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Dresdner Nachrichten : 15.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187407152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-07
- Tag 1874-07-15
-
Monat
1874-07
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.07.1874
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spiet» »tirtelt«»«»' II« »>/, «,r.. durch dl« P«I> « Ngr. «n,»I«« Rummirn t Nor. «»fl-,«: 24000 «r»l. Vür die Rück,ade ein,«- I»ndter Manulcripte m-«t fich die Ridacuoi, ' nicht »erdtndltch. I»s«r»ten-Ann,d«e -»«- wärt,: Leaeeniitai« aack V»»i»r i» Hamdurg. Ber lin, Sie», Lei»»I,. »atil, vredlau, tzrautluri » M. — Kuck. tlo»„ iu Berlin, üeipjia, Wien. Hanidur,, itranlfuri a, M-, Mün chen, — v»ud« » c». in granlsurt a M. — kn vai»t in llliemnttz. — kia- «»», lneütt», vu»I«r t L«, in Part». Tageblatt str Untnhaltnug und GrschiWverKhr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch ^Neichardtin Dresden'. Verantwort Redgxteur: Ittlitt» Neichardt in Rr. iM. Reunzehnter Jahrgang. Jnleratewerden Marte n- ikrad« IZ anaenrminen di» Ab.» Mir, Sannt-,» dr» MUtaa» »» Ndr. In Ncuüadl: arotze Sloftcr- aalic d di» NaiNm.L Udr. Der Man»! einer cin- iaaiitaen PeiII»eiie kailct >ü Pia, Ein,riandi dir Zeile I» i>!,:. Eine idaranit« iür da» n a eh i> iä, iac Srichct- ne» der Lirje-ale wird nicht ,c«cdcn. Ni-.rw.irNge Annoncen- Anilriine von unl unbc» kannlcn ffirmcn », Per- ioneir tnseriren wir »nr acae» Priinnmerandc- Zadlnnq durch Briefe inaricn oder Poitcinzali- lnng, ü Liibc» ioftcii >>I, Ngr. Anferaic,-r die Montag» Nummer «der nach einem licnlag- die Zeile ü Ngr. Mtttedacteur: vr. Lp»« Für das Feuilleton: I«»<il»1» Dresden, Mittwoch, 1». Juli 1874. Politische». Unser heutiger Leitartikel ist in der That ein Leidartikel', Also so weit hat es die ultramontane Verhetzung des orthodox-katholischen Clerus schon gebracht, -daß die leitenden deutschen Staatsmänner in Baiern ihres Lebens nicht mehr sicher sind. Kaum hat sich Bismarck das Grüßen auf den Promenaden von Kissingen verbeten, so schickt ihm ein fanatischer Böttchergeselle aus einer Mordwaffe einen bleiernen Gruß zu. Kannte schon der Haß gegen den bairischen Kultus minister Lutz kaum noch seine Grenzen und gipfelte in dem SituationSsprüchlvort r, Lutz schießt hin, wenn die klerikalen her schießen, — so nahm man dies Wort doch nur symbolisch. Gegen Bismarck aber, allerdings den grimmsten und kaltblütig-rücksichts losesten Pfaffenfeind, gegen d en setzt'S wirkliche Schüsse, Nur gut, daß lein Scharfschütze schoß, sondern ein ungeübter Büttchergeselle, den sie, wer weiß wie, mühselig zu dem üblen Handwerk gedrillt hatten. Er streifte den Fürsten blos am Vorderarm und alle Welt kommt mit dem Schreck davon. Wäre die Sache nicht so bitter ernst, man möchte Schiller travestiren: „Dieser Kullmann schoß Euch sehr gelegen." In demselben Augenblicke, da im Süden Baiernö zum ersten Male der junge König von Baiern den Kaiser Wilhelm auf der Reise nach Gastein begrüßt, richtet im Norden Baierns ein fanatischer Böttchcrgcselle seine Mordwaffe aus den ersten Beamten des Reiches! Das muß dem in Baiern doch »m^ Ganzen noch wenig populären Reichskanzler manche Sympathie zuwenden. Und wer ist der Attentäter? Ein Ultramonkancr und noch dazu Mitglied eines socialdcmokratisch angehauchten Gesellcn- vercinSl Beide Umstände müssen der Sgche der Elcrikalcn und Socialdemokraten in der öffentlichen Meinung schaden; denn wenn wir auch nicht glauben, daß die Parteien als solche mit jenem Mord versuche das Geringste gemein haben, immerhin hat der Haß, mit dem sie den Reichskanzler verfolgen, dem Kullmann dm Revolver in die Hand gedrückt. Der Schuß aber hat das Gegentheil von Dem bewirkt, was der unglückselige Faßbinder beabsichtigte: er schaart die Anhänger des Reichs enger und fester um den Mann, der nun einmal das lebende Symbol, gleichsam die Fabrikmarke dcö Reiches ist, um Bismarck. Dy4Mzs4,.R«lchrkmord, er möge geling«» «der mißlingen, schadet unter allen UmMtiden der Partei, die ihn verübt«. Ein Glück ist cs übrigens, daß Kullmann ein geborener Altprcuße, kein Baitr, Sachse oder so was dergleichen ist; sonst würden unsere Leipziger Denuncianten gar bald einen halsbrecherischen Zusammen hang zwischen dem Verbrechen in Kissingen und dem Partilularismuo in Sachsen herausfinden, Von dem geistig gestörten Böttchcrgescllen Kullmann — was wetten wir, daß man den Attentäter für unzurechnungsfähig erklären wird — zum spanischen Kriegsschauplatz ist kein weiter Sprung. Sie meucheln dort, wie hier. Bon einer ehrlichen Krieg sührung ist weder seiten der Republik, noch seiten der Carlisten in Spanien mehr die Rede. Seit den teuflischen Mordbrcnnereien des Pfarrers Santa-Cruz haben die Carlisten nicht aufgchört, Wehr lose, Greise, Weiber und Kinder zu schlachten. Und leider sind dadurch die NegierurigStruppcn derart erbittert, daß nun auch sie den ehrlichen Klrieg verlassen und den Kampf mit allen Mitteln begonnen haben. Die einzige Hilfe, welche den Earlisten kommt, schafft Südwest-Franlreich. In Paris drückt man die Augen zu. bei dem falschen Spiel der Grenzbehördcn. Auch in Paris denkt man an die Rehabilitation der Monarchie, daher die heimliche Vergünstigung der spanischen Monarchisten. Jetzt sollte aber Deutschland ein Machtwort sprechen. Die „Vossische Zeitung" sagt ganz richtig, eS sei ein Scandal, das; die ossiciösen Blätter Deutschlands nicht schärfer Vorgehen. Und namentlich der Mord des Kriegscorrespondcntcn Schmidt der „N. Fr. Pr." erbittert alle ehrlichen Leute. Eine Forderung dürste Deutschlands Regierung an alle civilisirten Staaten stellen, daß den Räuberbanden des Don Carlos, welche ven Krieg für „Thron und Altar" unter Verletzung aller Regeln der Kriegskunst, mit schonungsloser Grausamkeit, mit Erschießung wehrloser Gefangenen führen, jede Unterstützung anderer Länder entzogen werde. Der Gipfel der Gräuel ist erreicht. wenn harmlose Kriegs-Eorrcspondcntcn der bewußten Grausamkeit der artiger Gegner zum Opfer fallen. Wir verlangen nicht, daß He europäischen Mächte ihre Truppen über die Pyrenäen senden, um im Verein mit den republikanischen Heeren die Banden des Don Carlos zu vernichten, aber wir meinen, daß der Dclegirten-Congrcß der europäischen Mächte, welcher demnächst auf den Vorschlag der russischen Regierung in Brüssel zusammcntrcten soll, sein Unter nehmen nicht besser einleiten könnte, als mit einem energischen Pro teste gegen die unmenschliche Kriegführung in Spanien. Weit wirkungsvoller aber würde cs noch sein, wenn die europäischen Mächte sich zu einer nachdrücklichen Erklärung an die Regierung der französischen Republik entschließen möchten, sie würden cs nicht länger dulden, das; die französischen Grcnzprovinzcn zu einem Kriegslage»: für die Banden des Don Carlos benutzt würden, um oenselbcn immer auf's Neue Geld, Proviant und Truppen zuzn- ühren und den Herd eines mit der unerhörtesten Grausamkeit ge führten Bürgerkrieges zu erhalten. Zwecke der Signalisirung ihrer Anwesenheit in den einzelnen Ort schaften, mit Nietallpfeifen, welche an einer Schnur zu tragen find,' zu versehen. Die Signalpfeife ist während des Bestellgangcs durch die Ortschaften zu benutzen und das Signal so oft abzugeben, als dies den örtlichen Verhältnissen angemessen erscheint. In der Nähe von Eisenbahngleisen und Stationen darf aber auf keinen Fall, zur Vermeidung von Jrrthümem, die Signalpfeife in Anwen dung kommen. .. — Der vormalig« Vicepräsident de» Oberappellationsgerichts v. König bezeichnet als Grund für seinen Eintritt in die Pension ein bereits länger andauerndes, neuerding« verstärkt auftretendes Augenleiden, welches ihm nach beinahe 36jährjger Dienstzeit eine un unterbrochene und angestrengte amtliche Thäjigkeit nicht länger gestattet. — Das Siegesdenkmal, welches nach stadträthlicher Entschei dung auf dem Altmarkt errichtet werden soll, erfordert nach dem vom Bildhauer entworfenen Kostmanschlag; einschließlich des Erzes und Postamentes 62,500 Thlr. Soweit diese Summe nicht in anderer Weise Deckung findet, soll sie in den Jahren 1875, 1876, 1877 unk 1878 auf den Haushaltplan übertragen werden. Zu nächst hat sich der Rath nochmals an das kgl. Kricgsministerium mit der Bitte um Ueberlassung des nöthigen KanonMmetalls ge wandt. ' — Man schreibt unS: Sie haben sich durch die Mittheilung der Predigt des hochverehrten Herrn Hofprediger vr. Rüling über Leichcnverbrennung den Dank Vieler erworben, wie Sie denn über- hauptdurch unparteiische Beleuchtungdieserheiklen Frage den richtigen Standpunkt cinnehmen. Es macht dm besten Eindruck,' daß Herr Hofprediger vr. Rüling nicht dm altverbrauchtm Apparat ortho doxer Gegmgründe herbeiholte, sondern aufgeklärt, würdig und pocsiwoll die Frage erfaßt hat. Dem verehrten Redner ist aber doch zu entgegnen, daß die Verbrennung nicht mehr noch minder „heidnisch" ist, als das Osterfest, die Pfingsten u. dgl. mehr. Das Christenthum hat hier und überall die heidnische Ursitte ge heiligt. Das könnte auch mit der Verbrennung geschehen und ist sogarprojectirt. Der NMaterialismus hat mit der Frage nichts zu thun, da es materiell ekelhastcr ist, langsam zu verfaulen als schnell zu verbrennen. Di« Pietät wirb drnAmftigenVrMennungs- aktuS gewiß, mit sammt der Aufbewahrung der Äsche in Urnen, würdig zu verschönen wissen. Die Einwürfe endlich, „daß der Mensch nun nicht mehr im Grabe Ruhe fände" sind unst ich haltig. Nirgends „ruht" der Mensch weniger als im Grab. Wo sind*seit Jahrhunderten die Kirchhöfe nicht alles säkularisirt und hinverlegt worden?' Wo werden die jetzt begrabenen Todten ig 50 Jahren ruhen? Sicherlich werden sie delogirt sein. Die in Urnen aber bewahrten theuern und keinesfalls ekeln Reste weHen bleibend sein, werden — wenn man will — im Kreis der Hinterbliebenen, oder in kirchlichen schönen Gruftbautcn beigcsetzt, ruhen. — Unsere Straßcnbcsprengung — darüber kann wohl Nie manden ein Zweifel beikommcn — ist keine glänzende, keine genü gende! Die Baudeputation hat jetzt endlich beim Nathe, in Anbetracht, daß die Wafserwagm sowohl wie die dazu nöthigm Pferde von der Düngcrexportanstalt bislang ermiethet werden müssen und daß die neue Wasserleitung künftig derartige Wagen keineswegs entbehrlich macht, beantragt, er wolle die allmählige Anschaffung eignen Inventars für die Straßcnbesprengung ins Auge fassen. Und wirklich, der Rath beschließt zur Anschaffung zunächst freilich nur eines großen, nach den Mustern englischer Städte ausgeführtcn Wagens, die Stadtverordneten um Bewilligung von 500 Thlrn. zu ersuchen. Hoffentlich werden die Gemcindevertreter nicht spreng- feindlich gesinnt sein. — Gestern früh ^z5 Uhr ließ auch wieder ein Berliner Verein 32 Stück Brieftauben von dem Platze vor dem Leipziger Bahnhofe aus ausfliegen, welche vorher von Berlin nach hier gebracht worden paren. 'Nach einigem Kreisen verschwanden dieselben in: Gewölk, so Locale» uud Sächsische». — Der Geheime Justizrath und Professor vr. Witte in Halle hat das Coyrthurkreuz erster Klaffe des K. Sachs. Aibrcchtordcns erhalten. — Se. Excellenz der Herr KricgSminister von Fabrice begiebt sich mit Beginn seines Urlaubes Montag, den 26. d., in das Bad Kissingen. Rückkehr erfolgt am 22. August und wird Excellenz am 23. August sich in die Cantonnements der manövrircnden Truppm begeben. — Das kaiserliche Generalpostamt hat beschlossen, in einigen 2 'ttpostdirectionsbezirken versuchsweise die Landbriesträger, zum aß man bis jetzt nicht weiß, ob dieselben ihrem Bestimmungsorte ! zugeeilt sind. — Wie man hört, ist auch vorgestern Abend festgestcllt wor den, daß jene Dame, welche in der 'Nacht zum Sonntag auf dem hiesigen schlesischen Bahnhose verstorben war und als unbekannter Leichnam sodann nach dem Neustädter Friedhof geschafft worden war, eine 38 Jahre alte prcuß. Hauptmannstochtcr und Lehrerin, Namens Wcrther, aus Berlin, gewesen ist. Dieselbe soll sich auf einer Urlaubsreife nach BreSlau befunden haben und seit einiger Zeit schon etwas kränklich gewesen sein. Ihre Beerdigung hat gestern, bei Anwesenheit mehrerer nahen Verwandten, auf dein er wähnten Friedhof sta «gesunden. — Einem Bewohner der Pirnaischen Straße wurde vorgestern Abend, während seiner Abwesenheit vom Hause, eine Fensterscheibe seines Logis mittelst einer Bleikugel eingeschossen. Dian sieht, der alte, oft gerügte Unfug bleibt trotz aller Warnungen nach ivie vor in Uebung. — Ein harter Schlag hat den ehemaligen Gastwirth Burk hardt, Schreibergasse, getroffen. Zwei hoffnungsvolle Söhne von 13 und l7 Jahren sind demselben am Sonntag beim Baden in der Elbe bei Gohlis ertrunken. Trotz oller Warnung der Mutter, nicht zu baden, suchten sie dennoch Kühlung. Labung, fanden aber leider den Tod. Die Leichname sind gefunden. — In Plauen bei Dresden hatte vorgestern ein Kutscher des Lohnsuhrwcrksbesitzers Horn das Unglück, sechs Ellen tief in den dasigcn Mühlgraben zu stürze», kan» aber glücklicherweise mit heiler Haut und nassen Kleidern davon. Er hatte sich auf die in ziemlich schlechtem Zustande befindliche Barriere gesetzt und durch den Bruch derselben das Ucbergewicht verloren. — Vorgestern Abend insultirtc ein junger Mensch imArbeits- anzuge eines Fleischers in. Vorübergehen eine aus einem Parterre fenster eines Hauses des DippoldiSmaldaer Platzes hcrausschauende Dame ohne alle Veranlassung mit schmutzigen unfläthigen Redens- > arten. Die'Dame, nicht gemeint dem grünen Burschen diese Flege lei so hingehcn zu lassen, beauftragte Jemand, den Menschen zu ver folgen und festnehmen zu lassen. Dies ist in der Brcitestraße unter Mithilfe eines Gendarmen auch gelungen und der Bursche darauf unseres WtfsenS in Polizeigewahrsam genommen worden. — Am Sonnabend Nachmittag konnte ein fürchterliches Un glück auf der Markgrafenftraße, auf dein Neubaue passiren, indem ein Balken beim Heben von» Hause herunterstürzte und auf ein Paar Pferde aufschlug, welche vor einer Equipage die Straße daher gefahren kamen. Die armen Thiere bluteten und der zum Tod erschrockene Kutscher war kaum im Stande fortzufahren. — In der Restauration zum Feldschlößchen, deren Garten-Etablissement in jüngster Zeit bedeutend erweitert und comfortabler eingerichtet wurde, beginnt heute das große seit mehr als zehn Jahren von Nah und Fern stets zahlreich bcsuchte Vogelschießen, verbunden mit zwei großen, von der Capelle des Herrn Musikdirektor Trenkler auSgesührten Erlra-Eoncertci». An beiden Tagen beginnt das Schießen Nachmittag :< Uhr, taöEon- cert Nachmittag «» Uhr. Heute bei anbrcchendcr Dunkelheit Illu mination des Gartens, dagegen morgen gegen io Uhr Abends großes Brillant-Feuerwerk. — Wie ein Veilchen im Verborgenen, so blübt inLosch- wltz in einem unansehnlichen Hause, »reiches einsam am Waides- rand über berVictoriahöhe Hegt, die Kunst, welche uns für wcuig Geld in wenigen Augenblicken unser getreues Coittcrfci liefert. Der Künstler, Herr PhotographKotsch, hat cS aus sich leibst, doich Fleiß und wahrhaft pevaniische Sorgsalt dahin gebracht, auch den strengste» Amordcrlmge» zu genüge». Wurde er doch vorige Woche zwei Mal nach Hosterwitz, zn k. H. Prinz Georg beschicken, um daselbst den Prinzen Friedrich August und die Prinzessin Mathilde, Beide zu Pierdc, abzunchmcn. Dies ist Herrn Kotsch recht gut gelungen und hvsscnt ich wird das hübsche Bild auch bald dein Publlkum geboten »verte». — Durch Eiiisühruiig der Gcwcrbcirciheil ist bekanntlich das Fortbestehen der Innungen in vieler Beziehung iraglich ge worden. Dennoch gicbt eS solche, welche unter natürlicher An nas»,,e der Forderungen der Neuzeit treu am allen Bunde nicht nur halten, sondern diesen auch aus jede Weise neu zu srastigen und zu befestigen suchen. Eine solche Innung ist die der hiesigen Zinngießrr, welche dnrch Zutritt säinmtlichcr, bisher außerhalb der Innung sichender selbstständiger Etablirter. als Meister, sich neu kräftigte und nun numerisch stärker nächste» Sonntag, als de» 11t. ». M.' die Feier ihres llttOjährigcn Bestehens begehen wird. Dieselbe soll m einem AuSstuge nach dein benachbarten, romantischen, zu ihrer KreiSlate gehörenden Meißen bestehen, dem sich ein solennes Mahl in „Stadt Hcimvlirg" in Cölln cinjchlicßcn wird,-brk dem auch Vertreter der Innungen anderer zur Dresdner ArciSlade gehörenden Stätte nicht schien »verteil. 6. — Mit welchem Raifincmcnt Kinder schon Diebstähle aus- zuführen wissen, zeigt Nachstehendes. Ein zwei Kinder bcauisich- tigcndtS DieMmädchen geht vorgestern erst mit denselben nach dcmZwinger, dem ruhigsten, gesahrloscstenAwenkhaltfürKlntci. um daselbst auf einer Bank anszuruhcu. Gegen 'Abend nimmt dieselbe ihre am Arm gehängte Tasche, legt Schlüssel, Porte monnaie und Schnupftuch heraus, um den Kinder» das Abeiid- brod zu geben. Diesen Moment benutzt ein etwa 12 Jahre aitcs Mcidcistn. welches sich hinter der Bank auf dem Eisen nieder gelassen hatte, cscamotirtc kaS Portcmonnaic und verduftcto. Mit Schreck wird die Bonne den Verlust gewahr, eilt aus dem Zwinger und trifft glücklich die kleine Diebin, bei »reicher ein dazu gekommener Detecliv das Portemonnaie auch fand. Die nächste Nacht schlief taS ihr Glück versucht habende DicbcSgenie nicht bei den Ihrigen. — Heute, Mittwoch, den 15. d„ Nachmittags 4 Ubr, findet im Gcwcrbchaussaalc die erste Versammlung hiesiger Hotelier s, Schank- und Gastwirthc behufs Gründung des von uns schon neulich erwähntcu projectirtcu Gastwirthö-Vcreincs statt. — In dem festlich dccorirtcn »reißen Saale in Nenncr' s Restciurc»»t ward am 13. und 14. dies. MtS. der C ongrcff deutscher Barbier Herren abgchalkc», während bereits am Sonntag Abend daselbst Vcgrüßung dcrDelcgirten durch die Dresdner Collcgcnschast stattfaud. »sticht weniger als 150 Per sonen »raren erschienen und »ahmen an dcmstihc» 2 heil. Sticht allein Sachse» stellte die Mitglieder, auch aus Nord- und Süd- dcutschland »raren sie herbcigckommcn. um gcmciiisam an der Hebung ihrer Interessen und ihres Standes in gesellschaftlicher -vinsichk zu arbeite», lieber dem Podium piangte in Guiriantc», daS alte wahre Wort: „Einigkeit macht stark", und einig sind die säinmtlichcn AnwcsciiLcn auch durch de», Congreß ouis Neue geworden. Die Verhandlungen lei tcte der Präsident des Verbandes, Herr Scharic aus Berlin, »reicher auch auf's Reue als Präsident gewählt wart, und sind dieselben ohne Störungen abgcwickctt worden. Da die selben sich mir au» Vercmsangcicgeiiheilcn bezogen, io bleibt uns iiichtö davon zur Mittbeilung. An» Montag 'Abend gab die Dresdner Eollcgcnschait den Dcicgirtcn und Gästen am kein Schillerschlößche» ein Eonecrt, »reichem Ball folgte: die Hciier- keit »rar eine allgemeine und gestern Nachmittag hat die ganze Versammlung einen Ausflug naev Blascwitz, Loschwitz w. gemacht, worauf Abcndö !) Uhr >>n Wobllcbc scheu Restaurant stamilic»»- abcnd abgcl'Mci» ward. Daselbst verabschiedeten sich die Gäste von de» Dresdner Eolicgcn. Uederdics haben die Barbiere eine Fachzeitung, die schon längere Zeit besteht und von lein Berliner Präsidium rcdigirt wirk, dort auch erscheint -, sic fühlt die Ans- schrfft: „Zeitschrift iür Barbiere und Heilgehilfen." — Freunde einer Landpartie in heiterer Gesellschaft mögen sich derjenigen des Turnvereins iür »Neu- und 'Aistonstatt an? schlleßci», welche Sonntag den 1!>. d. M. »ach rharaudt und Thalmühle in Aussicht genommen ist. Der Verein ist durch seine Sängerschait und kaS Musikcorps in den Stand geletzt, die hei- bicten »nv läßt sich bet gttnstigcni'Wcjtcr Gäste durch Mitglieder cingcttihrt terstc Abwechsclinig zu mancher Genuß erwarten, sind immer willkommen. — Man schreibt uvs über den gestern kurz gemeldeten 'Alt ärgster Brntaiftät ain Trlnitatiskirchboic »och Folgendes: Die drei anschcinciid angctriinkciicn Strolche instiltiltcn den daher- fahrenden Droschkenkutscher und als er sich dicö nicht gefalle»» lasse» wollte, stiege» zwei in die Droschlc, zogen de» Ktttichcr vom Bock und würgten ihn. So ging cs fort bis ans die. Blase witzer Straße. Hier wußte der arme Mann sich keinen Rath weiter, zog einen Schraubenmutter-Schlüssel hervor und schlug um sich, trai auch eine» i» das Gesicht. Jedoch wurde der Schraubenschlüssel ibm entwunden und alc-dann der Kutscher abermals gewürgt, iokaß »stoß uud Kutscher bemache an der Erde gelegen hätten. Ein Pscrdcbahn-Eontrolcnr kam nun dem Kut scher zu Hille, jedoch mußte auch dieser weichen, den» er ward mit dem Schlüssel gehauen. So viel ist gewiß, daß man in die ser Gegend seines Lebenö nicht mehr sicher ist. - Vo» anderer Seite schreibt man noch Folgendes: Die Strolche haben an dem Blumenstand beim Kirchhofe, allwo sie die Töpfe und Pflanze»
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