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Nr. LVS LS. Jahrg. Donnerstag den 21. Dezbr. 1916 »eschLst«stell, und Mrdakti—- . Lre«den»A. 16, Holbeksttrab« «F. Fernsprecher 21866 Postscheckkonto Leipzig Nr. 14 7»' 0 <veju,-pretr, jln»aabe X mit iliuilr. Beilage vlerleljäheNch 4.4« I» Dresden >,»d ganz Deutich- !a»d frei 4t: in Oeslerreich S.88 X. «u«gade » vlertcMrlick, ». I« In Dresden und gunz Deutschland ftci HuuS r.S» in Oesterreich 4.0« X. Linzel-Nnmmer I« 4. Die Sächsische BollSzcituna erscheint an allen Wochentagen nachmittag». 2 0 o Itli,eigen i >»>>»d»»von »elnu'.'tSan,eigend4 I0N-« l von gaiuilienanzeigen dis I l Ndr vorm ! Brei* Nil diePelll-Lvalljeilc 2V 4. iw lietia- meleil ««4 t tZtir undeutlich geschriebene, sowie durch Is»ri»> ' svrecher ausgegebcne i/ln-eigen lbnnen wir di, ! lSeraiuworttichseil sürdicidichligseu de» Lep«» nicht üderne innen. Edrechstund» der SiedaMon: II—12 Uhr dorm. 0— ' — <7 Organ der Zentrumspariei. Einzige Tageszeitung für die katholische Bevölkerung im Königreich Sachsen Ausgabe x mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe v nur mit der Wochenbeilage. Portugal im Kampf gegen Deutschland Unter englischem Truck und dem Protest des eigenen PotkeS haben sich die portugiesischen Machthaber seinerzeit entschlossen, uns den Krieg zu erklären. Daß Portugals disziplinlose Truppen jemals in Frankreich oder Flandern gegen uns kämpfen würden, damit hat man wohl weder in London noch in Lissabon gerechnet. Im.Hafen von Lissabon lagen einige Dutzend deutscher Schiffe, die dazu dienen tonnten, der immer größer werdenden Frachtraumnot steuern zu Helsen. Darauf hatte man es zunächst abgesehen. Außerdem konnten aber die portugiesischen Truppen den Engländern bei ihrem afrikanischen Feldzug gegen unsere Kolonien Dienste leisten. So lwsften wenigstens die bri tischen Drahtzieher, die schon gleich nach ihrer Kriegs erklärung an Deutschland Portugal veranlaßt hatten, seine Besatzungen in Angola und Mozanibigne zu verstärken. Englisches Geld, vielleicht auch die verlockende Aussicht ans einigen Anteil an der Beute in Dentsch-OsI- und Siid- west-Afrika haben die portugiesischen Machthaber bewogen, sich am Kampfe gegen Deutschland zu beteiligen. Damit haben sie ihr (beschick mit dem des Vierverbandes unlösbar verkettet. Sie sind ein Risiko eingcgangeu, das ihnen noch teuer zu stehen kommen kann. (Gelingt es dem Vierver- vande nicht, Deutschland auf die Knie zu zwingen, dann wird auch Portugal seinen Teil an der verlorenen Partie zu bezahlen haben. Wir vergessen leinen unserer Feinde, . ach die nicht, die glaubten, uns unerreichbar zu sein. Der kecke .Husarenstreich unserer Unterseeboote, die im portu giesischen Hafen von Funcbal französische und englische Dampfer versenkten, mag den Portugiesen gezeigt haben, daß auch an sie noch die Reibe kommt. Portugal besitzt in Afrika, angrenzend an unsere Schutz gebiete. wertvollen Besitz: Angola und Mozambigue. Angola, seit mehreren Jahrhunderten unter portugiesischer Herr schaft, verfügt wie wenig andere über alle Vorzüge, die man in einem tropischen Gebiet erwarten kann. Das hier in land wirtschaftlichen und industriellen Unternehmungen in vestierte Kapital wird auf mehrere Milliarden Mart ge- 'chätzt Hätten die Portugiesen in ihren Kolonien nicht Miß- wirtsckzast in des Wortes eigenster Bedeutung getrieben, was batten sie alles daraus machen können! Angola besitzt wert volle Kautschnkbestände, vorzüglichen Boden für den Baum wollbau, große Mengen Kupfer, Eisen und Malachit. .Kau! chnk, .Kaffee. Zucker und Palmkerne sind die Hauptausfnhr- produtte. Sein Gesamthandel betrug IkUI annähernd 50 Millionen Mark, aber bereits im Jahre l-d!>l mehr als 1(> Millionen. Also 20 Jahre, in denen nicht das geringste zur Entwickelung der Kolonie geschehen ist. Hält inan da gegen, lvas wir Deutschen in diesem Zeitraum aus nuferem Ostnfrika zu machen verstanden, dann bekommt man erst eine rickztige Vorstellung davon, wie wenig die Portugiesen die wertvollen Schätze Angolas sich und der Allgemeinheit nutzbar zu machen wußten. Sie haben sich im wesentlichen daraus beschränkt, das brauchbare Mcnschenmaterial und die vorhandenen natürlichen Schätze Angolas aufs rücksichts loseste für ihre momentanen Interessen auszunutzen, ohne ^ zu bedenken, daß sie damit Raubbau treiben und durch die schonungslose Ausbeutung der Schwarzen einen unentbehr lichen ProduttionSfaktor vernichten. Aus dem portugiesischen Ovambolande bezogen wir in Friedenszeiten zahlreiche Arbeitskräfte für die Erschließung des Nordens von Deuticb- Südwestafrika. Für diesen Teil unserer Kolonie, der be kanntlich hafenlos ist, sind auch die ausgezeichneten Häfen Süd-Angolas von Wichtigkeit: Mossau,edes, Porto Alexan dre und die Tigerbai: Häfen, die trotz der geringen Ent wickelung der Kolonie einen nicht unbeträchtlichen Verkehr aufwiesen. 1912 liefen doick -170 Schiffe mit annähernd einer Million Tonnen Inhalt an. Auch eine deutsche Linie war neben !> brittischen an diesem Verkehr beteiligt. Mozambiques Handel betrug im Jahre 1911 annähernd 25,0 Millionen. Mozambique führt Ixm Pt sächlich Kautschuk, Zucker, Kokosnüsse und Minenprodukte aus. Im oberen Zambesi sind Gold führende Riffe vorhanden, reichliche Kohlenlager im Tetegcbiet. Nach den Häfen MoMnbiques unterhielt die deutsche Ostafrikälinie regelmäßigen Verkehr. An Mozambique haben wir aber noch aus einem anderen Grunde Interesse. Die dortige Bevölkerung besitzt durchaus nicht den notwendigen Respekt vor ihren portugiesischen Herren. Unruhen der eingeborenen Bevölkerung waren be sonders im nördlichen Teile von Mozambique schon im Frieden an der Tagesordnung. Portugal ist nie in der Lage gewesen, dieser Unruhen vollkommen Herr zu werden. Der artige Erregungen, hervorgerusen durch die schlechte Behand lung der Bevölkerung, bleibe naturgemäß nie örtlich be grenzt, sie greisen auch auf die Nachbarkolonien über. Wenn wir auf der Suche nach Kohlenstationen und 'Flottenstützpunkten sind, werden wir uns daran erinnern, daß unsere U-Boote bereits in Funchal ihre Visitenkarte ab gegeben haben, daß Portugal die Kapverdischen Inseln be sitzt unweit des portugiesischen Guinea, und im Malaischen Archipel den östlichen Teil von Timor. s Das Neueste vom Tage I »»»»-!-» >'»»»»»»»» . M ..'Z . .. mr mm »»»> Sll WM »Me WMU tW. T. B. Amtlich.) Großes H a u p t a u o r t i e r. 2l. Dezember 1916. Westlicher Krie^sschauplut; Heeresgr u p p e K r o u p r i n z R u p p i e ck, i Nördlich von Ar ras wurden englische Abteilungen, die in unseren vordersten Graben nach sw.rkeni Feuer eilige- drungen waren, durch Gegenstoß hinausgeworfen. Ans beiden Somme-Usern begünstigte klare Sicht die Kampstätigkeit der Artillerie, die in einzelnen Abschnitten sich zu großer Heftigkeit steigerte. Westlich von Villers-Earhonnel vrachen Garde-Grena diere und oswrenßische Mu-stetiere in die durch Wirtnng*- tener stark zerstörte feindliche Stellung und kehlten nach Sprengung einiger Unterstände mit l Ossizieren und 26 Mann als Gefangene, sowie einem Maschinengewehr he sehlsgeinäß in die eigenen Linien znriicl. In zahlreichen Lnitt'ämpsen und durch unser Atnveb: sener büßte der Feind iin Somme-Gebiet 0 Flngzeiige ein. Heer e s g r n v v e K r onvri » z: Bei zumeist geringem Arlilleriesener keine Infanterie tatigkeik größeren Umfanges; an der Aisne-Fronk wurden mehrere französische Patrouillen znrückgewiesen. Oestlicher ärriegsschnupiak Front deS G e n e r a I f e I d in a r s ch a I l s P i i n z e n Leopold von B a n e r n: Zwischen Dünabnrg und Narocz See nahm zeitweilig der Geschützkampf bedeutend zu. Angriffe russischer Ab teilungen nordöstlich von Godilzischki und nördlich des Dlys-wsaty-Sees scheiterten verlustreich. An: Stochod, nördlich von Helenin. aerinchte der Ripse vergeblich, deutscher Landwehr Boden zu entreißen, der vor wenigen Tagen in die äaene Stellung einbezogen wer den war. Front a e * Ge n e ca io be l st Erzherzog Jose': Viermaliger russischer Ansturm bei Mestecanesci aui dem Ost-User der Goldenen Bistritz brach an der Wider standskraft österreichisch-ungarischer Bataillone zusammen. Weiter südlich wurde der Gegner ans einigen Posten- stellnngen znrückgetrieben. H e e r e s gruppe de s Geneiats '! d m a > > ch ails v. M a ck e ii sen : In der Großen Walachei vergärtle 'ich da-:- Artillerie sener am Gebirge. Die Dobrudscha Armee wart den Feind an:- einigen Nachlintstellungen. M c> z e d o n i i ch e Front: Deutsche Jäger dielten die vielniiikämpsten Höben östlich von Paralovo im Ecrna-Bogen gegen starke russische An griffe. Der Erste Generalauartiermeister: Ludc » dorf s. Prcßstiu'.mcn z»r Redc Llovd Grurgcc- Beriin, 21. Dezember. Unter der Ueberichrift „Lloyd Georges Ausflüchte" beißt es im „Bert. Lokal anzeiger": Man sucht vergeblich in der Geschichte nach einem tollkühnen Eroberer, der seinem zu Boden liegenden Gegner Friedensbedingnngen auferlegt. wie sie der englische Premierminister den sieghaften Mittelmächten anbietet. Während die letzteren, deren Armeen weite Gebiete der Gegner besetzt halten, einen energischen Schritt in der Rich tung de-:- Friedens unternommen haben, führt der englische Premierminister die Welt noch tieser in den K rieg hinei n. Er weigert sich nicht nur. sich an den Friedens tisch zu sehen, er besteigt mit kühner Miene den Richter stnhl. Die Erklärungen Lloyd Georges verfolgen hauptsäch lich den Zweck, iin britischen Jnlande »nd im neutralen Auslande Eindruck zu mackzeu. Von »n-s Deutschen kann niemand erwarten, daß wir als Voraussetzung zur Eröff nung von Verhandlungen die Friedenshedingungen als diskutabel oder annebmbar am eben die Llond Georges ausstellt. 1 Deutschland hat ein Recht, für die gewaltigen -Opfer ?c. langen Kriege* Entschädigung zu verlangen. Auch Portugc' I inn seinen Teil dazu beitragen und wird es auch. Tn Neste des einst so stolzen portugiesischen Kolonialreictze* we, den in unseren Händen und zu unseren Gunsten zu nene- Blüte gedeihen! Der Weltkrieg »»»»»» » » »»»»»» Der deutsche Abendbcricht Berl i n. 20. Dezember abend*. lAmtlirh. W. 7 B. An der Westfront und i»> Osten keine größeren Kamm Handlungen. Im nördlichsten Teile der lobrndscba Hai nch de, vn dorthin gewichene Gegner wieder znin Kampfe gestellt Im Eerna-Bogen sind nach hartem Feuer einsetzen? Kindliche Angriffe vor unseren Stellungen geicbeiterl Orslcrrkich^sch-ungarischcr Kriegsbericht Wien. >W. T. B.) Amtlich wird'verlcmtba:: 20. Dezember 1016: O c st l i ch c r K r i c g s s ch u n v l a v. Gegen unsere Stellungen iin M'eslicane*ci Abicynin iviederholten die Ri'ssen gestern ihre befugen Angriffe ?i iiiiter den größten Feindverlmlen abgeiviesen ivnrden. Ae allen anderen FronUeilen bat «ich nicht* Weiei'Uicn-.- ei eignet. Italienischer und S ü d v st I i ch e r Krieg» s ch a u p I g b. Lage unverändert. Ter Stellvertreter deS Ehefs des Generalslades v. Höser. Feldmarschall-Leiitnant. Der türkische Bericht K v n st a u l i n o v e l, 2l. Tezeniber. >W. T. B.s elw! licher Bericht vom 20. Dezember. Persische Front: 25, Kilo Nieter nördlich von Hamadan schlugen wir diinh unser Feum eine seindlickie .Kavallerieschwadion zurück. TigriSsroiu Südlich von Fellahie brachte» wir eine ieindliche Fel? baiterie znin Schweige», die liniere Ztellungen, ohne irgen? cinen Ersoig erzielen zu tonnen, beschossen. A» den ander-- Fronten kein Ereigni* von Bedeutung Vom russischen Die russische Regierung beschäftigte ieit geraun>>-: Zeit viele Tausende von Kriegsgefangenen am Bau der M u r »i a ii - E i s e u b a b n aus der Kola-Halbiniel. Dia traurigen Umstände, unter denen die dort besiudlick»-.* Kriegsgefangenen z» leiden batten, und der Oenenttichken bctauuk. Die deutsche Heeresverwaltung iab nch. nachdem Proteste keine Besserung zu erzielen vermochten, gezwungen, als Vergeltung 1 0 0 0 r n t s i s a> e Osiizi e r e in ei >>. M a n n > ch a s t s l a g e r zu überführen nn? üe dort ein,-' strengen Behandlung zu nnterzichen. Die runnche Regt-- rnng antieortet, hierain init der Maßregel, daß ai» 15. Na vember s -ä mtIi ch ekri e g s g e s a n g e n e n deutsche v Otiiiere in Rußland gleichtall - i n M annschaft * - I a g e r g e legt und der gleichen Behandlung wie dreh russischen Ossiziere in Deutschland unterworfen werden Nunmehr ist es der hochherzigen Vermittlung der Prän deuten des schwedischen sind de* öännckien Roten Kreuzes- gelungen eine Einigung hcrbeizusülireu. Nach einer Mit teilung des Zaren wird vom l. Januar a. St. sich kein K rieg s g e fang e n e r inehr in den Gebieten der M u r .» a n B a b n auf der Kola Halbinsel befind-en. >tzleichzeitig bat Ser Zar den Befehl ergehen taffen, daß mit den Berget liingsmaßnabmrn gegenüber den deutschen Offizieren anszn- bören sei. Andererseits hat der Deutsche.Kaiser angeordnet daß sogleich die 1000 russischen Offizier, in OniKnm gefangenenlager znrückgeführt lverden. Boni Blülran-^riegsschauplal; Die Heere der Mittelmächte neben nn, :mct, 60 zkilometer von der beßaradischen Süögrenze cm fcrnt. Die feindlichen Arnn-en befinde» sicki jenseit-:- ?es Seretb, >vv sie sich wieder zu organisieren beginnen. Di, Russen halten die ganze Front außer zwifckzen Riininil nne Sarrat sowie in der Gegend des TrotuS. wo die Arme,- AvarcScn die südliche Moldau fest besetzt hält. Die Brufsi low-Armee schiebt sich in südliche, Rick-tuna vor Grok,- .Kämpse llehen bevor. Dir römischen Blätter melden an* Saloniti Tie G..-gn,, beschießen neuerlich wieder die nördlichen Vorstellungen vor Mvnastir. Alle Anzeichen deuten ans wähl im Voraäna-' > der Salvnikifrv'O