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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung im- Anzeiger sür Dippolöiswal-e, Schmie-eberg »U «»Hefte Setr«»g -»» BezirkA Sonntag Vm 11. Dezember 1921 87. Jahrgang Verantwortlicher Redakteur: Demi Jekme. — Druck und Verlag- Herl y«-»e d, «eritNLNr-iL* MertÄährll» ^Mk.ohmg»< tragen. — Stnzeln« «mmnem A> M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Dr. S. Semeindevertxmds-Girokonto Vr.3. — Postscheck konto: Dresden 1LL4S» Dtefe» LlaU enlhüU -le amMchen BekauakmachrmDe» -er Amisha«vtmmmfchaft,-es Amtsgericht» ««- -es Sta-trat» z« Dchpol-iswat-e AMe Mll»tilichMM. «itt»ovd 6«» 14 vsiswdm 1921 vorm- 11 v-r öffentliche Bezirlsausschutzfitzung im amtshauptmannschastlichen Sitzungssaaie. Vetanntmachunq. Vom l. Januar 1422 ab bleiben bei Berechnung von Zinsen für Spareinlagen die - Livor-kleovlzo »aüvr Lagkir Dippoldiswalde, den 10. Dezember l42l. V1» 8pu-«ttvv»rmI1i»oL. Sparkche AWsl-lDsljlt. Etnlegerguthaden 17VV0V6V Mart. vssedüttsrolt: Kis mit ktvilLA» >/r4->/2l Uhr und 2-3 Uhr, 8ooo»d»vä5 uur >/29—>/2l Uhr. Tägliche Verzinsung nach jährlich 3'/» v. H. Aufbewahrung und Verwaltung sowie Vermittlung des An- und Verkaufs von Wertpapieren. Als Mitglied der öffentlichen Lebensversicherungsanslalt der Sparkassen im Freistaat Sachsen sind wir Vermittlungsstelle für Lodoo» und Lsutkuvaieledsruuesu Gemeindeverbandsgiro-Konto Nr. 20 — Postscheck-Konto Dresden Nr. 2890. Fernsprech-Anschluß Nr. 2, Abtg. Sparkasse. GMiicklMkO Wickbtrg. Geschäftszeit wie bei der Sparkasse. Verzinsung: Bei täglicher Verfügung 3 Prozent. Kostenlose Ausführung von Ueberweisungen nach allen Orten Deutschlands. E— , Spesenfreie Einziehung von Schecks. Vermittlung von An- und Verkäufen von Wertpapieren. Gemeindegirokonto Nr. 2. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 27 040. - t - Fern sprech-Anschluß Nr. 27 Amt Kipsdorf. OertlicheS und SSchfischeS MppoldiSwalde. Ein Verein, der seine Mitglieder immer nur zu ernster Arbeit ruft, der nur selten aber an die Ooffent- lichkeit Inti, ist der Stenographenverein „Gabelsberger". In den wöchentlichen Uebungsabenden der einzelnen Kurse herrscht reger Fleiß. Feste zu feiern, liegt den Mitgliedern nicht. Nur einmal im Jahre vereinen sie sich zur Feier des Stiftungsfestes und begrüßen dann Gäste, Freunde und Gönner ihrer Sache. Am gestrigen Freitag beging der Verein sein 53. Stiftungsfest mit Konzert, Theater und Ball in der „Reichsttone". Das Konzert-Programm bestand aus Vorträgen der Stadtkapelle sowie Solovorträgen von Frl. Börner und Herm Jungnickel. Erstere sang, begleitet am Klavier von Herm Musikdirektor Jahn, mit Heller, klangvoller Stimme einige Lieder, letzterer erfreute die Erschienenen mit einem Biolinenvortrag. Herr Geißler begleitete ihn am Klavier. Ein flott gespieltes Theaterstück „Monsieur Herkules" beschloß dm Vortragsteil des Abends, in dessen Verlaus Ler Vorsitzende noch Gelegenheit genommen hatte, die Anwesenden zu be grüßen und die Preisverteilung vorzunehmen. 2n der An sprache wies der Vorsitzende, Herr Jehne, darauf hin, daß die Stenographie tauch In unserer Stadt) regste Förderung in Gemeindebeamtenkreisen finde, während sie bei den Be amten der staatlichen Behörden leider noch inimer nicht die Beachtung findet, die ihr zukommt und zukommen muß. Er dankte auch den städtischen Behörden für die dem Verein jederzeit erwiesene Unterstützung, besonders durch Ueberlassung von Räumen in der Bürgerschule zur Abhaltung der Uebungs- stunden, und nahm nach kurzem Rückblick aus die Vereins- tätigkeit die Preisverteilung vor. Ein Preisschreiben in Schön- und Nichtigschreiben halte am 8. November im Anfänger kursus (Leiter Herr Schieritz), ein Wettschreiben von 140 Silben in der Minute in dem von Herrn Heine geleiteten Redeschrift- Kursus staltgesunden. An letzterem beteiligten sich drei, die sämtlich ihre Arbeiten abgaben. Von den Preisrichtern, den Herren Lehrer Götze und Obersekretär Zetzsche, wurde ein 1. Preis zuerkannt Herrn Fred Schönfeld, während eine lobende Erwähnung Frl. Anna Schneider zuteil wurde. 2m Anfängerkursus wurden 11 Arbeiten abgegeben und konnten davon nach einstimmigem Urteil der Preisrichter und des Vorstandes drei mit Preisen bedacht werden. Den I. Preis erhielt Frl. Käthe Stephan, den 2. Preis Herr Herbert Gründlich, den 3. Preis Herr Johannes Schneider. Mtt herzlichen Worten händigte der Vorsitzende die in Büchern bestehenden Preise nebst den entsprechenden Urkunden aus und dankte anschließend den Preisrichtern und Kursusleitern für ihre Mühewaltung. Ein Ball beschloß das Stiftungsfest. — In den letzten 14 Tagen sind bei mehreren Familien in der Großen Wassergasse niehrere Katzen an Vergiftungs erscheinungen unter großen Schmerzen verendet. Ob die Ver giftung absichtlich oder fahrlässig erfolgt, steht nicht fest. Bei Ermittelung des Täters müßte unbedingt Anzeige wegen Tier quälerei erstattet werden, da die Tiere drei Tage lang furcht bar leiden, ehe sie verenden. — Die Weihnachtsserien an der hiesigen Bürgerschule be- ginnen am 24. Dezember (Schulschluß 23. Dezember) und währen bis mit 8. Januar. Am 4. Januar wild der Unter richt wieder ausgenommen. Handels- und Gewerbeschule sowie die Fortbildungsschule schließen bereits mit dieser Woche den Unterricht. — Am 7. Dezember fand tn der Retchskrone zu Dippol diswalde eine Bezirksversammlung der landwirtschaftlichen Genossenschaften statt. Der Berdandsleiter der Sächsischen Genossenschaften, der Direktor der Landwirtschaftlichen Zen tralgenoffenschaften (Großeinkauf) und der Direktor der Säch sischen Landwirtschaftsbank fanden mit ihren Ausführungen ungeteilten Beifall. Die Kredttorganlsation sammlt die land wirtschaftlichen Gelder, sie stützt den Großeinkauf der für die Gesamtheit einkaufenden Zentralgenoffenschaft, diese ver mittelt und erleichtert Warenbezug und Absatz der örtlichen Organisationen. Das Arbeitsfeld der Genoffenschaften er weitert sich von Fahr zu Fahr, die Zahl der neuen Verbände wächst ständig. In den genossenschaftlichen Bezirksausschuß werden gewählt die Herren O. Geißler—Pretzschndorf, E. Zimmermann—Frauenstein, Zenker—Dittersbach, P. Göhler- Nassau und E. Zimmermann—Reichstädt. Die Versamm lung, in der fast alle Genoffenschaften des Bezirkes vertreten waren und an der auch der Herr Amtshaupkmann teilnahm, wurde mit dem Wunsche der Erstarkung des Genossenschafks- gedankens auch in unserem Bezirke und besonders in der hiesigen Gegend geschloffen. — Die Frist zur Einreichung von Vorschlägen zur Vor standswahl der Allgemeinen Ortskrankenkasse Dippoldis walde-Stadt läuft am heutigen Sonnabend mit Schluß der Geschäftszeit der Kaffe ab. Bis zur Stunde ist wie bei der Ausschußwahl auch hier nur je ein Wahlvorschlag abgegeben worden, sodaß sich eine Wahl erübrigen dürfte und die auf den Vorschlägen Genannten als gewählt gelten. Es sind dies von den Arbeitgebern Buchdruckereibesitzer Felix Zehne, Stadttat Gietzolt, Fleischmehlfabrikbesitzer Oppelt, Schrift leiter Brandmeier, von den Arbeitnehmern amtsh. Beigeord neter Hermann Voigt, Drechsler Moritz Klaus, Gewerk schaftssekretär Albert Schubert, .Maschinenarbeiter Hugo Schtehel, Hausmeister Martin Klaus, Tischler Otto Kröger, Tischler Max Seidel und Schleifer Wilhelm Steiger. — Tagesordnung zur 16. Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde am Mittwoch den 14. Dezember 1921, vormittags 11 Uhr, im Sitzungssaale der Amtshauptmannschafi. Oeffentliche Sitzung: Brotprels- änderung, Bekanntmachung des Bezlrksverbandes vom 5.12. 1921. — Gesuch des Stadtgemeinderats Frauenstein um Er laubnis zur Aufnahme eines Darlehns von 50 000 M. — Abhaltung von Kostüm- und Maskenbällen im Fahre 1922. — Einspruch des Schneidemüllers Hermann Ruffani und 5 Gen., Börnchen bei Lauenstein, gegen die Gemeinderats wahl daselbst. — Einspruch Otto Pfannes und 5 Gen., Für stenwalde, gegen die Gemeinderatswahl daselbst. — 4. Nach trag zur Gemeindesteuerordnung für Reinholdshain. — Neu errichtung einer Turbinenanlage durch Oskar Göhler ln Holz- Hau. — Gesuch des Stadtgemeinderats Glashütte um Erlaub nis zur Aufnahme eines Darlehns von 165110 M. beim Landeswohnungsverband Sachsen zu Dresden. Nicht öffentliche Sitzung: Neufestsetzung des Gehalts des Gemelnde- vorstands zu Seyde. — Gesuch der Gemeinde Rehefeld-Zaun- haus um eine Megebauunterstützung. — Verwendung der Zinsen der Perutz-Stiftung. — Vorschläge zur Wahl der Vertrauensmänner für Ausschüsse zur Schöffen- und Ge schworenenwahl auf das Fahr 1922. — Gewährung von Unterstützungen an Gemeindediakonlen aus Bezirksmitteln. 2 Gesuche um eine Unterstützung aus der Stadtgemeinde Altenberg. — Gesuch aus der Gemeinde Rechenberg um eine Unterstützung. — Anttag der Gemeinde Rechenberg auf Ver leihung der Zwangsvollstreckungsbefugnts. — Gesuch -er Ge meinde Schmiedeberg um Anerkennung als eigenen Grund- steuerbezirk auf Grund von 8 11 des GrundsteuergeseheS vom 7.10.21. — Desgleichen der Gemeinde Poffendorf. — Gesuch aus der Gemeinde Hermsdorf KL. um eine Unter stützung. — Neufestsetzung des Gehalts für den Beamten dej Bezlrksarbeitsnachwetses. — 2m SchühenhauS wird morgen Sonntag -er Dresdner Mandolinen- und Gttarreuveretn «Serenata' ein Weih- nachtskonzert veranstalten. DaS Programm steht u. a. eia Duett für Mandoline und Klavier sowie ein solches für Gitarre und Mandoline, weiter ein Quartett und Ehorsplele vor. Stücke von Bach, Weber, Zeller und anderen nam haften Komponisten werden vorgettagen werden, sodaß das Konzert ein Kunstgenuß zu werden verspricht. Dem Konzert soll Ball folgen. Weiteres erfleht man aus dem Inserat tn heutiger Nummer. — Gestern abend ist einer armen Frau durch den Sturm ein Fünfzigmarkschein auf dem Marktplatze abhanden gekommen. Abzugeben in der Polizeiwache. — Der .silberne Sonntag' ist morgen, der den Geschäfts leuten hoffentlich regen Umsatz bringt. Schon an den Wochen tagen sah man vor den weihnachtsfestgemäß ausgeputzken Auslagen allenthalben Alt und Zung stehen, sich die Herr lichkeiten bekachtend, und viele betraten auch die Geschäfte, um rechtzeitig ihre Einkäufe zu besorgen, wie man an den Paketen sah, die eingekagen wurden. Das sind die Ge- scheuteren, die nicht bis za den letzten Tagen mit ihren Ein käufen warten. Und auch d i e Geschäftsleute find dle Ge- scheuteren, die ihre Auslagen durch bessere Beleuchtung un- besonderen Schmuck anziehend un- festlich hergerichtet haben. Dies und eine Anzeige im Lokalblatt lockt natürlich mehr Käufer an, als wenn ein Geschäftsmann sich weder durch das eine noch durch das andere bemerkbar macht. Wie will jemand wissen, daß Du etwas zu verkaufen hast, sagt der Amerikaner, wenn Du es ihm nicht bekannt gibst! Und mag man gegen die Amerikaner sagen was man will — auf Reklame verstehen sie sich! — Die Einführung eines einheitlichen Eisenbahn-Fahr planes für Sommer und Winter steht, wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, tn sicherer Aussicht. Es soll dadurch eine vermehrte Stetigkeit des Eisenbahnverkehrs geschaffen werden. Die bisherigen Wechsel vom Sommer- zum Winter fahrplan und umgekehrt hatten, wie bekannt, vielfach oft er hebliche Verkehrsschwierigkeiten zur Folge. ? Freital. Freitag vormittag in der 11. Stunde hatten sich 5 verkappte Radfahrer vor der Siemensschen Glasfabrik in Deuben, Tharandter Straße 82, postiert, um dort den von einer Bank zurückkehrenden Kassierer dieser Fabrik aufzu lauern. Als dieser in Begleitung eines anderen Herrn vor dem Tore erschien, traten zwei Radfahrer auf sie zu und warfen ihnen Pfeffer tn die Augen. In demselben Augen blick entrissen die anderen dem Kassierer die Tasche, in dec sich 100 000 M. Lohngelder befanden. Alle fünf bestiegen sofort ihre Räder und flüchteten in der Richtung auf Döhlen auf der Landstraße. Als der Kassierer und der andere Herr sich einigermaßen wieder erholt hatten, war von ihnen nichts mehr zu sehen. Es wird angenommen, daß die 5 Räuber über die Verhältnisse in der genannten Fabrik genau unter richtet gewesen sind. Dle Verfolgung ist sofort ausgenommen worden. Dresden. Am Freitag beschäftigte sich der Sächsische Landtag mit Anfragen. Eine Anfrage des Abg. Ebert (K.), begründet von dem Abg. Langrock (K.): «Ist der Regierung bekannt, daß dle Sipo in Zauschwirt bei Pegau die Streik posten an der Ausübung ihres Rechtes gehindert hat?' wird von dem Minister Lipinski dahin beantwortet, daß die Maß nahme, zwei Sipo-Beamte bei den Streikposten zurückzu- laffen notwendig war, weil die Streikenden zuerst auf den Fabrikbesitzer eingeschlagen hätten. Eine weitere Anfrage des Abg. Ebert (K.), das Streikverbot in lebenswichtigen Be trieben betreffend, wird vom Innenminister durch Verlesung der betreffenden Verordnung beantwortet. Mtt dieser An frage verbunden wird ein nachträglich auf die Tagesordnung gesetzter Antrag des Abg. Arzt u. Gen. (Soz.), betr. Streik verbot für Arbeiter in lebenswichtigen Betrieben. Der An trag geht an den Rechtsausschuß. Die Anfrage des Abg. Schiffmann (D. V.) u. Gen., Maßnahmen gegen den drohen den allgemeinen Warenausverkauf betreffend, gibt dem Wlrtschaftsminister Fellisch Veranlassung, zur Abgabe einer längeren Erklärung. Er gab einleitend eine Darstellung über dle Vorgeschichte des Ausverkaufs und betonte, daß die säch sische Regierung alles tun werde, um den erfreulicherweise