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Anzeiger. AmMIM de« Kö»i,I. BkMMichls Md de« Rdth« der S«M ^ 282. ^>«nne»sta<r den 19. September. 1«K1 Bekanntmachung. Au, Antrag de- Hand-,-Vorstände- ist ^arl Wilhelm He«... heute als Waarensensal von uns verpflichtet worden. Leipzig am l6. September I8ÜI. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Von heute an kann die Auslösung der Feuerlösch- und RettungS-Mannschaften für das am 11. September 1881 stattgefundene Feuer bei den betreffenden Herren Inspektoren und Eommandirenden in Empfang genommen werden. Leipzig, den Itt. September 1881. Das Commando der Feuerwehr. Dost. Sta-tthealer. Am Abend de- 16. d. M. beschloß Frau von Bulyov-zky ihr hiesige-, von so bedeutenden Erfolgen begleitet gewesene- Gast spiel. Sie hatte zu ihrem letzten Auftreten auf unserer Bühne die Hauptrolle de- Lustspiel- „die gefährliche Tante" ge wählt. Da- Lustspiel Albinis kann an und für sich nur noch in sehr geringem Grade interessirenz e- ist eine der Ephemeren, wie sie alle Jahre auftauchen, um eine Zeit lang leichten Unter haltungsstoff zu bieten. Wenn dies.- Lustspiel dennoch hin und wieder noch einmal auf dem Repertoir erscheint, so verdankt eS diese- längere Leben der für eine Viltuosenleiftung sehr geeigneten Haupttolle. Auch in diesem leichten Genre bewährte sich die gastirende Darstellerin als eine echte Künstlerin. Die Eleganz und Anmuth in ihrem Auftreten, die äußerst glückliche, bi- in die feinsten Detail- au-gearbeit te Charakteristik in den Verkleidungs- scenen bewiesen, in welch hohem Grade Frau von Bulyov-zky alle Mittel ihrer Kunst — die materiellen wie die geistigen — in der Gewalt hat. Auch bei ihrem «scheiden empfing die Künstlerin von Seiten de- Publicum-, dem sie so schöne Genüsse bereitet hatte, die glänj-Adstkn Beweist hohek Astekkestnststg. — Nicht un erwähnt darf bleiben, daß di« gefeierte Darstellerin bei dieser Vor stellung in ihren Hauptscenen durch die treffliche Leistung des Herrn E zasch ke als Freiherr von Emmerling avf dar Günstigste unterstützt ward. Dem Albinischen Lustspiele ging der hier seit längerer Zeit nicht gegebene Schwank „die Leibrente" von Maltitz vorauf. Auch dleft» Stück ruht ganz auf einer Rolle, in welcher der Aus- führende seine Leistungsfähigkeit im Technischen seiner Kunst zu bewähren hat. Derartige Rollen gleichen den Aufgaben zu einem Examen. Wir müssen Herrn Devrient, dem Darsteller dieser Rolle, da- Jermnlß geben, daß cr die Prüfung sehr ehrenvoll be standen hat. (er bewährte sich dabei ebenso als ein entschiedene- Talent für charakteristische dramatische Genremalerei, wie als rin Darsteller von tüchtigster technischer Bildung, der die äußeren Kunßmittel mit Sicherheit und Gewandtheit zu handhaben weiß. Da- Schwierigste bei dieser Aufgabe ist e-, die allmählige Ver jüngung be- alten Pseudo-Ho-vitalrath- naturgemäß zur An schauung zu bringen. Es kann da-nur einem Darsteller gelingen, der die Mimik vollständig 'ln der Gewalt hat. Da- Herrn De vrient die Lösung seiner Aufgabe auch nach dieser wesentlichsten Se:te hin glückte, ist ihm ganz bes-nber- zum Vortheil anzu rechnen. — Ja der Rolle dcr Sabine zeigte Fräulein Stein eine glückliche Begabung für da- Fach naivcr Liebhab-linnen. Sie löste ihre Aufgabe mit bei einer Anfängerin ganz besonder- auzuerkenvender Gewandtheit und keine-w-gs ohne geistige Leben digkeit. — Da auch die Rolle d.s Pächters Heller (Hr. Stür mer) in sehr guten Händen war, machte da- kleine Stück einen recht günstigen Eindruck. lieber die Aufführung der Oper „die Nachtwandlerin* am 17. d. M. ist zu bemerken, daß Herr Brunner 1« der Partie des Elvin sich von ebenso vortheilhafter Seite zeigte, wie während seines Gastspiels. Seine treffliche Gesangsbildung, die ich namentlich in tadelloser Intonation, kunstgerechtem Tonansatz und Portament, Kehlfertigkeit und deutlicher Textaussprache be merkbar machte, kam bei dieser Leistung zu bester Geltung. Der Vortrag de- Sänger- war ein sehr geschmackvoller und gut em pfundener. Ganz besonder- excellirte Herr Brunner mit dcr Arie im dritten Act. Die Leistung de- Sänger- fand die ver diente Anerkennung; namentlich war da- mit dem Vortrag der erwähnten Arie der Fall. Wir unsererseits bezeichnen es als einen großen Vorzug dieses Sängers, daß er mehr durch musikalische Correcthelt im Gesänge und einen verständigen Vortrag, als durch stark aufgetragene äußere Effecte, durch Uebernehmen de- Organs und dergleichen zu wirken sucht. — Fräulein Brenken hat uns diesmal in der Partie der Amina weniger befriedigt als früher. Abgesehen davon, daß die Leistung bezüglich der inneren Wärme zu wünschen übrig ließ, vermißten wir diesmal auch in der Colo- ratur die erforderliche Sauberkeit; namentlich aber ließ uns ein starkes Detoniren der Sängerin zu einem einigermaßen ungetrübten Genuß — so weit es die Partie der Amina angeht — nicht kommen. Fräulein Brenken hat bereit- bewiesen, daß sie musi kalisch Tüchtiges leisten kann, um so mebr kann man also auch ein VorwärtSschreiten in ihrer Kunst von ihr verlangen. F. Gleich. Zöllner'Mste. Es wird gewiß alle SangeSbrüder erfreuen, daß im Atelier de- Herrn Johanne- Schilling in Dresden eine Büste unser- Altmeister- de- deutschen Männergesangs, Carl Zöllner, nach einer im Jahre vor feinem Tode aufgenommenen Photographie gear beitet worden ist. Ueber die künstlerische Ausführung erlaubt sich Einsender kein Unheil; nach Aussagen Derer, weiche unser- GangeSvaterS biedere treue Züge noch lebendig im Gedächtniß haben, ist sie eine wahrhaft gut gelungene Arbeit zu nennen. Der Schöpfer dieser Büste, bereits durch dl« von Jahn rc. bekannt, unlängst mit der Ausstattung der Brühlschen Terrasse zu Dresden von der hohen StaatSregieruwg betraut, arbeitet noch an einer Büste, die zur Ausstellung bestimmt ist und hoffentlich nach der Messe im hiesigen städtischest Museum zn sehen sein wild. Städtische». Leipzig, dm 18. September. Für das unter dem Rarh- hause nach dem Naschmarkte zu eingerichtete neue Gewölbe ist in dem gestern abgehaltenm Licaationstermine ein jährlicher Mielh- zins von 350 Thlrn. erzielt worden.