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stellungen an. 84 Jahrgang Dienstag den 9. Juli 'M8 abends Nr. 187 sind wegen Ablauf- der staatlichen Gewährdauer vom l. Juli 1918 ab Sin,iehu«g Ministerium de» Inner» Dresden, am 6. Juli 1918. mit 5 aus dem Sächsischen Serumwert in Dresden 3>/4 Millionen Mark für Rechnung ihrer Kunden, de» im - wo Hausfrauen zu diesem Zweck Kirschen kaus.n könnens - Schneeberg. Auf ein 60jähriges Bestehen blickte am Sonnabend die hiesige städtische Sparkasse zurück. Da» Einleperguthaben ist im vergangenen Jahre nm 1/2 Million dann auch zweimal in wichtiger Mission verwandt. Sein Stolz war, dich er für seine Dienste, bei denen auch sein Leben in steter, größter Gefahr schwebte, mit dem Eisernen Kreuz belohnt wurde. Als di« veränderte Kriegslage vorläufig sein Wirken im Orient unmöglich machte, war er im Hilfsdienst in Belgien tätig. Den Anstrengungen und für ihn ungünstigen klimatischen Verhältnissen war sein durch die schweren Lebensschicksale geschwächter Körper nicht mehr gewachsen; er zog sich ein innerliche» Leiden zu und wurde von der Militärbehörde Belgien, wo er zuerst Ausnahme in einem Lazarett fand, zur Herstellung seiner Gesundheit nach k>er Heilstätte Beelitz geschickt. Reufeld trug sich wieder mit großen Plänen, die er bei der von ihm erneut geplanten nächsten Orientreise im Interesse Deutschlands aussühren wollte; da machte eine heftige Lungenentzündung seinem schweren, inhaltsreichen Leben ein plötzliches Ende. So ist auch er ein Opfer de» furcht« baren Krieges geworden, an dessen siegreiches Ende er Sadisdorf. Abends 9 Uhr Jungfrauenverein. ScheUerha«. Abends 1/2 9 Uhr Bibelbesprechstuude Pfarrhause. t, Donnerstag den l l. Juli 1918. Barenburg. Abends 6 Uhr Kriegsbetstunde in der einen Wasserzulauf von 683123 cbm. Das Ueberlauf- wasser stund 430000 cbm) soll nunmehr in diesem Eperrteiche ««gesammelt und in trockenen, wasserarmen Monaten verwendet werden. H Bautzen. Da» Genesungsheim der Ortskrankenkajsr am Lzorneboh bestand am Sonntag 10 Jahre. Sur diesem Anlaß sind dem Heim über 20000 M. gestiftet worden und was sagt hierzu die sonst so rührige „Reichsstelle für Gemüse und Obst"? 3. Muß ein solcher Aufruf an die Hausfrauen nicht gerade wie Hohn wirken, um so mehr, als die zwei Pfund Einmachezucker kaum zum Anfängen genügen, wenn wirklich Obst vorhanden wäre? Kipsdorf. Der Sonntag-Abend vereinigte uns zum ersten Mal seit Gründung des hiesigen Frauenvereins zu einem Unterhaltungsabend. Vor gutbeseytem Hause wur den nach Begrüßung-Worten des Herrn Pastor Vetter zwei Einalter flott gespielt. Das Mitwirken einiger Sommergäste durch Gesang und heitere Borträge füllten den Abend au» und gestalteten ihn zu einem recht ab« wechselungsreichen. So löste ein heiterer Abend einen kurz vorhergehenden sehr sorgenvollen freudig ab, denn am vergangenen Donnerstag wurde auch unsere Gegend durch Hochwassergefahr schwer heimgesucht und mancher Kipsdorfer räumte sorgenvoll seine an den Ufern der Weißeritz gelegenen Stallungen und Keller in der Er« innerung an die schweren Tage der Ueberschwemmung des Jahres 1897. Gewaltige Wasserfluten schwemmten Steine und Baumstämme hinweg und zerrissen den Schul hof und -weg, sowie unterhalb der „Tellkoppe" eine größere Strecke der Staatsstraße. Doch vor der größten Gefahr wurden wir bewahrt und so richtete unser Ortsgeistlicher am Sonntag beim Gottesdienst im Hinblick auf diese Wassergefahr angesichts der tobenden Flut an die Ge meinde die drei Gottrsfragen: Hast du gebangt? Hast du gebetet? Haft du — gedankt? Dresden. Oberleutnant Paul Graetz, der auch mit der sächsischen Etaatsregierung wegen des Anschlusses von Dresden und Leipzig an den internationalen Luftverkehr in Unterhandlungen steht, hat in Budapest den „Magyar- Aero-Lloyd" begründet, worauf die Flugpostlinte Buda pest-Wien durch die Militärverwaltung am 4. Juli er öffnet worden ist. Freiberg. Am 3. Berhandlungstag (Sonnabend) des Kgl. Schwurgerichts hier wurde die Strafsache gegen den Dienstknecht Erich Ernst Hünich in Lübau wegen ver suchter Notzucht verhandelt. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Der Angeklagte wurde zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt. — In der am Nachmittag wieder aufgenommenen Verhandlung gegen den Wirtschaftsbesitzer und Holzhändler Otto Kemps aus Schönfeld wegen SitUichkeftsvergehen erfolgte Freisprechung. Pirmr. Am Sonnabend beging die hiesige Freiwillige Feuerwehr durch eine ganz einfache Feier das Fest ihres 50jährigen Bestehens. — Allerreichster Kirschensegen überall, wohin man in unserer mit Kirschbäumen ohnehin sehr gesegneten Gegend kommt, und doch keine Kirschen zu bekommen! Die Bäume hängen so voll, wie seit vielen Jahren nicht. 10 bis 12, ja 15 Kirschen an einem Grundstiel sind keine Seltenheit. In schweren Trauben süllen sie die sich unter der Last tief herabbiegenden Aeste. Fragt man aber einen Kirschen pächter nach Ware, so erhält man karge Abweisung. Alles beschlagnahmt! Aber die Bevölkerung erhält auch so gut wie nichts. Wer löst das Rätsel, wohin dieser-Kirschen segen wandern wag? Chemnitz. Durch die ungewöhnliche Steigerung der Kohlenpreise, der Betriebsstoffe, Löhne usw. macht sich nach einer Mitteilung des Rates eine weitere Erhöhung der Gaspreise notwendig. Es wurden deshalb die Preise für Leucht-, Koch« und Heizgas auf 25 Pf. für den Kubik« Meter, für technisches Gas auk 19—22 Pf. für den Kubik meter — je nach Verbrauch — erhöht. Schwarzenbeks. Der Bezuksverband der Amtshaupt. Mannschaft Schwarzenberg hat neue Gutscheine zu 50 Pf. in den Ve,kehr gesetzt. Die neuen Scheine sind viel kleiner als bi- früheren, so daß sie ohne Zusammenbrechen in jedem Geldtäschchen Platz finden. Das Papier ist auch von besserer Beschasfrnheit. Nttchen-Nachrtqten. Mittwoch den 10. Juli 1918. Dippoldiswalde. Abends 8 Uhr Kriegsbelstuude: Pastor Mosen. Kipsdorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Hilfs- geistlicher Vetter. (Chorlied) Reinhardtsgrimma. Abend» 8 Uhr Kriegsbetstunde. velsnitz i. V. Um künftigen Trinkwassermangel, wie er auch im heurigen außerordentlich trockene», Juni herrschte, vorzubeugen, genehmigten die städtischen Kollegien die Vorarbeiten für Anlage von Sperrteichen im Quell« gebiete der im Jahre 1900 bei Schöneck errichteten Hoch« leitung. Die Sperrteich« und Filtrieranlage dürfte einen Kostenaufwand von 150 000 M. erfordern. Bei nor malen Wasserverhältnisten und bei einem Jahresbedarf von etwa 255 000 cbm Trinkwasser hatten wir 1917 — Kirschenmangel und Obstkernsammlung! Das Reichswirtschastsamt läßt den Zeitungen einen Aus- ruf zugthrn. In dem ,» u. heiß«: „Die Kirschen sind reif. Vergeßt nicht, die Kerne zur Oelgewinnung zu sammeln und der nächsten Schule oder Sammelstelle ab- zuliefern. Diese Bitte ergeht besonder» an die Hausfrauen, die Obst einkochen und einwecken usw. usw." — Hierzu schreibt -ine Frau einer Berliner Zeitung: 1. Ist dem Reichswirtschaftsami wirklich unbekannt, daß e» in der Kriegswirtschaft keine Kirschen für die Hausfrauen gibt di« sie einkochen oder einwrüen können und von denen sie die Kerne abliefern sollen — daß „ der Kirschen «brr «in« sehr rührig« „Reichsstelle für Gemüse und Oblt" gibt?" ? "" - Inserate werden »U Tetanus« Tera mit den Kontrollnummern: > 453 bi» 531 einschließlich aus Len Höchster Farbwerken, ferner 181 bis mit 222 bestimmt worden, sowie 224, 225, 227 bis mit 230 aus den Behringwerken in Marburg und I bis -——' 20 Pf., solche aus uns««» Amtshauptmannschast mit 15 Pf. die Spaltzeü« oder deren Raunr berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. — Tabellarisch« rmd komplizierte Inserat« mit entsprechendem Aus schlag. — Ljngesandt, tm redaktionellen Teile, dl« Spaltenzeile 50 Pf. MisMMlW TMtitW M AlWM siir WMsmüe, UMtberg li.u. Gerste und Bierherftettung. ' Da gelegentlich davon geredet wird, die zur Bier erzeugung verwendeten Gerstenmengen sollten doch lieber der Volksernährnng als Graupen oder Suppenmehl zur Verfügung gestellt werden, sei folgendes bemerkt: Für das Wirtschaftsjahr 1917/18 war eine Lieferung vor 183000 Tonnen Gerste zur Bierbereitung vorgesehen. Dies ent spricht 10 v. H. der Friedensmengen (im rechtsrheinischen Bayern 25 v. H.). Bis jetzt sind tatsächlich nur 100 000 Tonnen geliefert worden, also 5 v. H. (im rechtsrheinischen Bayern 10 vH) der Friedensmengen. Ob den Braue« reien noch weisere Gerste gewährt werden kann, ist noch nicht entschieden, jedoch nicht wahrscheinlich. Von den 100000 Tonnen entfallen etwa 40 000 Tonnen auf die Birrherstellung für das Feldheer. Aus diese Menge legt die Oberste Heeresleitung entschiedenes Gewicht, da eine sichere Zuweisung des jetzt hergestellten alkoholschwachen Bieres zur Aufrechterhaltung der Stimmung unter den Truppen, die zum Teil an Biergenuß gewöhnt sind, durch aus erforderlich erscheint. Die übrigen 60000 Tonnen verteilen sich auf die Zivilbevölkerung, insbesondere auf die Rkstungsarbeiter und die Truppen im Jnlande. Eine gewisse Bierlieferung an die Rüstungsarbeiter, namentlich in den heißen Sommermonaten, wird für unbedingt er forderlich gehalten. Es kommt weiter auch in Betracht, daß die Brauereiindusrie sehr wertvolle Nebenerzeugnisse hinterläßt, die volkswirtschaftlich von nicht zu unterschätzen der Bedeutung sind. Die Malzkeime werden zur Muni- tionsherstellung dringend benötigt, die Biertreber an die Abmelkstellen geliefert. Die kupfernen Braukessel sind in weitem Umfang bereit» durch eiserne ersetzt. Außerdem sind nur noch weniger als die Hälfte der Brauereien in Betrieb. NerMches Md Sächsisches. Dippoldiswalde. Aus Vereinbarung mit dem Landes- ausfchuß der Vereine vom Roten Kreuz hat Herr Bürger meister l)r. Hornig die Leitung der hiesigen Orts stelle vom Roten Kreuz übernommen. Unter Mitwirkung des Herrn Oberlehrer i. R. Buckel und Fräulein Johanna Jäckel vermittelt die Ortsftrlle (Rathaus, Zimmer Nr. 9) gern Auskunft über Vermißte, Verwundete und Gefangene au» der Amtshauptmann schäft Dippoldiswalde. — Heute Dienstag abend findet eine Sitzung des Kriegshilfsausschussrs statt. — Die Sommerferien an unserer Bürgerschule beginnen mit dem 12. Juli (kommenden Freitag). Am >2. August wird der Unterricht wieder ausgenommen. — Seit gestern Montag Mittag ist der Zugsverkehr von Hainsberg bi» Kipsdorf nach Ler Unterbrechung durch das Hochwasser wieder voll ausgenommen worden. — Gcfr. Herbert Hesse. Sohn der Zeitungsträgerin H , befindet sich nach neueren Nachrichten verwundet in französischer Gefangenschaft. — Nachdem das Hochwasser fast ganz zurückgegangen »ft> zeigt es sich, daß an einzelnen Stellen der angerichtete Schaden doch größer ist, al» man zuerst annehmen mußte. So ist z. B. das große Wehr am Walksteig, das das Wasser für di« Stadt-, Rats« und Rölligmühle abdämmt, völlig zerstört worden. Durch die Wastergewalt sind mächtige Blöcke weit abwärt» geschwemmt worden, wo sie im Flußbett liegen. * Die „Weiheritz-Zeitung" erscheint täglich mit Aus« nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr- lich einichlietzl. Zutragen 2 40 M-, zweimonatlich l'bO M-, einmonatlich 80Pf-. Einzel-Nummern 10 Pi- Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be- »mm m ,1m- »«m 1 ,,ch„«chm«sm Ist st, mst SN MMwnm Mm!, dm°7, I «mst, " Amtsblatt M di« Königliche Amt-H-Uptm'annschaft, das Königliche Amtsgericht »nd-de« Stadtrat r- Dippoldkwatd. ß Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt und Unterha g übernommen. Mr dl« Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wi M Verantwortlicher Nedakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Car! Je.-ne rn 71 Kapelle. Johnsbach. Abends 1/29 Uhr Kritgsbelftunde. Kreischa. Abends 8 Uhr 165. Kriegsbetstunde. Oelsa. Abends 1/29 Uhr Christlicher Jungmädchen« bund. Posfendorf. Abend« 8 Uhr Kriegsbetstunde: Psarrer Nadler. Ruppendorf. Abends >/29 Uhr Kriegsbetstunde. Freitag den 12. Juli 1918. Bärenfels. Abends 1/2 9 Uhr Bibelbesprechstunde im Schwesternheim. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Der Gefangene des Mahdi s. Der durch seine zwölfjährige Gefangenschaft bekauute und berühmte Deutsche Karl Neufeld, „der Gefangene de» Mahdi", ist am 2. Juli in der Heilstätte Beelitz im Alter von 62 Jahren gestorben. Nachdem er Anfang des Krieger aus Aegypten, wo er nach seiner Befreiung aus der Ge fangenschaft stets als Pionier des Deutschtum» gewirkt, ausgewiesen war, stellte er sich, dem „B. L." zufolge, lo- fort, trotz feines vorgeschrittenen Alters, der deutschen Militär« behörde zur Verfügung, damit diese seine Kraft und reiche Erfahrung über die Verhältnisse in Aegypten, Syrien, d«r Türkei usw. und seine vielseitigen Sprachkenntnisse im Interesse des deutschen Vaterlandes verwende. Er wmde