beratungen werden am Montag vor mittag 10 Uhr fortgesetzt. Hugenbergs Ultimatum (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 9. Juli. Von besonders gut unterrichteter Seite er fahren wir, datz in der letzten Fraktionssitzung der Deutschnationalen der Abgeordnete Hugen berg erklärt habe, wenn Lambach nicht aus der Fraktion ausgeschlossen würde, träte ec selber aus. Nur auf diese Erklärung soll die Annahme des Mißbilligungsantrages gegen Lambach zu- rückzusiihren sein. Es ist für die Deutfchnatio- nalon natürlich von einschneidendster Bedeutung, wenn die Hugenberg-Presse ihnen den Rücken kehren sollte. Auf der anderen Seite können sie Lambachs Gefolgschaft nicht entbehren. Man kann wohl sagen, daß sich selten eine Partei in einer so schwierigen Lage befunden hat. Bomdenattentat in Morlau Berlin, 9. 7. Nach einer Meldung des „Montag" aus Riga wird erll jetzt bekannt, datz am Freitag abend gegen 10 Uhr auf das Haupt gebäude der G. P. ll., auf dem Lubiankaplatz in Moskau, wo sich das berüchtigte Gefängnis mit den Angeklagten des Schachty-Prozesses be findet, ein Bombenattentat verübt wurde. Mehrere Stunden lang wurde der Platz und mehrere Zugänge von Arbeitern und Soldaten abgesperrt. Die Erplosion hat bei den zahlreichen Gebäuden die Fensterscheiben zerstört nnd es müssen ihr auch Menschenleben zum Opfer gefallen sein, denn es erschienen sofort nach der Explosion mehrere Krankenautos der Rettungsstelle für plötz liche Unfälle. Einweihung einer MümmuM- denlmalr in Menstein Allen st ein, 9. 7. Am Sonntag fand in Allonstein die feierliche Einweihung eines Denk- males zur Erinnerung an die vor acht Jahre» erfolgte Abstimmung statt. Die Stadt zeigte reichen Festschmuck. Nm Sonnabend abend sand eine Begrüßungsfeierlichkeit statt, an der u. a. ein Vertreter der Reichs- und Staatsregienmq und ein Vertreter des Auswärtigen Amtes tcil- nahmon. Alle Redner gaben der Erwartung und Zuversicht Ausdruck, daß die abgetrennten Ge biete Ost- und Westgreußens recht bald wieder mit dem deutschen Mutterlands vercint würden. Es wurden Begrüßungstelegramme an den Reichspräsidenten, sowie die Reichs- und Staats- rcgierung abgesandt. Nom Reichspräsidenten ging folg ndes Antwortte'egramm ein: „Ten zur Erinnerung an die vor acht Jahren erfolgte Volks abstimmung in Menstein Versammelten danke ich für die Grüße, die ich in treuer Verbunden heit niit Ostpreußen herzlich erwide.e."