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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.03.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040327020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904032702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904032702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-03
- Tag 1904-03-27
-
Monat
1904-03
-
Jahr
1904
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Die Stichwahl in Zschopau-Maricnberg hat mit dem bereits in einem Teile der Auslage des MorgenblallcS gemeldeten Siege des Kandidaten derDeiilschenNesormvartci. Herrn Oswald Zimmecmami. geendet und damit rin Ergebnis gezeitigt, das sicherlich von allen patriotlsch gesinnten Kienen unserer engeren Heimat mit ungeteilter Freude und Genugtuung begrübt werden wird : handelt es sich doch um einen Wahlkreis, der als erster nach der verhängnisvollen Wohl am 16. Juni vorigen Jahres in schwerem Ringe» der Sozialdemo kratie abgestritten worden ist. Bei der HanptivM am 16. Juni 1963 erhielt der konservative Kandidat Jenke 9876, der Sozialdemokrat Roscnow 13616 Stimmen. Bei der Ersatzhauvlwahl in diesem Jahre entfielen auf Schau; tkons.) 4325», auf Zimmciinann (Rrf.) 5,998 und aus Pinkau (Soz.) 10277 Stimmen. Aus der jetzigen Stichwahl endlich ist Herr Zimmermann mit II956 gegen 16 982 Stimmen, die der sozial demokratische Kandidat aus sich vereinigte, hervorgegangen. Die nationalen Parteien haben in der Stichwahl gegenüber der Haupt- Wahl von 1961 einen Stimmenzuwachs von NM zu verzeichne», während sich das Mehr für die Sozialdemokratie auf 705« beläuft. Stellt man den Vergleich ans die Hauplivahl im Jahre 1903, so sind die Stimmen der n a t i 0 n a I e n W ü h l cr um 2)80 ge wachsen. während die Sozialdemokratie einen R n ck - gang von 2631 Stimmen auswcist. Der Verlaus des Wahlkampfes bot mancherlei interessante Er- scheinungen. So trat der konservative Kandidat Schanz vor der Entscheidung öffentlich lebhaft und nachdrücklich sür Zimniermann ein und selbst von linlsnationallibcraler Seite wurde bclont, das; der gemeinsame staatScrhaltcnde Gesichtspunkt die Stimmabgabe für Zimmermann erforderlich mache, auch wenn den liberalen Wählein die Perion des reformcrischcn Kandidaten nicht genehm sei. Lies; so von dieser Seite ans die Erkenntnis dessen, was not tat, nichts zu wünschen übrig, so blieb es den Freisinnigen Vorbehalten, bier abermals dem nationalen Gedanken einen Schlag ins Gesicht zu versetzen, indem sie den sozialdemokratischen Kandidaten als das „kleinere Hebel" erklärten. Diese Haltung sieht im schroffen Wider spruch mit der Parole, die der Leiter der Freisinnigen Volkspartei, der Abg. Eugen Richter, der Sozialdemokratie gegenüber a»s- gegeben hat und die anderwärts, so norb letzthin bei der Stich wahl in Eschwege-Schmalkalden, von den Wählern der Freisinnigen Bolksvartei befolgt worden ist. Ter sächsische Freisinn 2 la Günther scheint aber auf anderen Spuren z» wandeln und sein „Ideal" mehr in der von dem „weiblichen" Freisinn empfohlenen unbedingten Unterweisung unter die Herrschaft der Sozialdemokratie zu suche». Wohl bekomms ihm! Merkwürdig nur. das; die Herren gar nicht daran denken, wie die Sozialdemokratie solche Nachläufer behan delt I Ein warnendes Beispiel könnte ihnen doch der „Genosse" Äöhre gebe», der. obwohl nicht bloss freisinniger Steigbügelhalter, sondern ansgejprochener Anhänger der Sozialdemokratie, in so schmählicher Weile von den roten Terroristen ans den Sand gesetzt worden ist. Ohne Zweifel hat gerade die Göhresche Angelegenheit ein gutes Teil zu dem Rückgänge der sozialdemokratischen Stimmen in Zschopau bcigetragen, von den schlimmen Eindrücken des „Dresdner BruderfesteS" ganz zu schweigen. In jedem Falle ist durch den Ausfall der Zschopauer Wahl der Beweis geliefert worden, das; die Macht der Sozialdemokratie, auf welche die „Genossen" so gern pochen und an der sie sich zu berauschen lieben, in der realen Politik ihre scharf gezogenen Grenzen hat. Eifrige Belehrung in der Oessciitlichkeit über das wahre Wesen der Sozialdemokratie und nachhaltiges opferwilliges, einsichtsvolles Zusammenwirken der nationale» Parteien unter Zurückstellung aller engherzigen Parteiinteressen und Sonderwnnsche sind Waffen gegen die sozialistische Agitation, die auch sonsi noch Erfolg versvrechen und bei fleißiger und geschickter Anwendung gegebenenfalls die Entreißung noch weiterer sächsischer Wahlkreise aus den Händen der Partei des Umsturzes in begründete Aus sicht stellen. Neueste Dralitme^bniinen vo n 20. März. Zur Kaiser-Reife. Neapel. Ter Deutsche Kaiser besichtigte heute das kiesige Aquarium nittcr Führung des Pros. Tr. Dohren, der ocu Noten Adlerordcn 2. Klasse erhielt, Noni. Der König ist in Begleitung des Ministers des Aeußern heute früh nach Neapel abgercist. Igramm KoPPs zugegcinaen sc!, worin der Fürslbüchos seine,! Strafantrag gegen v, Woldki zurückzieht. Nach einer kurzen Erklärung deS Staatsanwalts verkünde» der Vorsitzende, da» I der Gerichtshof nach erfolgter Zurückziehung des -Ttraiaritraos die Einstellung des Verfahrens bcschlo'ien und dem Kardinal 'cooa die Kosten des Veriahrens eniscrlegt habe, Paris, In der Spionage-Angelegenheit Nt 0. rti » äußerte der Atarineminisler, dasi er mit Rücksicht aus die schwe bende gerichtliche Untersuchung immer noch keine Aufklärung-u geben rönne. Er bedauere dies um lo^mehr. als ec die uue,-.-- srimmten Behauptungen, die in der Oeffeutlrchkeit Verbreiter Zum russisch-japanischen Krieg. wären, nicht richtig stellen könne, Petersburg. Der Russischen Telegraphenagcntur wird - P ° . s, Im N e ° i s i 0 n s p r ° z e ß Dr e tt f n ? wurde aus Liaujaug von g ' Generals Misch 1 Japaner den Vormarsch stellten^ Ans seiten der Japaner ist llncntschredenhelt bemerk-uon ihm beschäftigten Geheimagenten zu bezahlen und di' bar, 8-re -vollen anscheinend einen Zniammenstoß imt den s ^ttm des Nachrichtendienstes zu decken, Valcorlos gab Aw- russischen Patrouillen vcrniewcn. Tic lapanrschc Netterer geht j Närringen über die Natur dieses Nachrichtendienstes. Heute wirs den Kosakcnpatrouillen aus dem Wege; sie sprengen bei eurer cöeneral Mercier von dar Strafkammer vernommen werde,., Begegnung mit den Russen sofort davon unter Deckung durch s I,„ Auitraae des Kassationsbosc-s unterzog der Ilnterkuch-ungs- Infanterie. In And,chu slchcu 3006 Japaner, in Naktschön 1666,! zschter in Nizza mehrere Personen, u, a, den ehemaligen östcr- Jn Tschinampho ankern gegen 40 japanische Schlacht- und Trans- i rcichischcn Beamten Orzyborowski einem Verhör, wodurch sei,, portschisfe. Offenbar Plauen die Japaner, die russische Abteilung gestellt werden soll, ob die Aussage EzcrmrszkiS vor dem Kriegs- auf nördlichem Wege zu umgehen und warten mir die Zusammen ziehung ihrer Armee ab, — Am 2t, d, M. flies; eine russische Patrouille bei Paktschön auf einen japanischen Posten, aus welchen die Kosaken feuerten. Als diese sich zurückzogeu, bemerkten sie bericht in Rennes durch den französischen Gencralstabshaupkmann Marpckxil veranlasst worden sei, Paris, Die Barnabiten erhielten vor mehreren Togen aur Grund des Kongregationsgcictzes den Befehl, ihr hiesiges eine japanische Patrouille, auf die sie ebensalls feuerten. Auf Kloster zu verlassen. Sie haben sich jedoch bisocr geweigert uno seiten der Japaner wurden ein Offizier, ein Soldat und ein Pferd ^ - getötet. Tie Russen hatten keine Verluste. London. Ten „Times" wird aus Söul telegraphiert: sich in ihrem Kloster verbarrikadiert. Gestern erschienen Polizei beamte vor dem Kloster und nahmen einen Wachsabdruck vom Tchlosi des Hmipttoreö. Es heisst übrigens, das; die Barnabiten MarauiS ^to'bielt'am Dieilstaa im «uswärtiaen^Amt bei ben Bebprden keinen sonstigen Widerstand entgegensetzen wollen; Eindruck machte. Er schilderte, wie sich die Japaner schritt weise vom orientalischen Wesen losgemacht hätten, und bot den Koreanern Japans mühsam gewonnene Erfahrungen als Unter stützung an. Er forderte sie ans, nicht mehr bloß ihren eigenen Weg zu gehen und für den Vorteil des Landes zu wirken; Handel- ten sie nach diesem Rate, so würden sie ihr« nationale Unab- schen. die mehrere Wochen ausreichen, K0 nstaiit in 0 pcl. Tie Botschafter der Ententemächte haben heute nacht die Antwort d er Pforte auf das Memo randum vom 19, betr. die Gendarmerie erhalten. Die Antwort ist mit Ausnahme des Passus über die anzuwerbenden fremden Offiziere nicht unbefriedigend, bildet jedoch wegen dieses Mangels liangigkeit sich erhalten, die sonst unvermeidlich in eins der Re,che ^ ^lkniki^e Botick^'L? ausgchen würde, die jetzt ans koreanischem Gebiete Im Kamw« ^ G,org, nach S 0 . - Bo 1 aste der LW'sLK,. - D« «»Ä und Phjöngjang wird so hergcrichtet, datz er sich gut für Trans Porte eignet. Eine Heeresabteilung von drei Divisionen steht jetzt fast vollkommen bereit, Phöngjang wird stark ver schanzt, die Javaner beabsichtigen augenscheinlich, diesen Punkt zur OperationSbasis im Norden zu machen. Algier. Nach Nachrichten von Ossizieren des russischen Linienschisses „Osljabija", das gestern hier eingetrossen ist, ist das russische Torpedoboot 221 am 9, d, M. aur der Fahrt zwischen Port Said und der Sudabucht bei einem Sturm gefunken. Tie Besatzung wurde gerettet, Haniburg. Der Wörmann-Tampfer Fcldmarschall" mit den nach Südwcstafrika bestimmten Truppen geriet gestern infolge des durch starken Ostwind herbeiaesührten auher- ordcntlich niedrigen Wasserstandes bei Twielenfleth, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, auf Grund und mnsite das nächste Hochwasser abwarteu. Er wurde unbeschädigt flott und ging bereits abends 11 Uhr von Cuxhaven in See. Stettin, Auf der Werft des „Vulkan" lief mittags, in Gegenwart des Staatssekretärs v, Tirpitz der für die deutsche Marine erbaute kleine Kreuzer „Lübeck" glücklich vom Stapel, Die Namengebung vollzog der präsidierende Bürgermeister von Lübeck Dr, Klug. Es ist der erste Kreuzer, der für die deutsche Marine mit Turbinen betrieb erbaut wurde. Beruhen Oberschl.f. In der heutigen Verhandlung wider den Redakteur des „Gornoslazak", v. Woldki, wegen Be leidigung des Kardinal-Fürstbstchofs Kopy und der overfchlesi- schen katholischen Geistlichkeit teilte der Vorsitzende mit, dag dem stellvertretenden Landgcrichtspräsidenten gestern abend ein Tele- Botschaftern Oesterreich-Ungarns und Rußlands übermittelt. Es werden darin 2 Morde. 6 Verwundungen und 3 Bandenkämpfe, 1 Bombenatlcntot, die Auffindung von 11 Bomben und zahlreiche Fälle von Vichraub angeführt. Oertlichek und Sächsisches. Dresden. 26. März. -* Se, König!. Hoheit der Kronprinz wohnte heute vor mittag von 7.36 Uhr ad der Rcitbesichtigung der 5. Eskadron des Gardereiter-Reaimeins bei, —* Ihre Königs, „Hoheit Prinzessin Mathilde beehrte das Putz- und Modegeschäft von Roialre Elsner, König!, Hos- lieserantin, Prager Straße 9, 1, Etage, mit Einkäufen. —* Heine nüb 6 Uhr starb hier die frühere Overhofmeisterin der Königin-Witwe Frau verw. v. Gl obig, —* Herr Postassistcnt Goldhan in Dresden ist znr Verstärkung des Feldpostpersonals in Dentsch-Südwestafrika mit zwei weiteren Reichsvostbcnmtcn und drei Unterbcamten nach dem s-chntzgebict abgeordnet und wird Ende des Monats mit einem Truppcnkranspoltdampser nach Afrika obrcisen. Unterwegs haben die Beamten den Schifssposldienst wahrzunchmen. —^ Der La » dcSanssckuß für die freiwillige HilfS tätig keit im Königreich Sachsen, an besten Spitze die Königin Witwe Carola steht, fordert ernrur zur Spendung von Gaben für die Hilisbedüritigen und Verwundeten in Deutsch Südwestafrika auf. Ta cs gilt, deutsche Truppen im Felde pflegen, bedarf es keines besonderen Nachdruckes, um aus die Er füllung einer vaterländischen Pflicht hrnzmveiien. Zur Annahme von Gaben sind unter anderen bereit: Tie Kastcnvriwaliuno des Landesvereins vom Roten Kreuze im Königreiche Sachsen lBc.nl- Kunst und Wisienschaft. 's* Mitteilung aus dem Bureau der Königs, Hof» theater. Für die Osterseierlaye ist der Svlelvlan der beiden königlichen Hoslhcater wie folgt festgesetzt worden. Opernhaus: Sonntag, den 3. Avril ll, Ostcrseicrtng): ,.Tannhäuser": Mvnlag. den 4, Avril (2 Ostcrseicrtag): „Joieph in Eghvten"; Dienstag, den 5. April: „Ter Barbier von Sevilla", „Auf Japan". — Schauspielbaus: Sonntag, den 3. Avril: „Faust". 1. Teil; Montag, de» 4. April: „Die deutschen Klein städter"; DienStag. den 5. Avril: „Stella und Antonic". — Die nächsten Wiederholungen der Oper „Die Boheme" von Puccini sind für Mittwoch, den 6,. und Sonnabend, den 9. April, in Aussicht genommen. — Als 6. V 0 lksv 0 rsteIl» ng des König!. Schauspielhauses geht Sonntag, den 10. Avril, nach mittags V-2 Uhr Shakespeares Lustspiel „Der Widerspenstigen Zäh mung" in Szene. Gebermrot Professor Dr. Wilhelm His - Leipzig ist znm ausländischen Mitgliede der Akademie der Wissenschaften zu Ehrsttiania ernannt worden. s Im vorigen Jahre wurde im schwedischen Reichstage die AnrUung gegeben, zur Bestreitung des AnsgabcelatS künst- lerische Veranstaltungen, insonderheit solche musikalischer Art, mit einer Abgabestcuer zu belegen. Dieser Anregung hat die Regierung Folge gegeben, und nach Einholung eines Gut achtens seitens der Provinzialbehördcn ist man in Schweden nun mehr dabei, eine Konzert st euer daselbst einznsühien — aber nur gegen ausländische (!) Künstler, während die musikalischen Darbietungen einheimischer Künstler von einer solchen Steuer befreit bleiben sollen. Der Mindestbetrag dieser eigenartigen teuer beläuft sich auf V Kronen, während als Maximalgrenzc Kronen anacsetzt worden sind. Indessen sieht man von einer esteuerung ab. wenn e» sich um ein Konzert zu humanitäre» oecken handelt. Ganz abgesehen davon, bah diese eigenartige remdensteuer" wohl kaum belangreiche Erträgnisse liefern dürste, «scheint diese Maßnahme doch als schädlich in bezug auf die Fort« entwicklung deS schwedischen Musikleben-. Sicherlich wird durch diele Steuer eine Anzahl ausländischer Künstler von elver Konzeit- toumee in Schweden abaehalten werden. Die einheimiiche Kunst daselbst aber wird wir überall doch nur gewinnen können, wenn sie mit ausländischer Kunst möglichst oft in Wettbewerb treten kann. Frühlingsbränche in Thüringen nnd Sachsen. Nun dehnt und srkint und regt sich's wieder. ES keimt und wroht am grünen Lag, Aus allen Zweigen ltingi'S hernieder Vom sctg'en AuierltehungStag. Ostern und der Frühling sind Geschwister. Das heilige Fest predigt den Sieg des Lebens über den Tod, deS Lichtes über oie Finsternis, und der Frühling brmgt Kunde von dem Erwachen der Natur. Der Lenz steigt aus die Berge, die Saaten grünen, die Knospen springen, die ersten Wald- und Wiesenblumen lugen neugierig in die Wett, umfummt von den ersten Bienen, der Hirt treibt zum ersten Mole seine Herde aus, und in den Lüsten lealcitct die Lerche mit ihrem lieblichen Gesänge die Frühjahrs bestellung des Landmonnes. Das ist der Bildcrrabmcn des deut schen Osterfestes. Wie sich aber die Natur »in die Ostcrzeit er- neuert, so weht auch um die österlichen Volksbränchc im Thü ringer- und Sachsenlande ein lebensfreudiger, frischer Zug. Die Freude über den kommenden Frühling gab schon den alten Germanen Grund und Ursache zur Feier ihrer Frühlings- feste. Dabei erhielten die dem Landbau günstig gesinnten Gott heiten ihre Dankopser, und ihnen zu Ehren loderten ans den Bergen Freudcnfeucr empor, welche dem Lande Kunde von der Wiederkehr deS sehnlichst erwarteten Lenzes bringen sollten. Diese Osterfeuer sind noch heute im nördlichen Thüringen allgemein üblich, und auch im Königreich Sachsen werden sie noch vereinzelt an- actroffen. Wie oft habe ich als Kind beim Einholcn des Oster - seuers geholfen! Ws gäbe es eine Arbeit von allergrößter Wichtigkeit zu verrichten, so mühten wir Kinder nnS ab, in allen Häusern Holz- und Strohreste, altes Gerümpel, Besen und Teertonnen zujammcnzutragen, und auch der laugst vergessene WeihnachtSbaum sollte sein einst so glanzvolles Dasein aus dem Scheiterhaufen beschließen! Wehe, wer etwa Mrene gemacht hätte, uns den schuldigen Tribut beim Sammeln zu versagen; ein Spottlied hätte ihm bald seine Pflichtversäumnis klar ge- macht! Am Abend ging's au? den Dorsbera. Der Holzstoß war schon ausgcschichtctz und bald schlugen die Flammen züngelnd an ihm empor, nnd eine dicke Rauchwolke schob sich hinab ni das Tal. Nun entzündeten wir unsere schon tagelang vorher ver fertigten Pcchfackeln an langen Stangen in der Glut und rührten einen Reigen auf. wobei die Fackeln in der Lust im Krene ge- dreht wurden. Bald erschienen auch die Nachbarfeuer anderer Gemeinden, und so entstand das mir unvergeßliche Schauioic! einer ganzen Kette von Feuern, die von den Fockellichtern wie von unzähligen Glühwürmchen umschwärmt imirden. Ging aber das Osterfeuer zu Ende, dann versäumte unser altgläubiger Vater nicht, einen angekohlten Pfahl mit nach Hause zu nehmen und in das Tränkcsoß der Tiere im Stalle zu stellen, um sie gesund zu erhalten. Die Asche aber wurde allenthalben auf die Saat felder gestreut, um deren Wachstum zu befördern. Aus letzterem Aberglauben geht hervor, daß die in alter Zeit zu Ehren der Frühlingsgötter abgebrannten Feuer und ihre Wirkung für heilig gchalten wurden. Allenthalben herrscht der Osterbrauch, Ostereier, bunt ge färbt und bemalt, im Garten zu verstecken. Sie werden am Oster morgen von den Kindern in ausgelassener Lust und Fröhlichkeit ausgesucht, und manche sind »och warm, ein Beweis, daß sic eben erst vom Osterhase» gelegt sind. Das Osterei ist dos Symbol des Osterfestes geworden, das Sinnbild neuen Lebens und neuer Fruchtbarkeit. In ostcr Zeit wurden die Ostereier unter besonderen Liedenr von de» Kindern ausgesucht, welche das Ende des Winters und die siegreiche -Herrschast des lieblichen Lenzes zum Gegenstand hatten. Das bekannte: „Tra, ri, ra, der Sommer, der ist da", ist eins der ältesten JrühlingSlieder. In manchen Gegenden Sachsens, besonders im oberen Vogtland« iMarkneukirchen. Adorf, Klinoenthal) hat sich ein Eicrspiel. „das Eierhärtcn", erhalten, daü sich auch in anderen deutschen Gauen unter dem Namen „Eiertupfcn" Nachweisen läßt. De Knaben sammeln schon mehrere Wochen vor Ostern harte Eier mit mög- lichst testen, harten Schalen. Erscheint nun Ostern, so versam melt sich die ganze Jugend auf dem Markte, und das Härten beginnt. Je zwei Knaben schlagen entweder sowohl mit der Spitze, als mit dcm^ploltcn Ende der Eier oder nur mit der oberen und unteren Spitze zusammen. Derjenige, dessen Ei »er- bricht, dal verloren und muß cs dem anderen ouSliesern. Zu weilen kommt cs vor, daß einer daS Ei mit Pech auSgegosien
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