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eitzeritz-Zeikmg Tageszeitung un- Anzeiger sür DWvl-iswal-e, SchMe-eberg S.L Aettepe Aetr««g -es Bezlrtr Verantwortlich« Red<Lrrun Va»l8^ne. — Druck und Verlag - Lari Iebne in DivvoldiLwalve. 88. Jahrgang M. 146 Sonntag den 25. Juni 1922 LeMsvreis: ^WK.od«3». tragen. — Einzeln« Nummer» Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Semelndeverbands-Girokonto Nr.3. — Poslfcheck« Konto: Dresden 12548. Diese» DlaN enlhSN -io amtliche« DekannimachWG« -er Amlshauplmannschafi, -es Amtsgericht» unv -es Sta-trats -u Dippol-tswal-e »4,»oo »eeee»»ooo»8oo»»»,-,8,o»»,,»o„^DeOchOE»W»*MWWW82 MeigWMse' 'Hl^aubrchaldL««»»^ banptmmmfcha« S Pla, im amwche» UdA <«» ! «m Bedörden) di« Zeile ^Pta.- SttvA«« 'M! Amtliche NmtmlichWgtll. Gebührensätze der Leichenstau. Die der hiesigen Leichenfrau zustehenden Gebühren be tragen vom 1. Juli 1922 ab: bei Bestattung von Erwachsenen in der Stadt Dippoldiswalde 100-41, auf dem Lande. 130-41, bei Bestattung von Kindern in der Stadt Dippoldiswalde 60-41, auf dem Lande 90-41. Soweit sich die Heimbürgin bei Bestattung Erwachsener einer Beihilfe bedienen muß, kann sie für diese außer der vorstehend festgesetzten Gebühr noch eine Beihilfegebühr von 20-41 in der Stadt Dippodiswalde und von 35-41 auf dem Lande erheben. Die Beihilfe leistet in der Regel die stell vertretende Leichenfrau. Dippoldiswalde, am 22. Juni 1922. Der Skadtrat. Bekanntmachung. "" Wegen dringender Reparaturarbeiten ist die Strom zuführung am Sonntag, 24. Juni, von früh 7 Uhr bis mittags 1 Uhr unterbrochen. Elektrizitätswerk Dippoldiswalde. Die Elashütter (Reinholdshainer) Straße bleibt wegen Massenschutles vom 27. Juni bis 7. Juli Der Verkehr wird über Oberhäslich verwiesen. Stadtrat Dippoldiswalde. Montag den 26. Juni 1922, abends 8 Uhr. öffentliche Sitzung der § Stadt verordneten zu Dippoldiswalde. Tagesordnung hängt im Rathause aus. Geschäftszeit wie bei der Sportasse. Verzinsung: Bei täglicher Verfügung 3 Prozent. h.7 Ausführung von Ueberweisungen nach allen Orten . ... ß Deutschlands. 7 "' Einziehung von Schecks. ^Vermittlung von An- und Verkäufen von Wertpapieren. Gemeindegirokonto Nr. 2. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 27 040. Aks k l Fernsprech-Anschluß Nr. 27 Amt Kipsdorf. "OerMcheS «nv Sächsisches Mppotdilwalde. Eine Unterbrechung in der elektrischen bttomzusührung wird, dringender Reparaturarbeiten wegen, morgen Sonntag vormittag eimreten (siehe Bekanntmachung). — Tagesordnung für die 15. Stadtverordneten - Sitzung Montag den 26. Juni 1922, abends 8 Uhr. Oeffentiche Sitzung: Kenntnisnahme von einem Dankschreiben und vom Geschäftsbericht der Baugenossenschaft Groh - Dresden. — Eingabe des Baumeisters Barsch, Strahenprojekt am Bahn hof betr. — Abrechnung über den Schulumbau. — Satzungen -es Kaffenprüfungsverbandes «Weißerihtal'. — Baulich tellen im Mietwohnhause. — Projekt über Verbindung der beiden Wasserleitungen. — Haushallplan der Forst- und Flurkaffe, sowie der Müllerschulkaffe. Hierauf nicht öffentliche Sitzung. — Der Fremdenhof „Stadt Dresden" hier sist unter heutigem Tage aus dem Besitz von Ernst Oerickchin den Fritz Krügers übergegangen. — Der Verband deutscher Briefkaubenzüchter - Vereine fetzk für das Jahr 1922 für den Abschuß der den Brieftauben schädlichen Raubvögel, als Wanderfalken, Hühner habichte un- Sperberweibchen eine Belohnung von 20 M. für jedes Paar Fänge ans. Diese Belohnung wird Ende Dezember 1922 ausgezahlt. Zur Erhebung eines Anspruchs auf diesen Preis müssen die .beiden Fänge' eines Raubvogels, nicht der ganze Raubvogel, bis spätestens Ende November 1922 dem Generalsekretär des Verbandes M. Dördelmann zu Han nover-Linden stet zugesandk werden. Die Läufe find bis kurz über dem ersten Gelenk abzuschneiden, so daß ein kleiner Federkranz stehen bleibt. Es wird gebeten, die Fänge zu sammeln und der Portoersparnts halber zusammen einzu senden) bei kleineren Posten empfiehlt sich Brtefsendung oder .Muster ohne Wert'. Vor der Absendung wolle man die Fänge gut dörren. Sendungen, die irgendwelche Spur von Verwesung aufweisen, müssen ohne weiteres dem Feuer über wiesen werden und kommen deshalb nicht in Anrechnung. Nur die Fänge obengenannter Raubvögel können Berück sichtigung finden. — Nach der Ministerialverordnung vom 26. Juli 1921 ist für Wanderfalken vom 1. März bis 31. Aug. Schonzeit. — Einen merkwürdigen Ruhepunkt hatten sich gestern schwärmende Bienen auserwählt: eine Lampe der Markt beleuchtung. Hier wurden sie nicht ohne Schwierigkeiten .arretiert'. Kreischa. Erneut lehnte der Gemeinderat das Gesuch um Einziehung des über 30 Jahre benutzten Mittelmühlweges, > des Fußweges nach Quohren, ab. —. Die hiesige Girokasse hatte im letzten Monat 7V« Millionen Mark Amsah. — Ein beinamputierter Kriegsinvalide aus Dresden ver suchte mehrmals, sich im Lockwihbach zu ertränken. Sana toriumsgäste hinderten ihn und brachten ihn zunächst nach dem Sanatorium. Dresden, 22. Juni. In einer vom Verband sächsischer Polizeibeamien einberufenen Versammlung sprach der Minister Lipinski gestern abend über das Thema „Was wird aus der Polizei". Er erhob im Verlaufe seiner Ausführungen erneut gegen die bürgerlichen Parteien den Vorwurf, mit der Ab lehnung des Polizeietats der Entente einen Liebesdienst er wiesen zu haben und behauptete, die Regierung habe stets die Staatsnotwendigkeiten über die Parteiinternen gestellt. Der Minister lehnte, wie die Morgenblätter melden, auch eine Regierungsumbildung zur Lösung der gegenwärtigen Krisis ab und behauptete, daß die 820 000 Stimmen des Volks begehrens nicht ohne einen gewissen Terror (!!) zusammen gebracht worden seien. Niederse-lih. Der Wohnungsausschuß beschloß in seiner kürzlich «-gehaltenen Sitzung u. a., daß Wohnungsuchende, die eine ihnen zugewiesene Wohnung ohne ausreichende Gründe ablehnen, an die letzte Stelle der Liste zurückversetzt werden sollen. Endgültige Entscheidung hierüber wird dem Wohnungsausschuß vorbehalten. Der Gemeindevorstand wurde ersucht, eine Polizeiverordnung zu erlassen, nach der jede Vermietung von Wohnungen und von einzelnen Zimmern an Mieter und Untermieter von der Genehmigung abhängig ist. Alle Wohnungssuchenden, die das 25. Lebens jahr noch nicht erreicht haben, sollen in Zukunft nicht mehr in die Wohnungsliste ausgenommen werden. Soweit noch Moh- nungsuchende in der Liste enthalten sind, die gleichfalls das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, soll deren Strei chung nach nochmaliger Nachprüfung durch den Wohnungs ausschuß erfolgen. Pirna. Ein Dummer-Jungen-Streich wurde in der Nacht zum Freitag durch das unbefugte Ziehen eines Feuermelders auf der Bahnhofstraße verübt. Die gegen 2 Uhr nachts alarmierten Feuerwehrleute, die am Tage ihrer Arbeit nach gehen müssen, kamen dadurch wieder um einige Stunden Schlaf. Es ist wirllich bedauerlich, daß man den Uebeltäter nicht erwischte: eine exemplarische Strafe, die am besten an Ort und Stelle verabreicht wird, könnte neben der polizeilichen Strafe nichts schaden. Eopih. Hier kostet Lichkstrom 8 M>, Krafstrom 7 M., Gas 5,55 M. Wilsdruff. Diesen Sonntag begeht der Gesangverein .Bru-ergruß' sein 25. Stiftungsfest. Er zählt 140 aktive Sänger und Sängerinnen. Freiberg. Als Hauptgeschworene für die am 4. Juli beginnende 3. Sitzungsperiode des Schwurgerichts beim Landgericht Freiberg sind aus dem Verwaltungsbezirk Dippoldiswalde Kaufmann Seifert in Schmiedeberg und Bür germeister Stöß in Frauenstein ausgelost worden. Leipzig. Auf den Kassierer der Sollstädker Kaliwerke, der sich mit einem Kasienboten zur Auszahlung der Löhne nach dem Schmidtmannschacht begab, wurde von zwei Männern ein Raubüberfall verübt, die ihm mit vorgehaltenem Revolver die Lohngelder im Bettage von 460 000 M. abnahmen. Die Räuber konnten später festgenommen werden. Das geraubte Gel- wurde bei ihnen gefunden. Frankenberg. Da seitens der Arbeitgeber die erbetene Lohnzulage abgelehnt wurde, sind hier gegen 2000 Zigarren arbeiter und -arbeiterinnen in den Streik getreten. Chemnitz. Einem Raubmord zum Opfer gefallen ist der Fabrikant Franz Niescher von hier in Oberhof i. Th. Er be fand sich mit seinen Damen auf einem Spaziergang. Auf offener Straße wurde er überfallen, ermordet und beraubt. Burgstädt. Vor dem Schöffengericht zu Burgstädt fand am 15. Juni Verhandlung gegen den Gaskasflerer Franke in Burgstädt wegen verläumderischer Beleidigung des dortigen ' Bürgermeisters statt, die mit der Verurteilung Frankes zu 1500 M. Geldstrafe endigte. Es handelte sich um -le seiner zeit vielbesprochenen Gerüchte in der bekannten Pahange- legenheit. Durch die eidlichen Aussagen des Bürgermeisters Naumann—Pegau und verschiedener Ratsbeamken wurde die Unwahrheit der Frankeschen Angaben festgestellt un- aufs bündigste die Behauptung Frankes, er habe die unwahren Gerüchte von einem zuverlässigen Gewährsmnan erhalten, unter Eid widerlegt. In der Verhandlung kam u. a. auch ein Brief eines Ratsbeamten vom 11. Juli 1920 zum Vortrag, in dem mitgeteilt wurde, daß sich unter den Ratsbeamken ein Klub «Die schwarze Hand' gebildet habe, dem außer Franke noch der jugendliche Brtefschreiber sowie ein anderer jüngerer Beamter angehörten. Der Zweck sei, den Bürger meister zu stürzen. Es sei die Aufgabe des Klubs, im stillen emsig Material zu sammeln, dann an die Ortsgruppe des Gemeindebeamtenbundes mit dem Anträge heranzutteten, die Mitarbeit unter dem Bürgermeister zu verweigern, wenn das dort nicht durchgehe, eine Einwohnerversammlung zu veran stalten. In der Urteilsverkündung bemerkte der Vorsitzende, daß man bei der Grundlosigkeit der ausgestreuten Gerüchte und bei der Schwere der Beleidigung auf die Verhängung einer Freiheitsstrafe zugekommen wäre, wenn man nicht hätte anpehmen müssen, daß Franke unter einem hochgradigen Verfolgungswahns leide, von dem er auch in Zukunft wohl nicht zu heilen sein werde. Von feiten des Nebenklägers und des Amtsanwalts — es handelt sich um ein Offizialstrafver fahren — ist gegen das Urteil Berufung eingelegt worden. Hohenstein-Ernstthal. Am 1. und 2. Juli hält der Erzge- birgische Sängerbund, dem etwa 180 Vereine mit 5500 Sängern und 8000 unterstützenden Mitgliedern angehören, in unserer Stadt sein 60. Bundessängerfest ab. Olbernhau, 23. Juni. Die sächsischen Bäckerinnungen hielten hier ihren 37. Verbandstag ab. Für die bevorstehende Ernte wurde die Freiheit der Mehl- und Brotwirkschaft ge fordert. Zur Durchführung der reibungslosen Aufhebung der Zwangswirtschaft bedürfe es der Bereitstellung einer aus reichenden Getteiderücklage in der Hand des Reiches. Die Versorgung der nach Einkommen und Besitz wirtschaftlich schwachen Bevölkerungskreise mit Brotnahrung sei zu erträg lichen Preisen sicherzustellen. Für den Fall der Beibehaltung des Ilmlageverfahrens für die kommende Ernte forderte der Verbandskag: 1. Wirksame Maßnahmen zum künftigen Ab bau der Zwangswirtschaft durch entsprechende Verminde rung der öffentlich bewirtschafteten Brokmenge, 2. Klar stellung der Rechtsverhältnisse der an der Mehl- und Brok wirtschaft beteiligten Berufsgruppen, auch hinsichtlich der von den Kommunalverbänden beliebten Preisnachforderungen, ge gebenenfalls durch gesetzliche Regelung, 3. Einräumung eines angemessenen, den jeweiligen Aenderungen der Rohstoffpreise und Löhne Rechnung kragenden Backlohnes. Seifhennersdorf. Landespolizel soll nach übereinstimmen den Berichten wiederum zur Besetzung der hiesigen Reichs grenze eingesetzt werden. Tatsache ist, daß während der letzten Tage vom Gemeinderat in verschiedenen Häusern wegen Unterbringung der Mannschaft Erhebungen gepflogen wurden. Der Valutarummel ist im übrigen bedeutend abge flaut, da die Preise nunmehr auch von den Leuten aus der Tschecho-Slowakei als zu hoch empfunden werden. Auch von den Zollbehörden wird bestätigt, daß Konterbandefälle seltener zu verzeichnen sind. Walkersdorf. Mit dem Motorrads den Lausche- Kipfel erreicht hat am Mittwoch der Motorfahrzeughändler und bekannte Mokorfahrer Alfred Urban aus Löbau. Er wählte von hier aus den Meg über die «Mache' und konnte nach guter Auffahrt über die ersten beiden größeren Kurven hinweg die kühne Bergfahrt bis etwa 70 Meter von der Treppe zum Lauschplakeau forksetzen, wo infolge der vielen Steine und der zunehmenden Unebenheiten des Weges die Maschine zum Stehen kam. Hoheneck i. jErzg. Der Gemeinderat erklärte sein Ein verständnis mit der Einführung der kostenlosen Tot en de st at tu ng und will die Deckungsmittel durch eine Be erdigungssteuer aufbringen. ^"77 Glauchau. Die Pachtpreise für die städtischen Felder wurden von 230 auf 1000 M. je Acker, die für Wiesen auf 6—800 M. erhöht. — Ein 13 jähriger Schüler setzte hier eine Bodenkammer in Brand, um einen Gelddiebstahl zu ver tuschen. Aue t. E. Geschenkt hak derFabrikbesiher Rudolf Boch mann, der jüngst dem hiesigen Kirchenvorstande 300 000 M. für drei Mohltätigkeitsstlftungen überwies, seiner Arbeiter schaft 100 000 M. zur Verwendung in Krankhelts- und Todesfällen.