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Dresdner Nachrichten : 11.07.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187507111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-07
- Tag 1875-07-11
-
Monat
1875-07
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.07.1875
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Eine Earanlit lUr dich »üchtztaaig« Erichei» »,n der Jnlerai« «U» «uiwgrUgr «lmiane«»» «luinaae von un» und«» »aiiiilelt Mrmen und Her« Ionen inieriren Mir nur »egen P r an ui» e r a nd o> Zadlung durch Brief« marken »der Holieintab» lung Neun Silben koste» lü P>»« Jnlerole für die Moulagt . Nummer »der nach einem Jemag» dlr Pel»ieile L4 Psg«. MlM ZwanzigsterJahrgang. °7'L°S'niLLM'LLL»» Dresden» Sonntag, 11. Zult18?S. Politisches. Zwei Nationalitäten vermehren sich im unversöhnlichen Kampf gegen das ausblühende germanische Element; beide sind lange genug willkommene Handhaben für die größeren ebenbürtigen Rivalen Deutschlands gewesen, ohne irgend dadurch etwas zu gewinnen und gehen langsam aber sicher dem Untergang entgegen; es sind dies die czechische und die irische Rationalität. Das Streben nach Einheit ist das Kennzeichen unserer Zeit; die Zahl der Gruppen ver ringert sich und die kleineren Gruppen schließen sich mit Aufopfe rung unmerklicher Unterschiede, der Einheit'zu Liebe, den größeren an. Für Sondergelüste und für das Wiederbeleben abgethaner Formen ist unsere Zeit mehr als ungünstig. Mehr als eigentümlich aber nimmt sich daS Jammern der Ejechen um den Hintritt ihres letzten gekrönten Königs aus, der seit 26 Jahren die Krone des heüiaen Wenzel ohne irgend eine Machtbefugnis; trug, ebenso wie daS Andrängen an den Kaiser Franz Joseph, durch das Schauspiel einer Königskrönung zu Prag dem untergehenden Ezechenthum in Böhmen ein Abendrothgold zu verleihen. Kaiser Franz Joseph ist aber Gott Lob durch und durch deutsch und wenn auch die Achtung vor verbrieften Verträgen und die Notwendigkeit, Ersatz im Osten für die verlorene Machtstellung in Deutschland zu suchen, ihm große Concessionen an die ungarische Nation abnöthigte, die deutschen Untertanen stehen dem Herzen des Kaisers näher als alle anderen Nationalitäten Oesterreichs. Ver gebens wurden dem Kaiser czechische Geistliche, wie Weihbischof Prucha u. A. m., vom Cardinal Schwarzenberg für erledigte Bischofs stühle in Böhmen vorgeschlagen; nur von Deutschen erwartete der Kaiser friedlichen Gehorsam gegen die Staatsgesehe. Jede Demon stration des CzechenthumS, sowohl bei Gelegenheit der Huß-Feier, wie bei dem Hintritt des Kaisers Ferdinand, fand den energischen 'Widerstand der Negierung, welche den löblichen Willen documen- lirt, mindestens diesseits des LeithaflusseS keine Zersplitterung und keine Schädigung des deutschen Elementes zuzulassen. Aehnlich wie die czechische Nationalität in Oesterreich, ge berdet sich die irische in England. Seit vor genau 700 Jahren (1175) Roderich O'Connor, Irlands König, Vasall des König Heinrich ll. von England wurde, ist Irland ein immerwährender Heerd der Unzufriedenheit und des Widerwillens gegen das germa nische Element gewesen. Dieser Geist der Empörung, welcher zu verschiedenen Zeiten zu schrecklichem Blutvergießen führte, ist aber besonders durch eine fanatische Geistlichkeit geschürt worden. Wie daS Ezechenthum vom Slavenreich Rußland stets vergeblich Unter stützung erwartet, suchte und fand Irland verschiedene Male die Un terstützung dcS katholischen Frankreichs, ohne daß diese Hilfe zu seiner Befreiung geführt hat. Das protestantische England reichte Anfang dieses Jahrhunderts der katholischen Provinz die Hand zur Ver söhnung. gewährte derselben eine genügende Vertretung im Parla ment und Abstellung vieler wirklich vorhandenen Uebelstände in der Verwaltung Irlands. Gehetzt von Rom und Frankreich, verlangte die irische Nation aber seit jener Zeit der ersten Nachgiebigkeit Eng lands eine vollständige Sonderstellung, welche das Ansehen des ge stammten großbritannischen Reiches geschädigt und die Protestanten Irlands der größten Unbill prcisgegeben hätte. Diese katholische Sonderbestrevung, die sogenannte Repeal-Bewegung, fand einen hervorragenden begabten Führer in Daniel O'Conncll, einem Advo katen in Dublin, welcher in Schrift und Wort die Sache seines en geren Vaterlandes vertrat. 72 Jahr alt, ist dieser irische Agitator auf einer Reise nach Nom am 15. Mai 1847 gestorben. Der cigenthüknliche Umstand, daß der Abkömmling eines alten irischen Fürstenhauses, Mac Mahon, jetzt aus dem Präsidentenstuhl Frankreichs sitzt, der kühne, wenn auch passive Widerstand, den der von Nom aus beherrschte Clerus dem neuen deuischen Kaiser reich leistet die haltlose Politik Englands in Europa, wie in Asien, Alles erscheint den, irischen Volk als Ermunterung zu neuem Wider stand gegen die Oberherrschaft Englands und Anlaß zu Demon- stranonen. Zu einer solchen benutzen die Irländer die hundertjährige Geburtstagsfeier ihres ehemaligen Agitators O'Connell, welche am 6. August in Scene gesetzt werden solst Man hat cs gewagt, zu dieser Feier die deutschen Bischöfe einzuladen, in welchen man Bundesgenossen im Geiste Roms gegen daS germanische Element .eblickt. Der Bischof von Münster hat bereits abgelehnt, zumal er so wie so seiner Absetzung durch den Staat gewärtig sei und die anderen Eminenzen werden es sich wohl auch überleben, welche Fol gen eine Verbrüderung mit den Jüngern des heiligen Patrik für sie haben könnte. Patrik Maria Edmonde Graf von Mac Mahon, Herzog von Magenta, Marschall-Präsident von Frankreich, vereinigt in sich alle die Eigenschaften der irischen und französischen Nationalität und ist deshalb kein Freund der Germanen und soiveit eS die irisch fränkische Selbstliebe erlaubt, ein Diener römischer Interessen. Dadurch aber ist er für jetzt erst recht der Mann der französischen 'Nation. Die Regierung des Präsidenten steht fester da als je und die National-Versammlung in Versailles ist wahrlich nicht der ge eignete Factor, die Macht des Marschall Präsidenten irgendwie zu beschränken. Diese National-Versammlung, welche unter den un glücklichsten Verhältnissen in Frankreich zu Stande gekommen, sich vollkommen bewußt ist, der Ausdruck des wirklichen Volkswillens nicht zu sein, führt mühselig ein gequältes Dasein zwischen Leben und Sterben weiter. Die kleine Zahl der entschiedenen Republikaner mäkelt nur zuweilen noch an der großen Machtbefugnis; des fran zösisch-irländischen Präsidenten, ohne es ändern zu können, daß die französische Republik nur eine Schein-Republik ist. Vergeblich schäumt Louiü Blanc, der Unversöhnliche von 1848, gegen Gambctta, der zahm geworden und von seinem Meister ThicrS die Politik dcS Fabius Cunctator, das Laviren und ruhige Abwarten gelernt hat. Vergebens ivarnt Marco» die National-Versammlung vor ihrer , Zustimmung zur Errichtung des Senats, welche, wie seiner Zeit der Rath der Alten den 18. Brumaire, den Staatsstreich herbeiführen werde. Das Volk Troja'S sah einst in den Schlangen, die Laakoon umwanden, der Götter Groll gegen den unberufenen Warner und zog jubelnd das lanzenbergende Roß durch die geborstene Mauer. So hat die 'National-Versammlung in Versailles, der eigenen Exi stenz überdrüssig, den Augenblick vorbereitet, welcher das von den Partei-Leidenschaften zerrüttete Frankreich der Diktatur oder dem Kaiserreich überliefert. Locales und Sächsische». — Der kgl preuß. Negierungs-Präsident zu Marienwerder, von Flottwell, hat das Grohkreuz vom kgl. sächs. AlbrechtS-Ordc» erhalten. — Am gestrigen Geburtstag des Prinzen Johann'Georg 'geb. 1869) wurden die Bewohner der Residenz durch Reveille (Altstadt Musikcorps der Füsiliere, Neustadt des der Grenadiere, angenehm früh 5 Uhr geweckt. — Am Donnerstag Nachmittag 3 Uhr wurde im neuen Schützenhof unter Mitanwesenhcit des Herrn Kammerhcrrn ü Byrn das Fest-Herrcn-Diner der Scheibenschühengilde abgchalten. Herr Vorsteher Lesser eröffnet« die Tafel mit einem-Hoch auf König Albert und das gesammte Königshaus, in welches die Versammelten begeistert unter Geschützesdonner und den Klängen der Jubel- Ouverture einsielen. Der königl. Commissar dankte im Namen des Königs und der königl. Familie, worauf Vorsteher Noch den hoch verdienten Rälhen der Krone und deren bewährten Organen Vereh rung und Dank aussprach. Unter anderen Toasten galt auch einer den vier Schützen-Jubilaron, welche der Gesellschaft nunmehr 25 Jahre angchören, den Herren Priv-Götze, Möblcur Bicling, Möbleur Ne über t und Barbierstubenbesitzer Koch. Ein heiterer Sinn würzte die Tafelfreuden, die um so ungetrübter blieben, als Herr Restaurateur Stagura die Produkte von Küche und Keller quali- wie quantitativ vorzüglich lieferte. — Die in Hamburg am 14. Februar d. I. verstorbene Frau Johanne Christiane Emilie gesch. Helmcke, geb. Wielenberg, hat in ihrem Testamente zu Begründung 1) der zur Unterstützung bedrängter sächsischer Landschullehrer bestimmten „Johanna Helmcke - Stiftung" ein Kapital von 30,000 Marl, und 2) der zur Unterstützung würdiger und bedürftiger Gelehrter, Privatdocen- ten der Universität Leipzig rc. bestimmten „Helmcke --Poalzow - schen Stiftung" ein solches von 15,000 Mark legirt. Vom Ministerium des Cultuo und öffentlichen Unterrichts ist Collatur und Verwaltung dieser beiden Stiftungen übernommen worden. — Der Hauptmann, der den preußischen Landwehrmann auf dem Gohliser Exercierplatze über den Haufen geritten hat, heißt Schreiber und stand früher in Wurzen. Der arme Soldat soll, wie allgemein gesagt wird, vorgestern Abend gestorben sein. — Ein Thiertransport, aus Afrika kommend, welcher von dem renommirtcn Thierhändler Hagenbeck angekauft ist, lraf in vergangener Nacht auf hiesigem böhmischen Bahnhof ein und wurde in 7 Waggons weiter nach Hamburg befördert. Es waren lauter schöne Exemplare und bemerkten wir darunter 15 Giraffen. 4 Elephan- ten, 2 Antilopen, wobei eine ganz seltene, 10 Dromedare, 6 Leo parden, 6 gefleckte Hyänen, 2 Löwen, I Erdferkel, 4 Stachelschweine, 2 Genotten, 14 große Affen, 4 Wüstenraben. 4 Perlhühner, 3 wilde Esel, 6 größere und kleine Strauße und eine seltene Eule. — Den Zöglingen des hiesigen Freimaurerinstituts wurde durch ihr Direktorium das Vergnügen zu Theil. gestern Nachmittag durch eine Dampfschifffahrt sich erholen zu können. — Bei dem großen Schwimmfest in Leipzig, welches in nächster Zeit im Bade der Fischer-Innung am Schleußiger Wege stattsinden soll, werden auch vier junge Damm, die Schwestern des Schwimmlehrers Ladebeck, ihre Schwimmfertigkeit zeigen. Jedenfalls wird dieses interessante Schauspiel weiblichen Sports viele Anziehungskraft auf die zi-uueissv ckorW der Pleißcnstadt aus üben. — Nach einer Verordnung des Leipziger Rathes sind die Schicß-Uebungcn im Schützenhaus-Grundstück daselbst, um welches in den letzten Jahren ein neuer Stadttheil entstanden ist, einzustellen. — „Solche schmucke Lehrlinge gicbt es heutzutage gar nicht!" so seusztm vorigen Winter mehrere hiesige wackere Handwertsmeister, als sie bei einem festlichen Anlässe in einem Saale die wohlgelun- grnen Conterfei'S einiger aufgeweckter, sauberer Lehrburschen er blickten. In der Thal fühlt man es allgemein, daß eine Reform der gewerblichen Verhältnisse zunächst von unten, d. h. bei den Herren Lehrburschen angefangen «erden muß. Hierauf richten sich viele Bestrebungrn. Wir werden in der SonntagS-Beilage einige Artikel bieten, die sich mit der Lehrlingsfrage beschäftigen. Der heutige, einleitende, behandelt die Schattenseiten des jetzigen Lehr- lingSwesenS. — Ein im Januar d. I. von der königl. Staatsanwaltschaft gefaßter, bis jetzt in Haft gebliebener, des betrügerischen Bankerottes angeschuldigter jüdischer Kleiderhändler ist vor einigen Tagen im Krankenhaus als Jnhaftirter gestorben und von dort aus begraben worden Die Gläubiger sind nun bezahlt. — Vorgestern Abend wurde ein Bahnarbeiter aus dem Schle sischen Bahnhofe mittelst Sicchkorb nach der Krankenstation der Dia- komssenanstalt transportirt, welcher durch Ueberfahren mit einem Packwagen am rechten Bein und Zehen verschiedene Quetschungen erlitten hatte. Augenzeugeneversicherten, daß er sich diesen Unfall durch Außerachtlassen der gehörigen Vorsicht selbst zugezogen habe. — Seit dem 2. d. M. ist ein 17jähr. Friseurlchrling von hier verschwunden, über besten Schicksal sich seine Angehörigen große Sorge machen. Der junge Mensch, welcher übrigens bereits zum zweiten Male aus der Lehre entlaufen ist, hat von Meißen a«8 an die Seiniaen geschrieben und ihnen mitgetheilt, daß er einige Tage nur von Schoten, unreifen Kirschen «ich rohen Kartoffeln gelebt habe und deshalb ganz abgekommen sei. Wir meinen, daß er, wenn er unterwegs nicht von der Polizei aufgegriffen wird, schon von selbst wieder heimkehren wird. — Repertoir des königl. Hoftheaters. Altstadt: Sonntag: Die Folkunger. (Ans. '-'-'7 Uhr). — Dienstag: Wilhelm Tell. Mathilde: Fräul. Löwe, a. G. — Mittwoch: Der Barbier von Sevilla. — Freitag: Fra Diavolo. Zerline, Fräul. Günther, a. l. G. — Gestern Vormittag ist der Führer eines Sandwagens, ein schon bejahrter Mann, der bei einem hiesigen Lohnfuhrwcrksbesitzcr in Arbeit steht und eine Ladung Sand auf einen Neubau an der RxichSstraße gefahren hatte, von dem einen seiner Pferde durch einen Hufschlag an den Köpf gefährlich verletzt und deshalb nach dem Stadtkrankenhavse geschafft worden. — Wir hören, daß das „Hotel zur Stadt Coburg" an der Kaiserstraße pachtweise von Neujahr ab in die Verwaltung eines Herrn Müller übergeht. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterung sganaeo. Die Entstehung des Hagels wird aut verschiedene Welse erklärt. Alcrander Volta nahm elektrische Wolkenschichten mir verschiedenen Electrlcitäten lpositlver und negativer) an. zwischen welchen die Hagelkörner hin und der geworien werden. Precht! focht diese Hypothese an, indem er darauf hlnwieö, das) die Wolken nicht scharf begrenzt seien. ES wird die Volta stche Erklärung vornehmlich in Frank reich und Italien noch letzt für die richtige gehalten. Ändere Physiker stützten ihre Erklärung aut Daltoimö Verdunstungs- Versuche. Die niedere» Wolkcnschlchten verdunsten rasch an bei ßen lagen, werden bedeutend ausgedehnt und Neige» mit großer Geschwindigkeit luitbaUonartig in die Höhe. Lind diese Wolken mit einem uebcrschuß von wässerigen Thcilcn ungefüllt, so bilden sich Regentropfen, wahrscheinlich von bedeutender Größe, weil die verdünnte Lull nicht hindernd auf sie einwirkt. Diese Tropien fallen schnell in sehr erwärmte Luftschichten, und wenn nun die Einwirkung der Sonnenstrahlen hinzukoininr. so beginnen dieselben a» der Außenfläche rasch zu verdunsten, wodurch Im Innern Verdunstungs-Kälte entsteht und eine» Elskern bildet, an wel chen sich dann Feuchtigkeit alS EIS- oder Schnee-Umhüllung an- setzr. Fr. Vogel meint, der die Wolken bildende Bläöcheu- Dampf könne unter den Nullpunkt erkalten, ohne haß ein Er starren eimrcte: wenn nun aus einer höheren Wolkenlchtcht Graupclkörner in eine derartige Dunsrwolke lallen, so wird an diesen sogleich der unter dem EiSvunkt erkaltete Waffertamps sich ansetzen und die Graupeln durch seine plötzliche Erstarrung tu Hagclstücke umbilden. Allerdings kann Wasser in völlig ruhigem Zustande unter den Gefrierpunkt erkalten, ohne zu erstarren; cö ist aber noch nicht erwiesen, daß ein solcher Zuilanb für Wolken ertstire. Jmmerbln ist cs bedenklich, wenn mr eine und dieselbe Erscheinung verschiedene Erklärungen unter den Fachmännern vorhanden sind, und eS harre» die beiden Fragen: >) Woher die plötzliche große Erkaltung? und 2) Wie können die schweren Ha- gcistüekcn oft so lange in der Luit sich erhalten, ohne zur Erde u fallen? einer allgemein befriedigenden Erklärung. — In die- er Woche wird zunächst veränderliche HimmeiSbewöllung mit eitweiligem Regen statthaben; dann wird aUmälig der Himmel ich klären und die Temperatur sich erhöhen. Esrometrim-. »Nach einer Bekanntmachung des StadtratbS darf die Ve- sprenguna der Fußwege und Straßen durch Privatpersonen nur unter Anwendung von Gesäßen bewirkt werten. Der Ltadtrath erklärt dabei, daß er weit davon entkernt sei, daS durch die neue Wasserleitung wesentlich erleichterte Besprengen der Fußwege und Fahrstraßen vor Privatgrundstücken behindern oder unnöthigcr Weise erschweren zu wollen, daß er aber doch zur Vermeidung von Beschwerten Privaten nicht gestatten könne, diese Arbeit unnifltclbar aus der Wasserleitung mit Hilsc ange- schraubt» Schläuche auSzulühre». — In dem Berichte über die Einweihung des neuen Schütze». Hauses erwähnten wir eine D e n km ü n z e — von einem aus- »artigen Selmtzenbrudcr geschenkt - die im Jahre 1678 von Johann Georg II. zur Einweihung dcS alten, vor 2 Jahren ver lassenen Dresdner Schießhaulco geprägt ei.Nach Lt.Weclcn'öEhro- nik der „Ehurfnrsll. Läcvs. wcilbcrnftcnen Residenz und Haubt Vesiung Dresden" vom Jahre >»8», L. 77, ist aber dag damalige ,R a t h ö - Schicßhauö" im Jahre I5ä4 erbaut, cs konnte dem nach l<'>78 keine Denkmünze darauf geprägt wert ». Das noch letzt stehende Schleßvaus ist also auch ohne Zwcilel »ach I6R, iJahrg. b. Ebronik) erbaut, da nicht auzumhmeu, daß dasselbe seit l'ml stehe. Hingegen ist l«>7:; das neycE hursürstl.Sächs. Schicßhauö erbaut worden und bezieht sich erwähnte Denkmünze sicher aui dieses. Nur hatte damit die Bürgerschaft nichts zu bbun. auch lag dasselbe in der Nähe der ..Müntz-Gebäude", dicht neben dem 1077 vollendeten „Rcut-Hau'c", aiio wohl in tcr Gc aend der jetzigen Scvleßgassen und zeigt betr. Kupier der Wecken schen Ehronik nicht die geringste Achlstlchkcit >nit.'demSchicßhauö am Schützcnplatz. Johann Georg II. hat also dcregte Münze dci der Einweihung seines Schießhaukö prägen last'cv und dursten die Dresdner «cheibcnschützcn sonach kein Recht haben, dies au» sich zu beziehen. - In der Fabrik des Herrn Stadtbaumclster I. M. Wert- müll e r tn Prag werten bereits seit einiger Zeit hvkrau lische Eementiarben erzeugt, welche beim Häulcrabputz, was DaueiHastigkeit. Deckung und Schönheit awangt, de» Lei. färben gletchstchen, dabei aber nicht tdeurcr wie Wasser arten sind. 3» Prag namentlich, jedoch auch in andere» größeren Städten, wo diese Farben bei bedenkenden Bauten in Anwendung gekommen sind, babcn sich deren Vorzüge bewährt. Herr Eonst» Hesse hier läßt bei schien GcschäftSgcbäuden am Polytechnikum jetzt ebenfalls davon Gebrauch machen. Die uns vorgeleirten Aii strlchsmust r sind in ihre» thellö lichten, thcilö dnnklcn Nllaiicen sehr ansprechend. In der genannten Fabrik befindet sich auch Lager von sog. Pragergrüner Erde, welche sich ebenfalls zum Anstreichcn eignet. Die Vertretung iür Deutschland ist Hin. Theodor U n g c r hier, Plllnitzcrstraße R>, übertragen. lSich? den Instratenthell.) — Jene unbekannte Frauensperson, im Alter von 3» biS 40 Jahren, hagerer Figur, mit gebräuntem Gesicht und einem rrag- korb aus dem Rücken, die nun schon seit einer geraumen Zeit die Stadt durch Diebstähle an Betten rc. unsicher macht, die sie von dcnTrevpcnfluren aus durch offen gelassene, wenn auch ver gitterte Fenster aus Schlaikannnern >u stehlen pflegt, hat vor gestern Nachmittag wieder einmal in einem Hause der Weinlig- »raße einen solchen Diebstahl auSgeführt. — Vergangenen Sonnabend, den Juli, Vormittags hat sich ein 14,übriger Knabe, dekicitet mit schwarzer Jacke, dunkler Weste, dunkclgraucn o-urthosen, weißicincncm Hemd, braunen Socken und rlnksledcrne» Stic'eln. a»S der elterlichen Wohnung blerselbst entie nr. ohne bis setzt dahin zurückgekehrt zn sein und ohne daß die umfassendsten Nachforschungen der Eltern von Er folg gewesen sind. Sollte Irgend Jemand über de» Aufenthalt de« Vermißten oder über denselben betroffenen ilnaiücksfall Nach-
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